Goodbye Alaska und Canada

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mirazu
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Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von mirazu »

Unser schöner Urlaub in Alaska und Kanada ist vorüber.

Ich möchte Euch hier in loser Reihenfolge von unseren Eindrücken berichten.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge fuhren wir wieder heim. Das weinende Auge gilt den vielen tollen Erlebnissen, die wir in beiden Ländern hatten. Das lachende Auge gilt der, für uns, sehr gut gewählten Reisezeit. So blieben wir bis auf die letzten drei Tage von den lästigen Mücken verschont. Aber dann kam die Plage geballt! Gerade, wenn wir es uns am Abend beim Abendessen vor dem Womo bequem machten, stürzten sie herbei. So, dass wir fluchtartig das Freie verliessen und uns im Womo verbarrikatierten. Zum Glück waren die Mückengitter im Womo sehr gut, so konnten wir wenigstens Fenster und Türen auflassen. Ist schon blöd, bei tollstem Wetter, Wärme und Sonnenschein im Womo zu sitzen.

Überrascht waren wir, dass der Flieger trotz Vorsaison Mitte Mai nach Vancouver gesteckt voll war. Zum Glück mieteten wohl die wenigsten ein Wohnmobil. Die nächste Überraschung war das sehr warme Wetter in Vancouver. Unser erstes Frühstück nahmen wir im Freien ein, toll.

Sehr angenehm überrascht waren wir von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute in beiden Ländern. Man steht mal kurz unentschlossen herum, schon kommt jemand und fragt, ob wir Hilfe brauchen. Z.B., wenn man mal kurz in eine Karte schaut, wird gleich ein Weg erklärt. Aus Gewichtsgründen hatte ich keinen Fön dabei, da wollte mir eine Frau auf einen CP ihren Fön geben, usw.

Ganz toll fanden wir auch die Ausstattung der CPs. Sehr viele Plätze hatten Stromanschluss, klar das gibt’s bei uns auch, dann einen Frischwasseranschluss und einen Abwasseranschluß. Überhaupt gefiel uns die Art der Abwasser- und WC-Tankleerung sehr gut, einfach den Schlauch in den Abwasseranschluss stecken, leerlaufen lassen und fertig. Kein lästiges Schleppen mit der Kassette zum Chemieklo. Das ist wirklich eine tolle Sache!
Die Sanitäreinrichtungen sind meist sehr einfach gehalten, aber sie waren immer picobello sauber. Man merkte eigentlich nur am Papierkorb, dass da schon mal Leute vorher da waren. Klasse!

Das Wetter war bis auf zwei Tagen ein Traum! Wir hatten zuviele warme Klamotten dabei. Am meisten gebraucht hatten wir kurze, bzw. leichte Hosen, T-Shirts und Flipflops bzw. Sandalen.

Unser kleines Womo fiel auf, da die Kanadier und Amerikaner Riesenmobile oder Pickups mit riesigen Aufliegern fahren. Eine Womo ohne angehängtes Auto war selten. Gleich am ersten CP kam ein Amerikaner zu uns her, lachte und meinte, so ein kleines Womo habe er überhaupt noch nie gesehen. Als ich sein Gefährt sah, meinte ich, so ein großes Womo habe ich noch nie gesehen.

Hier mal ein Foto, auf dem man schön die Größenverhältnisse sehen kann:
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mirazu
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von mirazu »

Wir hatten uns bewusst das kleine Mobil gemietet, damit wir beweglicher sind. Auch der Spritverbrauch war ein Argument, 22 Liter warens durchschnittlich.
Die Kürze des Wagens machte sich auch einige Male positiv bemerkbar. Meist bei Tierbeobachtungen am Strassenrand, da war gleich gewendet, wenn wir an einem Bären oder Elch vorbeifuhren und wir konnten die Tiere in aller Ruhe beobachten, die sich dadurch nicht stören ließen.

Für unsere Bedürfnisse reichte das kleine Womo auf jeden Fall. Wir fühlten uns richtig wohl darin. In den Orten bekamen wir auch überall problemlos einen Parkplatz.

Als wir das Womo endlich hatten, musste es natürlich mit Lebensmittel ausgestattet werden. Alles andere war ja da. Der Einkauf machte Spass, wie immer in einem fremden Land. Teilweise mussten wir lange suchen, bis wir die richtigen Waren in den richtigen Größen fanden. Was soll man denn als Urlauber mit 20 Rollen Klopapier, die 4-Rollen waren da, aber ziemlich versteckt. etc.
Das ist bei einem Leihmobil echt blöd, dass man am Ende des Urlaubes so viel wegwerfen muß. Z.B. Gewürze, Marmelade, Spülmittel, Grillkohlen usw. So kleine Dosen, wie man in vier Wochen verbraucht, gibt’s halt nicht.
Waschmittel ist auch so ein Thema, das kaufte ich vorerst zum Glück nicht, denn die Großpackungen waren mir einfach zuviel. Da gab es dann auf den CPs Portionspackungen, wie praktisch.

Nachher geht’s weiter, jetzt will der Hund raus. Ich freue mich auf das Gassigehen nach so langer Zeit.
Lira
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von Lira »

Hallo Mirazu,

schön, dass ihr wieder heil gelandet seid. Und soooo viele neue Eindrücke und fröhliche Erlebnisse mitgebracht habt!!
Das ist wirklich lustig mit eurem Winzlings-Wohnmobil gegenüber dem Riesendings!! Und - das hab ich jetzt nicht ganz geschnallt - hattet ihr quasi eine Festtanktoilette? Wenn ja, dann kannst Du mir endlich auch bestätigen, dass das die einzig wahre Lösung ist ?!

Bin gespannt, wie es weiter geht!!
mirazu
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von mirazu »

Ja Lira, wir hatten ein Festtanktoilette. Das wirklich die Ideallösung! Schade, dass es die hier in Europa nicht gibt. Wir würden sofort unser Womo umbauen lassen.
Das Riesendings ist übrigens keine Ausnahme, sondern die Regel.
Lira
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von Lira »

Festtanktoiletten gibt es, kannst Dir auch Dein Wohnmobil wahrscheinlich entsprechend umbauen. Ist halt eine Preisfrage.
Bei unserem Mobilvetta war von Haus aus eine Festtanktoilette mit 80 l drin und beim Concorde haben wir eine bestellt. Die Italiener hatten die früher obligatorisch, neuerdings rüsten die auch auf den Cassetten-Mist um, weil sich das in D noch nicht herumgesprochen hat, dass Festtanktoiletten tatsächlich zu 90% Vorteile haben. Aber wir wollen jetzt nicht Vor- und Nachteile von Klo-Systemen diskutieren ...
Und wenn ich da jemals hinkomme - so ein Riesen-Dings würde ich mir auch dort nicht mieten!
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von Gitte »

Hallo Mirazu,

schön von dir zu hören und sehen. Das Bild ist echt gigantisch, diese Unterschiede, gewaltig. Ich denke du hast noch einiges zu berichten, ich freue mich schon drauf. :D
Europa
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von Condor »

Hallo Mirazu,

schön das auch Ihr wieder gut gelandet seid. Ich habe am Donnerstag an Euch gedacht. Was macht der Jetlag????

Hattet Ihr das 19 ft -Fahrzeug?? Das ist ja wirklich ein Winzling, so einen haben wir auf unserer ganzen Tour nicht gesehen. Wie ich gerade las, diskutierst Du mit Lira die Vor- bzw. Nachteile einer Festtank-Toilette. Ich denke bei uns in Europa hapert es ganz einfach an den Möglichkeiten der Entleerung.

Wir kennen dies System bereits seit unserer ersten Canada-Tour im Jahr 1991.

Diesmal haben wir durch gezielten Einkauf in der letzten Woche kaum Lebensmittel übrig gehabt. Und wenn etwas übrig bleibt, speziell Gewürze, Salz, Zucker und dergleichen wird es in einen Karton gepackt und die Leute, die die Fahrzeuge reinigen, greifen gerne darauf zurück.

Vor Jahren ist es uns passiert das wir Bier im Fahrzeug lassen mussten. :1sauer :1sauer

Jetzt warten wir aber auf weitere Fotos von Euch, ich habs schon vorgemacht :!: :!:

Wie wars bei Euch auf dem Cassier-Hwy., auch so viele Bären :?: :?: Schreib doch mal wo Ihr jeweils übernachtet habt :?: :?:

Herzliche Grüße vom Condor
Mary

Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von Mary »

Condor hat geschrieben:......Nachteile einer Festtank-Toilette. Ich denke bei uns in Europa hapert es ganz einfach an den Möglichkeiten der Entleerung.
Hi Condor,
genau, das haben wir auch schon mehrmals beobachtet.

@mirazu
ich freue mich auf noch ein paar tolle Fotos? ;)
LG M.
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von mirazu »

Hallo Condor,
gem Jetlag gehts gut, der hat mich im Griff. Zudem ist bei uns heute sehr schwüles Wetter und ich bin total durch den Wind.
Mein Mann hat keine Probleme, naja, er ist gestern sehr bald schlafen gegangen und ist heute fit. Ich stehe noch neben mir, zumal ich in der letzten Nacht in Whitehorse nicht viel geschlafen habe, im Hotelzimmer war es vieeeel zu heiß.

Ja, wir hatten das 19ft Mobil, wir haben während der ganzen Tour auch nur 4 gleiche gesehen. Also sind wir uns nicht unbewußt über den Weg "gefahren". Ich habe mir die Leute in den Fraserway-Fahrzeugen immer genau angeschaut und hätte Dich schon angesprochen, wenn ich jemanden gesehen hätte, der Deinem Profilbild ähnlich sieht.

Speziell auf dem Cassiar Hwy haben wir die meisten Bären gesehen, auch Elche und 2 Karibus. In Alaska haben wir neben der Strasse keine Bären mehr gesehen, nur Elche. Einer lief doch direkt vor unserem Womo über die Straße, eine Vollbremsung hat ihn und uns gerettet und eine Schublade flog durch Womo.
In Alaska haben wir die Bären, 9 Stück, nur noch im Denali NP gesehen. Doch davon später mehr, der Chef ruft zum Grillen.
mirazu
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Re: Goodbye Alaska und Canada

Beitrag von mirazu »

Ein paar Worte zum Essen im Urlaub, wie wir es erlebt haben:

Schon in Vancouver wurde uns klar, dass wir uns in normalen Lokalen bemühen müssen, dem Fastfood aus dem Weg zu gehen.
In Vancouver wollten wir die Stadt besichtigen und uns nicht allzu sehr mit der Suche nach guten Lokalen aufhalten. Dort ernährten wir uns abends mit asiatischer Küche, die recht gut war. Mittags wollten wir dann Fisch essen und bekamen einen recht trockenen Fisch. Haben wir es halt nicht ganz gut erwischt, dachten wir. Jedoch jedes Mal, wenn wir in einem Lokal aßen, war der Fisch total trocken gekocht. Nicht unser Geschmack. Ab und zu aßen wir zu Mittags Fish and Chips, wo wir die besten in Tok/Alaska bei Fast Eddie bekamen, die waren zwar ziemlich fettig, aber der Heilbutt war frisch und saftig. Zweimal kamen wir durch Tok und jedes Mal war es in der Mittagszeit, also gab es zweimal die besten Fish und Chips, die wir je gegessen haben.

Es war ja unser erster Besuch in Nordamerika. Sehr angetan waren wir davon, dass man zu den Mahlzeiten kostenlos frisches Wasser bekommt.

Schnell kapierten wir, dass mit es mit dem Essen gehen nicht so ist, wie wir es mögen. Also selber kochen war angesagt. Kein Problem, denn auf den CP gab es immer Feuerstellen. Wir kauften uns aus Mangel an einem günstigen Grill, Aluschalen und Lebensmittel, zu 95% frischen Heilbutt, der immer von hervorragender Qualität war. In Homer bekamen wir den ganz frisch. Homer ist bekannt für seine Heilbutt.

Später gab es beim Fred Mayer im Sonderangebot einen tollen Grill für nur 17 Dollar, schade, dass wir den nicht mit heimnehmen konnten. Den schenkten wir zum Schluss anderen Campern, die sich darüber freuten.

Homer, die Heilbutt-Stadt sollte im Homer Spit ein tolles Lokal mit den besten Fish and Chips haben, leider verwechselten wir das Lokal, wie wir später feststellten und bekamen wieder einen absolut trockenen Fisch. Die Tartarsoße schmeckte noch am besten...

In Homer konnten wir zuschauen, wie ein großes Heilbutt-Schiff gerade auslud und der Fisch versandfertig gemacht wurde. Die Leute dort waren wieder sehr freundlich und beantworteten unsere neugierigen Fragen sehr gerne. Wir erfuhren, dass das Schiff 8 Tage auf dem Meer war und sie ganz zufrieden mit dem Fang waren.

In Fairbanks war es wieder so, trockener Fisch, Heilbutt und Lachs und eine etwas gewöhnungsbedürftige Zubereitung beim Heilbutt, der durch eine Blaubeerensoße ganz blau gefärbt war.
Bei den Beilagen konnte man meist zwischen Pommes, pappigen Reis, Zwiebelringen oder Kartoffelpürree, das immer mit Knoblauch zubereitet war, wählen. Kartoffelpürree mit Knoblauch schmeckt eigentlich ganz gut, wenn man davon absieht, dass das Pürree aus der Packung kommt und wahrscheinlich wenig Kartoffeln gesehen hat.

In einem hochgelobten Lokal in Whitehorse, eine Menge Leute warteten auf der Strasse, wir bekamen den letzten Tisch auf der Terrasse, weil wir relativ früh fürs Abendessen, eigentlich nur ein Bier dort trinken wollten. Als wir den Andrang sahen, bestellten wir uns gleich das Abendessen. Wieder abenteuerlich zubereiteten, trockenen Fisch bekamen wir. Geschmacklich ganz gut, aber halt zu trocken. Am besten schmeckte das Yukon Amber Bier.

Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass einem nach dem Essen gleich ohne Bitten die Rechnung gebracht wird. Gerade in Whitehorse am letzten Abend hatte ich nicht mehr viele Dollars, eigentlich nur noch für die Taxifahrt zum Flugplatz und eine kleine Reserve von 20 Dollar. Ausgerechnet da nehmen sie keine Kreditkarten.

Also schnell zur Bank, Geld holen. Und siehe da, kurz vor der Abfahrt, endlich mal ein Geldautomat, an dem ich die Auszahlungssumme auswählen kann. Normalerweise gibt es keine Auswahlmöglichkeiten, entweder bekommt man 40 oder 50 Dollar. Mehr nicht. Bei manchen Banken bekommt man gar nichts, wenn man dort kein Konto hat. Die wechseln dann nicht einmal Bargeld um. 90% ging sowieso über die Kreditkarten. Auch das Tanken, das war in der Regel sehr praktisch. man steckt seine Kreditkarte an der Tanksäule ein und tankt. Da gibt es aber Beschränkungen. Mehr als für 100 oder 125 Dollar Benzin rücken die nicht raus. Einmal waren es nur für 70 Dollar.

Achja, zu unserem letzten Abend in Whitehorse:
Wir wollten noch anderswo einen gemütlichen Wein oder ein Bier trinken. Am besten im Freien, da es ein schöner letzter Abend war. Denkste, zur Auswahl standen einige Hotelbars, auf die wir keine Lust hatten. Also hin zum Liqourstore, eine Flasche Wein gekauft, im Hotel die Zahnputzgläser (!!!) geholt und auf eine Bank am Yukon gesetzt und in der Abendsonne unter Aufsicht von zwei Weißkopfseeadlern den Abschiedswein getrunken, bis uns die Mücken vertrieben. Es war schön und romantisch. Auch der Yukon ansässige Biber ließ sich sehen. Aber zur Tierwelt später mehr.
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