Mobile Freiheit

Für Freitag, 17.12.2021, konnte ich keinen Test-Termin erhaschen und hab mich bereits am Donnerstag für Samstag 10.45h zum Testen angemeldet. So misslingt der ursprüngliche Plan, mit dem gepackten Kästchen am Freitag zum Impfpunkt zu fahren und dann noch ein Stück weiter Richtung Süden. Also fahr ich nach der Arbeit am Freitag um halb acht halt nochmal heim und schlafe im heimischen Bettchen.
  
  
 Samstag 18.12.2021
  
 Testtermin 10.45h – Ergebnis kommt diesmal erst um 11.11h – also letztendlich die finale Freigabe – los geht’s.
Ich bin bei Petra in Meran eingeladen – wollte eigentlich die übliche Rennstrecke Augsburg-Landsberg-Garmisch-Zirler Berg-Innsbruck-Brenner-Bozen-Meran nehmen (bis Brenner mautfrei) – aber irgendwie reitet mich der Teufel und ich folge der B466 bis zur Auffahrt Heidenheim/Brenz auf die A7 nach Füssen-Reutte-Fernpass-Landeck. Alles bislang mautfrei, gut.
In Landeck werde ich gewahr, dass die Strecke von Landeck in Richtung Reschen gesperrt ist und die Umleitung über die mautpflichtige Autobahn und den langen Tunnel geht. An zwei Tankstellen vergeblich nach einem Pickerl gefragt, eine Umleitungsempfehlung der Googlemaps probiert, ein enges Sträßchen, welches wiederum in einem Fahrverbot endete.
Also wenden 15x vorwärts-rückwärts und zurück. Hilft ja nicht. Auf die Autobahn. Ich schwitze und mein Mund wird trocken. Ich werde nicht von den schwarzen Sherriffs der Asfinag aufgehalten, vielleicht aber ja gefilmt. Das wird die Post in den nächsten Wochen daheim zeigen.....


 
Es wird schon dämmrig als ich am Reschensee vorbeifahre und als ich nach eineinhalb weiteren Fahrstunden durch das Vinschgau in Meran ankomme und ca 200m von Petra's Wohnhaus einen Parkplatz finde, ist es schwarze Nacht. Wir haben Gesprächsstoff bis weit nach Mitternacht....
  
  
 Sonntag 19.12.2021
  
 Eine Freundin von ihr kommt zum Frühstück. Wir sitzen und ratschen und erzählen uns aus unseren Leben, die Freundin muss ins Heim zu ihrer Mutter, Petra übernimmt den Hund und wir marschieren dann mal los.
 Der Tappeinerweg soll es sein, der sich kilometerlang oberhalb Meran entlangzieht. Schön ist das in der Sonne und so sind wir zwei Stunden lang unterwegs. Wir kehren in der sehr schönen, gediegenen Gaststätte „Saxifraga“ ein und genießen ein kleines Gericht und herrlichen Wein. Die Sonne scheint uns ins Gesicht, grad schön ists. Genießen erlaubt.

 
Später bringen wir das Hundi zu Fraule zurück. Fraule meinte, meine Erzählungen hätten sie ermuntert, ein Sabbatjahr ab 1.5. einzulegen, sie besäße einen VW California. Sie umarmt mich ganz fest, als wir uns verabschieden, sie hätte sich sehr gefreut, mich kennengelernt zu haben. Hach wie schön – ganz meinerseits - wir wollen in Verbindung bleiben.
 Bei Petra daheim trinken wir noch in ihrem obergemütlichen Frauen-Zimmer (es gibt auch ein Herren-Zimmer, das weniger gemütlich als funktionell ist) eine schöne Kanne Tee und marschieren dann mal los. Ich fahre nicht aus Meran weg, ohne auf dem Weihnachtsmarkt gewesen zu sein. Wenigstens einmal in diesem Jahr ein Weihnachtsmarkt !! Diese Chance MUSS genutzt werden!

 

 

Montag, 20. Dezember 2021
 
Heute abend soll die GNV Fähre Genua mitsamt mir und Kästchen und einem Mitreisenden aus dem Alleinfahrerforum, den ich noch nicht kenne, in Richtung Palermo abdampfen. Nach Frühstück bei Petra und herzlichster Verabschiedung fahre ich gen Süden – herrlichstes Wetter – Gardasee Ostufer entlang, rüber nach Sirmione. Bin mit G. In Sirmione verabredet – habe angefragt – Pizza 13h? Ja, gelingt. Fast. Ich bin da hingefahren wo dieser große Parkplatz vor dem Eingang in die Altstadt bei der Scaligerfestung ist und habe eingeparkt.
Es gibt wohl einen neuen Wohnmobilplatz ein Stück weiter hinten, aber da haben alle Lokale ringsrum zu. Marschiere los und suche ein Lokal. Ist halb eins. G. Ruft mich irgendwann an – äh – er sei auch in diesen Parkplatz eingefahren und wollte neben mir einparken, da kam jemand und hat ihn weggescheucht, das sei für Wohnmobile verboten. Häääääää? Dort auf der rechten Seite in der ersten und zweiten Reihe waren IMMER die Wohnmobile gestanden – jetzt verboten? Mich hat niemand weggestampert.
 Ca 100m weiter nach der Einfahrt in diesen Großparkplatz wo wir auch mit dem Bus immer geparkt haben (was offenbar auch noch möglich ist, weil mehrere da stehen) komme ich an einem quadratischen Parkplatz vorbei, den ich nicht kenne. War nun ca 3-4 Jahre nicht mehr da – ob man da was abgerissen hat? Egal. Dahin schicke ich G. Und es gelingt.
 So musste ich beinahe 65 Jahre alt werden, um mein erstes Blind Date zu haben – hihi. Aber auch das gelingt – die Chemie stimmt – die Pizza ist fantastisch. Ich fahre vor – G. hinterher. Autostrada – natürlich. Bis Piacenza ja immer gradaus. Ich bin müde. Vielleicht war einer der Glühweine gestern abend zuviel. Naja. Aber dann kommt die Dämmerung und – die Appenin-Autobahn. Ich werde langsamer. G. Bemerkt meine Unsicherheiten. Nein, ich sollte im dunklen wirklich nicht mehr solche Strecken fahren, die ich nicht 100% kenne und die abenteuerlichst stark befahren sind. Mehr als angespannt bin ich, als wir in das Hafengebiet einfahren. CovidPass Kontrolle – Ticketkontrolle. Es kontrolliert mich ein Schwarzafrikaner, der gebrochen Italienisch spricht. Der haut mir mehrmals mit der flachen Hand aufs Auto, wird zunehmend aggressiver – die anderen (Italiener) wenden sich ab. Er hat scheinbar Narrenfreiheit. Will mein Kästchen von innen sehen – ich versichere freundlichst, da ist niemand drin er könne gern reinkommen, ich würde ihm alles zeigen, ich bin mit meinem Bären Fritzi alleine. Nein, ich hätte kein Ticket für ein Wohnmobil. Ich müsse in die Biglietteria und da nachzahlen. Mein Einwand, das kann nicht sein, auf dem Ticket steht eindeutig Citroen Jumper drauf und ich fahre mit einem Citroen Jumper. Mein Mitreisender übrigens - halt MANN - hat das gleiche Ticket mit Citroen Jumper.... Ich solle seine kostbare Zeit nicht rauben (wir waren so frühzeitig da, dass da NIEMAND weiter war) und einfach nur bezahlen. Mir fehlten die Worte, um ihm zu sagen, er möge nicht in die Suppe spucken, von der er ißt. Ich bin KUNDIN und nicht irgendeine Ratte, so wie er mich behandelt.
 Die Dame oben am Ticketschalter dreht sich um und lacht und sagt irgendwas zu ihren Kollegen, wendet sich mir zu und versichert mir, es sei alles tutto a posto. Dann entschuldigt sie sich für die Widrigkeiten, druckt mir die Tickets fürs Schiff aus, die anhand des QR Codes der Buchungsbestätigung, die ich vorgelegt hatte, erstellt wurden (mein Mitreisender hatte diese Tickets vom Optimalpigmentierten ohne Kommentar erhalten) und wünscht mir eine gute Überfahrt. Dankeschön. Molto gentile.
 G. erwartet mich – endlich können wir in die noch nicht lange Schlange der Wartenden fahren, ein Ankommensbier trinken und uns näher kennenlernen. Er wollte eigentlich eine Kabine gebucht haben, kam aber irgendwie nicht weiter und ich meinte, er würde ein Bett in einer Viererkabine buchen und das möchte ich alles nicht. Ich drück mich da lieber im Schlafsaal mit den Liegesesseln rum... damit hat er wenig bis keine Erfahrung, ich ja schon. Die Verladung dauert – wir müssen letztendlich ziemlich weit in den Schiffsbauch rückwärts ziemlich eng einparken, weil auch noch Container und Lkws kommen. Natürlich auch rückwärts eingeparkt. So ist das Auffahren auf die Fähre nochmal einigermassen Stress.
 Egal. Wir sind drauf. Rauf in die Zivilisation – Gepäck im Schlafsesselsaal deponiert – sieht gut aus – wir belegen eine Viererreihe zu zweit mit unserem Gepäck, der Saal wird wohl nicht voll werden. Bar her – Bier her.....
 Weit nach Mitternacht krabbeln wir in unsere Schlafsäcke. G. Hat eine Viererreihe für sich und ich auch. Habe noch a Viertele Rotwein als Absacker – und schlummere süß und leicht ein, höre zwar immer alles – aber kann mich doch erholen. Ich glaube, dass ich das Fährefahren mittlerweile ohne Kabine gut gewöhnt bin. Es stresst mich nicht mehr.

 

  
  
  
 

Dienstag – 21.12.2021
  
 Am Morgen um halb neun frage ich G nach Kaffee – hatte er alles schon, sei total malträtiert, die Fernseher liefen die ganze Nacht – ja stimmt – ist ja immer so – aber die kann ich gut ausblenden. Man hockt rum. Fähren sind soooooo langweilig, aber das ist halt so. Naja. Der langen Rede gar kein Sinn – wir kamen dann pünktlich um 19h in Palermo an – bis alles festgemacht wurde und wir runterfahren konnten und durften, war es nach 20h. G. Hatte einen Platz in Sferracavallo ausgesucht, kenne ich nicht, fahren wir hin, schaut gut aus.Vom Stadtgebiet Palermo aus nur wenige Kilometer, was mir im Finstern mehr als recht ist.
  
 Stadtverkehr Palermo mit Wohnmobil – ein Kapitel für sich. Heieiei. Heftig. Schlaglöcher. Überholen von rechts und links. Stress pur. Hupen..... nach paar km wird es ruhiger. Immer noch Hupen und dings. Navi meint – noch 4km – noch 3 km – ah – ich sehne die Ankunft herbei. Wir kommen an. Es ist der großzügige Wendehammer eines Linienbusses, der anfangs noch alle 20 Minuten kommt, macht ja nix. Glas Wein her – und dann ins gemütliche Wohnmobilbettchen sinken. Puuuuhhhhhh. Geschafft. Ich bin auf Sizilien. Toll!!!
Mittwoch, 22.12.2021
  
 Ich genieße mal wieder mein Kästchen Bettchen und bleibe mit einer Kanne Tee, meiner Tageszeitung einfach mal ganz gemütlich liegen. Aber irgendwann muss man ja doch aufstehen. Die Sonne lacht – G. Ist nicht da – ich nehme meinen Kaffee auf so einem Mäuerchen ein als er mit einer Tüte zurückkommt – er hätte wegen der Rumfahrer nicht schlafen können – wäre schon hier diesen Spazierweg auf das Capo hinaus gelaufen und jetzt sei da vorne ein Gemüsewagen. Ich hab diesmal ja keinen Kühlschrank weil meiner aus unerfindlichen Gründen kaputt gegangen ist – aber wer braucht schon Kühlschrank – ich ja nicht. Deshalb brauch ich auch kein Gemüse und nix auf Vorrat.
Wir gehen bis hinaus auf das wirklich schön gestaltete kleine Kap.Tolle Skulpturen, schöne Sonne – herrliche Aussichten. Was will Herz mehr. Ich freue mich so – angekommen zu sein.
  

Viel wollen wir nicht machen, das schöne Wetter genießen und so fahren wir nach Castellammare del Golfo. G. hatte wegen der „Rumfahrer“ nicht gut schlafen können und so steuern wir einen „SP“ an. Das ist an einem Haus oberhalb Meer, sehr ruhig und in die wirklich schöne Kleinstadt nicht weit entfernt, heisst irgendwas mit Playa. Sehr ruhig. Wir stellen Stühlchen raus und gehen dann ins bezaubernde Städtle. Gut.
 

Donnerstag, 23.12.2021
  
 Bezahlen 10 bzw. ich ohne Strom 9€ - G. ist entspannt und zu allen Schandtaten bereit. Ich hatte was von Thermen, warmem Fluss usw recherchiert – und der Tempel von Segesta sollte es sein. Also los.Ich fahre vor – hatte G gewarnt dass mein Navi Ortsdurchfahrten liebt – aber nein . er als Lkw Fahrer hat keine Angst (aber vielleicht ich??) - Fahrt sehr schön.

Abzweig. Nach 50m das geliebte rote Schild Durchfahrt verboten in 1 km. Was tun? Kommt ein mittelgrosser blauer Laster der in diese Richtung fährt. Wir mussten weil wir am Rand standen, bissi ausweichen, G frug ihn – ach geht schon, gravel Road. Aha. Gravel Roads führen oft zu tollen Zielen – also auf. Dem blauen hinterher. G. hat ein nagelneues richtig teures Kästchen, es ist die Jungfernfahrt. Unglaublich, wie wir uns durch die ehemalige echte Durchgangsstraße die nun völlig aufgelassen ist, durchbringen. Es macht uns beiden Spaß. Er als LKW Kutscher liebt sowas – ich bin doch auch in Island in das Hochland gefahren, wo sonst fast niemand mehr hinfuhr. Pah----- geil – echt – toll. Wir sind begeistert. An manchen Stellen bin ich als in dem Fall zweite Fahrerin zurückgeblieben und hab geschaut ob G durchkommt – ich habe ein wirklich tolles Abschleppseil dabei, das ich durchaus schon öfter gebraucht hatte.... das war ECHTES Abenteuer – wir sind mit einem breiten Grinsen in Segesta angekommen. War mal wieder so eine richtig gute Sache mit den Autos.

Haben dann Segesta usw. angeschaut, natürlich. Hatte mit dem Schweizer F was ausgemacht, dass wir uns vielleicht treffen werden – der steht in der wunderschönen Gegend um San Vito lo Capo. Nahe Nationalpark Zingari. Dort parken wir letztendlich ein – nach Einkauf, Autos saubermachen – bissi was essen, was gar net schlecht war an einer Tanke.
 War ein ereignisreicher und schöner Tag!!
Freitag 24.12.2021


Mein Begleiter fürchtet irgendwie Weihnachten. Es ist das erste Mal, dass er dieses abseits seiner Familie verbringt und möchte in sich gehen. Das kann er ja gerne tun ab dem Nachmittag, wie wir ausmachen. Ich denke, Mont'Erice, das Rothenburg Siziliens, wäre geeignet für den Weihnachtsabend der in Italien ja nicht begangen wird. Es soll da sogar einen Weihnachtsmarkt geben. Nix wie hin. Wir schrauben uns die Kehren hinauf und parken ein. Ich war bestimmt schon 5x in Erice – und jedesmal im Nebel- egal ob im August oder im Dezember. Verhext ist das. Ich frage mich, wo man diese Sonnenbilder die in den Prospekten und Reiseführern her hat. Naja. Vielleicht ist bissi Nebel bissi mystisch und passt zu Weihnachten?



 

Egal – wir traben los. Ganz wenig los und die wenigen Leute die uns begegnen, sind „maskiert“. Hä? Recherche – ab heute Maskenpflicht im Freien – ich fasse es ja nicht. Die Italiener sind ja genauso doof wie die Spanier. Maskenpflicht von Stoff-Fetzen im Freien – was bringt das? FFP2 im Trubel würde ja gewissen Sinn haben....  Auweh. Da muss man sehen was man tut....
  
 Auf dem leeren Weihnachtsmarkt gönnen wir uns einen Glühwein – und traben dann wieder runter zu unseren Fahrzeugen. Da vor der Porta Trapani wollen wir die Nacht nicht zubringen – also weiter runter fahren. Vor der Porta Spada geht’s gut. Der Wind ist stärker geworden, wir stellen die Nasen in den Wind und verweilen. Später machen wir noch eine Nebel-Runde, kehren in einem winzigen Lokal bei ganz rührenden alten Leuten ein, essen vorzügliche Pasta, kehren zurück zu unseren Fahrzeugen und „feiern“ jeder für sich Heiligabend. Bei mir werden es nicht schöne Nachrichten und Telefonate mit meiner Freundin, die mit ihrem Partner auch auf der Insel weilt und wo es scheinbar gehörig gekracht hat – G. geht in sich und vor lauter Insichgehen geht eine Sicherung über den Jordan, die er am gleichen Abend nicht mehr sichten kann. Am nächsten Morgen wird er mir erzählen, es sei Fehler Nummer 9 am nagelneuen hochwertigen Kästchen. Was liefert man heute nur für einen Scheiss ohne Endkontrolle aus. Schlimm. Frohe Weihnachten. Ich persönlich finde, dass es mir gut geht.

 
Samstag, 25.12.2021
  
 Hatte mit G. ausgemacht, mit ihm in die Messe nach Erice zu gehen, es ist ihm wichtig, zu Weihnachten in die Kirche zu gehen. Ich bin ja im Gegensatz zu ihm nicht gläubig, obwohl streng katholisch aufgewachsen und so kann ich mir das auch mal wieder entspannt antun. Bin beinahe entsetzt, wie wenig besucht die Messe ist. Sind grad mal wohl 20 Leute in dem Dom, irre. Hat die Kirche in Italien ähnliche Schwünde zu verkraften wie bei uns?

  
 Nach der Kirche wollen wir runterfahren nach Trapani. Ich würde wetten, da unten scheint die Sonne – und was ist? So ist es. Wir parken am Fährhafen zu den Pelagischen Inseln ein und strawanzen durch die Stadt. Die ist ausgestorben. Schöne Straßen mit vielen schönen Lokalen – alles ausgestorben- klar – Weihnachten – das Fest der Familien.
Wir finden ein geöffnetes Lokal – ja – wir mögen in einer Viertelstunde wiederkommen, dann würden wir einen Platz bekommen. Rausgeputzte sizilianische Familien sitzen da – wir essen jeweils 2 Gänge und sind pappsatt. Das Essen ist phantastisch, ein Cafè hinterher – am Ausgang bezahlen. War gut.

G. ist mit Weihnachten versöhnt. Geschafft. Wir fahren noch ein Stück gen Süden und parken in einem Agriturismo ein, um VE und alles zu erledigen. Sitzen bissi noch in der Sonne, müssen einen Averna wegen Vollgefressenheit vernichten – und gehen dann in unsere Wohnmobile. Buona Natale!!
  

Sonntag 26.12.2021
  
 Also ganz umsonst ist meine Abneigung gegen Weihnachten ja irgendwie nicht.... mein Mitreisender eröffnet mir am Morgen, er werde unverzüglich heimfahren. Bei seinem Neufahrzeug seien bis gestern abend 11 Mängel aufgetaucht, er habe TV gesehen, aufeinmal krachbummbeng – alles aus. Nicht mal der Landstrom kommt im Ausbau an. Die Sicherungen seien alle in Ordnung.
  
 Es ist ja schon ein Saustall, was heutzutage verkauft und ausgeliefert wird für teuer Geld. Und wenn die Garantie nicht noch erlöschen soll – darf man unterwegs auch gar nichts machen – oder wie ist das?
  
 Ich entscheide, in Ruhe zu überlegen, was zu tun ist – und bleibe einfach noch eine Nacht hier auf dem Agricampeggio, bis ich die weitere Vorgehensweise hab. 
 Hab ja viel zu lesen mit und ein Ruhetag ist auch nicht schlimm. Der Tag geht auch rum - das Wetter ist "aprilig"...... 
Gute Fahrt in den Norden meine lieben Freunde!! Bleib ich halt allein zurück in Sizilien. Gibt es sicher schlimmere Schicksäler!

Guten Morgen, Isa!

Das ist aber schade…..ich hoffe, du hast trotzdem noch einen schöne Zeit und erwarte gerne deinen weiteren Bericht


LG

nadja

Liebe Nadja - ich wäre nicht ICH - wenn......

 Montag, 27.12.2021
  
 Hatte gestern natürlich ausreichend Kontakt. Der Schweizer F. Versichert mir – er möge auch wieder in Richtung Süden reisen und gleich losfahren. Würde hinter der Spiagga San Todoro stehen – keine 15km von mir entfernt. Hin und her und her und hin – ich komme auch hin. Er lädt mich zu einem Schweizer Käsefondue ein, herrlich, liebe ich ja – wir plaudern, lernen uns a bissi kennen – und werden vielleicht morgen zusammen weiterfahren.
 Wetter ist sehr aprilig – ich sitze im Wohnmobil und lese mein Buch aus: „Generation lebensunfähig – wie unsere Kinder um ihre Zukunft gebracht werden“ - absolut – ABSOLUT lesenswert für Menschen die mit Kindern oder Enkeln zu tun haben. Teilweise beängstigend, was da auf uns zurollt...

Dann sehe ich mir die unerbauliche Umgebung an. Viel Zeug haben die Unwetter der letzten Wochen angespült, denke aber auch, dass es hier immer irgendwie auch vermüllt ist. Schön geht wirklich anders. Aber wusste ich das nicht, bevor ich nach Sizilien reiste?
Ja – natürlich.... bin ja nicht das erste Mal hier - und wohl auch nicht das letzte Mal...

 Käsefondue und Gemeinschaft= herrlich!!