Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

... eure Reiseberichte aus Norwegen
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Lira
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Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Ich war mal wieder bei meinem Liebsten an meinem „Zweitwohnsitz“ in Südnorwegen am Oslo-Fjord.
Nachdem ich einige Tage vorher angekommen war, gab es noch einiges zu tun, eine lustige Gartenparty mit Freunden musste noch absolviert werden, alles bei herrlichem Sommerwetter, und dann ging es auch „schon“ los. Sonntagabend kurz vor 18.00h kommen wir endlich los – und nur noch bis Kongsberg (wohin man die knapp 90km auch eineinhalb lange Stunden lang hinfährt).
Dort gehen wir in ein uns bekanntes Lokal zum Pizza-Essen. Im Winter gibt es dort für rund 120NOK „Pizza satt“, also kann man Salat und Pizza essen, was man schafft, aber im Sommer, wenn draußen Betrieb ist, nicht. Der „store“ also große, Pizzafladen serviert auf dem üblichen Korbtablett mit Butterbrotpapier, reicht für zwei und kostet 260NOK, das Bier dazu pro Stück (o,5l) 69NOK. (NOK = in etwa geteilt durch 8 ergibt EUR)
Wir müssen uns wieder mal an die norwegischen Gastronomiepreise gewöhnen und tun das hiermit klaglos – genießen die schöne Sonne und das Draußensitzen. Das Jazz-Festival ist gestern zu Ende gegangen, wir können noch die Reste beim anstehenden Stadtrundgang bestaunen – bevor wir uns zu unserem Wohnmobil bewegen, das wir „irgendwo“ an einem schönen Platz parken konnten, der kostenlos war – und wo wir eine herrlich ruhige Nacht mit dem Rauschen des Flusses Lågan verbringen konnten.
IMG_8738 Kongsberg Mama und Kinder-Enten essen zu Abend.JPG
IMG_8742 Kongsberg- die Fotografin war so vom Strickbadeanzug angetan, dass sie nicht aufgepasst hat was sie fotografiert.....JPG
IMG_8745 Kongsberg - Kunst am Fluss Lågan.JPG
IMG_8748 Kongsberg - Ein Boot treibt herrenlos auf dem Lågan - und .....JPG
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Lira
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

IMG_8750 .... treibt ab - flussabwærts. Man wird es bei Larvik an der Lågan-Mündung im Meer wiederfinden......JPG
IMG_8751 Kongsberg Kirche im Morgenlicht am Montagfrüh.JPG
Wir sind in der Fylke Buskerud und im Numedal unterwegs und folgen dem Lågan aufwärts.
IMG_8752 Zw Kongsberg und Geilo.jpg
IMG_8756.Es geht über schmälere Straßen und über lustige Brücken....JPG


Eine liebliche Landschaft begleitet und begeistert uns im hellen Sonnenlicht. Bei Nore machen wir eine Pause an der Straße auf einem Picknickplatz, vespern, weil das Frühstück ja nicht stattgefunden hatte bzw nur aus dem üblichen Kaffee und dem Liter Tee bestand.
Das nächste Ziel ist der bekannte (Winter-)Sport-Ort GEILO. Dort machen wir größere Pause, es gibt allerhand Geschäfte und wir können unsere vergessenen Dinge einkaufen: Kochmesser und Kaffee für die Presskanne. (Diese vermaledeiten scharfen neuen Messer werden mich die nächsten zwei Wochen noch den ganzen Pflaster-Vorrat in meiner Fahrradtasche kosten, aber das weiss ich da noch nicht und wir freuen uns über deren Einkauf) :evil:
Dann langt es noch zu einem doppelten Espresso für jeden und ein Wienerbrød zusammen, ein Gebäckstück ähnlich eines Plunders mit ein paar Peacan-Nüssen, das es in dieser Form in ganz Norwegen gibt. Dafür müssen allerdings am Tresen wieder über 90NOK abgegeben werden, bevor wir mit unseren erstandenen Schätzen an einem der seit längerem nicht mehr abgewischten Tische Platz nehmen und die Sonne genießen können.
Über die hohen Preise hatten sich gestern abend ja auch die Schweden, die neben uns parkten, ausführlich ausgelassen und sich amüsiert gezeigt, was ihre Nachbarn für dies und das verrechnet bekommen, wo sie doch gar nicht soviel mehr verdienen können. Sie jedenfalls (die Schweden) hätten alles an Bord und würden sich auch nicht größer vom Wohnmobil entfernen, das sei nicht ihre Art....Das übliche Thema halt.....
Geilo hat auch einen wirklich sehr schön gemachten „Geilojordet“ - eine Art kleines Freilichtmuseum, gar kostenlos zum Eintreten, wo es für Schatzi noch eine (natürlich bezahlte) Waffel gibt.
Dann fahren wir weiter westlich – an Ustaåsen vorbei nach Westen.
Dort tobt der norwegische Hüttenwahn in Reinkultur- es sei das größte Hüttenfeld des gesamten Landes steht im Reiseführer. Man glaubt es, fährt man dran vorbei...
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Nachtrag: Bei der Hinfahrt nach Geilo faszinierte mich noch dieser irre glatte Klotz "Hallingskarvet", der da so in der Landschaft rumliegt und durch ein Tal, durch welche die Strasse zwischen Haugastøl und Geilo hindurchfuehrt, von der Hardangervidda getrennt ist.
IMG_8761 vorbei an Freilichtmuseum mit Stabkirche.JPG
IMG_8772 ...bis der markante Klotz Hallingskarvet ins Bild rückt.JPG
IMG_8774Geilo - einer der bekanntesten Wintersportorte in Norwegen.JPG
IMG_8777 Geilogårdet.JPG
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Wir halten uns doch einige Zeit in diesem wirklich nett gemachten und einladenden Geilojordet auf......
IMG_8779Wohnbeispiel - schon irgendwie anheimelnd.JPG
IMG_8781 Sogar ein Klo hatte man zu damaligen Zeiten - sogar eine Art Campingklo.JPG
und fahren dann weiter in Richtung Westen - Richtung Hardangervidda.....
IMG_8783 Weiter gehts in Richtung Westen Ustaåset.JPG
wie erwæhnt, angeblich die meisten Hytten auf so "engem" Raum in Gesamt-Norge.....
unser Ziel liegt aber mehr im Fjellgebiet, nachdem wir vorher uns kundig machen wollten wie das mit dem Rallarvegen ist....deshalb fahren wir erst zum Bahnhof der Bergensbahn, die Oslo und Bergen verbindet, nach Haugastøl auf den dortigen Bahnhof, werden aber nicht weiter fündig.
IMG_8785 Haugastøl Bahnhof Bergensbahn Oslo-Bergen.JPG
Also weiter in den "Ort", der nur aus einer Unterkunft samt Gastronomie, einem größeren Sportgeschäft und ein paar versprengten Hütten besteht. Im Sportgeschäft erhalten wir adäquate Auskunft zum Rallarvegen, den wir mit einem Rad gerne abschnittsweise befahren wollten. Dazu böte sich von Haugastøl (wo wir grad sind) die 28-km-Tour mit wirklich sachten 200 Höhenmetern aufwärts nach Finse an (das werden wir uns vom Zug aus anschauen, ahnen wir hier schon, weil Schlechtwetter droht!) Von Finse aus könne man dann mit noch weiteren rund 100hm aufwärts an einen See kommen (die Bahn verläuft in diesem Stück in einem längeren Tunnel) - und von da an hinab nach Flåm zur Talstation der weltberühmten Flåmbahn. Aha. Danke. Dazu bekommen wir alle Preisinformationen und Schatzi noch eine neue tolle Radlerbrille vom Entwickler und Vermarkter derselben höchstpersönlich verordnet und verkauft, ein wirklich super Gerät mit drei Scheiben für 399NOK, als ich die am Abend testen werde, will ich auch so eine haben.
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Den freundlichen Rad-Auskünftler und -Verleiher befragen wir noch um eine adäquate Stellmöglichkeit fürs Wohnmobile Bettchen über Nacht und er gibt uns den Tipp, auf die Hardangervidda hinaufzufahren, dort gäbe es genug Möglichkeiten. Danke. GAB es auch. Wir finden auch eine. Schöne. Viel Verkehr tagsüber.Erfahrungsgemäss hört das nachts auf.
Windig und kalt ist das geworden, heieiei. Wir setzen uns ein wenig an einen kalt aussehenden See in der insgesamt menschenabweisenden aber faszinierenden Landschaft, die zu meinem Erstaunen gar schaf-los ist. Kraxeln bissi rum, hier, da - dort. Kochen irgendwann zu Abend, es wird ja nicht mehr dunkel, herrlich ist das. Nach 21h fällt mir ein,wie schön es auf dem Fjell oben wäre - und ob man da nicht hinaufkönne -in den Alpen undenkbar. DAFÜR liebe ich Sommer i Norge, man kann auch am Abend fixe Ideen bekommen bezüglich Wanderungen, das macht nix, wird nicht gefährlich oder sonstwas, es wird halt nicht dunkel. Toll.
Ja, dann dort hinauf auf den Hügel und dann auf den nächsten und auf den den man von da aus sieht nochmal auf den nächsten - wir sind zwei Stunden unterwegs......bei Wind und Wolken, Abendsonne, es gibt herrliche Bilder (nicht meine, ich bin zu faul dazu, ich beobachte lieber Käfer und schaue nach Blumen und Steinen und allem und träume mich auf den nächsthöheren Berg).
Dann gehen wir noch hinein in die Wandererhütte, die "exklusive". Zumindest was die Preise betrifft.
Wer sagt nur immer, dass das Wandererleben in Norwegen so "einfach" wäre? Ich kenne Alpenvereinshütten, da ist es um einiges spartanischer, auf der Meilerhütte auf knapp 2400m, Deutschlands zweithöchst gelegene Alpenvereinshütte (neben dem Münchener Haus, das mit Seilbahn neben dem Zugspitzgipfel erreichbar ist) zB gibt es für 270 schlafende Gäste ganze 2 Plumpsklos - Wasserleitung gar net, eine Hütte 5hm tiefer, paar Plastikschüsseln, wo man sich Waschwasser aus der eiskalten Quelle rauslassen kann zum Waschen.
In der Fagernes Fjellstua gibt es auch Bier - das gibt es in "meinen" Alpenvereinshütten natürlich auch. Dort kostet das Bier aus einer Dose (Umweltfrevel!!!!) 79 NOK - und wir müssen noch drum bitten, ein TrinkGLAS zu bekommen. Dafür sitzt man in einem Raum, in dem Beerdigungsstimmung herrscht. Die wenigen Leute unterhalten sich flüsternd.
In Alpenvereinshütten wird gesungen, sich laut vom Tageserleben erzählt, es gibt oft sogar sehr guten und herrlichen und auf jeden Fall auch flaschenweise bezahlbaren Rotwein - und trotzdem geht dort das Licht um 22h aus, weil alle am anderen Tag eine anstrengende Tour vor sich haben.
Jo mei, i bin halt a Franggn - und wenns sei muass, sogar a Baiernmadl..... :oops: und mir blutet das Herz, wenn ich"sowas" in einem "Vandrerhjem" anschauen muss. Wie wenig Freude kann es da auch machen, eine Fjelltour zu beschreiten......
Unsere kleine Abendtour war phantastisch
IMG_8809.JPG
IMG_8824.JPG
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Herr B.
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Herr B. »

Tolle Bilder.
Wir waren auch vor längerer Zeit in Südnorwegen. In Kongsberg haben wir ein Bergwerk besichtigt. Man fährt mit der Grubenbahn hinein, dann geht es zu Fuß weiter. Beeindruckend!
Danke Isa !
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Danke Rainer für Deinen netten Kommentar. Nun - so Bergwerke habe ich als Jugendliche und junge Erwachsene auch zB in Österreich schon so viele besucht, dass es fürs ganze Leben reicht. Bin Klaustrophob und schätze das deswegen gar nicht (mehr) und tu es mir auch nicht mehr an, deswegen auch keine Eishöhlen etc. 8-)
Weiter im Takt.
Wie vom Wetterbericht exakt vorausgesagt,beginnt es in der Nacht zu regnen und mehr als ungemütlich zu werden. Fürwahr kein Radlerwetter. Plan B kommt zum Tragen, wir fahren mit dem Wohnmobil wieder runter zum Bahnhof von gestern, nehmen den 11.00h-Zug der Bergensbahn und fahren eine Station - von Haugastøl nach Finse. Norges höchstgelegene Bahnstation wollen wir uns anschauen, die Gegend dort und das Rallarmuseet, ein von einer Stiftung betriebenes kleines Museum über die Entstehung und Geschichte des Rallarvegens und der Bergensbahn. Der Rallarvegen ist die Versorgungsstraße, die für die Versorgung auch der Arbeiter gebaut wurde, welche die Eisenbahn aus dem Stein klopften ("Rallarer" - ist irgendwie ähnlich der Erbauer der Großglockner-Hochalpenstraße, die "Baraber" hiessen :D ).
IMG_8825Anderer Morgen Schlechtwetter.JPG
IMG_8828Finse.JPG
Wir stellen fest: Man hätte diese Strecke mit 200hm aufwärts auch gut mit unseren Fahrrädern, normalen Trekkingrädern, fahren können, auch die Steigungen sind mehr als moderat und sicher gut zumachen. Allerdings sind die Regenschauer dazwischen bestimmt nicht übermässig lustig gewesen. Aber – einen Versuch wäre es wert gewesen. Wenn man aus dem Rathaus rauskommt,ist man halt immer schlauer als vorher, alte Ratsuchenden-Logik. Wir wollen ins Rallarmuseet, das wir erst suchen müssen aber doch finden- und wo wir die einzigen Besucher an diesem unfreundlichen Tag sind. Sehr schön und interessant gemacht von einer Art Stiftung,die den Bau, Unterhalt, die früheren Zeiten der Bahn Oslo-Bergen dokumentiert, wir haben viel Zeit und schauen alles ganz genau an.
IMG_8829Hier dreht sich alles um die Eisenbahn.....JPG
IMG_8831Dampfbetriebene Schneepflüge von dazumal.jpg
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Dann gehen wir rüber zur Finse-Hytta, einem Vandrerhjem, ähnlich eine Alpenvereinshütte.
IMG_8839 Finsehytta.JPG
Dort müssen, bevor man den Gastraum betritt, die Schuhe ausgezogen werden. In DAV (Deutscher Alpen-Verein) -Hütten muss man dies lediglich,bevor man die Schlafräume bzw. den Weg dorthin betritt – und ein paar Besonderheiten mehr im Vergleich zu DAV Hütten gibt es. Es herrscht schlichtweg eine Grabes-Atmosphäre. Ein Paar sitzt stumm da und spielt Schach, gut, da krakeelt eh keiner dabei, die anderen Gäste sind in stille Starre gefallen, haben einen Pott Kaffee vor sich oder beissen von selber mitgebrachten Broten ab, alles schön ruhig,wie im Wartezimmer eines Arztes, von dem man nur schlimme Diagnosen bekommen kann. Seltsam. Seltsam. Als alter Alpenvereinshüttenübernachter und -Einkehrer kann ich dieses gar nicht verstehen,es sind auch weitgehend keine Norweger, die hier sind, sondern Ausländer, Deutsche, Niederländer, Asiaten gar, was noch. Kein Ort zum Wohlfühlen. Ich trinke nur einen Tee, Schatzi Kaffee und isst ein Omelett, das mit 95NOK gut bezahlt ist – und dann gehen wir wieder, um den Zug um kurz vor halb drei am Nachmittag zurück nach Haugastøl zu nehmen. In Alpenvereinshütten kommt man mit den anderen Gästen in Kontakt, jeder erzählt von seinen Erlebnissen die er hatte – gar bei einem oder zwei Bier, das natürlich im westlichen Norwegen verpönt ist. Teufelszeug, jegliche Lebensfreude muss offenbar mit Gewalt unterbunden werden, das Leben ist eines der grausamsten und muss hart sein. Pppppphhhhhhhhhh.....


Von Haugastøl aus fahren wir mit dem Wohnmobil zurück nach Geilo und weiter nach Hol auf der Straße Nr. 7, bevor wir dort auf die 50 in Richtung Aurland wechseln. Flåm ist unser Ziel und die Flåmbahn, mit der wir nach Myrdal hochfahren und von dort aus mit gemieteten Mountainbikes nach Flåm zurückfahren wollen.
IMG_8847 Der norwegische Hüttenwahnsinn.jpg
IMG_8849 Faszinierende Landschaft,selbst bei Schlechtwetter.jpg
Bis dahin ist eine höchst anspruchsvolle Strecke für Wohnmobilfahrer zu überwinden – es gibt bis Aurland zahlreiche enge, dunkle, naturbelassene Tunnels, teilweise sogar ohne Mittelstreifen – aber mit viel Gegenverkehr, gerne auch von Touristen- und Linienbussen, wo der Spiegel eingeklappt werden muss. Auch weiss man manchmal nicht,wie lange der Sch....tunnel ist, weil einfach vorher kein Schild stand mit der Länge drauf. Jedes Jahr testet der deutsche ADAC europäische Tunnels und bewertet die – aber waren da jemals jene in einem der reichsten Länder der Welt dabei, durch die auch Waren, Menschen und Touristen fahren bzw gefahren werden müssen? Die Tour ist dehalb einfach – nervenzerfetzend.
IMG_8853 Aurlandsfjord, dahin wollen wir - und das schöne Wetter für morgen kommt auch schon.jpg
Als wir endlich im Aurlandsdalen ankommen – daher – Entspannung – und Weiterfahrt – um den Fjord rum.

Erwartungsgemäss stehen überall in Flåm Parkverbotsschilder für Wohnmobile zwischen 22 und 7 Uhr, es gibt schliesslich einen schön gelegenen Campingplatz, der ganze 215NOK für Wohnmobil +2 Pers. nimmt, zusätzlich 45NOK für Strom (und das bei den wirklich super-niedrigen Strompreisen, die in Norwegen abgerechnet werden)+ zusätzlich 10NOK pro Dusche. Wie bitte????? Entsorgen darf man auch nicht, wenn man nicht auf dem Camping wohnt? Auch nicht gegen Bezahlung? Wir drehen rum, fahren zurück nach Aurland. Auf dem dortigen Camping,wunderschön (schöner eigentlich als in Flåm) gelegen, nimmt man 200NOK +40Strom +10Dusche, auch nicht wenig – wir finden eine andere Möglichkeit, stehen herrlich direkt am Fjord und genießen den Abend. Die Sonne kommt noch raus, Klasse. War dann doch wieder ein schöner Tag, obwohl es anfangs geregnet hatte
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Neuer Morgen, neues Glück. Kurz nach halb acht fährt ein Kreuzfahrtschiff direkt bei uns vorbei und verpestet den gesamten engen Fjord.
IMG_8865Aurland SP am Fjord MS Poesia, 2800Pass,298,5 m.JPG
Es ist die MSC La Poesia, 298,5m lang mit 2800 Passagieren an Bord, wie ich im Internet finden konnte.
Wir fahren mit dem Wohnmobil nach Flåm, wir haben ein Super-Wetterchen, hatten gestern noch die Zugfahrt bestellt und bezahlt sowie die Fahrräder in Myrdal geordert.
IMG_8877 Irgendwie beeinträchtigen diese großen Schiffe schon das Ortsbild....jpg
Zugfahrt kostet einfach 280NOK, das Rad 275NOK p.Person. Im Zug machen wir Bekanntschaft mit einem Bayerwälder-Paar und verstehen uns auf Anhieb gut mit ihnen. Zwei Waggons sind vollbesetzt mit Leuten, die wohl aus einem der beiden Kreuzfahrtschiffe kommen, die dort liegen. Die MSC liegt am Anleger, die „Ibero“, etwas kleiner, liegt vor Anker. Im Ort waren schon viele Spanier bzw. spanisch Sprechende auszumachen und jetzt sind eben im Zug auch etliche davon vorhanden.
IMG_8880 Szene in der Flåmbahn.jpg
Die Zugfahrt ist ganz unterhaltsam, die Bahn ist lange nicht so voll, wie wir uns das vorgestellt hatten, und wird als Ausflugsfahrt gut gestaltet.
IMG_8883 .... aus dem (leider geschlossenen, das offene war überbesetzt) Zugfenster - unser Radweg.jpg
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Re: Kleiner Reisebericht Südnorwegen Juli 2013

Beitrag von Lira »

Es gibt Durchsagen mit Hinweisen auf Wasserfall, einen Halt am Kjosfossen, wo auf der Seite eine Hyldra, also norwegische Sagengestalt, der man wie üblich die Verführung des Mannes nachsagt, herumtanzt samt dramatischer norwegischer Musik, bei dem schönen Wetter wirklich Klasse.
IMG_8885 Zughalt für Fotostopp - ein Foss - ein Foss....jpg
Kurz später kommen wir in Myrdal Bahnhof an. Unser Fahrradverleiher ist wieder nicht norwegisch- sondern nur englischsprachig – das war uns jetzt schon mehrmals in der Gastronomie aufgefallen, dass die Leute nicht Norsk und nicht Nynorsk,sondern Englisch sprechen. Seltsames Phänomen, das wir nicht ergründen konnten.
IMG_8890 Wohin soll die Reise gehen....jpg
Dann geht’s auch schon los – abwärts auf grobem Schotter, auf dem wir unsere schönen leichten Trekkingräder zu Schrott gefahren hätten – schieben wir teilweise, wenns gar zu schlimm wird, denn Downhillfahrer sind wir beide nicht, außerdem gilt es immer wieder, Fussgängern auszuweichen und zu fotografieren.
IMG_8893 Wunderschöne Landschaft mit viel Wasser.jpg
IMG_8900 Ein beeindruckender und nicht ganz stiller Vesperplatz.jpg
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