Gardasee und etwas Toskana

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rittersmann
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Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von rittersmann »

Hier unser Reisebericht über unsere diesjährige Fahrt nach Italien, mit Anreise über den Bodensee:

21.08.2014
Morgens nach dem Frühstück geht’s auf die Autobahn Richtung Süden. Das eigentliche Ziel ist Kroatien, dazu später mehr. Bis zuletzt haben wir diskutiert, ob wir direkt hinfahren, oder vorher noch Abstecher in unsere beliebten und häufig besuchten Urlaubsziele, wie Allgäu, Bodensee und oder Tegernsee, sowie später Südtirol und Gardasee machen.

Am Abend vorher haben wir uns auf den Weg über Tegernsee/Brenner zum Gardasee verständigt. Bei der Fahrt wurde dann wieder – ob wir nicht doch noch mal kurz an den Bodensee fahren – gesprochen. 2 Kilometer vor der Abfahrt Würzburg West auf die A 81 fiel der Entschluss, doch erst mal an den Bodensee zu fahren. So sind wir zügig nach Süden gefahren, bis hinter Stuttgart ein 12 Kilometer Stau unsere Geduld beanspruchte. Das Navi lotste uns über Nebenstraßen gut am Stau vorbei, so dass wir gegen 15.00 Uhr in Meersburg angekommen sind.

Der anvisierte Platz Ergeten war leider voll, so dass wir auf den Platz hinter der Feuerwehr ausweichen mussten. Gleich nach der Ankunft wurden die Räder fertig gemacht und wir fuhren runter in die Altstadt. Dort war die Hölle los. Wir sind schon oft und zu allen Jahreszeiten in Meersburg gewesen, aber so voll war es noch nie. In unserem Lieblingslokal an der Promenade haben wir erst mal gegessen. Danach war die Idee, dem Trubel zu entfliehen und mit dem Rad nach Hagnau und Immenstaad zu fahren. Aber die Idee hatten gefühlte 5000 weitere Leute auch. Mit dem Fahrrad im Gänsemarsch, mal was Neues.

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Am frühen Abend haben wir in der Weinstube unseres Vertrauens – an der Promenade mit Seeblick – einen Platz ergattert. Zu unserer Freude haben wir ein einheimisches Paar getroffen, mit denen wir schon im vergangenen Jahr an gleicher Stelle einen angenehmen Abend verbracht hatten. So wurde es wieder – zusammen mit einem perfekten Sonnenuntergang – ein schöner Abend.

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22.08.
Heute ist eine Fahrt mit dem Fahrrad über Uhldingen nach Überlingen geplant. Bei angenehmem Wetter macht das Radeln Spaß. Den Nachmittag verbringen wir mit Freunden aus unserer Gegend, die im Allgäu urlauben und einen Ausflug nach Überlingen gemacht haben.

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Nach der Rückfahrt geht’s noch mal in die Weinstube. Da mittlerweile starke Bewölkung aufgezogen und damit kein schöner Sonnenuntergang zu erwarten ist, fahren wir bald zum Stellplatz um im Womo den Abend zu verbringen.

Aber daraus wird nichts, denn wir kommen mit sehr netten Stellplatznachbarn ins Gespräch. Ein ausgesprochen netter Ostfriese, der mit einem 13 Meter langen Bus unterwegs ist und ein schweizer Ehepaar, die in einem neu angeschafften Kastenwagen die ersten Wohnmobilerfahrungen machen. Ein Ostfriese hat natürlich Jever mit und die anderen steuerten auch was Passendes bei. So wurde es ein sehr netter Abend. Solche ungeplanten Zusammenkünfte mit Stellplatznachbarn sind eine Bereicherung für jeden Urlaub.

23.08.
Von Meersburg wechseln wir auf den bekannten Stellplatz in Kressbronn am Dorfkrug, wo wir fast jedes Jahr mal sind. An der Mole im Ort treffen wir auf ein Ehepaar, die 76 und 78 Jahre alt sind und mit einem Mercedes Bus nur frei stehen. Ein netter Austausch, der uns zur Aussage brachte: Wenn wir in diesem Alter noch unterwegs sein können und so fit sind, dann haben wir alles richtig gemacht. Wie immer hier, bummeln wir durch den Yachthafen, der nur ein paar hundert Meter weiter westlich liegt, trinken dort einen Kaffee und setzen uns später auf eine Bank am Seeufer. Es ist gutes Segler Wetter, das bedeutet, der Wind bläst sehr stark. Den Abend verbringen wir im Womo. Es beginnt stärker zu regnen und in der Nacht schüttet es heftig.

Später gehts weiter.
Zuletzt geändert von rittersmann am So 21. Sep 2014, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.


rittersmann
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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von rittersmann »

24.08.
Es ist ziemlich frisch, der Regen hat aufgehört. Aber noch immer verbreiten die tief hängenden Wolken eine düstere Stimmung. Genau richtig um jetzt Richtung Süden aufzubrechen. Und so fahren wir via Arlberg und Reschen in den Vinschgau. Die Fahrt ist völlig staufrei und problemlos.

Am Reschensee machen wir eine Rast und kochen ein Mittagessen im Womo. Dabei sehen wir Kitesurfern zu, die auf dem See einen Wettkampf haben und erfreuen uns an dem bunten Bild der vielen Drachen und der bunten Zeltstadt.

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Unsere nächste Station ist Glurns. Dabei gehen wir auf den Stellplatz vor dem Camping „Gloria Vallis“ einige hundert Meter unterhalb von Glurns Richtung Schluderns. Auf diesem Platz waren wir schon vor 2 Jahren. Der Platz innerhalb der Stadtmauern ist zwar auch ganz nett. aber die Zufahrt ist uns doch etwas arg eng. Wir machen noch eine kurze Ausfahrt mit dem Rad nach Glurns und nach Schluderns. Glurns ist ein kleines mittelalterliches Städtchen mit gut erhaltener Stadtmauer, einfach sehr schön. Es soll für den Folgetag unser Startpunkt für eine Tour auf dem Vinschgauradweg sein.

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Straße mit Stadttor in Glurns

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Stellplatz vor dem Campingplatz unterhalb von Glurns

25.08.
In der Frühe war es uns zum Radfahren zu kalt, Glurns liegt immerhin auf über 800 Meter Höhe. So sind wir etwas weiter runter gefahren und in Latsch auf den Campingplatz gegangen. Mittlerweile war es um die Mittagszeit, die Temperatur etwas angenehmer. Von Latsch sind wir dann auf dem Radweg bis Laas gefahren. Ca. 2 KM unterhalb von Laas gibt es an einem Teich eine Raststation, wo wir uns mit einem verspäteten Mittagessen gestärkt haben.
Der Rückweg zum Campingplatz, nun bergab, verging wie im Flug.

Für Nichtkenner der Gegend: Der Vinschgauradweg verläuft von Meran bis zum Reschen, meist an der Etsch entlang und sehr oft zwischen den Apfelplantagen. Man kann eine Strecke mit dem Rad fahren und mit dem Zug zum Ausgangsort zurück.

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Fahrt durch die endlosen Apfelplantagen

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Der Rastplatz unterhalb von Laas

26.08.
Schon seit Sonntag hatte ich Schmerzen im Knie, die in der Nacht zum Dienstag eskalierten, ich konnte kaum schlafen und das Knie nicht mehr richtig bewegen. So sind wir ins Krankenhaus in Schlanders gefahren. Dort wurde ich auch sofort behandelt. Der Arzt diagnostizierte die Entzündung einer Sehne im Knie. Mittels Infusion bekam ich entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel zugeführt. Er hat mich mit Krücken entlassen und geraten, diese für 5-6 Tage zur Entlastung der Sehne zu benutzen.

Von Latsch sind wir dann an den Gardasee nach Torbole, wo wir meist unsere Besuche am Gardasee beginnen. Wir bekamen einen Platz auf dem Stellplatz „Transit“ . Dort war der Boden in großen Teilen ziemlich durchgeweicht, es hatte Tage vorher stark und ausgiebig geregnet. Das Wetter am Ankunftstag war nicht so besonders, es hingen dicke graue Wolken am Himmel und es nieselte etwas. Wir machten einen kurzen Spaziergang – mit Krücken – die Schmerzen im Knie waren aber schon sehr zurück gegangen.

27.08.
Der Tag brachte endlich den ersehnten Sonnenschein, die Schmerzen waren – wie durch ein Wunder – völlig verschwunden. Den Tag haben wir ganz ruhig verbracht, mit Spaziergängen am See und mit Lesen. Dazu hatten wir unsere Campingstühle mit an den Strand genommen.

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Am Strand von Torbole

28.08.
Da das Knie wieder belastbar war, haben wir eine kleine Radtour unternommen. Wir sind von Torbole in nördlicher Richtung nach Arco gefahren. Ein schöner Radweg, größtenteils von blühenden Hecken eingerahmt, eine Wohltat für das Auge.

Arco ist ein Zentrum der Kletterszene, sowie der Mountainbiker. Nahe der Innenstadt gibt es ein Kletterstadion, wo Leute an künstlichen Felsen zu Gange waren, begleitet von bassgeschwängerten Klängen. Dabei haben die überall so schöne echte Felsen rumstehen. Aber zum Sport geht man ja heute auch in ein Studio und nicht in die Natur.

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Die Optik von Arco wird von dem Kastell dominiert, welches auf einem steil aufragenden Felsen steht. Der Weg nach oben ist sehr schön angelegt und oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und sieht die Nordseite des Gardasees. Eine lohnenswerte Wanderung.

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Der Felsen mit Kastell von unten

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Blick aus dem Kastell

Auf dem Rückweg machten wir von Torbole aus noch einen Abstecher nach Riva. Wir schauten uns den dortigen Wohnmobilstellplatz an. Der war rappelvoll. Die Leute stehen da so dicht, dass manche grad so die Tür aufkriegen. Das geht höchstens mal für eine Nacht auf der Durchreise, oder in der Nebensaison, wenn nicht alles voll ist. Aber so stehen?

Dann sind wir in die Stadt, die auch rappelvoll war. Wir haben am kleinen Hafen in einem Lokal etwas gegessen und dabei beobachtet, wie der Schatten der nahen Berge immer näher kam. Es war so 15 Uhr am Nachmittag.
Gegen 16.00 Uhr sind wir zurück nach Torbole und haben den Rest des Tages mit Lesen (in der Sonne) verbracht.

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Hafen von Riva


rittersmann
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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von rittersmann »

29.08.
Nach dem Frühstück sind wir noch mal am See spazieren gegangen und haben uns dann auf den Weg nach Süden gemacht. Die Fahrt Richtung Sirmione bietet immer wieder schöne Ausblicke und wir machten einige Stopps zum Fotografieren. In Bardolino schauten wir auf dem Campingplatz, der vor der Stadt direkt am See liegt, nach einem freien Platz – leider ohne Erfolg. Ein Platz wäre nur für eine Nacht frei gewesen. Der nächste Versuch war der kommunale Platz in Lazise, der auch nahe der Stadt liegt, klein und ruhig ist. Auch hier hatten wir keinen Erfolg.

So sind wir weiter auf unseren (hier waren wir schon einige Male) Stellplatz in Lugana, zwischen Peschiera und Sirmone. Wir hatten Glück und bekamen einen Platz in ersten Reihe, mit direktem Blick auf den See, sowie mit Satempfang und W-Lan. Dies ist nicht selbstverständlich, da nur die Plätze in der Nähe des Rezeptionsgebäude W-Lan empfangen können und durch die vielen Bäume der Satempfang nicht auf allen Plätzen funktioniert. Dieser Platz ist für Leute, die auf Trubel Wert legen ungeeignet. In der Nähe gibt es lediglich eine Pizzeria, keine Geschäfte. Für Einkäufe sollte man zumindest ein Fahrrad dabei haben.

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Blick vom Stellplatz aus

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Der Strand vor dem Stellplatz


Nach der Ankunft sind wir noch mit dem Rad nach Sirmione und haben das obligatorische Eis gegessen. Danach sind wir schnell wieder weg, die Stadt war wegen Überfüllung fast geschlossen – Hochsaison halt.

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Stadtmauer von Sirmione

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Unsere garagentauglichen Beiboote

30.08.
Heute steht eine Radtour nach Bardolino auf dem Programm. Immer direkt am Strand entlang, was manchmal etwas mühsam ist. Aber wir waren gut gelaunt und haben in Bardolino etwas gegessen. Auf der Rückfahrt waren wir in Lazise auf einem Campingplatz zu einem kleinen Forumstreffen bei Heinz und Martina zu Gast und haben leckeren Kuchen und Kaffee genossen.

Die Rückfahrt am Nachmittag war ein seltsames Erlebnis. Quasi die ganze Route von Lazise bis Peschiera wurde von Campingplätzen, vom Gardaland und von sonstigen Veranstaltungen mit Schall versehen. Bassgewummer über etliche Kilometer. Wie kann man da Urlaub machen? Wir kamen auf einem wunderbar oberhalb des Sees gelegenen Agritourismo vorbei. Hier hätten wir sofort eingecheckt – aber da war aus 2 Richtungen Discobeschallung – unmöglich.

Am Abend sahen wir über dem nördlichen Teil des Sees fast 2 Stunden lang Blitze. Ein schönes aber auch schauriges Naturschauspiel. Der Großteil der Blitze war hinter den Bergen der Westseite zu sehen, die Berge waren also hinterleuchtet, großartig. Regen gab es bei uns nicht, erst am kommenden Morgen schüttete es etwa eine Stunde sehr heftig.


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von Chinotto »

Danke für´s Mitnehmen, den tollen Bericht und die wunderschönen Bilder! :dau3
Zuletzt geändert von Chinotto am So 21. Sep 2014, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von Lira »

Schöner, wunderschöner Reisebericht der hoffentlich noch nicht zu Ende ist.
Danke Rittersleut fürs Mitnehmen :D
Wunderschön die Tour durchs Äpfelland mit den Rädern - die Radltour nach Arco - Gardasee natürlich sowieso.
Bin gespannt, wie es weitergeht.


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von rittersmann »

31.08.
Nach dem morgendlichen Regen war es recht kühl, die Sicht auf See und Berge aber sehr gut. Den Tag haben wir mit Spaziergängen, und Lesen sehr ruhig verbracht. Zwischendurch wurde unser Boot ins Wasser gelassen und es wurde ausgiebig gepaddelt.

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Gegen Abend kamen Martina und Heinz auf unseren Platz gekommen und wir grillten und hatten einen schönen Abend zusammen am See.

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01.09.
In der Nacht und am Morgen hatte es wieder kräftig geregnet. Am Morgen war sehr kühl und bewölkt. So machten wir uns erst um die Mittagszeit mit den Rädern auf, zu einer Tour nach Borghetto. Dazu mussten wir zunächst nach Peschiera, wo zufällig Markt war. Unmengen an Touristen bevölkerten die Straßen. Wir haben am Rande des Marktes an einem Stand frittierte Meeresfrüchte gegessen und sind dann Richtung Süden am Fluss Mincio entlang geradelt.
Zuerst sind wir auf der falschen Seite des Flusses entlang gefahren, man muss an der Festung rechts vorbei und findet dort etwas versteckt den Einstieg in den Radweg.

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Teil der Festung von Peschiera

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Am Fluss Mincio

Hier waren wir in einer anderen Welt, in einer Welt ohne Touris, ohne Lärm. Nur vereinzelt gab es Radfahrer, oder Angler zu sehen. Der gut ausgebaute Radweg geht immer am Fluss entlang und nach einiger Zeit kommt man am Ort Mozambano vorbei. Man sieht von weitem eine große Kirche auf einem Hügel und so fuhren wir den Berg hoch um uns den Ort anzuschauen.

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Kirche in Mozambano

Das Dorf ist nicht mal klein, aber völlig leblos. Einige ältere Männer saßen herum, in einer Bar war etwas Betrieb. Die Kirche war geschlossen. So sind wir bald weiter gefahren und haben in einem Lokal am Radweg Halt gemacht. Dort gab es den leckersten Kuchen der gesamten Reise.

Und dann kamen wir nach Borghetto. Ein wunderschöner kleiner Ort, der in mittelalterlichen Zeiten um Mühlen herum gebaut wurde. Heute lebt man etwas vom Tourismus, der aber nicht störend ist. Einige hübsche Lokale sind in das alte Gemäuer integriert. Die Häuser stehen zum Teil über dem Fluss und über Kanälen und das ganze Ensemble ist ein Genuss für das Auge.

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Einige Szenen aus Borghetto


Nach der Rückfahrt gab es in Peschiera das tägliche Eis. Am Platz angekommen hatten wir so ca. 40 Kilometer geradelt und waren dementsprechend rechtschaffen müde, aber happy.
Abends stellten wir Stühle und Tische direkt an den Strand und genossen bei einem bilderbuchmäßigen Sonnenuntergang eine Käseplatte, die Heinz und Martina gezaubert hatten.


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von Lira »

Da wars aber ganz schön leer in Borghetto, heieiei. Wir waren letztes Jahr an Ferragosto da - keine Chance, für zwei Personen einen Platz in einem der schönen am Wasser gelegenen Lokale zu bekommen. Wir sind tatsächlich hungrig weitergeradelt und auf dem Rückweg im Forst-Biergarten direkt am Radweg eingekehrt.
Sehr schöne Radltour von Lazise, Peschiera oder Lugana aus, fürwahr.
Danke fürs Mitnehmen nochmal!!


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von jion »

Wunderschöner Reisebericht und super schöne Bilder, danke sehr dafür, einfach Klasse.

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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von rittersmann »

02.09.
In der Nacht war kräftiger Sturm aufgekommen, der am Morgen noch anhielt. Der See hatte eine Brandung, die auch einem Nordseestrand gut zu Gesicht gestanden hätte. Etliche Kitesurfer nutzten den Wind für Ihr Hobby.

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Tagsüber war es dann wieder ruhiger, die Sonne kam raus und der Wind lies nach. Wir verbrachten den Tag mit Ruhe, mit Lesen und etwas Radfahren in der näheren Umgebung.

Zum Abendessen haben wir unseren Tisch und die Stühle an die Wasserlinie gestellt und dort gegessen. Wieder gab es beim Essen einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern.

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03.09.
In der Nacht hatte es wieder geregnet. Heute wollten wir unsere Reise fortsetzen und eigentlich nach Kroatien starten. Aber die Vorhersage war in Kroatien schlechter als weiter südlich in Italien und so beschlossen wir beim Frühstück einen Abstecher in die Toskana zu machen.

Nach dem Auffüllen der Vorräte im nahen Supermarkt waren wir gegen 10.00 Uhr auf der Autobahn. Es ging ohne Stau und zügig voran. Wir durchquerten die Poebene und dann ging es bergauf. Die ganze Fahrt über war es noch stark bewölkt. In den Bergen hingen die Wolken dicht über uns. Als es wieder bergab ging, kam auch die Sonne raus.

Bei der Fahrt fielen uns viele leerstehende und teils verfallende Gebäude auf. Die Fahrbahn war in einem überwiegend guten Zustand. Als wir die Hügellandschaft der Toskana erreichten, bewunderten wir die hoch auf den Bergen liegenden Dörfer.

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Wir haben die Autobahn in Pisa verlassen und für die knapp 300 Kilometer 27 EUR Maut bezahlt. In Pisa gibt es einen stadtnahen Campingplatz, den wir gegen 14.00 Uhr erreichten. Es war ausreichend Platz. Nach dem Einrichten machten wir uns bald auf den Weg zum berühmten schiefen Turm.

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Dieser Weg – einen knappen Kilometer lang - ist nicht sehr angenehm, er führt teils durch einen ziemlich düsteren Tunnel. Der Eingang zu dem historischen Areal mit Dom, Turm etc. ist mit Buden, die den üblichen Touristenramsch verkaufen, gepflastert. Weiterhin gibt es jede Menge mobile Verkäufer von Sonnenbrillen und Handtaschen, allesamt schwarzer Hautfarbe. Da sich bei allen das Angebot gleicht, fragt man sich schon, wie diese armen Kerle auf einen Verdienst kommen wollen.

Aber nun zum schönen Teil des Ganzen: Das Ensemble mit Turm, Dom und den restlichen Gemäuer ist sehr schön, sehr beeindruckend. Dieser gute Eindruck wird auch nicht durch die vielen Menschen getrübt, die sich mit uns dieses Weltkulturerbe anschauen wollen. Wir schlendern lange herum, machen Fotos und gehen danach in die nahe Stadt.

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Für das Besichtigen der Gebäude haben wir uns den kommenden Vormittag ausgesucht, denn die Schlangen waren am Ankunftstag einfach zu lang, das wollten wir uns nicht antun.

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Auch die Innenstadt von Pisa hat uns durchaus gefallen.

Wir gehen durch die Fußgängerzone bis zum Arno und auch noch ein Stück in den Teil der Stadt, der auf der anderen Seite des Flusses liegt.

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Eine typisch italienische Stadt. Etwas schmuddelig zum Teil, aber mit einem Charme, den nur alte Gebäude verströmen können. Zurück in der Nähe des schiefen Turms, setzen wir uns in ein Straßenlokal mit Blick auf den Turm, wo wir Pizza, Salat und ein Glas Pino Grigio geniessen.

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04.09.
Wir sind zeitig, so gegen 09.30 Uhr am Turm und haben Tickets gelöst. Aber nicht für den schiefen Turm selbst, da muß man für eine Besteigung 18 EUR pro Nase abdrücken, was uns etwas heftig war. Außerdem war auch in der Frühe schon eine ordentliche Warteschlange vor dem Turm.

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Wir lösten für insgesamt 7 EUR Tickets für den sehenswerten Dom, für das Baptisterium und für den Friedhof.
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Fassade des Doms
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Innenraum des Doms

Dom und Friedhof haben uns ungemein beeindruckt, vor allem wenn man sich vor Augen führt, wann diese Bauwerke entstanden sind. Der Großteil der Bauten stammt aus dem 11 und 12. Jahrhundert.

Hier ein Link zu Wikipedia bezgl. des Friedhofs
http://de.wikipedia.org/wiki/Camposanto_Monumentale

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Nach den Besichtigungen sind wir noch mal durch die Stadt gebummelt und um die Mittagszeit zurück zum Wohnmobil.

Lucca war unser nächstes Ziel, was wir nach kurzer Fahrt erreichten. Die Entfernung von Pisa nach Lucca beträgt nur etwas über 20 Kilometer. Wir fahren zum Stellplatz „Il serchio“, der günstig zur Altstadt von Lucca liegt. Das Navi führt uns fälschlicherweise in eine Wohnstraße, wo es mit unserem Womo gerade so durch geht, es geht um Zentimeter. Beim zweiten Versuch finden aber die richtige Zufahrt.

Incl. Strom und W-Lan zahlt man 25.00 EUR. Der Platz ist in Ordnung, die Stellflächen sind mit Hecken abgeteilt.

Wir gehen in die Stadt, wobei der Weg zu Fuß kein reines Vergnügen ist, da die Zufahrtsstraße teils keine Bürgersteige hat und das Viertel auch nicht gerade einladend wirkt. Beim nächsten Mal nehmen wir gleich das Rad und gut isses.

Die Altstadt von Lucca gefällt uns von Anfang an. Wir gehen zuerst etwa 2 Kilometer auf der Stadtmauer. Dabei muss man wissen, dass diese Mauer ca. 12 Meter hoch, über 4 KM lang und so breit ist, dass darauf Autos fahren können. Es ist ein beliebter Jogging Parcours, Fahrradstrecke Spazierweg und vieles mehr. Man hat schöne Ausblicke in die Stadt.

Begonnen wurde diese Verteidigungsanlage im 15. Jahrhundert. Als der Stadt die Feinde abhanden gekommen sind, hat man sie mit Bäumen zur Promenade umgewandelt.

Ein Artikel mit ergänzenden Infos über Lucca:

http://www.welt.de/reise/nah/article120 ... Mauer.html

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Die Mauer von unten/außen

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Auf der Mauer

Nach einiger Zeit gehen wir runter und tauchen in das Gewühl der engen Straßen und der Plätze ein. Es gibt eine Unzahl von teils sehr originellen Geschäften. Auf dem ovalen Platz "Piazza dell'Anfiteatro" essen wir etwas und setzen danach unseren Gang durch die vielen Gassen fort.

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Piazza dell'Anfiteatro

Lucca begeistert uns, wir beschließen, am nächsten Morgen mit dem Fahrrad wieder in die Stadt zufahren.

05.09.
Nach dem Frühstück fahren wir mit den Rädern Richtung Altstadt, wo wir nun die Mauer komplett umrunden. Dann fahren wir runter in die Gassen und lassen uns einfach treiben. Die Vielfalt der Straßen und Plätze, der Gebäude und der Geschäfte fasziniert uns. Da die Masse der Touris so früh noch nicht da ist, haben wir bei der Rundfahrt besonders viel Freude. Im Unterschied zu Pisa gibt’s hier auch keine fliegenden Händler. Wir schauen uns weitere Gebäude und Kirchen an und erklimmen den Turm, auf dem Bäume wachsen - den "Torre Guinigi" Weiteres zu diesem Turm im oben verlinkten Artikel.

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Der etwa 45 Meer hohe Torre Guinigi

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Ausblicke über die Altstadt von Lucca

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Die Pflanztröge für die Bäume

Am frühen Nachmittag setzen wir unsere Reise fort. Es ist sehr warm und vor weiteren Stadtbesichtigungen wollen wir ans nahe Meer. So fahren wir nach Viareggio. Der melodische Name und die Nähe zu Lucca haben uns neugierig gemacht.


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Re: Gardasee und etwas Toskana

Beitrag von Biggi & Reinhard »

Hallo Birgit & Günter,
Danke fürs mitnehmen und für die schönen Bilder :dau3


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