Snowbirds in the USA – II

[SuperDuty]

Monika hatte zu unserer USA-Reise 2008 gute Aufzeichnungen gemacht, die ich nur noch mit entsprechenden Bildern versehen brauche. Bei rund 2700 Bildern ist das keine leichte Aufgabe.

Nach intensiven Vorbereitungen geht es am 27.Juni 2008 endlich los. Wir fahren um 07:45 Uhr nach Koblenz und stellen das Auto an der Schule ab. Schließlich muss Monika bei ihrem Arbeitgeber für einen Parkplatz bezahlen, also nutzen wir ihn auch.

Der Zug (ICE) hat wie erwartet 15 Min. Verspätung, aber das macht gar nichts, weil wir jede Menge Zeit eingeplant haben. Direkt am Flughafenbahnhof können wir einchecken. Leider haben wir trotz Frühbuchung im Herbst keine nummerierten Plätze. Jetzt wissen wir, dass wir im Internet online hätten einchecken können. Schade, dass wir das nicht vorher wussten – nun sind wir drei Stunden vor dem geplanten Abflug da, bekommen aber zwei weit auseinander liegende Einzelplätze "im Gewühle". Damit eine Familie mit zwei Kindern zusammen sitzen kann, rücke ich auf den doofsten Platz aller Zeiten (das hätte ich vorher wissen sollen!). Es zieht wie Hechtsuppe – mir ist unendlich kalt.

Der Flug hat ½ Stunde Verspätung, die der Pilot aber aufholt. Fliegen bekommt mir nicht sehr gut. Das nächste Mal sollte ich doch besser Gummistrümpfe anziehen, denn meine Beine schwellen schmerzhaft an – sind aber mit viel Bewegung wieder i. O. In Denver kommen wir völlig reibungslos durch den Zoll. Am Taxistand werden wir auf die Shuttle-Busse verwiesen, die kostenlos die einzelnen Hotels anfahren. Ob deutsche Taxifahrer sich auch so ein Geschäft entgehen ließen? Es dauert allerdings etwas, bis wir den richtigen Shuttle (Fahrer könnte mit seinen Rasta-Zöpfchen aus New Orleans stammen) erwischen, denn das alte Holiday Inn, das wir gebucht haben, heißt mittlerweile Crown Plaza.
Das Zimmer ist nicht übel, mit ganz vielen Kopfkissen, mit Bügelbrett, Fernseher, Kaffeemaschine, Getränkebar und allem, was frau so braucht, nur in den Fluren riechen die alten Teppichböden ein bisschen muffig.
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Wir kaufen – Geiz lass nach – gegenüber eine große Flasche Sprite und gehen nach dem Duschen sofort ins Bett. Ich schlafe schnell ein, werde aber oft wach, weil ich im Flieger so viel getrunken habe.

28. Juni 08
Um ½ 5 haben wir endgültig ausgeschlafen. Wir machen Kaffee, erzählen im Bett, genießen den Sonnenaufgang (unser Fenster geht nach Osten) – das Geräusch von der Straße und dem nahen Flughafen ist als ständiges, leises Brummen zu hören, ansonsten ist die Temperatur auch ohne Klima-Anlage angenehm. Wir machen unsere Übungen (Yoga und Qigong) und freuen uns auf den Tag.

Zum Frühstück gibt es frisches Obst – mmmh – lecker! Kaum sind wir fertig, ruft schon die Rezeption an, dass der Shuttle von Cruise America unten auf uns wartet – schon um 8 Uhr statt wie angekündigt um ½ 9. Aber wir freuen uns – wir freuen uns weniger, als wir feststellen, dass wir warten müssen, bis RVs zurückgebracht werden, von denen wir dann einen übernehmen können. Das dauert und wir warten. Im Shuttle haben wir eine nette holländische Familie kennen gelernt. Sie haben ein kleineres Fahrzeug gemietet. Zurückkommende Mieter von RVs schenken uns Kochtöpfe u. a. Dinge. Wir bekommen schließlich ein ganz neues Wohnmobil, traumhafte 30 Fuß – wunderbar!

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Wir laden ein und los geht's. Die Navigation mit dem Laptop klappt prima, nur ist die Ansage beim Motorengeräusch zu leise – aber die brauchen wir gar nicht, so genau ist die große Anzeige (Street Atlas USA). Wir finden den Laden mit dem Campingzubehör, das Outlet-Center, den Walmart und den Campingplatz ohne Probleme. Alles läuft wie geschmiert. Gerd hatte von zu Hause 5 Lewis 501 zurücklegen lassen, die Jeans passen; er kauft noch zwei Sonnenbrillen, ein Hilfinger-Shirt, Gürtel und was man so braucht. Die Verkäufer wundern sich, wie Leute aus Germany ausgerechnet nach Loveland, eine kleine Stadt nördlich von Denver, kommen. Ja, wir haben im Internet gut recherchiert, wo es ohne große Umwege das Gewünschte zu kaufen gibt.

[SuperDuty]

Camping auf Amerikanisch, Strom-, Wasser- und vor allem Abwasseranschlüsse drekt am Stellplatz.
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Der KOA-Platz in Fort Collins ist ziemlich klein und gut besetzt. Die Duschen sind nicht der Hit, aber es geht. Wir brauchen so viel Zeit zum Einräumen, dass es schon fast 22 Uhr ist, als wir "zu Abend" essen = nur ein bisschen Obst. Im Walmart hatten wir bei McDoof einen Burger mit Pommes gegessen. Gerd schwärmt noch lange von der Erdbeer-Schorle, die er dort bekommen hat. Leider können wir – weil alles so ungewohnt ist – nicht lange schlafen und sind – auch durch die Zeitumstellung – um 5 Uhr schon wach.

29. Juni 08
Beim Müsli-Frühstück mit Sour Cream können wir Kaninchen und interessante, uns unbekannte Vögel beobachten. Es ist noch so kalt, dass wir unsere Vliesjacken anziehen müssen. Um ½ 8 sind wir startklar für die Weiterfahrt.

Schön wär's – der Laptop geht aus und nichts geht mehr. Gerd überprüft, woran es liegen könnte. Es muss am Power Inverter, dem Verbindungsteil von Zigaretteanzünder zum Laptop liegen. Er überprüft die Sicherung, aber die ist ok. Der Akku vom PC ist leer. Also schauen wir in die Karte und fahren danach – geht auch. Allzu viel Auswahl an Straßen gibt es ja nicht.
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Unsere Schutzengel führen uns vorbei an der richtigen Abbiegung, und wir finden somit ein Auto-Ersatzteilgeschäft (Checker Auto Parts), das sonntags geöffnet und den Stromumwandler hat, zum 1/3-Preis des alten. Beim Anschließen kommen zwei Kabel aneinander und Gerd verbrennt sich ganz arg den Finger. Es stinkt nach verbranntem Fleisch. Dabei fliegt am Auto eine Sicherung raus. Glücklicherweise hat Gerd ein Sortiment Sicherungen dabei – es ist nur schwierig herauszufinden, welche Sicherung ersetzt werden muss – aber auch das Problem löst Gerd schließlich. In der Zwischenzeit kaufe ich nebenan beim Chinesen unser Mittagessen.

Der Weg (Snowy Ranch Road) führt durch die Prärie. Die Weite ist sehr beeindruckend. Ab und zu sehen wir Reh- bzw. Hirschwild, Kühe, Rinder oder Pferde – ansonsten nur Weide. Bevor wir in das Tal einfahren, machen wir in Centennial Halt, schauen uns ein kleines Museum mit einem netten, alten Führer an, den Bauernmarkt mit dem Cowboy, der Banjo spielt und schleckern ein leckeres, selbst gemachtes Eis.
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Einen Geldwäscher konnten wir auch bei der Arbeit beobachten.
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[SuperDuty]

Dann geht's los hoch auf 10 000 Fuß zum Medicine Bow.
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Wir werden ein wenig kurzatmiger – das macht aber nichts angesichts der traumhaften Aussichten und Eindrücke an den vielen kleinen Bergseen, die z. T. noch zugefroren sind.
Wir steigen über Eisplatten und bewundern die frühlingshafte Bergblumenwelt.
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[SuperDuty]

So fährt MANN übrigens zum Einkaufen in den Supermarkt. Und weil so ein Teil nur eine Sitzbank mit Motor ist, also kein Lenkradschloss hat, wird einfach das Lenkrad mitgenommen.
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Und so sieht ein ordentlicher Ölmessstab aus:
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Wir übernachten auf dem Ryan Campsite, der im Krieg von deutschen und italienischen Kriegsgefangenen geschaffen und bewohnt wurde – mitten im Wald.
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Von der langen Fahrt sind wir wie erschlagen und schlafen, nachdem wir unsere chinesischen Essensreste erwärmt und genossen haben, schnell ein.

Am anderen Morgen werden wir entsprechend früh wach und stellen fest, dass es Nachtfrost gegeben hat. Wir ziehen uns warm an und erwarten den Sonnenaufgang mit dem Fotoapparat in der Hand. Viele Vögel und Pflanzen sind zu bewundern, u. a. auch Salbei, Majoran, Thymian und Rosmarin – ein ganzer Kräutergarten.
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Wir frühstücken unser Müsli auf dem geeisten Holztisch vor dem RV und genießen die Natur. Schon um 8 Uhr geht’s wieder los durch die Prärie. Ich finde die Landschaft langweilig;
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Gerd findet sie super, ich sag nur: "zu viele Western geguckt". Er hält ständig zum Fotografieren an.
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[Chinotto]

Suuuuper -Danke für´s Mitnehmen, tolle Bilder!

[Biggi & Reinhard]

Hallo ihr beiden ,
Danke für`s Mitnehmen

[Robbie-tobbie]

Aaaah, endlich geht´s weiter mit Euren genialen USA-Reiseberichten

Klasse Fotos. Danke schon mal bis hierhin, freue mich mega auf die Fortsetzung!

P.s. und danke auch für den Hinweis auf die Entstehung des Nicknames

[SuperDuty]

Da wir so früh sind, beschließen wir, die Westernstadt South Pass City anzusteuern. Anmerkung von Gerd: Monika macht das ganz souverän.
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Sehr interessant, wie die Leute damals gelebt haben; sehr interessant auch die Emanzipation in Wyoming, die schon Anfang des 19. Jh. zu weiblichen Friedensrichtern und Abgeordneten im Parlament führte.

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Auf dem weiteren Weg fahren wir auch durch einen Red Canyon, aber noch mehr beeindrucken mich die vielen Wiesenblumen.
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Schade, dass wir auf dem Highway nicht zum Fotografieren anhalten können, aber auch gut so, denn sonst kämen wir wegen der ganzen Fotografiererei überhaupt nicht vom Fleck. Wir möchten ja zum nächsten Campground und im Kühlschrank liegt leckeres . . .

Wir finden den Sleeping Bear Campground sofort. Er liegt direkt an der Straße eingangs Lander, ist „sehr voll“, sehr sauber, vor allem die Wasch- und Toilettenanlagen, nur auch laut wegen des Baches, der Klima-Anlagen, der Kirche, der Straße usw.

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Gerd bekommt heute endlich seine riesengroßen Grillsteaks. Sie gelingen sehr, sehr gut.
Ja, in den USA wären wir vermutlich nicht Veganer/Vegetarier geworden.

[janoschpaul]

Steaks bekommt man mittlerweile auch in DLand in wirklich überragender Qualität (bekennender Steakfan)

Genau so stellt man sich das Land vor, sehr beeindruckende Bilder !

[Noralila]

Ich habe auch zu viele Western geschaut und freu mich auf weitere Geschichten und tolle Fotos von Land und Leuten. Herzlichen Dank dafür!

LG Iris