16- Seit 1981 rostet Telamon im Industriehafen vor sich hin und gilt mittlerweile als Sehenswürdigkeit.JPG
Als wir südlich Lanzarote zwischen der Feuerinsel und Fuerteventura durchfahren, kommt die relativ kleine Fred Olsen Fähre daher, die zwischen den beiden Inseln pendelt und die ich im Vorjahr auch benutzte.
17- Die Fred Olsen Fähre von Lanzarote nach Fuerteventura auf Kollisionskurs.JPG
Heieiei, die kommt aber sauber auf Kollisionskurs daher, wir beobachten auf dem Hundedeck die Szene, also dort, wo die Hunde-Leute ihre Tiere Gassi führen und bei ihnen teilweise campieren, die Hundi dürfen nicht in die allgemeinen Räume, sondern müssen in so Verschläge gesperrt werden. Manche Armen jaulen lange lange, bis Herrle oder Fraule kommen und Hundi rausholen. Unsere vorfahrtsberechtigte Fähre ändert den Kurs auf steuerbord, Fred Olsen schiebt den Regler hoch – das war knapp! Ist bei uns auf dem Ausflugsböötchen ja auch oft so, dass die Surfer es drauf anlegen, schaff ich es oder schaff ich es nicht. Sie schaffen es. Noch keiner hat es nicht geschafft. Oder die Vögel, die schnell noch über die Straße fliegen. Da allerdings schafft es der eine oder andere nicht mehr. Saß ich mal in einem Auto mit drin, wo das war. Tat mir unendlich leid. Mir selber ist es zum Glück noch nie passiert.
18- Schöner Abendhimmel über Süd-Lanzarote.JPG
Es wird dunkel, Abend. Hinlegen. Buchleser, lesen, bis der Buchleser einem aufs Gesicht fällt. Unruhiger Schlummer, nicht mal Schlaf, man hört das eigene Atmen, das ist nicht Schlafen. Wird davon wach. Bequem hinlegen. Geht nicht. Wann ist die verdammte Fahrt endlich zu Ende. Eine Seefahrt - die ist lustig, eine Seefahrt – die ist schön. Wirklich? Außer die Seefahrten auf unserem Schiffchen sind nur wenige schön und lustig, ehrlich jetzt – hihi.
Doch eingeschlafen. Wie vom Donner gerührt – laute Durchsage in Spanisch, Aufzählung aller verschiedener „Targa“s – Kennzeichen – das letzte ist meins. An die Rezeption bitte. Kein Englisch, kein Nix. Ich schlappe müde hin. Habe schon meine schönen Kuschi-Decken, die leeren Thermoskannen und das Zeug dabei, das ich nicht mehr brauche auf der Fähre, will mich nach dem Las Palmas Aufenthalt noch duschen, danach soll es dann noch so 3 Stunden dauern, das kriegen wir hin.
Wir ratschen, sind alles Wohnmobile, die umparken müssen. Fast alles Ausländer. Der eine junge Deutsche hatte gar nicht gewusst, dass das so ist, das hatte ihm beim Ausstieg niemand gesagt, hat ein Kennzeichen von da, wo ich geboren bin und viele Jahre gewohnt hatte, Landkreis Fürth. Kästchen gehört der Mutter. Ahhhhhhh, verstehe (meine Kinder fahren ja auch mit Mama-Kästchen herum – hihi). Coole Mutter, jaaaaa, das schon, verkündet Kind. (wie schön!). Wir werden bevorzugt behandelt, werden in die Garage geleitet, bitteschön, (einen Schnaps oder was kriegen wir aber leider nicht dafür, dass wir uns insgesamt eine Stunde Nachtschlaf um die Ohren hauen, „nur“ herzlichste Gracias, gracias, mit Hand auf Herzen usw.). Wir haben auch Spass im Hafen von Las Palmas, das ist doch auch was. Dann lassen sie uns wieder drauf fahren. Ein Spanier, ich, der Fürther und der Schweizer müssen zweimal umwenden, und ins allerallerhinterste Loch einparken, heute morgen als ich rausgefahren bin, musste ich den rechten Spiegel einklappen, sonst hätte ich mir den abgerissen, obwohl sonst alles frei war. Erklärung rationell wäre nur – Gewichtsverlagerung. Ansonsten fragt man sich schon, wo die halberte Garage ja frei war.
Also Duschen. Die Schweizerin erzählte, der gesamte 5. Stock (ich hause im 7.) sei ohne Toilettenversorgung gewesen, die mussten alle aus den Kabinen raus und einen Stock höher aufs Klo gehen. Na sowas. Und das Wasser aus der Dusche wäre braun gekommen. Nochmal na sowas. Neben dem Loch, in das wir reinrangieren, ist ein Tor offen und da sind offenbar die ganzen Sanitärkanäle, da stinkt es wie Seuche nach Urin und Fäkalien, pfui Deifl. Die Schweizerin nickt – das sei das Problem mit den kaputten Toiletten im 5. Stock. Aha. Habe mir mein Shampoo aus dem Kästchen mitgenommen, das ich ursprünglich vergessen hatte – und gehe frohgemut in die Dusche. Die Spanier quasseln und quasseln wieder, die Reihen haben sich extrem gelichtet, sind nur noch zwei Handvoll Leute in dem VIP-Schlafsessel-Raum, ich bin im Sanitärbereich allein – drehe die Dusche auf, da hat vorher scheinbar jemand geduscht, weil es nass ist – TATSACHE !!!!!! Das Wasser ist braun. Achneeeeeeee, aber ja, das Wasser ist braun – ich mag mir keine Legionellen zulegen – ich verzichte auf das Duschen, wasche mich am (mit weißem Wasser!!!) Waschbecken ausführlich (aber nicht die Haare, da komm ich nicht mit dem Kopf unter den Hahn) – und gehe enttäuscht zurück zu meinem Aufpreis-Sitz. Die paar Stunden werde ich auch noch überstehen. Die Ansage, wir würden in 10 Minuten in Tenerife ankommen, reisst mich aus einem wirren Traum, ich weiss mal wieder nicht, wo ich bin. Meine alte Reiseleiterkrankheit. Nachts aufwachen und keine Ahnung, wo bin ich. Dachte, ich hätte das hinter mir.....
Ich sehne mich nach meinem Kästchen-Bettchen, will nur noch ankommen, ein großes Glas Rotwein trinken – und schlaaaaaaaaaafen........ Wir Umgeparkten parken dann nochmal so in der Garage um (wo kein Einweiser da ist), dass wir in Pole Position sind, wenn das Tor aufgeht. Die zwei Alleinreisenden und ich glaube auch die Schweizer hatten sich in Abade verabredet – das ist aber 48km vom Fährhafen weg – nöööööööööööö – da bin ich knatschig, das mag ich nicht mehr. Ich hatte mir San Andres rausgeschaut und den anschließenden Strand. Der soll der schönste ganz Teneriffas sein, Fahrstrecke 7,5 km. Das ist doch was.
Ich fahre als drittes Wohnmobil runter, die zwei vorher fahren am Abzweig links, ich rechts. Bin die ganzen Kilometer allein auf der Straße, habe fast Angst. Komme dahin, wo ich gemeint habe, hinzukommen, ein Parkplatz am Meer, von einer Straße und Palmen vom Meer getrennt, macht nix. Einigermaßen grad stehen, Schotten dicht, ausziehen, hinlegen, schlafen. Es fehlen mir fast 2 Nächte. Es ist Ortszeit 4h, also MEZ 5h, als ich mich hinlege – aber – das Bett - es ist doch viel zu warm, viel zu warm. Mist. Ich hau das Bett über den Tisch und hole eine Kuschidecke aus dem Schrank, so eine Mikrofaserdecke, die so angenehm ist, ich schlafe himmlisch, ganze vier Stunden lang. Herrlich.
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