Hallo,
Wo liegt denn der sichere Wert von Kurzzeit-Entnahme zur Kapazität, sind es 30%, also 30A/100Ah und was ändert sich, wenn die Batterie halb entladen ist?
Ist doch ganz einfach: jeder Batteriehersteller (der was auf sich hält) hat eine Angabe im Datenblatt auf die Kapazität für gewisse Zeiteinheiten, z.B. C300 280 Ah, C100 250 Ah, C20 180 Ah, C5 100 Ah : also hat man bei einer konstanten Stromentnahme über 5 Stunden max. 20 Ampere einzuhalten, die Batterie ist dann wohl tiefentladen, wodurch sie diese Prozedur nur 300 mal durchsteht bei einer abrufbaren Arbeitsleistung von 1200 Watt Stunden; bei einer geringeren Stromentnahme über 300 Stunden wären theoretisch 3360 Watt Stunden möglich, also fast die dreifache Arbeitsleistung. Auf dieses Beispiel bezogen ist ein Fön mit z.B. 1000 Watt Leistung die krasse Belastung für diese beispielhafte Batterie, da Ströme von 80 Ampere überschritten werden, was die Säurekonzentration um die Bleiplatten derart in den Keller bringt und die Spannung auf etwa 11,3 - 11,5 Volt absinken lässt. Dabei wird soviel Blei umgewandelt und in Lösung gebracht, das man allgemein behauptet, ab einem Ladezustand von ursprünglich 50% wird sich insbesondere die normale Blei/Säurebatterie derart schwer tun, das Blei wieder vollständig an die Platten zu binden. Außerdem kommt eine Wärmeentwicklung zustande, was je nach Batterietemperatur ebenfalls sehr schädlich sein kann, vor allem deutlich oberhalb von 30 Grad Celsius. Deshalb behaupten ja die AGM Batteriehersteller, die Glasmatten würden diesen Prozess reduzieren, da sich das gelöste Blei in den Matten somit nicht am Boden ablagern kann. Deshalb sollen auch die Gelelektrolyte einen positiven Einfluss auf diesen Prozess haben, nur bei Wärme ist das dann auch so eine Sache. Und genau darum ist einen Batteriebank so groß wie möglich eine großartige Sache und pauschale Aussagen wie "dafür bekommt man die nie wirklich ganz voll" Bullshit, denn lieber 900 Ah Kapazität zu z.B. 90% geladen, als 200 Ah zu 105% geladen und die oftmals überdimensionierten Solaranlagen kosten ja auch Geld, machen genauso Gewicht und Widerstand beim Fahren, also ist eine Energieversorgung immer eine individuelle Angelegenheit, sowohl als Inselanlage daheim, wie im Womo unterwegs.
Soweit erstmal, Gute Nacht!