Granada einmal anders:
Wasser, einen Staubsauger, einen Kaffeekocher und vor allem LPG (Gas) brauchten wir. Eigentlich sollte es letzteres im Nachbarort Motril bei Chevrolet geben. Tut es auch grundsätzlich, aber offenbar ist die Nachfrage größer als der Nachschub und so gibt es immer wieder Wochen, in denen es halt kein LPG gibt, weil der Tank leer ist, man nicht rechtzeitig bestellte, und die Lieferung . . . na ja, mañana eben.
Also packten wir unsere Sachen und fuhren zunächst nach Lanjarón um 130 Liter bestes Mineralwasser zu tanken, eigentlich viel zu schade zum Duschen und fürs WC. Dann ging es weiter nach Granada. Dort klapperten wir die großen Märkte ab und tankten auch LPG.
Nach getaner Arbeit kommt natürlich das Vergnügen. Catedral Metropolitana Granada und das Albaycín zu nächtlicher Stunde standen auf unserem Wunschzettel, denn bei den letzten Besuchen kamen wir immer in die den Spaniern heilige Siesta und standen somit vor verschlossener Catedral-Tür. Heute klappte aber alles wie geplant, 4 € Eintritt pro Nase und Catredral, Sacristía y Museo standen uns offen.
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Die Kathedrale wurde auf den Resten einer Moschee errichtet. Sie wurde nach der Rückeroberung Granadas von den Christen erbaut und ist eindeutig als ein Siegesmonument anzusehen. 1521 ließ man die Hauptmoschee abreißen um dort die Kathedrale zu errichten. Architekt und Baustil wechselten während der Bauzeit. Auf gotischem Grundriss entstand eine Renaissancekathedrale. 1561 wurde diese eingeweiht, der Bau war jedoch erst 1704 wirklich abgeschlossen.
Die Capilla Mayor wirkt wie eine Kirche in der Kirche. Das war damals scheinbar in, siehe Córdoba.
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Die Orgel ist sehr beeindruckend, hier eine der 4 Seiten.
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Es gibt einige Kunst zu begutachten, aber das Ganze wirkt auf uns durch die Größe und das viel zu reichlich verarbeitete Gold eher erdrückend denn als Stätte der Andacht und Ruhe. Es ist schlicht und ergreifend eine Machtdemonstration der katholischen Kirche und so sind wir ganz schnell wieder draußen auf der Straße, im Alcaicería.
Hier besuchten wir erst mal eine Cafeteria und bestellten Churros und Kaffee mit Milch. Nein, der heißt hier nicht Café Olé sondern "Cafe con leche" und Churros ist ein Teig, der im heißen Öl gebacken wird. Ist ganz lecker.
Hier im Alcaicería war früher der maurische Basar der Seidenhändler, welcher durch einen Brand im 19. Jahrhundert zerstört wurde. Heute finden sich dort zahlreiche Souvenirgeschäfte, aber einen Hauch Orient kann man noch immer spüren. Überall sind die Wände mit Säulen und maurischen Bögen geschmückt, Fenster und Türen mit geschnitzten Ornamenten versehen.
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Hier wollten wir schon lange mal in eine orientalische Tetería einkehren. Diese gibt es hier in großer Zahl. Die winzigen Lokale wirken sehr gemütlich, alles ist mit bunten, vorwiegend roten Stoffen verkleidet, überall hängen schöne bunte, orientalische Lampen und Spiegel lassen die Räume viel größer erscheinen. Hier würde jetzt noch die Bauchtanzvorführung fehlen, aber die sahen wir einige Tage später in Salobreña.
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Die Tische sind winzig, die Sitzgelegenheiten ebenso. Der Tee wird kunstvoll aus großer Höhe in Schnapsglaskleine Teegläser ausgeschenkt. Der Kellner macht eine gute Show.
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Als es dunkel wurde, schlenderten wir noch durch die bunten Gassen mit den zahllosen kleinen bunten Geschäften, in denen allerlei orientalische Dinge und natürlich reichlich Souvenirs feilgeboten werden. Zum Glück haben wir ein Reisemobil und keine große Wohnung, und so können wir uns an all den vielen schönen Dingen erfreuen, die wir nun alle nicht mehr brauchen.
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Im Albaycín suchten wir noch den Mirador San Nicolas auf, um einen nächtlichen Blick auf die beleuchtete Alhambra und den Generalife zu haben.
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