Eine zu früh beendete Deutschlandfahrt

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Ulrike M.
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Eine zu früh beendete Deutschlandfahrt

Beitrag von Ulrike M. »

(Die Fahrt ist zwar schon ein halbes Jahr her, aber endlich habe ich an die Fertigstellung des Berichts gedacht...)

Nach einer „Stehzeit“ von mehr als einem halben Jahr beschlossen wir, Anfang Mai wieder wegzufahren. Das WoMo war schon lange gereinigt und eingeräumt, in der Woche vor der Abfahrt gab es noch einmal Schnee und Frost, doch am 30.April, dem Tag der Abreise war das Wetter wieder prächtig.

Zuerst ging es von Graz über die Autobahn durch den 8 km langen Gleinalmtunnel nach St. Michael, von da ab fuhren wir neben der Autobahn (und damit kostensparend) nach Liezen und weiter ins Salzkammergut. Am Wolfgangsee wollten wir einen (verspäteten) Mittagshalt machen. Der erste Parkplatz beim Gasthaus Gamsjäger ist jedoch kostenpflichtig und noch dazu für unser Fahrzeug nicht recht geeignet, bei der Franzosenschanze war aber frei und wir genossen die Mittagspause bei herrlichem Fernblick.

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Weiter ging es über St. Gilgen und den Fuschlsee nach Salzburg, das wir im Nordosten durchquerten. Über Bergheim ging es nach Oberndorf bei Salzburg, wo wir über die schöne Brücke hinüber ins deutsche Laufen wechselten: keine Grenzkontrollen, kein Stau, nur genießerisch bummelnde Menschen auf der Brücke…

Unser Tagesziel, der Stellplatz in Burghausen war bald erreicht. Dort standen zu unserem Erstaunen nur drei Wohnmobile. Ja, der Ortskern ist hier relativ weit entfernt, das wollen die Leute nicht. Roland und ich machten noch eine schnelle Runde in der Umgebung, während Papa vor dem WoMo die Sonne genoss. Ruhig ging der Tag zu Ende.

„Uli, wo hast du meine Medikamente hingegeben? Es fehlen Marcoumar und Aquaforil.“ Oh Gott, haben wir wirklich zwei von Papas wichtigen Medikamenten zu Hause gelassen? Ja, sie sind wirklich nicht da. So befragen wir nach dem Frühstück das Navi nach einer Apotheke und weil Sonntag ist, haben wir auch mit dem WoMo in der Innenstadt kaum Probleme. Die erste Apotheke hat nicht Sonntagsdienst, aber auch keinen Hinweis, wo es denn einen gäbe. Apotheke 2 hat auch nicht Sonntagsdienst, aber eine ausführliche Information nach den offenen Apotheken in der Umgebung. Bei Apotheke 3 bekomme ich die Medikamente, auch wenn der Apotheker sichtlich keine Freude hat, wenn er am Sonntag Arbeit hat.
Dann geht es auf die Bundesstraße, wir fahren über Landshut nach Neumarkt in der Oberpfalz und dann auf der Autobahn weiter über Bamberg nach Haßfurt. Auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz bekommen wir noch ein Plätzchen direkt am Main und genießen den Abend mit dem Blick auf selten fahrende Schiffe und friedlich weidende Kühe auf der anderen Mainseite.

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Der Montag begrüßt uns mit herrlichem Sonnenschein. Als erstes wird nach dem Frühstück bei Edeka ordentlich eingekauft, dann überlegen wir, was wir bei diesem Prachtwetter machen sollen. Wir beschließen, uns erst einmal den Wohnmobilstellplatz im nahen Hofheim in Unterfranken. Nun, wäre es 17 Uhr, blieben wir hier, aber um den ganzen Tag hier zu verbringen, gefällt uns der Platz zu wenig gut.
Volkach? Na, sehen wir uns das einmal an. Das Navi leitet uns zu einem der beiden Stellplätze gegenüber von Volkach, der uns gar nicht gefällt. Auf dem anderen Stellplatz auf der Volkacher Seite finden wir jedoch genau einen Platz, der unseren Vorstellungen entspricht. Der einzige Wermutstropfen ist ein Kieswerk auf der anderen Mainseite, das unüberhörbar ist.

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Roland und ich drehen nach einer kurzen Mittagsjause eine kleine Runde durch Volkach. In die Pfarrkirche konnten wir leider nicht, weil gerade ein Trauergottesdienst war.

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Dann kehren wir müde zum Stellplatz zurück. Es ist sehr warm geworden, das macht uns zu schaffen. Aus dem offenen Dinettenfenster beobachten wir alle, die hier das Ufer des Mains genießen: verliebte Paare und Jogger, Entenpärchen und im Wasser tobende Hund und deren Besitzerin, die auf dem Bootsslip im Schlick ausrutscht und mit schmutziger und nasser Hose und nassen Schuhen dumm dasteht. Selbst unsere Küchenrolle hilft ihr da nicht. Aber sie nimmt die Sache mit Lachen und ihre Freundin bringt trockene Kleidung von daheim…

Am nächsten Morgen wollen wir nach dem Frühstück zuerst zum Einkaufen beim nahen Edeka fahren, dann zur Ver- und Entsorgung. Doch als Roland den Zündschlüssel dreht, tut sich gar nichts. Mist, da ist wohl die acht Jahre alte Batterie ohne Vorwarnung über den Jordan gegangen! Roland lässt ein wenig das Bordaggregat laufen, beim nächsten Startversuch zeigt sich ein kleines Geräusch, dann ist wieder alles aus. Da hilft alles nichts, der ADAC muss her.
Der ÖAMTC in Österreich wird angerufen, die Fahrzeugdaten werden durchgegeben. Auch wird die Information weitergegeben, dass wir nur eine Batterie brauchen und keinen Abschleppdienst. Nach einigen Telefonaten hin und her stellt sich Folgendes heraus: Der ÖAMTC hat im Rahmen von internationalen Vereinbarungen ein Abkommen mit dem ADAC zur Kostenübernahme von EUR 250.- pro Einsatz. Ein Abschleppen des Fahrzeugs über 3,20 m Höhe wäre damit nicht gedeckt, wohl aber – wie in unserem Fall – das Wechseln einer Batterie (die natürlich eigens bezahlt werden muss). Der ADAC hat aber Subunternehmer, die ihre Preise selbst gestalten. In unserem Fall mussten wir eben noch einmal EUR 30.- aufzahlen, wäre unser Fahrzeug unter 3,20 m Höhe gewesen, hätte uns der Einsatz nichts gekostet. Irgendwie stinkt die Sache…
Nach langem Warten kommt ein Wagen aus Würzburg, die Batterie wird getauscht und wir fahrem weiter. Nun aber geht es wirklich zu Edeka, dann zum Entsorgen und zur Mittagsjause noch einmal an den Main, ehe wir dann nach Norden aufbrechen. Über Schweinfurt geht es dann auf der Autobahn A7 weiter, wir passieren Fulda, Kirchheim und fahren dann ab, über Homburg (Efze) erreichen wir den Stellplatz in Frielendorf, wo wir ein paar Tage beim Forentreffen sein werden.

Von Dienstagabend bis Montagmorgen stehen wir nun auf diesem schönen Stellplatz, wir freuen uns, alte Bekannte wiederzusehen und neue Bekanntschaften zu schließen. Es wird viel gelacht und geplaudert. Das Wetter ist prächtig, sonnig, aber relativ kühl, so dass man gerne in der Sonne ist und sich schnell einen Sonnenbrand holt. Morgens kommt immer ein rollender Selbstbedienungsladen, der an Bord wirklich viel von dem hat, was man so täglich braucht.

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Leider geht es Papa gar nicht gut: Seit Wochen schläft er nur sehr, sehr schlecht, maximal zwei bis drei Stunden pro Nacht und sein Gesamtzustand ist entsprechend. So überlegen wir schon am Sonntag, ob wir nicht doch am Montag die Heimreise antreten sollen. Da diese in einem Tag ohnedies schwer bewältigbar ist, fahren wir am Montag mit einem Einkaufs- und Tankstopp auf der Autobahn wieder nach Süden, verlassen diese dann bei Bad Brückenau und fahren auf der Bundesstraße über Bad Kissingen nach Haßfurt. Wieder bekommen wir dort einen der hübschen Stellplätze am Main.
Papas Nacht war wieder übelst und so fahren wir auf seinem Wunsch hin am Dienstag doch nach Hause nach Graz und lassen ein zweites Treffen, an dem wir seit 2001 immer zu Pfingsten teilgenommen haben, sausen. Da sich Papas Gesamtbefinden nach der Verschreibung eines Schlafmittels schlagartig bessert und das Pfingswochenende in Deutschland sehr kalt und regnerisch ist, lässt uns die Absage an dem zweiten Treffen leicht verschmerzen.


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Biggi & Reinhard
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Re: Eine zu früh beendete Deutschlandfahrt

Beitrag von Biggi & Reinhard »

Danke für die schönen Bilder und den Tollen Reisebericht :dau3


Mary

Re: Eine zu früh beendete Deutschlandfahrt

Beitrag von Mary »

Ich sage ebenfalls danke für den Reisebericht, das Wetter schaut sehr gut aus auf den Fotos dieser vergangenen Tour
und somit konnten wir euch ja doch in Frielendorf begrüßen :)


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