Nur mal so zum Nachdenken

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SuperDuty

Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von SuperDuty »

Hybridfahrzeuge:
Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Fraunhofer ISI haben die Fahrleistung von 49.000 Akku-Fahrzeugen und 73.000 Plug-In-Hybridfahrzeugen in Dland und in den USA verglichen. 
Dabei stellte sich heraus, dass Plug-in-Hybridfahrzeuge mit einer rein elektrischen Reichweite von realen 60 km im Schnitt genau so viel elektrisch fahren, wie reine Elektrofahrzeuge, nämlich rund 15.000 km/Jahr.
Damit ist die CO2 Reduzierung im Fahrbetrieb genau so groß wie bei reinen Elektrofahrzeugen.
Bei der Herstellung der Akkus profitieren Plug-in-Hybride zusätzlich von einer deutlich geringeren CO2 Belastung der Akkus, da diese kleiner ausfallen als bei reinen Elektrofahrzeugen. Von der übrigen Umwelt- und Gesundheitsbelastung ganz zu schweigen. :dau3

Siehe dazu:
https://www.elektro.net/84466/gute-oeko ... ahrzeugen/
Die Studie »CO2 Mitigation Potential of Plug-in Hybrid Electric Vehicles larger than expected« wurde in »Nature Scientific Reports« veröffentlicht:

Hybridfahrzeug haben den Vorteil der Reichweie von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und können auch zur Vertrauensbildung in Elektrofahrzeuge beitragen. Hinzu kämen deutliche Vortrteile beim Betrieb von Heizung und Klimaanlage. 

Für mich käme bei einem notwendigen Fahrzeugechsel nur ein Hybrid in Frage, Bis dahin aber möge mir mein Jeep Renegade Trailhawk.noch lange gute Dienste erweisen.


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von hape »

Moin Gerd,

ich verfolge Deine Beiträge hier mit großem Interesse und stimme Deinen Argumenten im wesentlichen zu.

Ich war einmal im Besitz eines Lexus RX Hybrid (Geländewagen). Das Fahrzeug war mit einem 6 Zylinder Benziner und einem Elektroantrieb ausgestattet. Die Kombination hat super funktioniert und der Verbrauch des Fahrzeugs lag bei 7-8 Liter. Für ein solches Fahrzeug mit einem V6 Benzinmotor war dies ein super Wert.

Auch das leise dahingleiten war schon eine interessante Erfahrung.

freundliche Grüße aus dem Sauerland

Peter


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von camperfan »

Moinsen,

in unseren beiden Haushalten fahren wir 2 Hybriden. 1. den Toyota Yaris Hybrid und 2. den Lexus CT 200h.

Sogar mein alter Vater (84 J.) ist von der Art sich fortzubewegen begeistert.

Als derzeitige Zwischenlösung, bis es Alternativen zu den Sauriermotoren und dem nächsten Fahrzeugantrieb (Elektro, Solar, Brennstoffzelle oder Gas, Magnetmotor o.ä) gibt, ist es für uns das Beste zur Zeit erhältliche und einigermaßen erschwingliche.
Wenn man bedenkt, das Toyota seit 22 Jahren diese Technik baut (und schon immer, meist von deutschen Autoherstellern belächelt) und immer noch Fahrzeuge ohne Energierückgewinnung hergestellt werden, ist das (für Toyota) bemerkenswert und andererseits (für den Rest) erschütternd. Die EU war ja nahe dran, allen Autobauern den Bau von Hybriden vorzuschreiben ...

Und wenn man bedenkt, dass ein deutscher Autohersteller 1899 bereits das erste Hybridauto vorstellte - und man schaut, was sich bis jetzt (in Deutschland) getan hat, kann man nur mit dem Kopf schütteln!

https://de.wikipedia.org/wiki/Lohner-Porsche

 


SuperDuty

Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von SuperDuty »

Die in der Abgasnorm Euro 6d enthaltenen Sollwerte halten heutige Fahrzeuge nicht nur ein, sie unterbieten sie zum Teil deutlich. 

Messungen auf dem Prüfstand werden durch  Messfahrt auf der Straße ergänzt. Das bedingt Ungenauigkeiten. Es wird keine 2 Messungen mit dem gleichen Ergebnis geben, denn Wetter, Verkehrsaufkommen und Fahrer haben großen Einfluss. Messergebnisse werden im fahrzeugbegleitenden COC-Papier eingetragen. 

Die Eintragung besteht aus ca. 50 verschiedenen Ziffern. Der Versuch, aus der jedem Auto beiliegenden Zulassungsbescheinigung die erfüllte Abgasnorm abzulesen, muss zwangsläufig scheitern. 
Von den Fahrzeugherstellern werden keine oder nicht  für Vergleiche taugliche NOx Werte angegeben, denn es darf keine Spanne von bis genannt werden, was jedoch der Realität entspräche. Der Interessent tapt diesbezüglich im Dunkeln. 
 


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von Lira »

https://m.youtube.com/watch?feature=you ... QWypxCd7ec

Mein Sohn arbeitet im Vertrieb von Biogasanlagen die im grossen Stil nach Frankreich verkauft werden, und in denen simpel Methan produziert wird. Deutschland ist kein Markt für sowas,obwohl die Technologie dafür doch auch von hier stammt. Sein Fazit "Die Deutschen sind für sowas einfach zu blöd"...


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von Tuppes »

Mein PKW (Baujahr 2008!) fährt auch CNG (Erdgas). Einmal im Jahr muss ich Benzin hinzutanken (es wird nur sehr kurz beim Kaltstart benötigt) - alle anderen Kilometer (inzwischen über 100tsd) wurden und werden mit CNG zurückgelegt - genauso flott und störungsfrei wie mit einem Benziner. Manko: Die Tanks benötigen Platz (bei meinem Fahrzeug nicht wirklich spürbar) und bisher ein sehr dünnes Tankstellennetz. Da "meine" Tankstelle jedoch nur ca. 150m entfernt ist und ich regelmäßig nach Hause komme, habe ich damit keine Probleme - "notfalls" könnte ich aber auch auf Benzin weiterfahren, was bisher aber so gut wie nie notwendig war. - Warum diese CNG-Technologie nicht entsprechend weiterverfolgt, weiterentwickelt, weiterverbreitet wird, entzieht sich meiner Kenntnis - vermutlich lässt sich damit aber nicht genug Geld verdienen (?) - ich fürchte halt, dass das der Hauptgrund für den momentanen Elektro-Hype ist (der Umwelt nützt er jedenfalls offensichtlich nicht). Geld regiert die Welt; Vernunft/Anstand/Gehirn ist da nicht so wichtig. - Ich werde jedenfalls auch weiterhin auf "Kuhschei..." / Stroh weiterfahren. - Und mein Vorschlag für Wohnmobile wäre: Die 3,5t-Regelung aufheben, damit (trotz zusätzlicher CNG-Tanks) genügend Zuladung möglich ist bei gleichzeitigem Ausbau des Tankstellennetzes (ergäbe sich von selbst, wenn diese Technologie entsprechend verbreitet wäre...). Nur mal so als "Gedankeninput".
Erhard (Tuppes)


SuperDuty

Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von SuperDuty »

Wir haben viele Jahre einen Jeep mit LPG gefahren, genau 130.000 km. LPG haben wir überall bekommen, bis runter nach Portugal, sodass kein Benzinbetrieb notwendig war. Ich war vom Fahren mit Gas angetan, da ist kein spürbarer Unterschied zu Benzin. 

Stimmt Lira. Einzelne Ausnahmen gibt es zum Glück.  In der Nähe von unserem Sommerstellplatz mit dem Tipi gibt es eine solche Anlage. Sie gehört seit 2007 dem südbadische Energieversorgungsunternehmen Badenova. Im Wohnteil meiner immobilen Altersversorgung muss ich 10er Bio-Gas verwenden. In der Ortenau wirkt sich vermutlich die unmittelbare Grenznähe zu F aus. Im Dland gibt es ja Proteste, wenn die Landwirtschaft für solche Anlagen anbaut.  Hauptsache wir schaffen erst mal im eigenen Land Atom- und Kohlestrom ab. 


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von Tuppes »

SuperDuty hat geschrieben: Sa 16. Feb 2019, 16:23Wir haben viele Jahre einen Jeep mit LPG gefahren, genau 130.000 km....
Zu beachten ist, dass LPG ein fossiler und damit endlicher Brennstoff ist - nicht zu verwechseln mit CNG, dass auch als nicht fossiler Brennstoff angeboten wird - es gibt also (sinnvolle) Alternativen zum Elektroauto - man muss sie nur nutzen (wollen)! - "Biogas" (CNG) gibt es auch diesseits der Grenzen zu Frankreich (dort ist das Tanknetz leider noch dürftiger).
Erhard (Tuppes)


SuperDuty

Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von SuperDuty »

Betrachten wir mal die Rohstoffseite.
Allein für die eigene Produktion der Elektrofahrzeuge würde der VW-Konzern bis 2025 eine Akkukapazität von mehr als 150 GWh pro Jahr benötigen. 
Und jetzt Achtung: 
Das entspricht einer Jahreskapazität von mindestens vier Gigafactories!
Und wir haben alleine im Dland noch einige weitere Fahrzeughersteller, aber bisher keine einzige Gigafactory

Wo kommt eigentlich Lithium her? 
Es wird in folgenden Ländern gefördert (Bergbaustatustik 2015)
Australien gute 13.000 Tonnen
Chile fast 12.000 Tonnen
Argentinien ca. 3.500 Tonnen
China 2.000 Tonnen  (was ich für stark untertrieben halte)
Simbabwe 2.000 Tonnen 
USA 850 Tonnen 
Portugal 470 Tonnen 
Restliche Staaten  19.000 Tonnen 

In der EU gibt es nicht viele Lithium-Lagerstätten. Neben Portugal und Kärnten sind Lagerstätten noch im Erzgebirge in dem an der deutsch-tschechischen Grenze gelegenen Cinovec und gegenüber in sächsischen Altenberg-Zinnwald bekannt.
Man ist auf der Suche nach Investoren. Aber die traditionellen Abbauländer weiten ihre Aktivitäten aus und andere südamerikanischen Staaten wollen auch auf den Zug aufspringen. Ob sich da der Abbau in Europa lohnt?
Im Vergleich zu den südamerikanischen Vorkommen sind die europäischen Projekte allerdings winzig.

Die Preise von Lithium sind offenbar ein Spielball der Spekulanten. Es geht tendenziell stark nach oben, aber auch ab und zu wieder ins Mittelfeld zurück. Man wirft China Preisdumping vor. Klar, China will die westliche Konkurrenz mit niedrigen Weltmarktpreisen schwächen. 

China gilt als der größte Rohstoffproduzent, es dosiert seine Exporte jedoch sehr, da der Bedarf im eigenen Land sehr hoch ist.Von 2.000 US-Dollar pro Tonne im Jahr 2004 hat sich der Lithium-Preis inzwischen auf knapp 6.000 US-Dollar pro Tonne verdreifacht (nicht tagesaktuell) 
Na ja, meine Lithiums sind seit 2010 um 25 % teurer geworden. 

Lithium scheint jedoch weniger ein Problem zu sein. Der Engpass liegt woanders.
Für gute Lithium Akkus und Elektrofahrzeuge werden auch Kobalt, Grafit, Mangan, seltene Erden benötigt. Der Bedarf wird sich mit der Elektromobilität noch stark erhöhen.

Ca. 60 % des weltweiten Bedarfs an Kobalt kommt aus dem Kongo. Grafit kommt vor allem aus China, das damit ca. 70 % des Weltmarktes beherrscht.
Diese Stoffe kommen also großteils aus Ländern, die keineswegs als sichere Lieferanten gelten. 
Dazu kommt,  das in einigen der Länder Kinder schuften müssen und gewaltige Gesundheits- und Umweltschäden in Kauf genommen werden. 

In Sachsen soll es auch Kobalt geben. Rentabel zum Abbau? Wohl kaum.

Es wird kurzfristig mit einer Vervierfachung der Kobaltnachfrage und mit einem elfmal höheren jährlichen Bedarf bis 2030 gerechnet. VW ist es bisher nicht gelungen längerfristige Lieferverträge für Kobalt abzuschliessen. Die Chinesen sind bei südafrikanischen Bergbauunternehmen stark im Geschäft. Chinesische Unterhändler kaufen den Markt für Kobalt regelrecht leer um die Versorgung ihrer vielen neuen Gigafactories sicherstellen. 

Zwar lassen sich die Akkus auch ohne Kobalt bauen, etwa mit Aluminium oder Mangan. Das ist jedoch mit schweren Nachteilen vebunden. Ohne Kobalt löst sich die Kathode der Akkus nach wenigen Ladevorgängen auf. Das war es dann. 
An Ersatzmaterialien wird geforscht, aber bis da vielleicht etwas zur Serienreife gelangt kann es sehr lange dauern.
Ich bin mal gespannt, wie die Verbannung aller Verbrennungsmotoren funktionieren soll  :roll:


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Re: Nur mal so zum Nachdenken

Beitrag von Mobi-Driver »

Moin moin Gerd,

danke für Deine ausführliche Recherche .
E-Mobilität ist nicht der Weissheit letzter Schluss... ;)


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