dreckiges Italien

Wohin, Womit und wie lage?
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dschaps
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dreckiges Italien

Beitrag von dschaps »

Hallo in die Runde 1
Wir haben vom 4.-26.9 09 eine geführte Reise durch Sizilien gemacht.Am 21.8. sind wir von WHV losgefahren und dann gemütlich duch Italien :Toskana, Rom, Monte Cassino, Amalfi Küste, Saleno bis zum Treffpunkt Paestum und dann mit 4 Mobilen weiter durch Kalabrien, Messina, dann 3 Wochen durch Sizilien bis Cefalu und von Palermo mit der Fähre zurück nach livorno.
Sizilien hat mit landschaftlich und kulturhistorisch gut gefallen, dort gibt es besser erhaltene Tempel als in Griechenland, die Wanderung auf den Ätna war sehr eindrucksvoll, der Schnellbootausflug von Cefalu nach Stromboli ebenso schön.
Was mich die ganze Reise aber sehr abgestoßen hat, ist der widerliche unendliche Dreck und Müll in Italien.Wenn man mit dem Hund spazieren geht, so geht man nur über Plastikflaschen, Plastiktüten, alte Matratzen, Gartenstühle, Küchenherde und ähnliches, was einfach am Wegesrand entsorgt wird.Wenn denn mal die Müllabfuhr zu den Müllkontainern kommt, so werden diese entleert, der Müll der aber davor und dahinter liegt, bleibt einfach liegen, wenn ein Strand auf einem Campingplatz gesäubert wird, so wird der Müll einfach ein Stück zur Seite geschoben.Wenn ein italienisches Wohnmobil einen Stellplatz verlässt, so liegen dort hinterher mindestens 3 Plastikflaschen und 2 Mülltüten.Ich habe während unserer Fremdenführungen 3 mal einen Reiseführer gefragt, warum es überall so dreckig sei. Zur Antwort bekam ich dreimal :Wir Italiener haben eine andere Kultur. Ich frage mich, was hat Dreck mit Kultur zu tun.
Im Norden etwa weniger, im Süden etwas mehr: Italien ist eine einzige Müllkippe!!!
So schnell fahre ich dort nicht wieder hin.
Gruß dschaps
womisigi
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von womisigi »

Italien ist ein wunderschönes Land, da hättest Du mal vor 30/40 Jahren hinfahren müßen, da wäre Dein Vorwurf berechtigt gewesen.
lele
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von lele »

hi womosigi,

dschaps hat es so gesehen und so empfunden und
das ist meines erachtens kein vorwurf.

übrigens lebte ich vor 40 jahren einige zeit in italien
und ich kann dir sagen, dass es da noch keine solche
müllabfälle/berge gegeben hat, wie heute.
damals gab es nicht so viel wohlstand....
und bekanntlich erzeugt wohlstand auch müll
als negatives nebenprodukt.

gruss
lele
wienix
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von wienix »

Ich war vor ein paar Wochen in Rom ein zeitlang zwischen Palatin und Esquilin auf den Beinen und wollte eigentlich fotografieren - es ging nicht. Exponent war der Circus Maximus, der in Teilen kaum anders aussah wie eine ungeordnete Deponie. Abstoßend, peinlich. In der letzten Oktoberwoche war ich noch einmal genau dort: da lag da keine einzige falsche Dose dort herum, keine einzige Pappschachtel, keine Plastiktüte, ja in der ganzen Stadt konnte ich dann kaum was finden - Köln im Vergleich ist nicht so sauber ! Keine Ahnung, was man daraus für Schlüsse ziehen kann :roll:

Generell fanden wir aber das südliche Apulien und die südliche Basilikate ziemlich vermüllt vor. Helga sagte während einer Tagstour, es gäbe kaum eine Fläche von 500 mal 500 Metern, auf der nicht ein alter Kühlschrank läge, mindestens aber zig zerfledderte Müllsäcke.
Lira
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von Lira »

Hallo,

wir brauchen uns nicht drüber zu streiten, ob Italien ein Müllproblem hat oder nicht. Klar hat es das.
Ganz eindeutig: Je südlicher man kommt, desto mehr Müll.
Und das ganze auch noch gegen Ende August, wo die Badesaison ihre Spuren hinterlassen hat.
Und die Herbststürme noch nicht über das Land gefegt sind, die alles verblasen.
Wobei das ganze denke ich vor 5 - 10 Jahren eher NOCH schlimmer war und Ansätze zur Besserung vorhanden sind.
Und - doch auch Spanien und Griechenland nicht besser sind - oder ??

Woran liegts?
Ganz eindeutig daran, dass immer mehr "amerikanische" Lebensgewohnheiten über den grossen Teich nach Europa schwappen wie Einwegverpackungen, eingeschweisste Lebensmittel, Plastiktellerchen, Plastikmesserchen, Plastikbecherchen zum Essen, das ganze in die grosse Plastiktüte verstaut und in die Mülltonne gestellt. Ist diese schon voll, danebenhin. Die armen wilden Hunde und Katzen zerreissen das ganze dann und der nächste Windstoss sorgt dafür, dass dies dann die umgebenden Wälder und Felder ziert. Auch wehrt sich die Bevölkerung gegen die Verabreichung von verschiedenen Behältnissen zur Mülltrennung. (Andererseits - ich liebe auch nicht viererlei Müllbehältnisse in meiner Garage, die nur teilweise einmal pro Monat abgeholt werden und am Ende doch in der Müllverbrennung zusammengeworfen und miteinander verfeuert werden)

Auch klar - in manchen Landstrichen sieht es nicht aus, als ob man sich in einem Land befände, das der EU seit langem angehört, sondern eher einer Dritte-Welt-Enklave. Auch die Wohnverhältnisse sind lange nicht so, wie wir sie gerne hätten und haben. In der Reisebranche gilt das geflügelte Wort - beim italienischen Gast ist es ziemlich egal, ob die Dusche im Hotelzimmer funktioniert oder nicht, denn daheim funktioniert sie ja wahrscheinlich auch nicht.

Was hat das alles mit dem Müllproblem zu tun? Gar nichts, richtig.
Richtig ist, dass das einfach eine Mentalitätssache ist. Und auch ein Grund dafür ist, dass ich zwar gern nach Italien fahre, aber niemals in diesem Land leben möchte.
Und die Mentalität auch in unseren Landen in diese Richtung bewegt. Finde ich zumindest.

Übrigens stehe ich grad mit dem Wohnmobil in einer wunderschönen italienischen Stadt und sehe mich ehrlich und tatsächlich vom Müll verschont.
Auch werde ich regelmässig, wenn ich in italienischen Städten stehe, morgens von dieser unsäglichen Strassenreinigung geweckt - auch heute früh - am Golf von Baratti bei Piombino.

Grüsse aus Cremona, einer wunderschönen, sehr besuchenswerten Stadt !!!
widder
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von widder »

Hallo dschaps.

Ich teile deine Meinung voll und ganz. :x
Wir fahren schon seit mehr als 20 Jahren nach Italien bis hinunter nach Kalabrien.
Und ich muss sagen je weiter Südlich desto schlimmer.
Ich kann dies nicht verstehen, da doch der Italiener mit sich selbst doch sehr reinlich ist.
Für seine Umwelt allerdings absolut kein Interesse kund tut.
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von Mobi-Driver »

Moin moin ,
wir waren im Herbst 2009 (Oktober) wieder am Gardasee .
Und : Alles bestens dort . ;)
oldpitter
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von oldpitter »

Kann das daran liegen, dass Italien vor einiger Zeit ein erhebliches Problem mit der ges Organisation des Müll hatte?
Im Süden deutlicher bis katastrophal, im Norden etwas geringer.
Ist auch hier massiv durch die Medien gegangen.....

Die Bevölkerung ist über lange Strecken ihren ganz normalen "Hausmüll" schon nicht los geworden, geschweige denn
Sperrmüll.
Die Folgen hiervon - wilde Entsorgung - sehe ich als "Nachwehen" aus dieser Zeit.
Deren Beseitigung wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.....
thomasd
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von thomasd »

Hallo,

wir kennen I nicht wirklich.

Wir waren auf Wunsch unserer Kinder (die leider,leider nicht mehr mit wollen) etliche Jahre an der Adria auf einem CP.

Der wenn auch "teure" CP Marina di Venezia oder Jeselo International haben auch in Punkto Sauberkeit/Reinlichkeit keine Wünsche offen gelassen.
Die gut besuchte Fussgängerzone/Einkausmeile in Jesolo von hin-u.zurück 16km Länge wurde peinlichst sauber gehalten.
Selbst Zigarettenkippen wurden von Italienern und Deutschen nicht per Fingerschnipp entsorgt, sondern in den dafür vorgesehenden Behältern ordnungsgemäss entsorgt.

Vielleicht wird das bei uns exentierende Leergut "Gesetz" im Ausland unterschätzt.

gruss
thomas
schlado
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Re: dreckiges Italien

Beitrag von schlado »

Seit wir unsere südichen Nachbarn (Kroatien, Griechenland, Italien, Portugal) bereisen, haben wir uns immer wieder über die vielen wilden Müllkippen gewundert. An den schönsten Stellen (für uns schönste Stellen) fanden wir diese Deponien bzw. es qualmte der angesteckte Müllhaufen. Auch ich kann mich noch an wilde Deponien hier im Kieler Raum errinnern. Heutzutage wäre dies undenkbar und ich denke einfach, dass unsere südlichen Nachbarn einfach ein bißchen mehr Zeit brauchen, bis bei Ihnen selbst, wie auch bei der Infrastruktur der einzelnen Länder, sich ein ökologisches Denken durchsetzt.
Gruß aus Kiel
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