Die Camping Flüchtlingshilfe

Diskussionsrunde, nur für registrierte Mitglieder
Forumsregeln
Jeder der möchte kann im Stammtischforum reale Treffen organisieren.

Offizielle, vom Forum organisierte Treffen findet ihr HIER
 
MFG Das Forum
Antworten
maryontour
Newbie
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Mo 24. Jul 2017, 11:03
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von maryontour »

Hallo zusammen, 

wenn man sich Chemnitz anschaut oder was in Wien gerade so los ist, wird einem ja schon schummrig. Bei unserem kleinen Stammtisch habe ich das mit ein paar Leuten mal wieder hitzig diskutiert. 
Einer war dabei, der sich beim roten Kreuz für die Flüchtlingshilfe einsetzt. Sie sammeln Kleidung, helfen bei der Wohnungs- und Jobsuche und stellen den Geflüchteten sogar Paten zur Seite. Da war ich richtig baff. 
Einen Punkt sprach er an, nämlich die Deutschkurse, an denen es immer mangelt. Einfach ein 1:1 Nachhilfekurs wäre ja schon nett für die Flüctlinge. Oft gehts einfach zu schnell. 

Ich dachte, dass ich mich da ganz gut einbringen könnte, aber ich hab natürlich keine Erfahrung. Engagiert ihr euch dahingehend und hättet vielleicht ein, zwei Tipps für mich, wie man Deutsch gut lehren kann, OHNE ein Lehrer zu sein? 
Ich weiß, das kommt sicherlich aus dem Nichts grad, aber es beschäftigt mich seit Freitag enorm. 
 
Lira
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 16542
Registriert: Do 19. Feb 2009, 10:39
Wohnmobil: grad keins
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von Lira »

Hallo - 
ich finde ehrenamtliches Engagement in vielerlei Bereichen wirklich klasse, war auch ca. 20 Jahre ehrenamtlich tätig, passt aber eben in mein Leben nicht mehr durch anderes berufliches Leben. Und bevor man daheim nach der aktiven Zeit in Lethargie und Langeweile versinkt, ist es sicher besser für Geist und Psyche, sich ein wenig zu fordern und irgendwas zu tun. Wozu Sprachunterricht für Ausländer sicher ein Mittel der Wahl, das auch noch überaus sinnvoll ist.
Schau Dich doch im Netz um, da schwirrt einiges herum!

Viel Erfolg und viel Freude beim Engagement!
 
Nordi
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 594
Registriert: Sa 8. Mai 2010, 19:31
Wohnmobil: MB 613D, mit Namen Moppel
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von Nordi »

Vielleicht hilft es am besten, einfach Mensch zu sein und das Deutsch zu vermitteln, daß man spricht und auch täglich braucht...guck doch einfach mal nei Google, was  und wie man das machen kann. Tolle Sache, ehrenamtlich zu helfen. Alle Achtung vor Ehrenamtlichen. Das ist etwas, was ich auch machen würde...allerdings geht das im Moment noch nicht, der Zeitplan im Hamsterrad ist zu eng gestrickt. Aber wenn dein Herz Dir sagt , z. B. Deutschunterricht zu geben...Du kannst das...mit Herz und ein wenig Verstand.
Viel wichtiger für diese Menschen ist, beachtet und anerkannt zu werden...dann kommt alees andere wie von selbst!
Viel Erfolg Dir

LG aus Holland
Doris
StatueOfBibberty
Visitor
Visitor
Beiträge: 10
Registriert: Mo 20. Nov 2017, 11:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von StatueOfBibberty »

Ich finde das auch richtig gut von dir! Hut ab, wirklich. Ich kenne viele die prinzipiell auch helfen wollen (ich eingeschlossen), aber so wirklich aktiv werden, bleibt dann doch irgendwie aus (Zu weit, zu schwer, zu teuer, zu wenig Zeit...)

Wenn du Flüchtlingen Deutsch beibringen willst musst du oft fast (komplett) bei 0 beginnen. Für das kleine 1x1 der Sprache muss man sicher kein Lehrer sein. Geduld ist sehr wichtig und ein bisschen Feingefühl aber das hast du sicher. Am allerwichtigsten ist die regelmäßige (!) Praxis. Ohne klappts nicht.

Würde auch viel mit Bildern/ Tabellen/ Übersichten arbeiten.

Wenn es dann Richtung Grammatik geht zB sowas, mal als Anreiz https://www.derdiedas-app.de/deklinatio ... lle-tipps/, aber da gibt es ja wirklich ganz viel im Internet (Lehrer-Forum??)
Nordi
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 594
Registriert: Sa 8. Mai 2010, 19:31
Wohnmobil: MB 613D, mit Namen Moppel
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von Nordi »

Schöne App!

Off Topic: :lol:

Werde ich mir merken und dann immer als Anhang mitschicken an wirklich versemmelte Texte oder notorische Genitiv-Verweigerer  😋 :lach1 ......es wird ja sehr oft der Dativ anstelle des Genitiv benutzt...... :shock:  

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...da ist was Wahres dran....

Duck und wech..... 🙊

Mary, hole Dir doch erstmal Info ein und dann einfach los...man wächst mit seinen Aufgaben und ich denke, daß jede Gruppe oder jeder Mensch ein anderes Lerntempo und auch ein andere Art und Weise hat, sich Dinge zu merken und Sprachen zu lernen.
Ich selbst habe 2 Jahre in den USA gelebt (Langenscheid hat mir nüscht genutzt übrigens...) und lebe jetzt in den Niederlanden...ich habe immer erst nur zugehört und auch nicht untertitelte Filme in der jeweiligen Landessprache geschaut und bei Unterhaltungen Redewendungen erlernt. Im Stillen für mich selbst immer Sätze usw. wiederholt und auf einmal - Pling - ist die Sprache hängengeblieben.

Nochmals viel Erfolg Dir bei Deinem Herzenswunsch zu helfen!!! 👍

Doris
Havoerred
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 960
Registriert: Fr 22. Jun 2018, 17:07
Wohnmobil: Knaus SKY 700 I Plus LEG
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von Havoerred »

Ehrenamtliche Tätigkeiten sind immer positiv zu bewerten.

Sprachkurse zu geben, wird wohl nicht ganz einfach sein, denn wer spricht schon die Sprache der Flüchtlinge. Und ohne Sprachkenntnis derer, denen man die deutsche Sprache beibringen will, wird es schon recht schwierig werden, dies stelle ich mir so zumindest vor.

Aber wo liegen denn die Probleme, dass es bei den Sprachkursen hapern soll?

Wir haben jetzt seit einem dreiviertel Jahr 3 anerkannte Flüchtlinge in unserem Unternehmen angestellt, die sprechen inzwischen alle drei sehr gut Deutsch und hatten von Anfang an, die Möglichkeit kostenfreie Deutschkurse zu besuchen, die vom Land Hessen gefördert wurden.

Im Gegenteil, wie Spent, einer der Drei mir sagte, wurden die Kursangebote leider nur schlecht angenommen, was er auch selbst auch nicht verstehen konnte. Da in seiner Flüchtlingunterkunft genügend Landsleute von ihm waren, die alle an dem angebotenen, kostenfreien Sprachkursen keinerlei Interesse zeigten.

Er erzählte mir bei seinem Einstellungsgespräch, das er nur zusammen mit 2 anderen Landsmännern in dem Deutschkurs sass, obwohl dieser für 12 Personen ausgelegt war.

Meine Erfahrungen mit den Dreien.

Wir sind froh das wir die Drei als Arbeiter gewinnen konnten, diese haben sich inzwischen so gut eingearbeitet und sind mit Spaß an der Arbeit bei der Sache und sind im Kollegenkreis voll integriert.

Zurzeit suchen wir noch weitere Mitarbeiter aus dem Kreise von Flüchtlingen, aber dies ist in Deutschland leider nicht einfach, da wohl nirgendwo richtig erfasst ist, wer anerkannt ist und wo man diese Leute findet, bzw. wie man an diese heran kommt.

Ein Trauerspiel, denn diese Menschen, sofern es sich um Flüchtlinge handelt die aus Not nach Deutschland kommen, könnten vielen Unternehmen helfen die immer mehr werdenden, freien Arbeitsplätze zu belegen. Die Erfahrungen die wir mit den Flüchtlingen gemacht haben, waren bisher äußerst positiv.

Sie haben Spaß an der Arbeit, sind froh dass sie Arbeit haben und stolz darauf ihr Geld selbst verdienen. Sie machen ihren Job, nach relativ kurzer, aber intensiver Einarbeitung sehr gut und sind mit Spaß bei der Sache.

Im Gegensatz  zu unsere deutschen Arbeitslosen und Harz 4 Empfängern. Von denen man die zum größten Teil immer mehr den Eindruck gewinnt, dass sie keine mehr Lust haben sich ihr Geld durch Arbeit zu verdienen. Wozu auch, wenn der Staat ihnen das Geld nach wirft?

Aber das wird nicht mehr lange möglich sein. Wie auch, wenn heute schon ein Arbeitnehmer im Schnitt für 3 Leistungsempfänger aufkommen muss, mit seinen Steuergeldern und Abgaben. Den Luxus unserer jetzigen Sozialleistungen können wir uns in unserem Staat bestimmt nicht mehr lange leisten. 

 
thomasd
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 3178
Registriert: Mi 28. Okt 2009, 20:18
Wohnmobil: auf der Suche
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von thomasd »

Havoerred hat geschrieben: Di 16. Okt 2018, 22:01 Im Gegensatz  zu unsere deutschen Arbeitslosen und Harz 4 Empfängern. Von denen man die zum größten Teil immer mehr den Eindruck gewinnt, dass sie keine mehr Lust haben sich ihr Geld durch Arbeit zu verdienen. Wozu auch, wenn der Staat ihnen das Geld nach wirft?
 
Vielleicht sollte man diesen Menschen mal seine Hilfe anbieten und nicht dort seine Energie verschwenden, wo sie eh auf fruchtlosem Boden landet! Oder wollt ihr nur euer Karma wieder auf Linie bringen, in dem ihr als "Gutmensch" zeigt dass man sich andere billige Arbeitskräfte besorgt, weil die unterste deutsche Schicht sich eben nicht noch weiter versklaven lässt?

Schulen kaputt, Straßen kaputt, Brücken kaputt, Rentner suchen Flaschenfand,  Bildungsniveau im Keller und ihr legt nur Wert darauf den Analphabeten der Welt gutes deutsch bei zu bringen.
Denkt mal drüber nach!
janoschpaul
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 6248
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 13:08
Wohnmobil: Pilote
Hat sich bedankt: 35 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal
Kontaktdaten:

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von janoschpaul »

Egal wem man den pauschalen Stempel aufdrückt, es ist immer falsch.

Das Wort Gutmensch ärgert mich immer, wir haben es geschafft aus dem Wort gut und Mensch ein Schimpfwort zu machen !
Havoerred
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 960
Registriert: Fr 22. Jun 2018, 17:07
Wohnmobil: Knaus SKY 700 I Plus LEG
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Die Camping Flüchtlingshilfe

Beitrag von Havoerred »

thomasd hat geschrieben: Mi 17. Okt 2018, 09:11
Havoerred hat geschrieben: Di 16. Okt 2018, 22:01Im Gegensatz  zu unsere deutschen Arbeitslosen und Harz 4 Empfängern. Von denen man die zum größten Teil immer mehr den Eindruck gewinnt, dass sie keine mehr Lust haben sich ihr Geld durch Arbeit zu verdienen. Wozu auch, wenn der Staat ihnen das Geld nach wirft?
Vielleicht sollte man diesen Menschen mal seine Hilfe anbieten und nicht dort seine Energie verschwenden, wo sie eh auf fruchtlosem Boden landet! Oder wollt ihr nur euer Karma wieder auf Linie bringen, in dem ihr als "Gutmensch" zeigt dass man sich andere billige Arbeitskräfte besorgt, weil die unterste deutsche Schicht sich eben nicht noch weiter versklaven lässt?
Hallo Thomas,

was verstehst du unter billigen Arbeitskräften und versklaven??? :ugeek:

Mit billigen Arbeitskräften kannst du heute als mittelständiges Unternehmen keinen Staat mehr machen, denn du wirst als Unternehmen an der Qualität und der Ausführung deiner Arbeit gemessen.

Billige Arbeitskräfte können sich vielleicht noch Großunternehmen leisten, aber auch nur vielleicht.

Wenn ich im letzten Jahr bei den insgesamt 45 Bewerbern aus dem Bereich Arbeitslose und Hartz 4 Empfänger mit denen ich es zu tun hatte, gesehen habe dass ich für einen "Berufseinsteiger" mit einem Einstiegsgehalt von 3000,- € Brutto zuzüglich Auslösung und Gratifikationen, Urlaubs und Weihnachtsgeld geboten habe. Und kein einziger bereit war die Arbeit angebotene Arbeit anzunehmen, dann kann deine Aussage wohl nicht auf das von dir zitierte aus meinem Trööt zutreffen.

Wie viel Hilfe sollen wir den diesen arbeitsunwilligen noch anbieten????

Bei diesem Gehaltsangebot, für einen Berufseinsteiger, der ungeachtet seiner Ausbildung noch mindestens 3 - 6 Monate eingearbeitet werden muss, bevor wir ihn zu Kunden schicken können, bzw. er Reparaturen eigenständig durchführen kann, will ich beim besten Willen nicht von "billigen"Arbeitskräften und Versklavung sprechen.

Und wenn wir uns dann auf Grund von fehlenden Arbeitern im Bereich von Flüchtlingen, nach willigen Arbeitnehmern umsehen, die zu unserer Zufriedenheit arbeiten, hat dies nichts mit Karma, oder Gutmensch zu tun und schon gar nichts mit Versklavung.

Es fehlen in Deutschland zur  Zeit ca. 3-4.000.000 Fachkräfte verteilt über alle Branchen. Und wenn du die Zahl mal mit den Arbeitslosen und Hartz 4 Empfängern  vergleichst, wird dir vielleicht auch etwas klar.



 
Antworten

Zurück zu „Stammtisch“