Es wäre nicht Spanien, wenn keine Stromleitungen durchs Bild liefen. Bei der Saline von Noáin ließ sich nichts ausblenden.
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Das neoklassizistische Aquädukt Noáin aus dem Jahre 1790 hatte ursprünglich 97 Bögen bei 1.245 Meter Länge. Es war Teil einer 16,5 km langen Wasserleitung, welche Pamplona fast 100 Jahre lang mit Wasser aus der nahen Sierra Perdon versorgte. 1858 wurden zu Gunsten einer Bahnlinie zwei Bögen zu einem vereint und 1974 wurden wegen dem Bau der Autobahn zwei weitere Bögen ganz entfernt. Hätte das wirklich sein müssen?
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„Running of the Bulls“
Ich weiß auch nicht, was mich in diese Stadt zieht, von der ich schon so viel gelesen und gehört habe. Gesehen möchte ich sie einfach haben. Das Vorhaben gestaltet sich jedoch ungewöhnlich schwierig. Parkplätze gibt es zwar viele, die meisten verständlicher Weise für Anwohner usw. Touri-Parkplätze sind Samstagmittag natürlich alle voll. Zum Glück haben wir uns einen Stadtplan ausgedruckt und für den Navi mehrere P-Koordinaten notiert. Doch auch das ist nicht einfach.
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Wo wir hätten abbiegen müssen, versperrte ein Bus die Sicht und schon waren wir vorbei. Wo einen der TomTom dann hinführen möchte, würde zu zahlreichen Kontakten mit den Ordnungshütern führen. Also nach Gefühl vom Stadtzentrum weg und dann mit dem Navi einen neuen Anlauf nehmen.
In Spanien sind die meisten Kreisverkehre mehrspurig, wer gleich rechts will, nimmt auch die rechte Spur, wer später abbiegen möchte, nimmt die linke Fahrspur. Das Fatale ist nur, dass es in dieser Stadt neben den normalen Kreiseln in bunter Mischung auch die sonst nur auf Landstraßen vertretene Variante gibt, bei der Linksabbieger zuerst rechts abbiegen müssen, um dann in einer kleinen Schleife über ein Stoppschild den Kreisel wie eine Kreuzung zu überqueren. Das ist wie ein Kreisverkehr, bei dem Geradeausfahrer mitten durch fahren. Auf einer 3-spurigen Straße steht man dann ganz schnell mal ganz links und hätte die rechte Spur für die dritte Abfahrt im Kreisverkehr benutzen müssen. Also wieder mal eine Abbiegung verpasst, ätzend.
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So unspanisch und schwierig war die Parkplatzsuche bisher in keiner anderen Stadt in Spanien. Auch die etwas ans Deutsche erinnernde angespannte, hektische Atmosphäre in der Stadt war nicht angenehm und trug zu einem verkürzten Aufenthalt bei. Demos dürfen in so einer Metropole natürlich auch nicht fehlen.
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Ach ja, in Pamplona sind wir übrigens. Pamplona liegt mit seinen etwa 197 000 Einwohnern auf einer Höhe von 449 m am Rio Arga. Die Stadt wurde 74 v. Chr. von einem römischen Feldherrn an Stelle einer älteren Siedlung neu gegründet. Als Absicherung des Pyrenäenüberganges von Roncesvalles hatte die Stadt früher strategische Bedeutung. Und wie es so geht, wurde auch Pamplona im Laufe der Geschichte mehrmals zerstört. Westgoten, Franken, Karl der Große, Abd ar-Rahman III und französische Truppen gaben dabei ihr Bestes. Die Lage am Jakobsweg brachte auch wirtschaftlichen Aufschwung. Die Stadt ist Heimat zweier Universitäten.
Das Rathaus „Casa Consistorial“ aus dem Jahre 1752
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Dieser Lärmpegel überstieg alles, was an Arbeitsplätzen zulässig wäre, wir flüchteten. In 100 m Entfernung war es dann erträglich.
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Die neoklassizistische Fassade der gotischen Kathedrale. Innenansicht? Nein, wir haben mal wieder endgültig genug von Kirchen und Kathedralen. Warum besuchen wir diese Orte überhaupt, wo wir mit der Institution Kirche doch herzlich wenig am Hut haben?
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Also weiter zum Plaza del Castillo
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mit vielen Straßencafés unter den umlaufenden Arkaden. Hier kann man der Hektik und dem Trubel der Gassen etwas entgehen.
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Am Plaza San Francisco
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Mit seinem schöner Giebel herrscht Ruhe.
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Die engen Gassen, in denen es nur so wimmelt vor Menschen und in denen Leute bei kaum erträglichem Lärmpegel vor Bars essen und trinken, ihrem ohnehin schon deutlich übergewichtigen Körper weitere nicht benötigte Kalorien zuführen, wo Eisbecher auch für Hunde gekauft werden usw. all das habe ich nicht abgelichtet, dazu hatte ich einfach nicht die richtige Stimmung.
Pamplona hat jedoch auch ganz schönen Ecken, z. B. am Ufer des Rio Arga, wo sich in aller Ruhe und abseits des Trubels im Schatten lustwandeln lässt.
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Ich möchte Pamplona auch loben. Es ist außerordentlich sauber; es gibt keine herumlungernden Personen, klar bei dem baskischen Bevölkerungsanteil. Es gibt ganz wenig leerstehende, baufällige Häuser. In der großen Altstadt herrscht ein buntes Treiben mit einer guten Mischung aus Einheimischen, Studenten, Pilgern, Touristen und sonstigen Leuten. Ganz viele Gassen sind voller Geschäfte und es gibt sehr interessante Läden, z. B. auffallend viele Bio-Läden, relativ wenig Touri-Kram und einfach alles, was man/frau so braucht, sogar Aldi und Lidl mit Brezn. Die übliche Shopping-Meile mit all den Läden der Marken, die man nicht unbedingt braucht, befindet sich in den neuen Stadtteilen.