Wir haben Süd Zypern über Nicosia, die einzige Möglichkeit für uns in den Nordteil zu kommen, verlassen. Der Grenzübertritt war unspektakulär, die Südzyprer haben unsere Aufenthaltserlaubnis geprüft, der Norden einen Stempel in den Reisepaß gemacht, das war's.
Aus dem europäisch geprägten Süden sind wir nun in den orientalischen Norden gekommen.
Es ist eine andere Welt.
Wir fahren nach Famagusta und schlafen auf einem Parkplatz im Zentrum vor dem besten Hotel der Stadt. Wir wollen morgen zu Fuß in die Altstadt. Es wird eine ruhige Nacht, obwohl der Reiseführer beschreibt, dass sich hier das Nachtleben abspielt.
Die Altstadt ist beeindruckend.
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Anschließend fahren wir zu einem Strandparkplatz am Meer, ein wenig außerhalb. Am nächsten Morgen erkunden wir die Stadt mit dem Moped. Wir fahren Richtung Süden möglichst am Strand entlang, das Navi zeigt eine schöne Straße. In der Nähe von unserem ersten Übernachtungsplatz kommen wir an einen Kontrollposten vom Militär, der uns mit Händen und Füßen klar macht, dass es hier nicht weiter geht, obwohl wir ca. 6 km von der Grenze zum Süden entfernt sind. Wir umfahren den Posten in der Hoffnung später an's Meer zu kommen, weit gefehlt. Das Militär hat seit dem Krieg 1974 einen 6 km langen und 2 km breiten Streifen am Meer einfach gesperrt, Häuser, Hotels in bester Lage sind sich selbst überlassen, Wahnsinn! Auf der Straße längs des Sperrgebietes ist Anhalten und Fotografieren verboten.
So viele Militärlager wie auf Zypern habe ich selbst zu meiner Bundeswehrzeit nicht gesehen. Zypern soll weltweit die größte Militärdichte der Welt haben. UN-Truppen sichern zusätzlich die Pufferzone zwischen Nord und Süd und Engländer mit Ihrem Militär beanspruchen hier ganze Bereiche für sich, natürlich mit eigener Polizeigewalt -auch auf den öffentlichen Straßen.
Mit Google Earth haben wir uns weiter nördlich einen neuen Stellplatz ausgesucht, von dem aus wir den Nordzipfel, das Naturschutzgebiet Karpaz, mit dem Moped erkunden wollen. Am Strand angekommen fahren wir um eine Buschecke herum und sehen dort ein Reisemobil stehen ........ es sind die Österreicher, welche wir schon einige Male wieder getroffen haben.
Die Tage vergehen wie im Fluge. Der Ausflug auf die Halbinsel Karpaz war ein Erlebnis, die Straße entwickelte sich, ca. 40 km vor dem Ziel, immer weiter zu einem Feldweg, bis dann auch die Befestigung aufhörte.
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Als Entschädigung konnten wir aber unser hartes Brot an die wild lebenden Esel verfüttern.
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