Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

... eure Reiseberichte aus Norwegen
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Lira
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Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

Mitte Juni bin ich bereits zu meinem Herzallerliebsten mit dem Pkw nach Süd-Norwegen gefahren.
Freude - je weiter ich nördlich kam, desto schöner wurde das Wetter. In Bayern noch dunkle Wolken, wurde es jenseits der Main-Linie immer heller. Als ich am Abend um halb neun in Flensburg ankam, schien dort noch die Sonne und es herrschte sommerlich-leichte Stimmung. Wie schön! Nachdem ich aber sehr erschöpft von vieler Arbeit vorher schon losgefahren war, habe ich mir in Flensburg nur noch ein kleines Abendessen gegönnnt und bin dann ins Zimmer. Kein Spaziergang, nichts mehr. Naja, der Körper fordert seinen Tribut.
Später werde ich erfahren, dass man mich nicht geblitzt hat während der eineinhalb Stunden, die ich bei Göttingen wegen eines umgestürzten Lkws im Stau auf der Autobahn stehend verbracht habe - sondern später - als ich mir in einer Raststätte eine Baguettesemmel gekauft hatte, diese während der Fahrt aß, mit der Sonnenbrille auf der Nase, weil die tiefstehende Sonne so blendete. Nun - 160€ + Gebühren + 3 Punkte dort, wohin ich unterwegs war + 1 Monat Fahrverbot werden die 42 km/h zu schnell, weil ich wirklich ein 100er-Schild übersehen habe, der Lohn dieser Fahrt werden. Ärgerlich - aber umbringen tuts einen auch nicht. Muss halt in einen Auslandsaufenthalt im Winter eingebaut werden. Gut, dann hat man wenigstens einen sicheren Grund für einen ausgedehnten Italien-Urlaub zu Weihnachten.

Am nächsten Morgen bin ich um 8 Uhr auf der Straße, überfahre die Grenze nach Dänemark, fülle günstig den Tank meines Autos mit Superbenzin und fahre auf leeeeeeeren Autobahnen nach Hirtshals. Dort noch eine Stunde auf die Verladung warten - dann gehts auch schon los. Dreidreiviertel Stunden später in Larvik runter von der Fähre, rein in die rote Spur, denn ich habe 30 Liter Getränke, die bis 15% Alkohol haben, an Bord. Fast ärgere ich mich, dass ich mich bei "Rot" angestellt habe, wo das keine 10 Fahrzeuge vor mir getan haben, da winken sie auch schon etwa jedes 4.Fahrzeug raus - zum Auspacken und Kontrollieren. Egal, ob Ausländer, Wohnmobil, Pkw oder sonstwas. Da bin ich wieder froh und zahle fröhlich meine 50 NOK (ca. 6€)pro Liter Getränk Zoll. Das ganze dauert natürlich eine Stunde - und das, wo doch schon mein Abendessen auf mich wartet. Egal - irgendwann wird Fahrt gen Norden aufgenommen, nachdem Larvik hinter mir liegt und eine dreiviertel Stunde später steh ich auch schon vor dem Haus, in das ich wollte. Alles wird gut ...
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Zuletzt geändert von Lira am Mo 2. Aug 2010, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.


Lira
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

Nachdem der Mensch in unserem Alter leider zumeist noch vom Lohn der Arbeit lebt, muss diese halt auch verrichtet werden. So wird es noch gut 2 Wochen dauern, bis wir dann zur diesjährigen Lofoten-Reise aufbrechen. In Süd-Norwegen ist durchwegs schönes Wetter, sehr windig zwar, aber windgeschützt auf der Terrasse werden doch Temperaturen bis an die 28° erreicht. In Bayern und Deutschland wurde es immer schöner und wärmer. Neidisch hab ich jeden Tag auf die Wetterberichte geschielt, die Temperaturen von um die 30° mit stets steigender Tendenz anzeigten. Und dann - der Kontrast dazu - der Lofoten-Wetterbericht mit Regen, Sturm, und einstelligen Temperaturangaben. Warum fahren wir eigentlich nicht nach Deutschland heuer? Naja - weil - und weil - und weil ......... weil wir halt zu den Lofoten fahren.
Es ist ein Abend Anfang Juli, als wir loskommen.
So ganz genau weiss man es nicht, wie das ist mit der Parkerei in Oslo nahe dem Rathaus. Parkflächen gibt es, die sind auch frei - kein Wunder, kosten ja ein halbes Vermögen. Naja, nach einmal durch die Karl Johans Gate, dort was Essbares besorgt und dies in der warmen Sonne vertilgt, fahren wir weiter gen Norden. Hamar Mjøsa-See wird unser Tagesziel. Es ist aber schon relativ spät, als wir auf dem großen Parkplatz bei der Stadt ankommen, der an einer Promenade am See endet. Dort standen wir schon mal, naja, das Wohnmobil mit Blick auf den See ausgerichtet - dann macht das auch nicht soviel aus, dass die Züge beinahe unmittelbar dran vorbeidonnern. Die Züge werden in der Nacht auch weniger, also passt das dann schon. Vorher hatten wir noch die Olympiahalle, die einem umgekehrten Wikingerschiff gleicht, inspiziert - aber wie das dort aussieht! Alles verwahrlost, aufgelassen beinahe. Nein, auf einem Schmuddelplatz dort wollen wir nicht stehen. Ich werde wieder meinen Vergleich los, was in München in und an der Olympiahalle alles los ist, die doch immerhin gut 20 Jahre älter als das Dings in Hamar ist ----
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Am anderen Morgen gehts früh weiter, aber erst inspizieren wir noch den Parkplatz draussen am Freilichtmuseum. DAS sieht also wesentlich besser aus - und wird fürs nächste Mal registriert. Gut - wir fahren weiter nach Norden. In den Tourismusbroschüren und Reiseführern wird das Gudbrandsdalen als "das Tal der Täler der Norweger" blumig und ausschweifend beschrieben. Heieiei, diese Übertreibung wieder. War man noch nie anderswo in Europa und ist durch wirklich tolle Täler gefahren, mit denen nicht so angegeben wird? Ehrlich - ich dachte, wunder, was für ein tolles Tal einen erwartet - und war bitter enttäuscht. Aller Verkehr wälzt sich auf schlechter Straße dort hinauf.
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lele

Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von lele »

hi isa,
herzl.dank für den, hofentlich ersten teil deines reiseberichts,
den ich mit grossem interesse gelesen habe.


Lira
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

Hallo Lele,

dank Dir für Deine Reaktion - es geht tatsächlich erst los.


Hab auch gleich am Anfang einen Fehler reingebracht - wir waren noch in Lillehammer zum Frühstücken. Haben das Wohnmobil zentrumsnah abgestellt und sind dann durch den Ort gegangen. Bei einer Thailänderin haben wir sowas wie Flühlingslollen gekauft und auf einer Bank verzehrt, später in einem Strassencafé noch Kaffee getrunken - und die Szenerie beobachtet. Aber wir mussten weiter.
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Dann das Kapitel mit dem Gudbrandsdalen. Vor Ringebu sind wir dann rechts den Berg hinauf abgebogen zur dortigen Touristenattraktion, Ringebu-Stabkirche:
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

Nach dem Abzweig Ringebu also weiter nordwärts im Gudbrandsdalen bis zum Verkehrsknotenpunkt Dombås. Dort gibt es 4 Tankstellen, Souvenirläden mit Elch- und Sami-Kitsch und eine Handvoll Imbisskneipen. "Restaurant" wäre mir zu hochgegriffen. In eines dieser Etablissements sind wir also reingegangen und haben uns für 135 NOK paniertes Fischfilet mit Kartoffeln und Remoulade gekauft. Das heisst, Anstehen am Tresen, sagen was man will, Geld abliefern, einen Tisch suchen und warten, bis die Nummer, die auf dem Bon ausgedruckt ist, aufgerufen wird. Eine durchaus gängige Praxis in Norwegen, was "Restaurants" betrifft. Das Schöne jedoch in Norwegen ist, dass man jederzeit in einem Lokal eine Karaffe Leitungswasser kostenlos bekommt. Und - der Kaffee ist oft im Essenspreis inbegriffen. Jedoch muß man es schon mögen, Kaffee zu trinken, der oft stundenlang in großen Thermoskannen sein Dasein fristet, bis einer kommt und sich den rausnimmt und dann trinkt.
Nach dem opulenten Mahl sind wir dann auf der E6 weiter nordwärts gefahren und aufs Dovrefjell gekommen. Dort eine viiiiiiiiiiiiiel schönere Landschaft!! Ich habe sehr moniert, daß wir in dieser eigenartigen Kneipe für einen Haufen Geld schlecht gegessen haben, anstatt auf dem Dovrefjell einfach schnell was gekocht haben. Ich hatte ja eingekochtes Gulasch und Spaghettisauce usw. alles mitgebracht und wir hatten das dabei, wäre also keine Affäre gewesen. Naja. Mir wurde versichert, so bald als möglich dürfte ich eine Nacht auf dem Dovrefjell verbringen.

Wir fahren weiter, bis Trondheim ist es noch ein Stück und mehr als 60 km/h bringt man auf der E6 im Schnitt beim besten Willen nicht raus. Um Trondheim rum gibt es dann sowas ähnliches wie Autobahn, eine richtiige vierspurige Straße, die auch teilweise an den Rändern richtig gut befestigt ist und wo nicht einfach aufgehört wurde, den Asphalt hinzuschmieren. Eigentlich wollten wir über Trondheim hinaus, sind dann auf die Tankstelle "Stav" zum Entsorgen gefahren, mit der Absicht, dort nächtigen zu wollen. Ich konnte mich irgendwie erinnern, dass dort stand, dass man nur 4 Stunden stehen dürfte - aber das musste natürlich genau überprüft werden. Tatsache! Also - der Platz ist eh laut genug, also zurück nach Trondheim, wir nehmen diesmal den offiziellen Stellplatz, einen schlecht geschotterten Schmuddelplatz am östlichen Stadtausgang. Hingefahren - Augenreib - der Platz ist nicht mehr da, es stehen Baumaschinen drauf, da wird also gebaut. Aber wohl kein Wohnmobilplatz, sondern ein Häuserblock - also doch zu "unserem" Platz in der Stadt. Dort jede Menge Wohnmobile, im Gespräch kommen wir drauf, dass die Touristinfo neuerdings die Wohnmobilleute dorthin schickt und man hat 2 Reihen des Parkplatzes am Sportplatz für unsereiner reserviert. Schönes Wetter, wir sitzen noch bissi draussen.


Lira
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

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Am nächsten Morgen gehts weiter - man hat irgendwas von einem "Goldenen Umweg" gelesen der am Trondheim-Fjord sein soll. Während ich mir in den vorhandenen Karten noch die Augen ausschaue, weist ein braunes Schild nach links: Den gyldne Umvei. Blinker raus, auf die Bremse, links rum. Es geht über die Halbinsel Inderøy. Erst über die Straumen-Brücke. Die Ansichten sind entzückend. Wir halten und gehen zurück auf die Brücke. Von der Brücke aus können wir einige Entenmütter eine ganze Zeitlang beobachten, wie sie ihre Kinder das Tauchen lehren. Tauchunterricht in Entenhausen - ein Spass! Wir laufen um ein kleines Halbinselchen, es ist richtig schöne Sommerstimmung, ruhig, verschlafen, verträumt beinahe. Blauer Himmel, blaues Meer, ab und zu schippert ein Bootchen daher, seeeeehr schön.
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Im Hafen von Kjerknesvågen laufen die Vorbereitungen für ein Bootetreffen am anderen Tag, allerhand Buden werden aufgebaut, in denen morgen dann Essen und Trinken - sogar Wein und Bier!!!! - verkauft werden wird. Wir sitzen ein wenig in der Sonne mit Kaffee und Waffel - dem obligatorischen "Nationalgericht" - Waffel frisch gebacken und nicht schon seit Stunden auf einem Haufen mit einer Klarsichtfolie zugedeckt wie sonst üblich und beliebt. Fahren dann weiter zu einer kleinen mittelalterlichen Kirche, neben der Jungrinder weiden. Die Rinder kommen anmarschiert, als sie uns im Friedhof um die Kirche sehen, wir betrachten ihre verschiedenen Gesichter und Frisuren. Als wir wieder weiterfahren, sehen sie uns beinahe ungläubig hinterher.
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Es ist immer noch so schön sommerlich warm, nicht mehr weit bis Steinkjer und da wieder auf die E6. Gut 2 Stunden hat uns dieser absolut lohnende goldene Umweg gekostet, die sich rentiert haben!
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Lira »

Die Strecke geht weiter gen Norden. Die Nacht verbringen für heuer 70 NOK (letztes Jahr noch 60, aber die Inflation galoppiert halt!) auf dem SP neben der E6 am Store Henningsvatnet mit Feuerchen am Strand und allem Drum und Dran.
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von moni-kiel »

Bis hier her schon mal sehr schön, bin schon gespannt was noch kommt

Danke


mirazu
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von mirazu »

Oh, wie schön, Lira, dass Du uns wieder auf Deine Reise mitnimmst. Wenn ich mich nicht irre, bist Du gerade in Austria? Wenn das nicht international ist! WÜnsche Dir noch eine gute Arbeitszeit und nette Kunden!
mirazu


Anne42
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Re: Sommer 2010 Lofoten - oder doch grüner Winter?

Beitrag von Anne42 »

hallo Isa, freue mich sehr über deinen Bericht

liebe Grüße
Helga


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