Wir gehen mal die Sonne putzen

... eure Reiseberichte aus Spanien
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SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Am Fuße der Sierra de Tejeda:
Wir hatten an diesem Wochenende nicht nur mit der Zeitumstellung zu kämpfen, denn wir wurden bereits wach, als es draußen noch lange dunkel war, nein, das Wetter war auch ganz und gar nicht das, was wir von den vergangenen Wintermonaten gewohnt waren. Es war so ein richtig deutsches, trübes, kaltes Schittwetter, und das Mitte März an der Costa del Sol. Wir hatten schon unsere ganzen Wanderpläne storniert und sahen uns nach dem Frühstück auf der Heimfahrt nach Salobreña.
Aber dann bekamen wir eine SMS und erfuhren von unseren Freunden, dass ca. 100 Kurven weiter oben die Sonne scheint.
Klasse, unsere Freunde hatten unsere Stimmung richtig erahnt, der Tag war gerettet, wir sputeten uns, frühstückten, packten unsere 7 Sachen ein und fuhren der Sonne entgegen. An einer schönen Area Recreativa, der „ Fábrica de la Luz“ am Rande der Sierra de Tejeda, stellten wir unser Auto ab und dann ging es los, der Sonne entgegen, hinauf auf die Berge. Das hatten wir uns schon vor Wochen vorgenommen, als wir hier eine Erkundungsfahrt unternahmen.
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Wir hatten keine Wanderkarte und uns auch nicht informiert. Wir liefen einfach immer bergauf, vorbei an Frühlingsboten und Korkeichen.
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Fast oben auf dem Berg angekommen, sahen wir einen einsamen Ziegenhirten.
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Wir gingen immer unserer Nase nach, und die hatte uns bisher noch nie im Stich gelassen. Als wir so ein Stück auf dem Bergrücken gegangen waren, fanden wir auch den ersten Wegweiser, der uns dann über einen sehr schmalen und steilen Bergpfad den Weg zur „Fábrica de la Luz“ wies.
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Den Rucksack mit dem Picknick hatten wir umsonst mitgenommen, denn wir hatten unterwegs keinen Bedarf nach einer Pause. Unten angekommen standen wir dann vor dem Bach, über den es mal wieder keine Brücke gab. Zum Glück führte er nicht allzu viel Wasser und so kamen wir mit ein paar großen Schritten über Steine im Bachbett trockenen Fußes auf die andere Seite und waren nach wenigen Metern bei unserem Auto. Dem günstigen Angebot von frischem Quellwasser an der Area Recreativa konnten wir nicht widerstehen und füllten die immer im Auto mitgeführten Wasserkanister, min. 130 Liter.
Nach einem kurzen Abschiedsbesuch bei unseren Bekannten ging es durch 200 Kurven hinab zur Küste und über die Autovía del Mediterráneo nach Salobreña, den wir konnten es nach 1 ½ Wochen kaum erwarten wieder zu Hause in unserem RV zu sein.
Zur Info: Unser Zu Hause ist dort wo unser Computer steht, also in unserem „rollenden Altersruhesitz“
SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Semana Santa
Die Osterwoche ist in Spanien geprägt von zahlreichen Prozessionen, die teils bis spät in die Nacht, oft bis nach Mitternacht andauern. Dabei tragen Laienbruderschaften (Cofradías) gewaltige Pasos (Throne/Altäre) mit Holzfiguren durch die Straßen und Gassen der Orte. Neben Szenen aus der Passionsgeschichte stellen sie Heilige oder biblische Allegorien dar. Der Altar ist der Stolz einer jeden Bruderschaft, der er gehört und von deren Mitgliedern er während der Prozession getragen wird. Die Träger und Trägerinnen (Castaleros) befinden sich dabei unter dem Paso, der mit Samtstoffen behängt ist. Besonders mächtige Altäre, z. B. in Malaga, wiegen bis zu 4 Tonnen und werden von bis zu 250 Männern im schaukelnden Schritt gehoben.

Vor und hinter dem Paso laufen verschiedene Personen mit unterschiedlichen Aufgaben.
Manolas sind um den Tod Jesu trauernde Frauen, welche während der Trauertage schwarz gekleidet sind und am Ostersonntag weiß tragen. Sie tragen streng gescheitelte Haartracht und das typische Schleiertuch.

Nazarenos werden Büßer genannt, die vor dem Paso laufen. Sie sind besonders auffällig wegen ihrer bodenlangen Umhänge und den markanten Kapuzen, welche an Ku-Klux-Klan erinnern, damit jedoch nichts gemein haben. Bei den Nazarenos wird unterschieden in Nazareno de fila, die nur zur persönlichen Buße mitgehen; Nazareno de luz, der die Altarkerze trägt; Nazareno de cruz, der ein Kreuz trägt, Nazareno portador de atributus, der das Symbol der Bruderschaft trägt; und den Manigueteros, die sich an den vier Ecken des Pasos aufstellen.

Natürlich darf die Musik nicht fehlen. Diese besteht hauptsächlich aus Blasmusik und Trommlern.

In einigen Orten werden auch Passionsspiele aufgeführt, bei denen es an keiner noch so schaurigen Darstellung fehlt, bis hin zur Kreuzigung.

Wir beschränkten uns jedoch auf die nicht ganz so spektakulären Prozessionen in Salobreña und Almunécar. Dabei hatten wir den Eindruck, dass dies alles von der Bevölkerung nicht ganz so dramatisch und ernst genommen wird und mehr oder weniger als eine Fortführung alter Traditionen gepflegt wird. Am Rande der Prozessionen trifft sich die Jugend und es sind auch hier wieder die kleinsten bis spät in die Nacht mit dabei, denn Spanier lassen ihre Kinder nie alleine, auch nicht zu Hause.

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Das Mädchen verteilt Süßigkeiten an die kleinen Zuschauer.
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Schlümpfe dürfen natürlich nicht fehlen.
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Der Star der Prozession
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Unter den Kapuzen verbergen sich viele Frauen.
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SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Ostersonntag
„Frohe Ostern“ wünscht man sich zumindest hier in der Gegend nicht. Lediglich der Portugiese auf unserem Platz pflegt diese Art der Begrüßung. Auch konnten wir in den spanischen Geschäften keinen Osterkram entdecken. Lediglich beim deutschen Discounter L… gab es das bekannte Osterwarensortiment, welches jetzt, eine Woche nach Ostern, übrigens noch reichlich und zu stark reduzierten Preisen zu bekommen ist. Ebenfalls noch im reduzierten Sortiment befinden sich „Weihnachtsnudeln“ (lauter Tannenbäume in verschiedenen Nudelfarben). Also nichts wie hin zum deutschen Discounter nach Salobreña

Ansonsten wird Ostern in Spanien und auf unserem Stellplatz insbesondere natürlich gefeiert. Außer dem eigentlichen Osterfest feierten zwei Spanier noch ihre Namenstage. Und dabei geht es natürlich hoch her.
Natürlich gibt es im Internet keine Fotos der teilnehmenden Personen, aber dafür vom Festessen:
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Übrigens, am Ostermontag ist alles vorbei, der Montag ist ein normaler Arbeitstag in Spanien. Dafür ruhte aber am Gründonnerstag die Arbeit.
SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Alhama de Granada
Da wir unseren Aufenthalt in Salobreña um eine Woche verlängert haben, wollten wir die Tage für schöne Unternehmungen nutzen.
Der erste Tag führte uns über Lobes und Molvízar nach Otívar. Auf den dann folgenden Kilometern geht die A-4050 durch eine traumhafte Berglandschaft, bis man auf einer leicht hügeligen Hochebene ankommt. Dort bogen wir auf die GR-3302 und fuhren über Jayena und Fornes am südlichen Ende des Stausees vorbei, den wir bei unseren Wanderungen auf den Pico Lopera schon mehrfach in nordwestlicher Richtung liegen sahen. Die Landschaft rund um den Stausee scheint ungeheuer fruchtbar und klimatisch sehr begünstigt zu sein.
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Bei Arenas del Rey fanden wir an einem Ausläufer des „Embalse de los Bermejales“ einen wunderbaren Picknickplatz direkt am Ufer. 26 Grad im Schatten lassen sich in der Nähe des Wassers doch deutlich besser ertragen.
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Nach unserer Siesta ging es weiter nach Alhama de Granada. Der Ort liegt in der Sierra de Tejeda, auf einer hohen Steilwand am Fluss Alhama, der im Bereich der Stadt eine richtige Schlucht gegraben hat, die zu erwandern sicherlich lohnenswert ist.
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Alhama de Granada verfügt über thermale Gewässer, die schon von den Römern und Arabern genutzt wurden, und mit denen heute Arthritis, Rheuma und Stress behandelt werden – wenn das Kurhotel dann wieder geöffnet ist. Offenbar läuft das hier nur im Saisonbetrieb.

Die Römer, welche die Thermen ebenfalls zu schätzen wussten, hinterließen einige Bauten, wie die Römerstraße, eine Brücke und einige kleine Siedlungen. Letztendlich waren es jedoch die Araber, welche die Stadt prägten. Ihnen ist das labyrinthische und verschlungene Stadtbild des arabischen Viertels, die Reste der Stadtmauern, die Wachtürme und besonders das Baño Fuerte, mit seinen schmiedeeisernen Bögen zu verdanken.

Nach der christlichen Eroberung (1482) war es auch hier mit der Herrlichkeit vorbei, die alten Moscheen, Synagogen und arabischen Paläste wurden durch erdrückende Symbole der neuen Macht ersetzt. Damit holt uns an diesem Ort dann auch prompt das finsterste Mittelalter ein.
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Es wurde fleißig gefoltert und hingerichtet, alles natürlich mit der Bibel unterm Arm, im Namen des 5. Gebots, der Bergpredigt im Rücken und „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auf den Lippen. Und wenn man ganz genau hinhört, kann man noch heute die Schreie der Gemarterten durch die kräftigen Eisengitter in den schmalen Gassen hören.
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1884 wurde Alhama de Granada durch ein Erdbeben teilweise zerstört und später wieder aufgebaut. Heute ist der Altstadtkern leider sehr vom Zerfall geprägt. Zahlreiche Häuser mit eingefallenen Dächern, dabei auch herrschaftliche Häuser direkt am Hauptplatz, trüben das Stadtbild doch sehr.

Nach einem Stadtrundgang drängte Monika zu den heißen Quellen, welche etwas außerhalb der Stadt liegen. Die reizvolle Zufahrt führt durch einen Felsdurchbruch - und dann ist man auch schon da, vor dem verschlossenen Kurhotel. Mit einem Bad im Hotel war es also nichts, aber wenn man Richtung Hotel über die kleine Brücke geht, sieht man links unten ja noch den „Überlauf“ der heißen Quellen vom Hotel, den jeder kostenlos nutzen darf. Ja und so kam es uns dann auch vor, wie Baden in Schlammlöchern vor dem Abwasserkanal des Hotels – das war also auch nichts für uns.
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Wir hatten uns vom Besuch der traditionsreichen Stadt deutlich mehr versprochen. Vermutlich waren unsere Erwartungen zu hoch; vielleicht haben wir aus den Reiseführern zu viel heraus interpretiert.

Unsere Fahrt ging weiter ans Nordufer des Embalse de los Bermejales.
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Hier fuhren wir über die Staumauer. Im Bereich des Abflusses konnten wir über 20 sehr große Fische (ca. 1 m lang) beobachten. Die sahen aus wie Babyhaie, waren natürlich keine.
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Gegenüber einigen Bildern aus dem Internet war der Stausee zu dieser Zeit jedoch sehr gut gefüllt.
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Am Nordostufer des Sees befinden sich große Badestrände, Picknickmöglichkeiten und ein schön gelegener Campingplatz. Es war jedoch schon spät und so fuhren wir an all dem nur vorbei, um über Agrón nach Granada zu kommen, wo wir dann unseren LPG-Vorrat im Jeep aufgefüllt haben.
andalusa
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von andalusa »

Hallo ihr beiden,
ja der Embalse de los Bermejales - habe ich euch doch gesagt, dass sich ein Besuch dort lohnt. Und jetzt, wo er sogar recht viel Wasser hat, erst recht.
Alahama de Granada hat uns leider schon vor zwei Jahren auch enttäuscht. Allerdings war damals das Bäderhaus noch geöffnet.
Wann geht´s denn nun weiter? Hier regnet es seit ein paar Minuten und kalt ist es auch.
Wünsche euch alles Liebe und Gute und auf bald einmal
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Siesta in den Bergen
Unsere Fahrt sollte mal wieder mal über Guájar Alto in die Berge gehen. Inzwischen kennen wir uns dort auf den Schotterpisten schon so gut aus, dass wir kein Navigationsgerät und keine Karten mitnahmen.
Diesmal wollten wir an einer uns bekannten Kreuzung den Weg nach links einschlagen, denn wir hatten auf einer unserer früheren Fahrten gesehen, dass es dort hoch hinauf auf einen Bergkamm gehen müsste.
Und es ging hinauf, vorbei an üppig blühenden Rosmarin, gelbblühendem Ginster, Thymian und Wacholder. Der Duft war berauschend, die Aussicht nicht minder.
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Oben auf dem Gipfel angekommen war die Schotterpiste abrupt zu Ende. Wir standen neben der Brandwache.
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Klasse, wir waren am Ziel, in der Einsamkeit, das Wetter war großartig und die Aussicht rundum grandios. Bei klarer Sicht könnte man von hier aus Afrika sehen. Leider war über dem ganzen Mittelmeer ein Dunststreifen. Aber egal, Hauptsache über uns ist der Himmel blau.
DSC_0482 Das Ende unserer Piste und vor uns das Mittelmeer http://up.picr.de/10151467rp.jpg

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DSC_0495 Von da unten im Tal sind wir gekommen http://up.picr.de/10151534bw.jpg

Panorama, und die sich durchs Bild schlängelnde Snakeroute sind wir vor einigen Wochen auch mal gefahren.
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Von hier aus konnten wir in der Ferne auch eines unserer früheren Wanderziele, den Pico Lopera erkennen, der an seiner Sägezahnform und der Brandwache an der Spitze unverkennbar ist.
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Bei unserer Rückfahrt standen an besagter Kreuzung mehrere Personen ratlos mit Karte und Navi in der Hand. Da diese Kreuzung nicht im Navi drin ist und auch die Karten Rätsel aufgeben, waren diese Deutschen heil froh, von Landsleuten eine Wegbeschreibung nach Otívar von uns zu erhalten.

Weiter unten wurde an einem der schönen Brunnen wieder Wasser gebunkert. Reineres Wasser als hier oben in den Bergen, wo sich keine Landwirtschaft und keine Ortschaft in der Nähe der Quellen befindet, kann man wohl kaum bekommen.
monaco
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von monaco »

Moin Gerd !

Na super, dann habt Ihr ja auch endlich den Weg nach oben auf den Gipfel gefunden. Ja, es ist einfach traumhaft schön dort oben.
Ich sag´s ja immer wieder : einfach drauf los fahren ! Hier braucht man kein Navi. Zurück kommt man immer irgendwie und nur so findet man die tollsten Strecken.

Grüße vom Nachbarn
Ralf
Angelika
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von Angelika »

Wunderschön, schade nur, das noch kein Internet mit Geruch erfunden wurde. Aber man kann erahnen wie toll die Luft da oben ist.
SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Wenn das Unkraut unter dem RV zu hoch wird
sollte man eigentlich weiterfahren. Inzwischen hatte das Unkraut die Leistungsfähigkeit unserer Hubstützen an ihre Grenzen gebracht.

Wir wollten eigentlich spätestens nach Ostern fahren, aber die Spanier haben uns zu einer Woche Verlängerung überredet, denn es gab nochmals ein großes Fest. Der Grill war heiß,
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und dieses Schwein galt es zu bewältigen.
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Heiße Himbeeren mit Eis wurden von Monika mit viel Liebe gemacht.
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Ja und dann erfuhren wir, dass Flamenco überhaupt nicht so eine todernste Sache ist, wie unser Eindruck von verschiedenen Veranstaltungen war.
Die Gitarristen waren natürlich wie gewohnt klasse,
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die Sängerinnen ebenfalls.
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Und wenn Spanier Flamencoklänge hören, dann werden sie unruhig. Es wurde also mit Hingabe zum Flamenco getanzt und dabei kam Lebensfreude pur rüber. Alt und Jung tanzten miteinander und die älteste Tänzerin war 78 und super drauf.
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Vom klassischen zum modernen Flamenco, kein Problem, die Jugend hat auch das drauf.
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Eigentlich ist in Salobreña immer schönes Wetter, aber der April spielte dieses Jahr wirklich verrückt. So kam es, dass die ganze Freiluftparty unterbrochen werden musste, um kurz darauf auf einer benachbarten überdachten Terrasse einer Dauerbaustelle fortgesetzt zu werden. Genauso wie beim Aufbau und Aufräumen packten auch beim Umzug alle mit an. Das Wetter tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch, allerdings waren wetterbedingt einige Gäste weniger gekommen – was aber das Schwein auch nicht retten konnte.
SuperDuty
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Re: Wir gehen mal die Sonne putzen

Beitrag von SuperDuty »

Abschied von Salobreña
Die letzte Zeit wurde abends wieder der Felsen der Stadt angestrahlt, den wir so aus unserem Mobil betrachten konnten, eine schöne Kulisse.
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Die vergangenen Tage waren sehr windig und wechselhaft, die Wellen so hoch wie den ganzen Winter über nicht.
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In den vergangenen Nächten wurden Teile der Fischzucht, welche sich vor der Küste befindet und vermutlich nicht mehr in Betrieb ist, losgerissen und an Land gespült. Es handelt sich dabei um Ringe von etwa 25 bis 30 Meter Durchmesser.
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Über dem Meer übten Hubschrauber das Absetzen und Aufnehmen von Tauchern.
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Über der Sierra Nevada wurde auch wieder ein „Ufo“ gesichtet. Ralf fragte schon, „Sind sie bereits unter uns oder werden wir noch beobachtet?“
Ich glaube, die tun schon mehr als nur beobachten, denn dies Foto bekam ich erst im 4. Versuch hochgeladen.
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Trotz des Wettereinbruchs ist der Frühling schon ganz stark da. Das Mohnbild wurde Anfang April in den Bergen gemacht. Seither steht auch überall am Wegrand roter Mohn. Und das Obst ist natürlich auch schon an den Bäumen, Rosmarin- und Ginstersträucher, über einen Meter hoch, blühen üppig und von weitem kann man schon das Summen der vielen Bienen wahrnehmen.
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Ja, der Abschied von Salobreña und den Bekannten war nicht leicht für uns. Der Platz ist ein absolut sicherer Ort, die Platznachbarn sehr vertraut, die dort anwesenden Dauer- und Wochenendcamper ausgesprochen nett, hilfsbereit und rücksichtsvoll und etliche Spanier aus den umliegenden Häusern kannten und grüßten einen bei den täglichen Begegnungen am Strand. Vielleicht gibt es im kommenden Winter ja ein Wiedersehen, wir haben es vor.

Aber am Montag nach der großen Feier haben wir dann wirklich die Weiterfahrt gewagt. Am Sonntag hatten wir nach den Aufräumarbeiten von der Feier auch gleich im RV alles gepackt und sicher verstaut, sodass wir am Montag schon morgens um 8 Uhr unseren geliebten Platz in Salobreña, getrennt mit Jeep und RV, verlassen konnten. Der frühe Start war uns wichtig, da später etliche Autos in der engen Ausfahrt parken und wir dann evtl. etwas Platzprobleme und Zeitverzögerungen hätten. So ging alles gut und auf dem großen Platz bei den Sportanlagen wurde der Anhänger angekoppelt und der Jeep aufgeladen. Zuvor war noch eine kleine Störung an der Elektrik zu beheben, denn die Instrumente im Armaturenbrett waren allesamt „tot“. Die Meeresluft hat den Kontakten an den Sicherungen offenbar nicht gut getan. Nach wenigen Minuten war das Problem behoben.
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Von hier aus bot sich ein schöner Ausblick auf die Spuren des Wochenendwetters, welches
die Berge bis tief hinunter mit weißen Hauben versehen hatte (Mitte April).
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Unsere Route führte zunächst nach Granada, um dort unsere Gasvorräte aufzufüllen. In ganz Spanien gibt es lediglich ca. 38 LPG-Tankstellen. Das ist grundsätzlich kein Problem für uns, denn die Gasvorräte reichen, den bisherigen Durchschnittsverbrauch zugrunde gelegt, für über 100 Tage, an denen auch zeitweises Heizen eingerechnet ist.

Nach dem Tanken führte unsere Route westwärts bis Antequera. Dort haben wir einen netten Platz im entstehenden Industriegebiet gefunden. Von hier aus möchten wir verschiedene Ausflüge unternehmen.
Die Tagestemperaturen sind um diese Jahreszeit hier mit 20 Grad ähnlich wie momentan an der Küste, aber in der Nacht ist es mit 4 Grad doch noch empfindlich kalt im Hinterland auf 420 m Höhe. So mussten wir am Dienstagmorgen auch gleich feststellen, dass etwas Luft im Heizsystem ist. Aber morgen früh werden die entlüfteten Heizkörper bestimmt wieder schön warm.
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