Erst mal besehen wir uns den Ort, würden gerne wo einkehren, weil wir auch ein Hüngerchen verspüren, aber die ungeklärte Schlafensfrage steht im Raum und es ist schon gleich 18h – bis Geiranger sind wir auch vier Stunden lang gefahren, also wäre eine Rückfahrt auch nicht ganz lustig. Im Hinterkopf habe ich die Djupvasshytte am Djupvatn,so für alle Fälle könnte man evtl. hoffen, dort unterzukommen, besser wäre aber hier um den Geirangerfjord, dann könnte man das Abendessensproblem auch noch lösen. Eine Nachfrage in der Touristinfo ergibt freie Kapazitäten im örtlichen Hotel zu 1400NOK incl. Frühstück. Nun, das wäre dann die aller-aller-äußerste Variante....
Auf der Straße südlich von Geiranger raus hinauf in die Berge sind noch mehrere Campingplätze, dort fragen wir nach. Die Hütten sind erwartungsgemäss belegt, aber ein Campingvogn wäre noch frei, erzählt die fröhliche Schwedin an der Rezeption des „Vinje-Campings“ - ca.3km hinter Geiranger am Berg gelegen. Wir greifen zu. Besser als nix. Wäsche usw. hab ich alles dabei, nur passt leider das Spannbettuch nicht – aber wofür hat man die Fleecedecken, mit denen man sich abends auf den Campingstühlen einwickeln kann? Die taugen auch als Bettlaken. Super. Einer interessanten Campingnacht im Wohnwagen steht so nix mehr im Wege.....
Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
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Lira
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
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Lira
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
In Geiranger finden wir auch in einem Lokal noch was zu essen, wie beinahe normal an einem Tisch, auf dem die Vorgängergenerationen schon ihre Visitenkarten in Form von Bröseln und Flecken hinterlassen haben, gehen noch ein wenig hierhin und dorthin, bis wir wieder zu unserer Behausung fahren.
Dort hat man um eine aufgestaute Pfütze herum einen großmaschigen ca. 80cm hohen Zaun gezogen, in dem eine Entenmutter mit vier Kindern und zwei mittelgroße Schafe leben. Für die Schafe gibt es eine etwas höhere, für die Entenfamilie eine kleinere rotlackierte Holzhütte als Unterstand, die Schafe stehen in ihrem Haus und schauen etwas blöd raus in den anhaltenden Regen, während die Entenkinder neugierig aus einem Loch im Zaun eines nach dem anderen herausmarschieren, sehr zum Leidwesen ihrer Mutter. Die flattert aufgeregt ihren lieben Kleinen hinterher und treibt sie mit Geschnatter wieder ins Gatter zurück. Dieser Vorfall wiederholt sich mehrere Male, das Tiervolk bei einem schönen Glas (alles selber mitgebracht!!) Rotwein aus dem Vorzelt zu beobachten, macht wirklich Spass.
Später, es ist helle Mitternacht, sitzt die Entenmutter aufgeplustert in der Entenhütte vor dem Eingang und versperrt diesen mit ihrem Körper, so dass die Jungen nun wirklich nicht mehr rauskommen. Endlich Ruhe in Entenhausen.
Die wasserscheuen Schafe haben sich in ihrem Unterstand aneinandergekuschelt. Tieridyll am Campingplatz.
Die Nacht wird, abgesehen vom Rauschen des großen Wasserfalls, der durch den Campingplatz geht, sehr ruhig, nur der nahe große Wasserfall rauscht, welch beruhigendes Geräusch.....viiiiiiiiel besser als an der Werkstatt, wo der Motor der Klimaanlage sicher auch die ganze Nacht neben unserem Wohnmobil gebrummt hätte..... Zu unserem Morgenespresso aus der mitgebrachten Bialetti gibt es Tier-Kino. Das Viechzeuch ist schon aufgestanden, die kleinen Enten sitzen auf dem Campingteppich in unserem auf einer Seite offenen Vorzelt, die Mutter bewacht ihre Kinder.
Später kommt die Schwedin aus der Rezeption und treibt die Enten wieder in ihren Verschlag zurück. Sie hätte die Entenfamilie auch schon mal hinten vom Wasserfall wegholen müssen, erzählt sie. Viel einfacher wäre wohl, einfach ein Stück engmaschigeres Drahtgeflecht anzubringen.
Wir packen. Dazwischen immer mal Tierkino. Die arme fleissige Entenmutter putzt das eine Schaf, das sie jedesmal wieder solange anstupst, bis sie sich wieder an der Wolle des Vierbeiners zu schaffen macht. Auch das noch! Die arme Ente, die hat ja nie ihre Ruhe. Sobald die Russen, die nebenan im strömenden Regen noch ihr Zelt aufgebaut hatten, auf der überdachten Picknickgarnitur sitzen, Kaffee trinken und mit Plätzchentüten herumrascheln, sind die Kleinen wieder abgehauen.
Wir reisen auch ab, es ist kurz nach neun.
Später, es ist helle Mitternacht, sitzt die Entenmutter aufgeplustert in der Entenhütte vor dem Eingang und versperrt diesen mit ihrem Körper, so dass die Jungen nun wirklich nicht mehr rauskommen. Endlich Ruhe in Entenhausen.
Die wasserscheuen Schafe haben sich in ihrem Unterstand aneinandergekuschelt. Tieridyll am Campingplatz.
Die Nacht wird, abgesehen vom Rauschen des großen Wasserfalls, der durch den Campingplatz geht, sehr ruhig, nur der nahe große Wasserfall rauscht, welch beruhigendes Geräusch.....viiiiiiiiel besser als an der Werkstatt, wo der Motor der Klimaanlage sicher auch die ganze Nacht neben unserem Wohnmobil gebrummt hätte..... Zu unserem Morgenespresso aus der mitgebrachten Bialetti gibt es Tier-Kino. Das Viechzeuch ist schon aufgestanden, die kleinen Enten sitzen auf dem Campingteppich in unserem auf einer Seite offenen Vorzelt, die Mutter bewacht ihre Kinder.
Später kommt die Schwedin aus der Rezeption und treibt die Enten wieder in ihren Verschlag zurück. Sie hätte die Entenfamilie auch schon mal hinten vom Wasserfall wegholen müssen, erzählt sie. Viel einfacher wäre wohl, einfach ein Stück engmaschigeres Drahtgeflecht anzubringen.
Wir packen. Dazwischen immer mal Tierkino. Die arme fleissige Entenmutter putzt das eine Schaf, das sie jedesmal wieder solange anstupst, bis sie sich wieder an der Wolle des Vierbeiners zu schaffen macht. Auch das noch! Die arme Ente, die hat ja nie ihre Ruhe. Sobald die Russen, die nebenan im strömenden Regen noch ihr Zelt aufgebaut hatten, auf der überdachten Picknickgarnitur sitzen, Kaffee trinken und mit Plätzchentüten herumrascheln, sind die Kleinen wieder abgehauen.
Wir reisen auch ab, es ist kurz nach neun.
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esskaa
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Hallo Isa, schöne Tour!!
Danke für's berichten.
LG aus der (aktuell verregneten) Bretagne
Stefan
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Lira
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Ach, Stefan, das tut mir aber leid für Dich nach Deiner tollen Radltour. Bist Du somit am Ziel angekommen - und hast Regen. Das ist gemein. Wünsch Dir gute Nerven und trotzdem gute Tage!!
Danke für Deinen Kommentar.
Weiter im Takt:
Wir verlassen Geiranger in südlicher Richtung auf der Straße 63, der „Adlerstraße“. Genial,wie diese sich auf die Höhe schraubt.
Vorteil mit Auto: Man kann immer mal unvermittelt stehenbleiben, schauen, fotografieren, alles völlig unkompliziert.Klasse. Wir sind begeistert. Nach unzähligen Stopps kommen wir zur Djupvasshütte, die für einen Kaffee recht wäre. Die Wolken hängen tief, es ist windig und regnet immer wieder, links ab geht es auf einer Mautstraße noch rund 500 Höhenmeter hinauf auf die Dalsnibba. 100NOK kostet die Maut, sollen wir uns die leisten? Klar, jetzt sind wir mit dem Pkw da, also machen wir das auch. Allerdings weiss ich, dass unsere Reisebusse auf der Fjord-Tour auch da rauffahren, es muss also mit Wohnmobil auch möglich sein. Ist es auch. Nur – oben gibt es kein Café, keine Aussichtsterrasse, nur einen Souvenir-Kitsch-Laden und einen Kaffeeautomaten, aus dem man sich in einen Pappbecher einen teuren und schlechten Kaffee lassen kann. Das gibt’s doch nicht. Schatzi schimpft. So eine Abzocke und – wer soll all diesen Touristenkitsch, den es im ganzen Land überall und überall gibt, nur kaufen? Sicht haben wir auch nicht – also die 100NOK buchstäblich zum Fenster rausgeworfen. Also wieder runter und Einkehr in der Djupvasshütte. Es dauert nicht lange, da kommen auch schon die Touristenbusse und spucken ihre Ladung aus. Auch in der Hütte gibt es einen relativ großen Souvenirladen. Und – oh Wunder – wir beobachten die Szene – es wird tatsächlich gekauft, viele Bücher mit Trollen drauf in allen Sprachen gehen über den Ladentisch, Elche aus Plüsch und Trolle aus Plastik. Da schau her, es gibt doch Menschen, die sowas kaufen. Wir kaufen uns einen Kaffee und fragen beiläufig, was ein Zimmer hier gekostet hätte. Mit Blick auf den See 1200NOK, mit Blick auf die Straße 1100NOK. Danke. Da waren wir in unserem etwas versifften Campingwagen für 350NOK aber doch besser dran.....
Danke für Deinen Kommentar.
Weiter im Takt:
Wir verlassen Geiranger in südlicher Richtung auf der Straße 63, der „Adlerstraße“. Genial,wie diese sich auf die Höhe schraubt.
Vorteil mit Auto: Man kann immer mal unvermittelt stehenbleiben, schauen, fotografieren, alles völlig unkompliziert.Klasse. Wir sind begeistert. Nach unzähligen Stopps kommen wir zur Djupvasshütte, die für einen Kaffee recht wäre. Die Wolken hängen tief, es ist windig und regnet immer wieder, links ab geht es auf einer Mautstraße noch rund 500 Höhenmeter hinauf auf die Dalsnibba. 100NOK kostet die Maut, sollen wir uns die leisten? Klar, jetzt sind wir mit dem Pkw da, also machen wir das auch. Allerdings weiss ich, dass unsere Reisebusse auf der Fjord-Tour auch da rauffahren, es muss also mit Wohnmobil auch möglich sein. Ist es auch. Nur – oben gibt es kein Café, keine Aussichtsterrasse, nur einen Souvenir-Kitsch-Laden und einen Kaffeeautomaten, aus dem man sich in einen Pappbecher einen teuren und schlechten Kaffee lassen kann. Das gibt’s doch nicht. Schatzi schimpft. So eine Abzocke und – wer soll all diesen Touristenkitsch, den es im ganzen Land überall und überall gibt, nur kaufen? Sicht haben wir auch nicht – also die 100NOK buchstäblich zum Fenster rausgeworfen. Also wieder runter und Einkehr in der Djupvasshütte. Es dauert nicht lange, da kommen auch schon die Touristenbusse und spucken ihre Ladung aus. Auch in der Hütte gibt es einen relativ großen Souvenirladen. Und – oh Wunder – wir beobachten die Szene – es wird tatsächlich gekauft, viele Bücher mit Trollen drauf in allen Sprachen gehen über den Ladentisch, Elche aus Plüsch und Trolle aus Plastik. Da schau her, es gibt doch Menschen, die sowas kaufen. Wir kaufen uns einen Kaffee und fragen beiläufig, was ein Zimmer hier gekostet hätte. Mit Blick auf den See 1200NOK, mit Blick auf die Straße 1100NOK. Danke. Da waren wir in unserem etwas versifften Campingwagen für 350NOK aber doch besser dran.....
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Kerli
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Moin Moin Lira,
ich kann mich allen "Vorredner" nur anschliessen:
Danke für diesen "Augenschmaus" - aussagekräftige Fotos, locker und informativ beschrieben, welch netter "Kurzweil" am PC-Monitor.
Jederzeit mehr davon Lira........man(n) wird "so" ja gerne verwöhnt......
Sommer-Küstengrüße vom "Busen"
Kerli und Lia

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Lira
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Weiter geht’s am großen Djupvassvatn und später am Langvatnet entlang, bis die Straße auf die E15 mündet, die in Ost-West-Richtung verläuft. Wir folgen ihr in östlicher Richtung bis „Grotli“ (was auch nur ein Hotel samt Souvenirkiosk und Touristeninfo ist). Dort geht rechts die Gamle Strynfjellveien ab, die wir nehmen, um nach Westen zu kommen und einen Kreis schließen zu können. Wir wollen am Abend doch am Wohnmobil zurück sein, um morgen nach Einbau der Lichtmaschine schnellstmöglich abhauen zu können....
Vor Jahren hatten wir mal auf der Strynfjellstraße mit dem Wohnmobil übernachtet, es war herrlich da oben. Jetzt schnaufen viele viele Radler hinauf in diese grandiose, wenn auch menschenabweisende Natur. Scheinbar ist das eine geführte Tour, erst beneide ich sie beinahe noch ein wenig, dann als wir auf der Höhe sind, nicht mehr. Es ist irre windig, natürlich Gegenwind. Heieiei, da hört der Spass beim Radeln auf. Auch hier tut uns der Pkw wieder gut – man hält hier und dort einfach an, bei Gegenverkehr – kein Problem auf der wirklich engen, teilweise unbefestigten Straße. Nur war das letztemal deutlich besseres Wetter. Am Sommerskigebiet ist alles geschlossen, dichte Wolken hängen über der Landschaft, kein Schnee ist zu sehen. Letztes Mal war hier richtig großer Skibetrieb, es war auch im Juli. Hat die Klimakatastrofe zugeschlagen? Heute nur große dreckige Wasserpfützen, es regnet immer noch in Strömen, der sechste Regentag in Folge ist das nun.
Wir fahren hinunter, eine wirklich wunderschöne Strecke, sie mündet dann wieder in die neue Straße, die etwas nördlicher über die Berge führt und besser ausgebaut ist. In Stryn halten wir diesmal nicht an, nur kurz am Jostedalsbreen-Nasjonalparkcenter, wo wir einen Espresso im Café trinken.
Es stehen wieder einige Reisebusse da, die Insassen machen sich wohl im Nationalparkszentrum kundig über die Gletschergeschichte. Nett gemacht ist das alles, das letzte Mal waren wir dort auch drin.
Nach einem kleinen Stück am Horninndalsvatn, dem tiefsten Binnensee Europas, geht’s wieder rechts von der Hauptstraße weg – wir kommen später nach Fahrt durch tolle aber leider verregnete Landschaft nach Hellesylt. Dort nächster Halt. Angeraten sei eine Fährfahrt Hellesylt-Geiranger, aber angesichts des schlechten Wetters verzichten wir darauf.
Stattdessen gibt es ein Telefonat mit der Werkstatt, es ist halb vier am Nachmittag. Ja, die Lichtmaschine sei angekommen, und das Auto sei schon seit einer Stunde in der Werkstatt. Juchhhhuuuuhhh, wir jubilieren heimlich und ich hege die leise Hoffnung, dass wir vielleicht das Wohnmobil HEUTE noch bekommen könnten.....
Wir haben noch eineinhalb Stunden Fahrt vor uns, fahren auf der Straße Nr. 60 weiter, bis wir zur Magerholm-Fähre kommen, wo nochmal eine Fährfahrt notwendig wird, um zurück nach Ålesund zu kommen. Um kurz vor halb sechs kommen wir an der Werkstatt an – das Wohnmobil steht auf dem Parkplatz daneben. Ist es etwa fertig?
Vor Jahren hatten wir mal auf der Strynfjellstraße mit dem Wohnmobil übernachtet, es war herrlich da oben. Jetzt schnaufen viele viele Radler hinauf in diese grandiose, wenn auch menschenabweisende Natur. Scheinbar ist das eine geführte Tour, erst beneide ich sie beinahe noch ein wenig, dann als wir auf der Höhe sind, nicht mehr. Es ist irre windig, natürlich Gegenwind. Heieiei, da hört der Spass beim Radeln auf. Auch hier tut uns der Pkw wieder gut – man hält hier und dort einfach an, bei Gegenverkehr – kein Problem auf der wirklich engen, teilweise unbefestigten Straße. Nur war das letztemal deutlich besseres Wetter. Am Sommerskigebiet ist alles geschlossen, dichte Wolken hängen über der Landschaft, kein Schnee ist zu sehen. Letztes Mal war hier richtig großer Skibetrieb, es war auch im Juli. Hat die Klimakatastrofe zugeschlagen? Heute nur große dreckige Wasserpfützen, es regnet immer noch in Strömen, der sechste Regentag in Folge ist das nun.
Wir fahren hinunter, eine wirklich wunderschöne Strecke, sie mündet dann wieder in die neue Straße, die etwas nördlicher über die Berge führt und besser ausgebaut ist. In Stryn halten wir diesmal nicht an, nur kurz am Jostedalsbreen-Nasjonalparkcenter, wo wir einen Espresso im Café trinken.
Es stehen wieder einige Reisebusse da, die Insassen machen sich wohl im Nationalparkszentrum kundig über die Gletschergeschichte. Nett gemacht ist das alles, das letzte Mal waren wir dort auch drin.
Nach einem kleinen Stück am Horninndalsvatn, dem tiefsten Binnensee Europas, geht’s wieder rechts von der Hauptstraße weg – wir kommen später nach Fahrt durch tolle aber leider verregnete Landschaft nach Hellesylt. Dort nächster Halt. Angeraten sei eine Fährfahrt Hellesylt-Geiranger, aber angesichts des schlechten Wetters verzichten wir darauf.
Stattdessen gibt es ein Telefonat mit der Werkstatt, es ist halb vier am Nachmittag. Ja, die Lichtmaschine sei angekommen, und das Auto sei schon seit einer Stunde in der Werkstatt. Juchhhhuuuuhhh, wir jubilieren heimlich und ich hege die leise Hoffnung, dass wir vielleicht das Wohnmobil HEUTE noch bekommen könnten.....
Wir haben noch eineinhalb Stunden Fahrt vor uns, fahren auf der Straße Nr. 60 weiter, bis wir zur Magerholm-Fähre kommen, wo nochmal eine Fährfahrt notwendig wird, um zurück nach Ålesund zu kommen. Um kurz vor halb sechs kommen wir an der Werkstatt an – das Wohnmobil steht auf dem Parkplatz daneben. Ist es etwa fertig?
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Zuletzt geändert von Lira am Mo 29. Jul 2013, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Rückschau:Schafe auf der Alten Stryngebirgsstrasse....
Ja, es ist fertig.
Das Fraule ist überglücklich. Sofort fahren wir zum Tanken, nur 2km in die andere Richtung, von der wir gekommen waren, der freundliche Werkstattmensch schreibt derweil die Rechnung, ohne deren Bezahlung wir nicht vom Hof kommen, klar. 12,5l Diesel für 333 gefahrene Kilometer passen in den Tank, da macht das Tanken doch Freude?! Klasse, das war wirklich eine gute Tour, die einfach nur gutgetan hat.
Bis Schatzi alles im Werkstattbüro bezahlt, werfe ich unsere Sachen vom Leihauto ins Wohnmobil, Schlüsselrückgabe, die Leute vom Autoverleih werden das Auto morgen hier abholen – welch ein Service!! Wir sind begeistert. Frohgelaunt fahren wir heute noch in knapp zwei Stunden bis Åndalsnes, der Regen wird auf dem Weg dahin weniger.
Morgen endlich endlich geht es hinaus aus dem Regengebiet in den sonnigen Süden!!! Welche Freude!!
In Åndalsnes stehen wir super am Wasser – in bester Gesellschaft von Wohnmobilen aus allen möglichen europäischen Ländern....
Ja, es ist fertig.
Das Fraule ist überglücklich. Sofort fahren wir zum Tanken, nur 2km in die andere Richtung, von der wir gekommen waren, der freundliche Werkstattmensch schreibt derweil die Rechnung, ohne deren Bezahlung wir nicht vom Hof kommen, klar. 12,5l Diesel für 333 gefahrene Kilometer passen in den Tank, da macht das Tanken doch Freude?! Klasse, das war wirklich eine gute Tour, die einfach nur gutgetan hat.
Bis Schatzi alles im Werkstattbüro bezahlt, werfe ich unsere Sachen vom Leihauto ins Wohnmobil, Schlüsselrückgabe, die Leute vom Autoverleih werden das Auto morgen hier abholen – welch ein Service!! Wir sind begeistert. Frohgelaunt fahren wir heute noch in knapp zwei Stunden bis Åndalsnes, der Regen wird auf dem Weg dahin weniger.
Morgen endlich endlich geht es hinaus aus dem Regengebiet in den sonnigen Süden!!! Welche Freude!!
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Dank Dir, Kerli, für Deine Anmerkungen. Freut mich, wenn ich Dir diesen heissen Sommertag auch noch "versüßen" kann...
Am nächsten Morgen gibt es kein Halten mehr. Auch für hier ist schönes Wetter gemeldet, noch aber hängen dichte Wolken weit runter und verdecken die sagenhaften Berge um Åndalsnes. Hierher kommt man via dem weltberühmten Trollstigen – wie auch übers nicht minder dramatisch-schöne Romsdalen, durch das wir hinausfahren werden, um durch das Gudbrandsdalen in die Hauptstadt Norwegens zu kommen.
Vor zwei Jahren hatten wir schon mal eine Touri-Tour bei herrlichstem Sommersonnenschein in Oslo geplant und angefangen. Geparkt hatten wir damals mit meinem Wohnmobil mit dem deutschen Kennzeichen in der sehr belebten Kongensgate. Waren mit den Rädern erst auf die Aker Brygga gefahren, dann raus nach Grünerløkka, wo wir uns mit Freunden auf ein paar Bier in einem Gartenlokal getroffen hatten. Als wir dann nachts um eins in der hellen Nacht zum Wohnmobil zurückkamen, war es aufgebrochen. Der Schaden war beträchtlich: Zwei Laptops, zwei Navis, Profi-Fotoausrüstung und einiges mehr, insgesamt Waren im Wert von ca.10.000€ fehlten. Eine schmerzliche Erfahrung, die mir die norwegische Hauptstadt seither verleidet hatte. Nun ist man wieder reif dafür.
Aber erst muss man dahin kommen. 450 Kilometer sind zu fahren, die Navigazie sagt uns eine Fahrtzeit von sechseinhalb Stunden voraus – anders geht es nicht, Autobahnen gibt es in einem der reichsten Länder der Erde ja leider leider nicht – oder nur einige wenige Kilometer im Süden. Die Metropolen des Landes sind durch aberwitzige Strässchen miteinander verbunden, auf denen man nicht mehr als 60 km/h rausbringt.
Wir wollen nicht weiter auf gutes Wetter warten, das sicher zwei, drei Stunden später kommen wird,die Wolken werden sicher aufgehen und die Sicht auf die weltbekannte Trollwand freigeben. Es gibt kein Halten, wir fahren. Es blutet einem zwar schier das Herz, durch diese wirklich grandiose Landschaft zu fahren, und so wenig davon zu sehen – aber sechs Regentage stecken einfach in den Knochen und im Gemüt. Wir halten natürlich auch ein paarmal an, wenns was zu Schauen gibt.....
Am nächsten Morgen gibt es kein Halten mehr. Auch für hier ist schönes Wetter gemeldet, noch aber hängen dichte Wolken weit runter und verdecken die sagenhaften Berge um Åndalsnes. Hierher kommt man via dem weltberühmten Trollstigen – wie auch übers nicht minder dramatisch-schöne Romsdalen, durch das wir hinausfahren werden, um durch das Gudbrandsdalen in die Hauptstadt Norwegens zu kommen.
Vor zwei Jahren hatten wir schon mal eine Touri-Tour bei herrlichstem Sommersonnenschein in Oslo geplant und angefangen. Geparkt hatten wir damals mit meinem Wohnmobil mit dem deutschen Kennzeichen in der sehr belebten Kongensgate. Waren mit den Rädern erst auf die Aker Brygga gefahren, dann raus nach Grünerløkka, wo wir uns mit Freunden auf ein paar Bier in einem Gartenlokal getroffen hatten. Als wir dann nachts um eins in der hellen Nacht zum Wohnmobil zurückkamen, war es aufgebrochen. Der Schaden war beträchtlich: Zwei Laptops, zwei Navis, Profi-Fotoausrüstung und einiges mehr, insgesamt Waren im Wert von ca.10.000€ fehlten. Eine schmerzliche Erfahrung, die mir die norwegische Hauptstadt seither verleidet hatte. Nun ist man wieder reif dafür.
Aber erst muss man dahin kommen. 450 Kilometer sind zu fahren, die Navigazie sagt uns eine Fahrtzeit von sechseinhalb Stunden voraus – anders geht es nicht, Autobahnen gibt es in einem der reichsten Länder der Erde ja leider leider nicht – oder nur einige wenige Kilometer im Süden. Die Metropolen des Landes sind durch aberwitzige Strässchen miteinander verbunden, auf denen man nicht mehr als 60 km/h rausbringt.
Wir wollen nicht weiter auf gutes Wetter warten, das sicher zwei, drei Stunden später kommen wird,die Wolken werden sicher aufgehen und die Sicht auf die weltbekannte Trollwand freigeben. Es gibt kein Halten, wir fahren. Es blutet einem zwar schier das Herz, durch diese wirklich grandiose Landschaft zu fahren, und so wenig davon zu sehen – aber sechs Regentage stecken einfach in den Knochen und im Gemüt. Wir halten natürlich auch ein paarmal an, wenns was zu Schauen gibt.....
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
Die Strecke zieht sich unendlich in die Länge.............. elend ist das langsame Gefahre. Überall nur 80km/h, höchstens, wenn man ins Land hineinfährt und mal aufmerksam die Schilder anschaut, wie schnell man fahren darf, gibt es nur die Angabe für innerorts (50 km/h) und außerorts (80 km/h). Die Angabe für "Autobahn" fehlt in Norwegen......
Am frühen Abend jedoch ist Oslo endlich erreicht. Wir brauchen nicht lange zu überlegen. Nach den schlechten Erfahrungen mit der Räuberstadt kommt auch ein Stehen auf dem bei Touristen so beliebten Holmenkollen nicht in Betracht. Wir fahren raus nach Bygdøy zum offiziellen Wohnmobilstellplatz, der aber nur im Sommer geöffnet ist. Es handelt sich um einen Platz am Bootshafen, auf dem im Winter über die Boote aus dem Wasser genommen und abgestellt werden. In den Sommermonaten ist das dann umfunktioniert zum Wohnmobilstellplatz,eine Dusche und VE gibt's auch und Strom sowieso (brauchen die Schiffe ja auch) - und 200NOK pro Nacht nimmt man gerne dafür, ein Kontrolleur kommt mehrmals täglich. Es stehen Wohnmobile aus aller Herren Länder da, wir parken ein, stehen in erster Reihe am Wasser, gegenüber verläuft die Straße E18, sie ist stark befahren, das südliche Einfallstor in die Hauptstadt, jeden Tag Stau im Berufverkehr.
Alles wurscht - Stühle raus, bunte Getränke raus - Sonne genossen. Es ist warm, fast heiss. Herrlich - Sommer - Sommer - Sommer i Norge - das was sie schon die ganze Woche im Radio erzählt haben und wir bloss blöd in den Regen geglotzt hatten - jetzt haben wir Sommer. Ein Traum.
Am frühen Abend jedoch ist Oslo endlich erreicht. Wir brauchen nicht lange zu überlegen. Nach den schlechten Erfahrungen mit der Räuberstadt kommt auch ein Stehen auf dem bei Touristen so beliebten Holmenkollen nicht in Betracht. Wir fahren raus nach Bygdøy zum offiziellen Wohnmobilstellplatz, der aber nur im Sommer geöffnet ist. Es handelt sich um einen Platz am Bootshafen, auf dem im Winter über die Boote aus dem Wasser genommen und abgestellt werden. In den Sommermonaten ist das dann umfunktioniert zum Wohnmobilstellplatz,eine Dusche und VE gibt's auch und Strom sowieso (brauchen die Schiffe ja auch) - und 200NOK pro Nacht nimmt man gerne dafür, ein Kontrolleur kommt mehrmals täglich. Es stehen Wohnmobile aus aller Herren Länder da, wir parken ein, stehen in erster Reihe am Wasser, gegenüber verläuft die Straße E18, sie ist stark befahren, das südliche Einfallstor in die Hauptstadt, jeden Tag Stau im Berufverkehr.
Alles wurscht - Stühle raus, bunte Getränke raus - Sonne genossen. Es ist warm, fast heiss. Herrlich - Sommer - Sommer - Sommer i Norge - das was sie schon die ganze Woche im Radio erzählt haben und wir bloss blöd in den Regen geglotzt hatten - jetzt haben wir Sommer. Ein Traum.
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013
In Oslo ist alles anders als in Norwegen.
Es gibt Licht und Schatten. Es gibt Kriminalität, Prostitution, Taschendiebe, Monumentalbauwerke, nagelneue und höchstmoderne Stadtteile, verkommenste Stadtteile, und Baustellen, Baustellen, Baustellen....
Am späteren Abend fahren wir mit den Rädern mal in den Frognersparken, auch Vigelands-Park (oder von einem hier bekannten Forumsmitglied "Pimmelpark") genannt ......
Im dortigen wunderhübschen Biergarten (auch DAS gibt es in Oslo!!!!) gibt's noch ein sonniges Sonnenuntergangsbier. Hier wird es ja wieder ETWAS dunkler als weiter oben im Land.
Der Rest ist schnell erzählt:
Am anderen Tag werden wir uns morgens mit den Rädern in die Stadt aufmachen - einen 24-Stunden-Oslo-Pass zu 270NOK p.P. erwerben, mit dem man freien Eintritt in viele Einrichtungen hat.
Die erste Attraktion werden wir um 13.25h ansteuern, der Oslopass wird also bis zum übernächsten Mittag, dann Sonntag, gültig sein. Wir besuchen 6 Museen in dieser Zeit, trinken etliche Biere zwischen 69 und 79NOK - ich habe den besten aller Gästeführer dabei, der schließlich 14 Jahre lang in Oslo gelebt hatte. Wir werden über 40km mit den Rädern in der hochsommerlichen warmen norwegischen Hauptstadt zurücklegen und keine Sekunde ein schlechtes Gefühl wegen des abgestellten Wohnmobils haben. Ich werde versöhnt sein mit Oslo, obwohl ich niemals dort leben möchte und froh bin, dass mein Schatzi dort auch nicht mehr wohnt, sondern ländlicher, gut 100km südlicher.
Es gibt Licht und Schatten. Es gibt Kriminalität, Prostitution, Taschendiebe, Monumentalbauwerke, nagelneue und höchstmoderne Stadtteile, verkommenste Stadtteile, und Baustellen, Baustellen, Baustellen....
Am späteren Abend fahren wir mit den Rädern mal in den Frognersparken, auch Vigelands-Park (oder von einem hier bekannten Forumsmitglied "Pimmelpark") genannt ......
Im dortigen wunderhübschen Biergarten (auch DAS gibt es in Oslo!!!!) gibt's noch ein sonniges Sonnenuntergangsbier. Hier wird es ja wieder ETWAS dunkler als weiter oben im Land.
Der Rest ist schnell erzählt:
Am anderen Tag werden wir uns morgens mit den Rädern in die Stadt aufmachen - einen 24-Stunden-Oslo-Pass zu 270NOK p.P. erwerben, mit dem man freien Eintritt in viele Einrichtungen hat.
Die erste Attraktion werden wir um 13.25h ansteuern, der Oslopass wird also bis zum übernächsten Mittag, dann Sonntag, gültig sein. Wir besuchen 6 Museen in dieser Zeit, trinken etliche Biere zwischen 69 und 79NOK - ich habe den besten aller Gästeführer dabei, der schließlich 14 Jahre lang in Oslo gelebt hatte. Wir werden über 40km mit den Rädern in der hochsommerlichen warmen norwegischen Hauptstadt zurücklegen und keine Sekunde ein schlechtes Gefühl wegen des abgestellten Wohnmobils haben. Ich werde versöhnt sein mit Oslo, obwohl ich niemals dort leben möchte und froh bin, dass mein Schatzi dort auch nicht mehr wohnt, sondern ländlicher, gut 100km südlicher.
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