janoschpaul hat geschrieben: ↑So 2. Mär 2025, 16:11
mpetrus hat geschrieben: ↑So 2. Mär 2025, 15:09
Die Unternehmen sollten sich ja nicht besser als ohne die "Corona Einschränkungen" stellen.
Meine Steuerberaterin hatte sehr viel zu tun und war auch teilweise überrascht, wer zurück zahlen sollte und wer nicht.
Den Widerspruch merkst Du schon.
Da wird immer wieder unterstellt „ die Unternehmen“
Wir haben so viel gearbeitet und sind da mittlerweile empfindlich.
Damit meine ich Dich nicht persönlich.
Jetzt aber schnell zurück zum Wohnmobil.
Ich erkenne da keinen Widerspruch, es gab Unternehmen die die erhaltenen Hilfen nicht, teilweise, oder gar zu 100% wieder rückzahlen mussten.
Wenn du allerdings aufzeigen wolltest, das nicht jeder der ein Unternehmer bzw. Selbständiger ist, auch im Geld "schwimmt" stimme ich dir zu.
Ich differenziere da (auch wenn es rechtlich nicht richtig ist, da jeder der ein Gewerbeschein hat ein "Unternehmer" ist), zwischen den
Selbständigen, wo es als Betrieb eher die "1 Mann Dienstleistung" mit Unterstützung der Ehefrau bzw. max. 1-2 Angestellt handelt.
Also Basis einer guten persönlichen Existenzsicherung/Lebensqualität ausgerichtet sind.
Unternehmen sind dagegen Betriebe die auf Wachstum und Gewinn/Umsatzsteigerung ausgerichtet.
Also Betriebe die sich weniger um die persönliche Existenzsicherung, sondern um die Steigerung des "betrieblichen" Vermögen konzentrieren.
Du brauchst nicht "empfindlich reagieren" oder dich rechtfertigen.
Ich selbst hab auch während meiner doppelten Beschäftigung als Instandhalter bei Opel und als Selbständiger Schweißbetrieb zwischen 60 und 80 Std. in der Woche gearbeitet. Also von Mo. bis So. ohne Einhaltung der gesetzl. Ruhezeiten. Wobei am Sonntag (bis auf dringende Reparaturen beim Opel) natürlich kein Geld verdient, sondern die Büroarbeiten auf mich warteten. Das ging 1-2 Jahre gut, ich hatte viel Geld aber plötzlich massive gesundheitliche Probleme. Also wurde ein Gang runter geschaltet und letztlich habe ich dann bei Opel die Möglichkeit gehabt über die Funktion als Meister vom Arbeiter ins Angestelltenverhältnis zu kommen und so weiter bis zum Betriebsleiter zu werden. Auch da gab es nur Vertrauensarbeitszeit (Nix mit 35 Std. Woche) aber es war weniger und kalkulierbar.
Wo wir dann wieder bei der Frage wären ob man nach dem Mauerfall im "Osten" durch Fleiß, Ehrgeiz (Engagement) sein Leben hätte neu/anders gestalten/arrangieren können?
Allerdings sollte man bedenken, das vor dem Mauerfall alles staatlich gesteuert wurde und die Menschen sich um Existenz Fragen nicht kümmern mussten. Die hatten ganz andere Probleme.
Dann mussten die erstmal mit der gewonnenen Freiheit, den plötzlich erhaltenen Konsum und der Marktwirtschaft klar kommen.
Nicht jeder konnte so schnell "umschalten" und sich auf die neuen härteren Bedingungen einstellen.
Demnach sind viele durchs "Raster" gefallen und nach dem kurzen Aufschwung hatten wir ab 1993 sowohl im Westen als auch im Osten viel Kurzarbeit und 6 Mio. Arbeitslose.
Ich hatte mit vielen Menschen im Osten, durch die Errichtung des Opelwerkes in Eisenach, eine gute Beziehung und auch private Erzählungen erhalten.
Von da her kann ich das ein oder andere Nachvollziehen und verstehen wie, bzw. warum, so im Osten gewählt wurde.