Hallo zusammen,
die ganzen Einwände und Bedenken von Euch allen kann ich gut verstehen.
Auch wir haben/hatten ein Ehepaar in der Nachbarschaft, das eigentlich in Ihrem Ferienhaus lebt und dann immer nur zur Maloche an Haus und Hof für ein paar Tage kommt. Inzwischen sind sie über 80 und gehen dabei auf dem Zahnfleisch. Wie viele Leute habben Häuser, welche sie viel zu groß bauten als die Kinder noch im Haus waren und im Alter wächst ihnen dann alles über den Kopf, sie sind dann Sklaven ihres Besitzes. Das alles waren für uns ganz abschreckende Beispiele.
Wenn man sich wirklich von allem was man in Jahrzehnten als Gut und Teuer angehäuft hat trennen kann, dann ist das ungeheuer befreiend. Es muss aber von innen heraus kommen, man kann sich dazu nicht zwingen. Wir fahren heute ganz befreit irgendwo hin, ohne mit den Gedanken an Haus und Garten zu hängen, ohne den Termin X für irgendwelche Arbeiten usw. im Hinterkopf zu haben. Wir sind praktisch mit einem One Way Ticket unterwegs und das ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Alle anderen Dinge wie Wäsche, Post, Arzt usw. lassen sich ganz einfach und überall lösen. Einige Tage irgendwo bleiben müssen empfinden wir als Genuss, als Geschenk, denn wir sind ja nicht mehr auf der Flucht, nicht auf der Hetze um ja das nahende Urlaubsende nicht zu verpassen. Wir bleiben wochenlang einfach irgendwo stehen wo es uns gefällt und leben dort richtig. Das Feeling kann man nicht mit den Maßstäben von Urlaubsreisen messen, das hat völlig andere Dimensionen und wiegt jenes was man „zu Hause“ aufgegeben hat leicht auf.
Selbst die zu Hause aufgegebenen sozialen Kontakte bekommt man unterwegs wieder. Wer sich mal wirklich darüber klar geworden ist, wie viele aus dem großen Bekanntenkreis wirklich als Freund und Helfer in der Not übrig bleiben (Skeptiker sollten mal die Probe aufs Exempel machen), der gibt auch da vermutlich nicht mehr auf, als er unterwegs wieder bekommt. Es ist ganz erstaunlich, wie hilfsbereit einem auf Reisen andere Leute und auch Einheimische nach kurzer Zeit begegnen.
Allerdings unterscheiden sich für uns die Anforderungen an ein Wohnmobil in dem wir dauerhaft oder auf lange Sicht leben möchte doch deutlich von denen an ein Urlaubsmobil. Wir haben sicher das Richtige gefunden, aber da werden schnell die Grenzen erreicht, die einem das kleine, enge und überbevölkerte Europa auferlegt.
@ Schimi: Das Mobil konnten wir uns auch leisten ohne Immobilien zu verkaufen
Ach ja, wir befinden uns momentan und auch die nächsten Wochen noch in der Nähe von Salobreña. Mehr aus unserem Leben haben wir unter dem Titel „Wir gehen mal die Sonne putzen“ geschrieben.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.