Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

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knaus 05
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Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von knaus 05 »

Hallo,
wir haben ein Problem bei unserem Eura Contura 692 HB.
Die Rahmenhölzer sind komplett verfault und die Feuchtigkeit ist auch weiter in das Aufbauholz gezogen. Es wurde ein Gutachten erstellt und alles weitere angeschaut. Der Eura ist Bj. 2002 und wir kauften den Eura im März 2009. Den erheblichen Schaden entdeckten wir 2010 im September und stellten das Fahrzeug sofort bei der Herstellerfirma vor um den Schaden zu beheben. Die versicherten uns das dieser Schaden schon älter sein muss und das der Schaden beim Kauf auch schon da war. Der Gutachter war persönlich auch dieser Meinung und so zogen wir vor Gericht um den bezifferten Schaden von dem Wohnmobilhändler einzuklagen. Der Richter war der Meinung das hierbei keine Arglist des Verkäufers vorliegt und die Feststellung des Gutachters reichte dem Gericht nicht aus. Leider waren die Zeugen die den Schaden bei der Herstellerfirma begutachteten auch nicht anwesend und meinten es wäre Blödsinn und man könnte sich an nichts erinnern. Auf dem Dichtigkeitsprotokoll der Herstellerfirma auch Statistik genannt, waren sämtliche Unterhölzer des Aufbau mit 100% Feuchtigkeit beziffert sowie teilweise der Aufbau.
Fazit: Es liegt ein Instandsetzungspreis von ca. 10000 Euro vor. Der Richter hätte uns einen Vergleich von 2000 Euro angeboten die der Händler uns als Ausgleich zahlen sollte, wir verlangten etwas mehr. Da wir uns nicht einigen konnten und der Richter hier keine Arglist sah, gingen wir leer aus und müssen jetzt auf ein weiteres verfahren bestehen.
Hat jemand hier vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht oder ist in der gleichen Situation!!!!!!!!
Wäre schön sich hier auszutauschen.
LG Knaus 05
megamechanics
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von megamechanics »

Hallo,

erst mal mein Beileid für die ganze Misere, weiter :merci dafür, dass hier nicht gleich wieder der Spruch von "der ganze Spass und Freude am mobilen Campen verdorben" kommt mit dem verbundenen "destruktivem Abjammern"...

Mir wäre es noch wichtig zu erfahren, ob das Buch über die Aufbauprüfung (Dichtigkeitsprüfung des Aufbaus) vorhanden ist und wer bisher die Prüfungen abgenommen hat. Außerdem: habt ihr mal die/den Vorbesitzer zur Sachlage kontaktiert? Was habt ihr für das Mobil gezahlt, war es ein "Schnäppchen"?
Auf dem Dichtigkeitsprotokoll der Herstellerfirma auch Statistik genannt, waren sämtliche Unterhölzer des Aufbau mit 100% Feuchtigkeit beziffert sowie teilweise der Aufbau.
Bezieht sich dieses Protokoll auf die Zeit vor dem Kauf? Hat der Verkäufer darauf hingewiesen oder nachweisbar eine Kontrolle vor dem Kauf durchgeführt, woraus er von dem Schaden hätte wissen müssen?

Und abschließend: sind die 10 000€ Festpreis oder ein grober unverbindlicher Voranschlag? Gibt es keine günstigere Möglichkeiten zur Instandsetzung, evtl. Eigenleistung oder dergleichen?

Evtl. schickt mal ein paar Fotos, kann ja mal sehen ob mir günstigere Reparaturmöglichkeiten einfallen.

Grüße und lasst euch das Vergnügen mit eurem :to_become_senile: nicht vermiesen
knaus 05
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von knaus 05 »

Hallo megamechanics,
ich vergaß in meiner Berichterstattung, das vor dem Kauf beim Händler eine Dichtigkeitsprüfung veranlaßt wurde und bei der Prüfung wurde lediglich der Gasstaukasten bemängelt, aber wieder instand gesetzt.
Eine renomierte Firma aus dem niedersächsichen Raum hat 2009 vor unserem Kauf das WoMo auf Dichtigkeit überprüft und ausser dem Gasstaukasten keinerlei Feuchtigkeit festgestellt. Leider bekamen wir keine Statistik in die Hand, damals waren wir leider sehr naiv beim Kauf.
Eine jährliche Dichtigkeitsprüfung des WoMos hat anscheinend nie stattgefunden da die Vorbesitzer in den Euraunterlagen nichts dokumentiert hatten.
selbstverständlich wollen wir den Vorbesitzer kontaktieren, da es uns sehr am Herzen liegt hier eine Klärung zu finden.
Leider ist es uns nicht möglich Eigenleistung zu erbringen an dem WoMo und bisher sind auch nur sichtbare Schäden am Fahrzeug als Kosten aufgeführt, jedoch aus der Erfahrung heraus hat man uns gasagt würde sich eine Reparatur um die 10000 € bewegen, der Kostenvoranschlag bis jetzt beziffert mit ca 7500 €.
Leider habe ich selbst keine Fotos zur Verfügung, aber ich werde mal beim Gutachter horchen ob er uns seine zur Verfügung stellt.
LG knaus 05
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von Tourist »

Hallo knaus 05,

vorab mal eine Frage: Hattet Ihr einen Anwalt, der sich mit der Materie auskannte?
Ich denke, ein Händler, der ein Womo ankauft und nicht selbst auf Feuchtigkeitsprobleme prüft - speziell bei einem Eura dieses Baujahres - wäre schon sehr blauäugig (oder längst pleite). Auch von mir der Rat: Macht den Vorbesitzer ausfindig und fragt den, ob im Kaufvertrag ein entsprechender Vorschaden vermerkt ist, oder zumindest bekannt war. Ich glaube wirklich nicht, dass einem Händler ein derartiger Schaden verborgen bleibt - die Arglist wäre dann ganz problemlos zu beweisen.

Viel Erfolg
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von Urban »

Falls Ihr in die nächste Instanz gehen wollt und das nicht durch eine Rechtsschutzversicherung gedeckt wird, so würde ich vielleicht erstmal ausloten was derMarkt für so ein Wohnmobil mit Feuchtigkeitsschaden so hergibt.....sprich wieviel könnte man bei einem Verkauf erzielen. Oft ist das mehr als man so denkt was man da so erzielen kann, oder was ein anderer Händler bei Inzahlungnahme auf einen anderen geben würde.
Falls Ihr Euch gegen ein weiteres Vorgehen gegen den Händler entscheidet, würde ich den mal anschreiben und anfragen ob Er die 2000,- noch bereit ist zu zahlen wenn man auf eine weitere Klage verzichtet.

Desweiteren kann man zB wenn man ohne Rechtsschutz weiterklagen will auch nur einen Teilbetrag einklagen....das hält Anwalts und Gerichtskosten niedrig und bei einem Sieg, ist die Schuldfrage dann geklärt und Ermuß den Rest dann auch zahlen.

Leider ist es bei solchen Sachen oft so das die Anwalts und Gerichtskosten geteilt werden , bezw jeder trägt Seine Kosten selber und daher kann man oft mit weniger rechnen was übrigbleibt.

viel Glück
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von rittersmann »

Mir fällt da spontan die Frage ein, ob Ihr einen spezialisierten Anwalt habt. Nicht einen universellen aus der Nachbarschaft, sondern einen der auf Wohnmobile spezialisiert ist. Der diese Fälle schon häufig gesehen hat. Wenn nein, es gibt einen in Bad Hersfeld.
megamechanics
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von megamechanics »

Eine renomierte Firma aus dem niedersächsichen Raum hat 2009 vor unserem Kauf das WoMo auf Dichtigkeit überprüft und ausser dem Gasstaukasten keinerlei Feuchtigkeit festgestellt.
und dagegen:
Die versicherten uns das dieser Schaden schon älter sein muss und das der Schaden beim Kauf auch schon da war. Der Gutachter war persönlich auch dieser Meinung und so zogen wir vor Gericht um den bezifferten Schaden von dem Wohnmobilhändler einzuklagen.
Gibt es zu der Überprüfung vor dem Kauf wenigstens eine Rechnung? Irgendwie ist doch alles widersprüchlich, war euer bisheriger Anwalt informiert und versteht er was von der ganzen Sachlage? Ich habe anhand der bisherigen Tatsachen so meine Zweifel :girl_prepare_fish: jedenfalls stinkt es etwas anrüchig, wie bisher vorgegangen und entschieden wurde.
Natürlich würde mehr Schriftliches :rtfm: in euren Händen weiterhelfen...
Fotos würden mich schon interessieren, habe im Spezialfahrzeugbau und Kabinenbau usw. gearbeitet, vielleicht gibt es doch noch eine unkomplizierte preisgünstige Lösung :party1 .

Ah, seh grad den Beitrag von Rittersmann, das hört sich nicht schlecht an! SPEZIALISIERTER FACHANWALT !!!

Grüße
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Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von mpetrus »

Es ist nicht leicht hier etwas zur Sache zu schreiben,
aber wenn das Fahrzeug vor dem Kauf also März 2009 auf Feuchtigkeit getestet wurde,
und 1,5 Jahre das Rahmenholz verfault sein soll, wird das ein guter Sachverständiger sicher berechnen können wann der Schaden aufgetreten ist.
Der Aufbau hat ja nicht konstand im Wasser gelegen, da muß vermutlich an einer Stelle der Verbindungskanten, Wasser durch die Verklebung geronnen sein. Das muß sich ja erst mal durch Holz saugen und dann den Fäulnißprozeß in Gang setzen. Ist die Eindringstelle bekannt? Wisst ihr wo der Schaden begonnen hat? Liegt der Schaden in der Nähe des Gaskastens? Dann wurde hier evtl. nicht richtig repariert. Wasser kriecht ja auch sehr gut, vielleicht wurde die undichte Eindringstelle nicht erkannt.

Währe schon hilfreich entsprechende Bilder zu sehen.

Auf alle Fälle wünsche ich euch viel Erfolg. Was mich auch wundert, das die Zeugen beim Hersteller nicht mehr zufinden sind. Die machen doch Protokolle mit Name und Unterschrift. Klingt ja grad so als ob die den Händler schützen wollen. Wenn es ein Eurahändler war, bei dem ihr euer WOMO gekauft hattet.
rittersmann
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Beitrag von rittersmann »

das hört sich nicht schlecht an! SPEZIALISIERTER FACHANWALT !!!
Der fährt selbst Wohnmobil und ist seit vielen Jahren auf dem Gebiet tätig. Hat schon für viele Wohnmobilisten die Kohlen aus dem Feuer geholt.
Mary

Re: Feuchtigkeitsschäden in den Rahmenhölzer

Beitrag von Mary »

ja genau Fachanwalt... es gibt ja mindestens einen sehr bekannten.
Eine renomierte Firma aus dem niedersächsichen Raum hat 2009 vor unserem Kauf das WoMo auf Dichtigkeit überprüft und ausser dem Gasstaukasten keinerlei Feuchtigkeit festgestellt. Leider bekamen wir keine Statistik in die Hand, damals waren wir leider sehr naiv beim Kauf.
Eine jährliche Dichtigkeitsprüfung des WoMos hat anscheinend nie stattgefunden da die Vorbesitzer in den Euraunterlagen nichts dokumentiert hatten.
Und bei allem was ich in den obigen Ausführungen so lese, zuerst mal mein Beileid, aber da muß sich ein Spazialist richtig einlesen und ohne Dokumentation der Papiere sprich Nachweis der Dichtheitsprüfung sieht es evt. so aus, als wenn man das nur als Verkaufsmasche nutzte?

Tourist
Ich denke, ein Händler, der ein Womo ankauft und nicht selbst auf Feuchtigkeitsprobleme prüft - speziell bei einem Eura dieses Baujahres - wäre schon sehr blauäugig (oder längst pleite).
ich kenne mindestens drei Händler, die beim Ankauf vom Gebrauchten "keine Dichtheitsprüfung" machten.
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