Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?
Verfasst: So 8. Aug 2010, 14:36
Na, Dschaps, das ist ja nett, dass man mit diesem Geschreibsel hier wirklich Leute dazu bringt, irgendwo irgendwas zu unternehmen. Freut mich sehr. Und freut mich auch sehr, dass es euch gefallen hat.
In Süd-Norwegen war ich noch nicht "größer" unterwegs, ich fahre bloss immer zu meinem Freund, aber die Westküste kenne ich überhaupt nicht, auch das dazwischen eben nicht. Ich denke, Süd-Norwegen ist viel "zivilisierter" als der Norden, ganz klar, da wohnen ja auch über 80% der Bevölkerung. Ich glaube auch, dass da drüben wo die ganzen Obstplantagen sind, es im Frühjahr wunderschön ist, keine Frage. Sag ja - die Natur und das alles ist wirklich große Klasse. Auch in den Städten und Orten im Süden oder in Oslo ist teilweise irrsinnig was los - und dort gibt es auch Lokale mit Bedienung - allerdings schon zu zehennägelhinterrücksrollenden Preisen. Ich wiederhole - bin sehr gerne bereit, für anständiges Essen und Trinken auch "anständige" Preise zu bezahlen. Aber für 2 Pizza und 4 Bier ca. 80 Euro abdrücken zu müssen - ist mir leider für mal zwischendurch zuviel.
Für alle, die sich fragen, wieso eigentlich unbedingt Pizza in Norwegen? PIZZA GRANDIOSA ist DAS Nationalgericht in Norwegen, schöne amerikanische Dick-Pizza mit wechselnden Belägen. Wer's mag - für den das Höchste!
Weil ich halt in meinem früheren Leben sehr viel in Italien - und dort in allen Regionen - unterwegs war, vergleiche ich zwangsläufig immer wieder die Zustände hier und da. Du hast schon Recht, Italien ist im großen und ganzen vermüllt. Vor allem, wenn man am Ende der Sommersaison hinkommt - entsetzlich! Je südlicher, desto schlimmer. Aber: Als wir die Fähre von den Lofoten aufs Festland genommen hatten, kamen wir auf einen Kahn - der rappelvoll war, ich glaube, noch nicht mal jeder Fahrgast hatte einen Sitzplatz. Es gab nur die Cafeteria und einen dort anschließenden Raum, jeder Sitzplatz war belegt. Die Tische waren dreckig, alles war wirklich total versifft und heruntergekommen - und vor dem Tresen, hinter dem dann die herrlichen Waffeln und Kaffee und belegten Semmeln verkauft werden, liefen die Abfalleimer über, dazwischen stand ein Wagen mit leeren Getränkekisten, auch dort drumrum nur Abfall. Auch mein Norweger staunte über diese Zustände - hinter dem Tresen war genau ein einziges Mädele, das total überfordert war. Das ist mir jetzt auf italienischen Fähren noch nicht so leicht begegnet, zumindest den Abfall schaffen sie irgendwohin, wenn der einem auch "in der Landschaft" dann wieder irgendwo begegnet. Und - in den allermeisten italienischen Städten, wo wir innenstadtnah übernachtet haben, sind wir morgens früh schier aus dem Bett geflogen, weil die Straßenreinigung mit Getöse unterwegs war. Eine Einrichtung, die es in Norwegen nur in der Zeit vor dem 17.5. gibt, wenn alles für den Nationalfeiertag herausgeputzt wird. Danach legt sich wieder der Staub des Vergessens über die Orte und Städte ...
Aber dreckige Orte und Städte gibt es überall, ich glaube, ir müssen da alle gar nicht so arg weit gehen. Seit die Anonymität Einzug in die Gesellschaft gehalten hat, ist es halt ein leichtes, sich aufzuführen, wie es einem beliebt. Früher sorgten noch die sozialen Verbindungen und Kontakte für Kontrolle und auch für Ordnung und Sicherheit, diese Zeiten sind halt - auch in Deutschland - lange vorbei. Keiner will mehr mit seinem Nachbarn was zu tun haben oder gar von dem "überwacht" werden und die Familie ist weit weg und kümmert sich auch nicht drum.
Jetzt wirds aber gleich philosophisch!
In Süd-Norwegen war ich noch nicht "größer" unterwegs, ich fahre bloss immer zu meinem Freund, aber die Westküste kenne ich überhaupt nicht, auch das dazwischen eben nicht. Ich denke, Süd-Norwegen ist viel "zivilisierter" als der Norden, ganz klar, da wohnen ja auch über 80% der Bevölkerung. Ich glaube auch, dass da drüben wo die ganzen Obstplantagen sind, es im Frühjahr wunderschön ist, keine Frage. Sag ja - die Natur und das alles ist wirklich große Klasse. Auch in den Städten und Orten im Süden oder in Oslo ist teilweise irrsinnig was los - und dort gibt es auch Lokale mit Bedienung - allerdings schon zu zehennägelhinterrücksrollenden Preisen. Ich wiederhole - bin sehr gerne bereit, für anständiges Essen und Trinken auch "anständige" Preise zu bezahlen. Aber für 2 Pizza und 4 Bier ca. 80 Euro abdrücken zu müssen - ist mir leider für mal zwischendurch zuviel.
Für alle, die sich fragen, wieso eigentlich unbedingt Pizza in Norwegen? PIZZA GRANDIOSA ist DAS Nationalgericht in Norwegen, schöne amerikanische Dick-Pizza mit wechselnden Belägen. Wer's mag - für den das Höchste!
Weil ich halt in meinem früheren Leben sehr viel in Italien - und dort in allen Regionen - unterwegs war, vergleiche ich zwangsläufig immer wieder die Zustände hier und da. Du hast schon Recht, Italien ist im großen und ganzen vermüllt. Vor allem, wenn man am Ende der Sommersaison hinkommt - entsetzlich! Je südlicher, desto schlimmer. Aber: Als wir die Fähre von den Lofoten aufs Festland genommen hatten, kamen wir auf einen Kahn - der rappelvoll war, ich glaube, noch nicht mal jeder Fahrgast hatte einen Sitzplatz. Es gab nur die Cafeteria und einen dort anschließenden Raum, jeder Sitzplatz war belegt. Die Tische waren dreckig, alles war wirklich total versifft und heruntergekommen - und vor dem Tresen, hinter dem dann die herrlichen Waffeln und Kaffee und belegten Semmeln verkauft werden, liefen die Abfalleimer über, dazwischen stand ein Wagen mit leeren Getränkekisten, auch dort drumrum nur Abfall. Auch mein Norweger staunte über diese Zustände - hinter dem Tresen war genau ein einziges Mädele, das total überfordert war. Das ist mir jetzt auf italienischen Fähren noch nicht so leicht begegnet, zumindest den Abfall schaffen sie irgendwohin, wenn der einem auch "in der Landschaft" dann wieder irgendwo begegnet. Und - in den allermeisten italienischen Städten, wo wir innenstadtnah übernachtet haben, sind wir morgens früh schier aus dem Bett geflogen, weil die Straßenreinigung mit Getöse unterwegs war. Eine Einrichtung, die es in Norwegen nur in der Zeit vor dem 17.5. gibt, wenn alles für den Nationalfeiertag herausgeputzt wird. Danach legt sich wieder der Staub des Vergessens über die Orte und Städte ...
Aber dreckige Orte und Städte gibt es überall, ich glaube, ir müssen da alle gar nicht so arg weit gehen. Seit die Anonymität Einzug in die Gesellschaft gehalten hat, ist es halt ein leichtes, sich aufzuführen, wie es einem beliebt. Früher sorgten noch die sozialen Verbindungen und Kontakte für Kontrolle und auch für Ordnung und Sicherheit, diese Zeiten sind halt - auch in Deutschland - lange vorbei. Keiner will mehr mit seinem Nachbarn was zu tun haben oder gar von dem "überwacht" werden und die Familie ist weit weg und kümmert sich auch nicht drum.
Jetzt wirds aber gleich philosophisch!