Piemonte -
ein schönes Ziel, wohin man mir letztes Jahr eine fünftägige Reise von heute auf morgen aufs Auge gedrückt hatte, ich hatte mich gewehrt, aber es ging nicht anders und so musste ich ran, obwohl ich keinerlei Zeit und Gelegenheit zur Vorbereitung hatte. Hatte allerdings Ortsreiseleiterinnen und Wanderführerinnen an der Seite, die dann weitestgehend das übernahmen, mehr als nur die Stadtführungen.
Was soll ich sagen - es war eine meiner schönsten bezahlten Reisen in 2014.
TURIN - ist eine wunderbare, ganz tolle Stadt, ich habe lange überlegt, wo ich eine solche ähnliche Stadt schon mal gesehen hätte. Ich habe NICHT. Diese geschlossenen Straßenzüge mit den Renaissancefassaden über viele hunderte Meter, immer wieder öffnet sich eine Piazza, eine Bootsfahrt auf dem Po, das Ägyptische Museum, das größte DER WELT ausserhalb Kairos, all dies rechtfertigt mindestens einen oder mehrere Tage in dieser herrlichen Stadt, in der gaaaaanz wenig Tourismus herrscht, wie mir Elena, unsere Stadtführerin verraten hatte. Völlig zu Unrecht. Dann soll dieses Jahr auch wieder das Turiner Grabtuch gezeigt werden - ich bin zwar nicht sonderlich bibelfest oder christlich, aber DAS hatte mich doch auch zum Staunen angeregt, auch wie Elena die Pros und Contras zu der Echtheit des Tuches rübergebracht hatte. Ob das mit der Zurschaustellung grad in euren Reisezeitraum fällt, weiss ich nicht, ich glaube, es wird erst später im April der Öffentlichkeit mal wieder zugänglich gemacht. Schliesslich muss der Papst höchstpersönlich das absegnen.
Von Turin aus hat man auch sehr schön den Blick zu den schneebedeckten Viertausendern der Walliser Alpen - es ist bei schönem Wetter und guter Sicht einfach - umwerfend.
Ferner sehr schön das größte Reisanbaugebiet in Italien - eine Führung durch sowas ist ungemein bereichernd und lässt einen das Produkt "Reis" mit ganz anderen Augen betrachten, wenn man erläutert bekommt, wie schon auch in der Renaissance diese Landschaft errichtet wurde, mit den Bewässerungskanälen, mit dem Gefälle, dass die Reisfelder durchflutet werden können und doch keine stinkenden stehenden Kloaken entstehen, ein ausgeklügeltes System, das bereits Leonardo da Vinci im 16. Jahrhundert schon manifestierte. Die Reis-Hauptstadt ist Vercelli - vom Tourismus beinahe gänzlich unberührt.
Ferner das Gebiet der Langhe - das sehr an die Hügel der Toskana erinnert, Barolo-Anbaugebiet, sehr lieblich, herrlich anzusehen und zu genießen. Wunderbare sich über die Hügel windende Strässchen, hinter jeder Ecke eine neue Ansicht, man muss neugierig sein, um weiterfahren zu mögen. Ebenso die deftige piemontesische Küche, kein Schnickschnack, viel Gemüse, hausmannskostähnlich gekocht, klasse.
Weltbekannt ist natürlich auch im Herbst das Trüffelfest in Alba, aber das ist außerhalb eurer Reisezeit.
Mit dem MM hast Du doch schon einen wunderbaren adäquaten Reiseführer an der Hand, der Dir Deine Fragen, was zu unternehmen ist, gerne beantworten kann. Ich würde auch in die südlicheren Provinzen ausweichen, aber Turin auf jeden Fall mitnehmen. Schreib doch die Touristinfo in Turin mal an, Elena meinte, man wäre sehr interessiert daran, internationales Klientel in die Stadt und in die Provinz zu bekommen. Bestimmt sendet man Dir sehr gerne aufschlußreiches Informationsmaterial zu.
Zu Stellplätzen kann ich Dir nichts weiter mitteilen, wir waren in einem wunderbaren Landhotel untergebracht, zauberhaft gelegen, denke mir aber, dass es auch Stellplätze und natürlich auch Campingplätze unterwegs gibt, hab ich zumindest im Augenwinkel immer wieder so gesehen..... Die Touristinfo in Turin weiss sicher Bescheid bzw. hat auch eine Broschüre über die Campingplätze der Region.
Wünsche eine tolle und interessante Reise, mit vielen wunderbaren Erlebnissen und Eindrücken.
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