Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
- Ulrike M.
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Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Wer kennt das nicht: Man will von A nach B, fährt die Strecke vielleicht sogar sehr oft, und weiß nicht, wie es rechts und links vom Trampelpfad aussieht.
Sicher geht das manch einem mit der Region um Udine in Italien so ähnlich. Wir haben in den letzten Jahren dort oftmals uns umgesehen und ich möchte in loser Abfolge hier ein paar der interessanten Punkte aufgreifen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Friaul
Als erstes möchte ich euch nach Palmanova entführen.
Palmanova ist ein Städtchen mit etwa 5.000 Einwohnern und liegt direkt am Autobahndreieck, das die Autobahn Triest-Venedig mit dem Abzweig nach Udine und weiter nach Österreich bildet.
Palmanova wurde 1593 künstlich, zunächst als Befestigung gegen die Türken und später gegen die Habsburger, angelegt. Es hat einen riesigen neuneckigen Hauptplatz im Zentrum, der dem Truppenaufmarsch diente.Von hier führen Straßen radial nach außen, quer dazu bilden einige Straßen Ringe um den zentralen Platz.
Die Stadt ist von einer mehrfachen Stadtmauer umgeben, die einen neunzackigen Stern bildet. Drei Stadttore führen nach außen.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5616.jpg
Hauptplatz
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5636.jpg
Eines der Stadttore. Da es für zwei Fahrspuren zu schmal ist, wird der Verkehr geregelt.Zumindest dieses Stadttor ist für WoMos hoch genug.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5637.jpg
Graben
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5642.jpg
Stadttor (Porta Auquileia) von außen
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5643.jpg
Befestigungswall von außen
Beste Grüße,
Uli
Sicher geht das manch einem mit der Region um Udine in Italien so ähnlich. Wir haben in den letzten Jahren dort oftmals uns umgesehen und ich möchte in loser Abfolge hier ein paar der interessanten Punkte aufgreifen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Friaul
Als erstes möchte ich euch nach Palmanova entführen.
Palmanova ist ein Städtchen mit etwa 5.000 Einwohnern und liegt direkt am Autobahndreieck, das die Autobahn Triest-Venedig mit dem Abzweig nach Udine und weiter nach Österreich bildet.
Palmanova wurde 1593 künstlich, zunächst als Befestigung gegen die Türken und später gegen die Habsburger, angelegt. Es hat einen riesigen neuneckigen Hauptplatz im Zentrum, der dem Truppenaufmarsch diente.Von hier führen Straßen radial nach außen, quer dazu bilden einige Straßen Ringe um den zentralen Platz.
Die Stadt ist von einer mehrfachen Stadtmauer umgeben, die einen neunzackigen Stern bildet. Drei Stadttore führen nach außen.
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Hauptplatz
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5636.jpg
Eines der Stadttore. Da es für zwei Fahrspuren zu schmal ist, wird der Verkehr geregelt.Zumindest dieses Stadttor ist für WoMos hoch genug.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5637.jpg
Graben
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 2-5642.jpg
Stadttor (Porta Auquileia) von außen
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Befestigungswall von außen
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Uli
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Venzone
Fährt man auf der Staatsstraße SS13 von Udine nach Norden und lässt Gemona rechts liegen, so kommt man bald nach Venzone. Von der SS13 fällt auf jeden Fall die doppelte Stadtmauer auf.
Als am 6. Mai 1976 im Friaul erstmals die Erde bebte, stürzten bereits viele der Gebäude oder zumindest Teile davon ein. Venzone lag unweit des Epizentrums und war daher besonders betroffen.
Zunächst wurden bewegliche Kulturgüter in Sicherheit gebracht. Als dann im September die Erde abermals bebte, stürzte auch noch der Rest ein. Bei jedem der Beben gab es im Friaul etwa 1000 Tote.
Die Stadtverwaltung wollte alles niederreißen und Plattenbauten aufstellen lassen, die Bürger wollten die Stadt nach altem Vorbild wieder aufbauen und setzten sich durch. Mauerteile wurden sortiert, nummeriert und wieder verwendet, so gut es eben möglich war. Gebäudeteile, die nicht rekonstruiert werden konnten, wurden mit neuem Material, aber schmucklos errichtet. So kann man auch heute gut erkennnen, was alt und was neu ist.
Sowohl in der Kirche als auch beim Rathaus wird die Katastrophe und der anschließende Wiederaufbau eindrucksvoll in Wort und Bild (auch in gutem Deutsch) erklärt.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7407.jpg
Rathaus
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7409.jpg
Straße vom Rathaus zur Kirche - 1976 ein einziger Trümmerhaufen
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7415.jpg
Der Karner neben der Kirche - hier kann man gegen einen Obolus natürlich mumifizierte Leichen sehen
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7418.jpg
Hauptschiff der Kirche
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7420.jpg
Altes und neues Gemäuer in der Kirche
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7428.jpg
Stadtmauer
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7434.jpg
Eine nicht wieder aufgebaute Kirche...
Fährt man auf der Staatsstraße SS13 von Udine nach Norden und lässt Gemona rechts liegen, so kommt man bald nach Venzone. Von der SS13 fällt auf jeden Fall die doppelte Stadtmauer auf.
Als am 6. Mai 1976 im Friaul erstmals die Erde bebte, stürzten bereits viele der Gebäude oder zumindest Teile davon ein. Venzone lag unweit des Epizentrums und war daher besonders betroffen.
Zunächst wurden bewegliche Kulturgüter in Sicherheit gebracht. Als dann im September die Erde abermals bebte, stürzte auch noch der Rest ein. Bei jedem der Beben gab es im Friaul etwa 1000 Tote.
Die Stadtverwaltung wollte alles niederreißen und Plattenbauten aufstellen lassen, die Bürger wollten die Stadt nach altem Vorbild wieder aufbauen und setzten sich durch. Mauerteile wurden sortiert, nummeriert und wieder verwendet, so gut es eben möglich war. Gebäudeteile, die nicht rekonstruiert werden konnten, wurden mit neuem Material, aber schmucklos errichtet. So kann man auch heute gut erkennnen, was alt und was neu ist.
Sowohl in der Kirche als auch beim Rathaus wird die Katastrophe und der anschließende Wiederaufbau eindrucksvoll in Wort und Bild (auch in gutem Deutsch) erklärt.
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Rathaus
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Straße vom Rathaus zur Kirche - 1976 ein einziger Trümmerhaufen
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Der Karner neben der Kirche - hier kann man gegen einen Obolus natürlich mumifizierte Leichen sehen
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Hauptschiff der Kirche
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 0-7420.jpg
Altes und neues Gemäuer in der Kirche
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Stadtmauer
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Machen wir weiter mit unserem Streifzug durch das Friaul...
San Daniele del Friuli
Auch San Daniele, auf einem kleinen Hügel nordwestlich von Udine gelegen, wurde 1976 durch die schweren Erdbeben weitgehend zerstört. Heute präsentiert sich das kleine Städtchen, das durch die Produktion des berühmten Schinkens weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, in "altem" neuen Glanz. Obwohl es noch ganz dicht an den Alpen liegt, atmet es bereits italienisches Flair.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 1-7456.jpg
Duomo
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 1-7466.jpg
Blick von der Treppe zum Dom auf das Städtchen
Interessant ist das Städtchen wohl auch für Wohnmobilfahrer, weil am Rande der Altstadt ein gut ausgestatteter Stellplatz liegt (N 46°09'24" E 13°00'49")
Wer Lust hat, kann auch gern in das hügelige und bergige Hinterland fahren. Wohl nicht alles Straßen dürften sich gut für (größere) Wohnmobile eignen. Neben großartiger und nicht überlaufener Natur trifft man dann auch plötzlich auf Spuren alter Besiedlung, wie es uns in Tramonti di sotto widerfahren ist, wo wir auf ein Gräberfeld aus der Langobardenzeit (700 n.Chr.) trafen (N46°17'19" E12°47'51"):
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 1-7472.jpg
San Daniele del Friuli
Auch San Daniele, auf einem kleinen Hügel nordwestlich von Udine gelegen, wurde 1976 durch die schweren Erdbeben weitgehend zerstört. Heute präsentiert sich das kleine Städtchen, das durch die Produktion des berühmten Schinkens weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, in "altem" neuen Glanz. Obwohl es noch ganz dicht an den Alpen liegt, atmet es bereits italienisches Flair.
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Duomo
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 1-7466.jpg
Blick von der Treppe zum Dom auf das Städtchen
Interessant ist das Städtchen wohl auch für Wohnmobilfahrer, weil am Rande der Altstadt ein gut ausgestatteter Stellplatz liegt (N 46°09'24" E 13°00'49")
Wer Lust hat, kann auch gern in das hügelige und bergige Hinterland fahren. Wohl nicht alles Straßen dürften sich gut für (größere) Wohnmobile eignen. Neben großartiger und nicht überlaufener Natur trifft man dann auch plötzlich auf Spuren alter Besiedlung, wie es uns in Tramonti di sotto widerfahren ist, wo wir auf ein Gräberfeld aus der Langobardenzeit (700 n.Chr.) trafen (N46°17'19" E12°47'51"):
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 1-7472.jpg
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Toll, wie schnell Du das "zusammengestrickt" hast! Kaum gerätselt, schon erlebt.
Obwohl wir sooooo bald ja doch nicht fahren (siehe Isas Frage beim Rätsel).
Danke Uli!
Obwohl wir sooooo bald ja doch nicht fahren (siehe Isas Frage beim Rätsel).
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- Ulrike M.
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Hallo,
Um ehrlich zu sein: Ich habe das vor einiger Zeit in einem anderen Forum, das von meinem Bruder betrieben wird und in dem nichts mehr los ist, gepostet. Ich hab mich eigentlich gewundert, dass ich das hier noch nicht abgeladen habe, also schnell kopiert und - das Ergebnis siehst du ja.
Ich werde weitermachen...
Beste Grüße,
Uli
Um ehrlich zu sein: Ich habe das vor einiger Zeit in einem anderen Forum, das von meinem Bruder betrieben wird und in dem nichts mehr los ist, gepostet. Ich hab mich eigentlich gewundert, dass ich das hier noch nicht abgeladen habe, also schnell kopiert und - das Ergebnis siehst du ja.
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Uli - köstlich ........mal sehen, was ich beisteuern kann, wenns gewünscht wird ....
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Danke Isa für die Initialzündung und Uli für die Spontanpräsentation eures bestimmt besuchenswertes, schönes Friauls, das ich zugegeben (noch nicht) kenne. Wenn ich dafür mal Zeit habe , fahr ich dann bestimmt nicht vorbei.
Ich hab noch so viele weiße Tücher
Grüße, Heinz
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Hallo - also das ist ja mal ein wirklich schöner neuer Trööt - so kann man gar nicht erst in der "doofen" WoMo-lossen Zeit in den Winterblues fallen.
Danke Ulrike - meinen Beifall haste!
Ohoh, Heinz: erinner mich blos nicht an "weisse Flecken auf der Landkarte" - davon haben wir auch noch reichlich.
LG Melitta
Danke Ulrike - meinen Beifall haste!
Ohoh, Heinz: erinner mich blos nicht an "weisse Flecken auf der Landkarte" - davon haben wir auch noch reichlich.
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Re: Friaul - zu schade, um nur durchzufahren
Dann haben wir ja schon wieder einen neuen Treffpunkt, wenn wir alle aus Griechenland und Rumänien zurück sind. 

- Pego
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