Februar 2015 ...... in Spanien
Verfasst: Fr 13. Feb 2015, 08:33
Nach meiner so schönen und „erfolgreichen“ Reise im Dezember des letzten Jahres, meiner unproblematischen und schnellen Heimreise Anfang Januar 2015 reifte schnell der Plan, den für mich schrecklichsten Monat im Jahr wieder dort unten in Sonne und Helligkeit verbringen zu mögen. „Schrecklichster Monat“ nicht, weil ich im Februar Geburtstag habe, sondern weil oft der Winter so böse zuschlägt und man eigentlich schon lauert, wenn die Tage heller werden und länger, ob schon draußen was zu tun sei. Im November hingegen zieht man sich nach einem langen Jahr das man draußen zugebracht hatte, gerne aufs Sofa zurück, schürt den bullernden Kachelofen, genießt das Einigeln und die Gemütlichkeit des Wohnzimmers, aus der man spätestens im Februar flüchten möchte. So geht es halt schon seit vielen Jahren immer MIR. Ist halt relativ.
Hatte also im Januar Zeit zum Arbeiten, habe gar meine Langlaufskier reaktiviert, die jahrelang unbeachtet ihr Dasein auf dem Dachboden gefristet hatten, weil ich einfach niemanden fand, der mit mir zum Langlaufen gehen wollte – und ich das doch früher soooo gern gemacht hatte.
Habe sie auf ein paar meiner beruflichen Tages-Skifahrten mitgenommen – was soll ich sagen: Diese Art der Betätigung in der Wintersonne hat mir sehr viel Freude gemacht und es erfordert noch eine Fortsetzung im März, wenn ich weitere Tages-Skifahrten zu absolvieren haben werde.
Ferner habe ich an meinen technischen Problemen am Wohnmobil gefeilt und sie „optimiert“.
Die Gasflasche, die schon von Anfang an schlecht anzubringen war, habe ich ausgetauscht und – oh Wunder – eine neue reingestellt, die ganz ohne Probleme anzubringen war, so wie ich das eigentlich kenne. Sicher war bei der vorigen irgendwie das Gewinde ausgeschlagen oder sonstwas, ich weiss es nicht. Ich kann auf jeden Fall wieder kochen, wie schön.
Mein Stromproblem wurde mittels einer neuen Solarplatte und neuer Batterie gelöst, das geht jetzt auch alles supergut, war natürlich eine etwas intensivere Investition, aber ich denke, sie lohnt sich und ich habe wirklich nicht „überzahlt“. Danke Firma Schäffer Solar in Heidenheim!(MF-Mitglied „Nordlandfan“)
Gute Arbeit, wirklich! Sehr empfehlenswert!
Dann tat sich doch noch plötzlich ein Problem auf – meine elektrische Trittstufe tat es nicht mehr. Darf doch nicht wahr sein. Gut, ich wäre auch nach Spanien ohne diese Stufe gefahren, aber ich hatte zwischen zwei Skitagen einen freien, da hatte ich mich morgens schon um halb zehn auf einem P+R-Parkplatz in Augsburg, wo ich schon seit Dienstag, 3. Februar arbeitsmässig im Wohnmobil wohnte, mit dem mobilen Truma-Mann verabredet, weil meine Heizung tatsächlich mal wieder in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar ausgefallen war. Draußen herrschte Frost – ich erwachte bei einer Innentemperatur von nur noch 2° - was soll ich sagen – viele Leute fahren ins Eishotel – ich habe das halt im Wohnmobil...... Auf jeden Fall – der Truma-Mensch ist schon auf dem Parkplatz, während ich um 9h ankomme, weil ich vorher im Büro in Augsburg war – liest am PC meine Heizung aus und stellt fest, das ist was Größeres, ich muss ins Werk nach Putzbrunn, die Heizung muss raus, auseinandergelegt und saubergemacht werden, sie ist total verrusst. Ich müsse auch im Sommer öfter mal auf Voll-Last heizen – hä – ich war doch oft genug im Sommer im Norden unterwegs – und habe niemals ein Vierteljahr oder so nicht geheizt. Ich kann es mir nicht erklären, egal, es hilft ja nicht, ich fahre nach Putzbrunn. Dort angekommen – nein, in der Werkstatt würde man diese Woche nichts machen können, es sei Inventur. Na sowas. Aber – achso Sie sind die Frau sowieso – ja, der Herr …. der mobile Truma-Mensch – würde selber kommen und meine Heizung reparieren (nachdem ich ihm mein Dilemma ausführlich erklärt hatte, dass ich heute nacht nochmal unbedingt im Wohnmobil schlafen müsse weil ich morgen einen Arbeitstag hätte und danach nach Spanien reisen wollte). Gesagt getan. Durfte mich bei freien Heissgetränken in der Kantine aufhalten, mein Buch lesen und frei im Gäste-W-Lan rumtun und mir überlegen, was ich denn mit meiner Trittstufe machen sollte. Ca. halb drei kam ich dann los aus Putzbrunn – und wollte beim „Freistaat“ in Sulzemoos vorbei. Dort machen sie sicher meine Treppe bzw. schauen sie mal drauf, was es denn sein könnte. Denkste. Dort hatten sie genauso Inventur (hä? Ein Deja-vú??) - also weiter. Bei BavariaCamp in Obermeitingen angerufen – nein, nein, sie könnten mich gar nicht gebrauchen, sie seien voll (wo doch das Werk eh aufgelöst wird) – ich solle zum Knaus-Händler nach Augsburg bei Friedberg. Also da hin. Super bedient, dauerte rund 1 Stunde und es kam heraus, dass das elektrische Gelump dieser Trittstufe total falsch angeschlossen sei und das doch mit der Automatik,dass die Stufe einfährt, wenn der Motor startet, wohl noch nie funktioniert haben könnte – ich schwöre Stein und Bein, dass das schon funktioniert hatte, nun aber halt die Treppe einfach gar nicht mehr herausfuhr. Man könne die Treppe generell gangbar machen, aber um das mit der Automatik zu lösen seien viele mehr Arbeitsschritte erforderlich. Nein, die Automatik brauche ich nicht, ich habe mir angewöhnt, ums Wohnmobil herumzugehen und alles anzuschauen, bevor ich losfahre, da sollte mir normal eine ausgefahrene Trittstufe auffallen.
Also weiter in den Betriebshof, Bus eingeräumt, ins Wohnmobil, schön geheizt, Vorbereitungen für den nächsten Arbeitstag getroffen, gut geschlafen, früh um vier raus, die Heizung tagsüber runtergestellt auf niedrigste Stufe. Das Frischwasser hatte ich am Morgen schon direkt vor unserem Büro mitten in Augsburg verloren, während ich im Büro war, wurde da von Passanten drauf hingewiesen, dass es unter meinem Wohnmobil plätschern würde. Peinlich, peinlich, aber das war die Nacht, nach der ich bei 2° aufgewacht war. Ich konnte es halt leider nicht ändern. Bei Truma bekam ich den Wassertank gerne wieder gefüllt.
Also Arbeitstag, früh um 4h raus aus dem Wohnmobil, ich hatte mich am Abend ausführlich der Körperpflege hingegeben mit schönem vielem warmen Wasser, schön aufgeheizt, einen richtig gemütlichen Abend im Kästchen verlebt. Koche mir meine Tagesration an Tee und schlurfe morgens gegen halb fünf in die Garage, nehme meinen Bus in Empfang – und komme am Abend wieder ins Wohnmobil. Es kommt kein Wasser. Die Wasserpumpe tuts nicht mehr. Ich hatte die Heizung auf niederster Stufe durchlaufen lassen. Die Sonne schien gar aufs Kästchen, es muss tagsüber drinnen doch warm gewesen sein. Vielleicht war das doch zuwenig? Heizen, heizen, heizen – des Rätsels Lösung. Ich heize wie irr. Na sowas. Ist doch wieder die Wasserpumpe eingefroren – war sie ja schon öfters mal kurz, aber doch niemals dann, wenn die Heizung wieder lief. Komische Sache.
Es ist Samstag, der 7. Februar, heute wollte ich eigentlich nach Spanien fahren – aber ohne Wasserpumpe? Blöde Sache. Ich heize,heize, heize, stundenlang. Es wird vormittags zehn Uhr, die Pumpe macht keinen Zucker. Pah. Ich werde verrückt. Was soll ich tun. Soll ich einfach nach Spanien fahren und hoffen, dass die Pumpe sich doch noch erholt – und wieder „kommt“? Ich getraue es mir schier nicht. Telefoniere. Hab mir im weltweiten Netz die Knaus-Vertragshändler (zu denen mein BavariaCamp ja nun leider gehört) zusammengesucht – und telefoniere sie ab. In Günzburg bekomme ich die Mitteilung, da könnte der Chef mal draufschauen. Also fahr ich nach Günzburg und der Chef schaut drauf. Ergebnis: Die Shurflo bekommt keinen Strom – also raus damit. Eine solche haben wir aber nicht da – eine Fiamma rein – erst mal das halberte Kästchen aufschrauben und zerlegen, denn der Möbelbau ist ja wirklich gut – dann die Pumpe reinhängen und probieren – hah – die pumpt aber es konmt an den Wasserhähnen nix an – da ist eine Zuleitung eingefroren. Wir schwitzen im Kästchen – denn ich heize wie irr, die Shurflo liegt auf der Küchenablage – der gute Mann holt einen Topf mit Wasser (ich kann ja keinen Topf mit Wasser generieren, obwohl ich den Tank voll habe) – hängt die Fiamma an – geht – aber es kommt halt in den Wasserhähnen nichts an. Spasshalber mal die Shurflo wieder angehängt und in den Wassertopf gehängt – die pumpt wie Seuche. Sie ist zu neuem Leben erweckt. Also. Der langen Rede gar kein Sinn. Es war nur alles eingefroren. Für mich unerklärlich, wie das alles einfrieren konnte, NACHDEM die Heizung wieder ging, aber es ist geschehen.
Ich erinnere mich an ein Lied aus den 80ern:
„Wunder gescheh`n – ich war dabei“ …..
Manche behaupten ja, Verstorbene würden so ab und an mal in der Elektrik herumfunken – sollte mein Mann da beteiligt gewesen sein an diesen elektrischen Unerklärlichkeiten??
Weg mit den schlechten Gedanken und los!
Um 13h fahre ich in Günzburg vom Hof des Wohnmobilhändlers, äußerst bedankt natürlich und auch alles bezahlt, habe im Prinzip meine gesamte originale Wasserpumpensache an Bord – und hoffe, nun meine Pannen alle erledigt und abgearbeitet zu haben. Paaaaaaaahhhhhhhhhhhh.
Ich FAHRE. Ich fahre. Ich fahre. Ich fahre.
Erst zum Bodensee über die A96 – Lindau runter, durch Bregenz, bis Hard, Tanken, vollhauen den Dieseltank, die Heizung bullert auch während der Fahrt, obwohl auch draußen die Sonne scheint, dann auf die Schweizer Autobahn, vier Stunden durch die Schweiz, danach bis – wieder mal – Annecy.
Den wohlbekannten Stellplatz angefahren. Keinen Schritt mehr vor die Tür. Es gab einen Monsieur von nebenan, der so nett war und seinen Pkw-Besucher zum Parken paar Meter weggeschickt hatte, damit ich neben ihm einparken konnte, wie nett. Bin nicht mehr ausgestiegen, nur noch nach hinten, wenn ich immer so 3-4 Arbeitstage pro Woche habe, wo ich früh um halb vier oder so aufstehen muss, ist mein Biorhythmus total im Eimer und ich brauche Ruhe. Noch dazu, wenn ich noch Langlaufen gehe oder technische Probleme am Wohnmobil zu lösen habe.
Was soll ich sagen. Ich habe in Annecy göttlich gut geschlafen, ich wusste, ich bin auf der Reise, alles ist gut, alles geht, alles wird. Morgen abend werde ich auf Rosalie und Ute treffen.....
Eine lange Einleitung, ich weiss, aber – es ist halt das wahre und richtige und wirkliche Leben.
Sonntag, 8. Februar 2015
Ich bin um 8h abfahrbereit und tue dies auch – rauf auf die Autobahn und durchs Rhonetal und dann rüber nach Spanien. Ab Orange – wirklichst übelste Stürme, Böen, Wind, ich bekomme Arm-Weh vom Lenkrad-Festhalten, oft versetzt es mich regelrecht einen halben bis einen Meter auf der zum Glück leeren Autobahn, denn es ist ja Sonntag, keine Lkws oder was unterwegs. Einmal sehe ich, wie ein ganzer Baum-Ast mitsamt so Zapfen dran, sich meinem Kästchen nähert – und frontal auf die Windschutzscheibe haut. Das tat einen Knall, ich habe mich geduckt, gehofft, dass alles gutgehen möge – es ging gut. Es ist nichts passiert. Anstrengend, wirklich echt anstrengend, diese 7 Stunden Autofahrt. Ich höre eineinhalb Hörbücher, was wiederum entspannend ist – Rosalie und Ute suchen einen Platz, der ihnen empfohlen wurde in Empuriabrava, sie finden ihn nicht bzw. ist er geschlossen. Ich halte an der französisch-spanischen Grenze an, schicke ihnen die Koordinaten „meines“ Platzes in Empuriabrava, freistehend, und verspreche, in spätestens 45Min. da zu sein. Dann fallen Rosalie und ich uns in die Arme und alles ist gut. Ich bin angekommen, bin glücklich, es tut so gut.
Ute kannte ich noch nicht, sie hatte Kontakt mit einem Mann aufgenommen, der aus ihrer heimischen Nachbarschaft ist und seit 20 Jahren hier wohnt und dessen Frau vor 2 Jahren gestorben ist. Armer einsamer Kerl. Er kommt mit dem Pkw, ist um die Kommunikation mit uns Weibsen erfreut. Am Abend lädt er uns in seine Stammkneipe ein, die von einem Belgier betrieben wird und in der zu 80% Deutsche sitzen, die hierher ausgewandert sind und nur ganz wenige Wörter Spanisch oder Katalanisch sprechen können.
Seltsame Sache.
Ich muss es nicht verstehen, aber ich kann es mir für mich nicht vorstellen.
Egal.
Hatte also im Januar Zeit zum Arbeiten, habe gar meine Langlaufskier reaktiviert, die jahrelang unbeachtet ihr Dasein auf dem Dachboden gefristet hatten, weil ich einfach niemanden fand, der mit mir zum Langlaufen gehen wollte – und ich das doch früher soooo gern gemacht hatte.
Habe sie auf ein paar meiner beruflichen Tages-Skifahrten mitgenommen – was soll ich sagen: Diese Art der Betätigung in der Wintersonne hat mir sehr viel Freude gemacht und es erfordert noch eine Fortsetzung im März, wenn ich weitere Tages-Skifahrten zu absolvieren haben werde.
Ferner habe ich an meinen technischen Problemen am Wohnmobil gefeilt und sie „optimiert“.
Die Gasflasche, die schon von Anfang an schlecht anzubringen war, habe ich ausgetauscht und – oh Wunder – eine neue reingestellt, die ganz ohne Probleme anzubringen war, so wie ich das eigentlich kenne. Sicher war bei der vorigen irgendwie das Gewinde ausgeschlagen oder sonstwas, ich weiss es nicht. Ich kann auf jeden Fall wieder kochen, wie schön.
Mein Stromproblem wurde mittels einer neuen Solarplatte und neuer Batterie gelöst, das geht jetzt auch alles supergut, war natürlich eine etwas intensivere Investition, aber ich denke, sie lohnt sich und ich habe wirklich nicht „überzahlt“. Danke Firma Schäffer Solar in Heidenheim!(MF-Mitglied „Nordlandfan“)
Gute Arbeit, wirklich! Sehr empfehlenswert!
Dann tat sich doch noch plötzlich ein Problem auf – meine elektrische Trittstufe tat es nicht mehr. Darf doch nicht wahr sein. Gut, ich wäre auch nach Spanien ohne diese Stufe gefahren, aber ich hatte zwischen zwei Skitagen einen freien, da hatte ich mich morgens schon um halb zehn auf einem P+R-Parkplatz in Augsburg, wo ich schon seit Dienstag, 3. Februar arbeitsmässig im Wohnmobil wohnte, mit dem mobilen Truma-Mann verabredet, weil meine Heizung tatsächlich mal wieder in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar ausgefallen war. Draußen herrschte Frost – ich erwachte bei einer Innentemperatur von nur noch 2° - was soll ich sagen – viele Leute fahren ins Eishotel – ich habe das halt im Wohnmobil...... Auf jeden Fall – der Truma-Mensch ist schon auf dem Parkplatz, während ich um 9h ankomme, weil ich vorher im Büro in Augsburg war – liest am PC meine Heizung aus und stellt fest, das ist was Größeres, ich muss ins Werk nach Putzbrunn, die Heizung muss raus, auseinandergelegt und saubergemacht werden, sie ist total verrusst. Ich müsse auch im Sommer öfter mal auf Voll-Last heizen – hä – ich war doch oft genug im Sommer im Norden unterwegs – und habe niemals ein Vierteljahr oder so nicht geheizt. Ich kann es mir nicht erklären, egal, es hilft ja nicht, ich fahre nach Putzbrunn. Dort angekommen – nein, in der Werkstatt würde man diese Woche nichts machen können, es sei Inventur. Na sowas. Aber – achso Sie sind die Frau sowieso – ja, der Herr …. der mobile Truma-Mensch – würde selber kommen und meine Heizung reparieren (nachdem ich ihm mein Dilemma ausführlich erklärt hatte, dass ich heute nacht nochmal unbedingt im Wohnmobil schlafen müsse weil ich morgen einen Arbeitstag hätte und danach nach Spanien reisen wollte). Gesagt getan. Durfte mich bei freien Heissgetränken in der Kantine aufhalten, mein Buch lesen und frei im Gäste-W-Lan rumtun und mir überlegen, was ich denn mit meiner Trittstufe machen sollte. Ca. halb drei kam ich dann los aus Putzbrunn – und wollte beim „Freistaat“ in Sulzemoos vorbei. Dort machen sie sicher meine Treppe bzw. schauen sie mal drauf, was es denn sein könnte. Denkste. Dort hatten sie genauso Inventur (hä? Ein Deja-vú??) - also weiter. Bei BavariaCamp in Obermeitingen angerufen – nein, nein, sie könnten mich gar nicht gebrauchen, sie seien voll (wo doch das Werk eh aufgelöst wird) – ich solle zum Knaus-Händler nach Augsburg bei Friedberg. Also da hin. Super bedient, dauerte rund 1 Stunde und es kam heraus, dass das elektrische Gelump dieser Trittstufe total falsch angeschlossen sei und das doch mit der Automatik,dass die Stufe einfährt, wenn der Motor startet, wohl noch nie funktioniert haben könnte – ich schwöre Stein und Bein, dass das schon funktioniert hatte, nun aber halt die Treppe einfach gar nicht mehr herausfuhr. Man könne die Treppe generell gangbar machen, aber um das mit der Automatik zu lösen seien viele mehr Arbeitsschritte erforderlich. Nein, die Automatik brauche ich nicht, ich habe mir angewöhnt, ums Wohnmobil herumzugehen und alles anzuschauen, bevor ich losfahre, da sollte mir normal eine ausgefahrene Trittstufe auffallen.
Also weiter in den Betriebshof, Bus eingeräumt, ins Wohnmobil, schön geheizt, Vorbereitungen für den nächsten Arbeitstag getroffen, gut geschlafen, früh um vier raus, die Heizung tagsüber runtergestellt auf niedrigste Stufe. Das Frischwasser hatte ich am Morgen schon direkt vor unserem Büro mitten in Augsburg verloren, während ich im Büro war, wurde da von Passanten drauf hingewiesen, dass es unter meinem Wohnmobil plätschern würde. Peinlich, peinlich, aber das war die Nacht, nach der ich bei 2° aufgewacht war. Ich konnte es halt leider nicht ändern. Bei Truma bekam ich den Wassertank gerne wieder gefüllt.
Also Arbeitstag, früh um 4h raus aus dem Wohnmobil, ich hatte mich am Abend ausführlich der Körperpflege hingegeben mit schönem vielem warmen Wasser, schön aufgeheizt, einen richtig gemütlichen Abend im Kästchen verlebt. Koche mir meine Tagesration an Tee und schlurfe morgens gegen halb fünf in die Garage, nehme meinen Bus in Empfang – und komme am Abend wieder ins Wohnmobil. Es kommt kein Wasser. Die Wasserpumpe tuts nicht mehr. Ich hatte die Heizung auf niederster Stufe durchlaufen lassen. Die Sonne schien gar aufs Kästchen, es muss tagsüber drinnen doch warm gewesen sein. Vielleicht war das doch zuwenig? Heizen, heizen, heizen – des Rätsels Lösung. Ich heize wie irr. Na sowas. Ist doch wieder die Wasserpumpe eingefroren – war sie ja schon öfters mal kurz, aber doch niemals dann, wenn die Heizung wieder lief. Komische Sache.
Es ist Samstag, der 7. Februar, heute wollte ich eigentlich nach Spanien fahren – aber ohne Wasserpumpe? Blöde Sache. Ich heize,heize, heize, stundenlang. Es wird vormittags zehn Uhr, die Pumpe macht keinen Zucker. Pah. Ich werde verrückt. Was soll ich tun. Soll ich einfach nach Spanien fahren und hoffen, dass die Pumpe sich doch noch erholt – und wieder „kommt“? Ich getraue es mir schier nicht. Telefoniere. Hab mir im weltweiten Netz die Knaus-Vertragshändler (zu denen mein BavariaCamp ja nun leider gehört) zusammengesucht – und telefoniere sie ab. In Günzburg bekomme ich die Mitteilung, da könnte der Chef mal draufschauen. Also fahr ich nach Günzburg und der Chef schaut drauf. Ergebnis: Die Shurflo bekommt keinen Strom – also raus damit. Eine solche haben wir aber nicht da – eine Fiamma rein – erst mal das halberte Kästchen aufschrauben und zerlegen, denn der Möbelbau ist ja wirklich gut – dann die Pumpe reinhängen und probieren – hah – die pumpt aber es konmt an den Wasserhähnen nix an – da ist eine Zuleitung eingefroren. Wir schwitzen im Kästchen – denn ich heize wie irr, die Shurflo liegt auf der Küchenablage – der gute Mann holt einen Topf mit Wasser (ich kann ja keinen Topf mit Wasser generieren, obwohl ich den Tank voll habe) – hängt die Fiamma an – geht – aber es kommt halt in den Wasserhähnen nichts an. Spasshalber mal die Shurflo wieder angehängt und in den Wassertopf gehängt – die pumpt wie Seuche. Sie ist zu neuem Leben erweckt. Also. Der langen Rede gar kein Sinn. Es war nur alles eingefroren. Für mich unerklärlich, wie das alles einfrieren konnte, NACHDEM die Heizung wieder ging, aber es ist geschehen.
Ich erinnere mich an ein Lied aus den 80ern:
„Wunder gescheh`n – ich war dabei“ …..
Manche behaupten ja, Verstorbene würden so ab und an mal in der Elektrik herumfunken – sollte mein Mann da beteiligt gewesen sein an diesen elektrischen Unerklärlichkeiten??
Weg mit den schlechten Gedanken und los!
Um 13h fahre ich in Günzburg vom Hof des Wohnmobilhändlers, äußerst bedankt natürlich und auch alles bezahlt, habe im Prinzip meine gesamte originale Wasserpumpensache an Bord – und hoffe, nun meine Pannen alle erledigt und abgearbeitet zu haben. Paaaaaaaahhhhhhhhhhhh.
Ich FAHRE. Ich fahre. Ich fahre. Ich fahre.
Erst zum Bodensee über die A96 – Lindau runter, durch Bregenz, bis Hard, Tanken, vollhauen den Dieseltank, die Heizung bullert auch während der Fahrt, obwohl auch draußen die Sonne scheint, dann auf die Schweizer Autobahn, vier Stunden durch die Schweiz, danach bis – wieder mal – Annecy.
Den wohlbekannten Stellplatz angefahren. Keinen Schritt mehr vor die Tür. Es gab einen Monsieur von nebenan, der so nett war und seinen Pkw-Besucher zum Parken paar Meter weggeschickt hatte, damit ich neben ihm einparken konnte, wie nett. Bin nicht mehr ausgestiegen, nur noch nach hinten, wenn ich immer so 3-4 Arbeitstage pro Woche habe, wo ich früh um halb vier oder so aufstehen muss, ist mein Biorhythmus total im Eimer und ich brauche Ruhe. Noch dazu, wenn ich noch Langlaufen gehe oder technische Probleme am Wohnmobil zu lösen habe.
Was soll ich sagen. Ich habe in Annecy göttlich gut geschlafen, ich wusste, ich bin auf der Reise, alles ist gut, alles geht, alles wird. Morgen abend werde ich auf Rosalie und Ute treffen.....
Eine lange Einleitung, ich weiss, aber – es ist halt das wahre und richtige und wirkliche Leben.
Sonntag, 8. Februar 2015
Ich bin um 8h abfahrbereit und tue dies auch – rauf auf die Autobahn und durchs Rhonetal und dann rüber nach Spanien. Ab Orange – wirklichst übelste Stürme, Böen, Wind, ich bekomme Arm-Weh vom Lenkrad-Festhalten, oft versetzt es mich regelrecht einen halben bis einen Meter auf der zum Glück leeren Autobahn, denn es ist ja Sonntag, keine Lkws oder was unterwegs. Einmal sehe ich, wie ein ganzer Baum-Ast mitsamt so Zapfen dran, sich meinem Kästchen nähert – und frontal auf die Windschutzscheibe haut. Das tat einen Knall, ich habe mich geduckt, gehofft, dass alles gutgehen möge – es ging gut. Es ist nichts passiert. Anstrengend, wirklich echt anstrengend, diese 7 Stunden Autofahrt. Ich höre eineinhalb Hörbücher, was wiederum entspannend ist – Rosalie und Ute suchen einen Platz, der ihnen empfohlen wurde in Empuriabrava, sie finden ihn nicht bzw. ist er geschlossen. Ich halte an der französisch-spanischen Grenze an, schicke ihnen die Koordinaten „meines“ Platzes in Empuriabrava, freistehend, und verspreche, in spätestens 45Min. da zu sein. Dann fallen Rosalie und ich uns in die Arme und alles ist gut. Ich bin angekommen, bin glücklich, es tut so gut.
Ute kannte ich noch nicht, sie hatte Kontakt mit einem Mann aufgenommen, der aus ihrer heimischen Nachbarschaft ist und seit 20 Jahren hier wohnt und dessen Frau vor 2 Jahren gestorben ist. Armer einsamer Kerl. Er kommt mit dem Pkw, ist um die Kommunikation mit uns Weibsen erfreut. Am Abend lädt er uns in seine Stammkneipe ein, die von einem Belgier betrieben wird und in der zu 80% Deutsche sitzen, die hierher ausgewandert sind und nur ganz wenige Wörter Spanisch oder Katalanisch sprechen können.
Seltsame Sache.
Ich muss es nicht verstehen, aber ich kann es mir für mich nicht vorstellen.
Egal.