Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

... eure Reiseberichte aus Norwegen
butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

Der nächste Tag führte uns weiter auf der 13 über enge Strassen und fast immer am Wasser entlang gen Norden.
Ein Zwischenhalt an einem der imposantesten Wasserfälle Norwegens musste natürlich sein...

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Eine ziemlich lange Strecke war das an diesem Tag bis nach Odda. Der Campingplatz war am frühen Nachmittag noch recht leer und so hatten wir schnell aufgebaut und die Fahrräder abgeschnallt um dem kleinen Städtchen am letzten Ende des Hardangerfjordes einen Besuch abzustatten. Steil bergab ging es mit den Rädern in die Stadt und schon bei der Abfahrt kam mir der Gedanke, wie wir hier wieder hochkommen sollen... In Odda gab es ein paar kleine Geschäfte, den Hafen, eine Eisbude und einen wunderbaren Blick aufs Wasser...

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Leider konnten wir den am nächsten Tag geplanten Trip auf den Gletscher nicht machen, denn es lag noch zuviel Schnee und die Strasse war für Wohnmobile gesperrt. Das muss also auch für einen nächsten Urlaub warten. So blieb uns am Tag darauf nur die Fahrt unter dem Gletscher hindurch 11 Kilometer, bis dahin unser längster Tunnel, um dann weiter gen Rosendal zu fahren, nur knapp 50 Kilometer lang war dieser Tagesabschnitt und doch fanden wir uns in einer anderen Welt wieder. Plötzlich keine engen Täler mehr, sondern die Weite des Wassers vor uns und einen genialen Stellplatz direkt in der Nachbarschaft zum Schiffsanleger. Das Schloß mit dem Rosengarten lud zum abendlichen Spaziergang ein und mit den Rädern erkundeten wir noch die Ortschaft am Fjord. Abends sollte dann die Fischpalette noch erweitert werden. Die ersten Dorsche gingen im Hafenbecken an den Haken, eine erste Makrele und auch einen Lachs an der Einmündung des kleinen Flüsschens konnte ich überlisten.

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Gegen eine kleine Standplatzgebühr konnten wir dann auch die sanitären Anlagen nutzen, also Rosendal - eine absolute Empfehlung. Von hier aus kann man mit dem Wasserbus bis nach Bergen und zurück fahren. Sicherlich auch eine tolle Möglichkeit das Land zu bereisen.

Von Rosendal aus fuhren wir nun am nächsten Tag weiter gen Flam. Dort wollten wir eine Familie besuchen, die aus unserem Ort nach Norwegen ausgewandert ist und ihr neues Zuhause gefunden hat. Das bedeutete zunächst zurück nach Odda, also noch einmal durch den Tunnel und dann am Hardangerfjord entlang zu fahren. Die vielen Obstplantagen in Hanglage beeindruckten uns. Hier am Hardangerfjord gedeiht das Obst besonders gut und diese Gegend ist wohl das "Obstzentrum" im Lande.

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Bald zeigte sich die imposante Hardangerbrücke...

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die wir dann auch befuhren und natürlich auch den sofort sich anschließenden Tunnel mit dem besonderen Highlight, dem Kreisverkehr im Berg, wahnsinnig, was die Norweger da gebaut haben.

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Bald wurde die Landschaft wieder anders, das Tal weiter, allerdings die Berge höher und schroffer. Über uns segelten die Gleitschirmflieger...

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In Flam angekommen hatten wir Glück, die Sonne schien, auch wenn es noch recht frisch war mit um die 12 Grad, war das schon ein beeindruckendes Bild wie die "Carribbean Princess" sich hier am Fjordende in die Landschaft drängte und die vielen Hunderte Touries zumeist aus Fernost belebten das kleine Örtchen enorm. Der Sehr gut aufgestellte um empfehlenswerte Campingplatz bot uns für die näcsten zwei Tage eine sehr gute Basis. Lediglich die Flambahn und die nahe gelegene Strasse trübten durch ihre Geräusche etwas den Erholungseffekt.

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Den Abend nutzten wir nach einem kleinen Abstecher zum Schiffsanleger für eine kurze Stippvisite bei unseren "Neunorwegern". Das Navi führte uns schnell dorthin. Die Familie wohnt im engen Tal in Flam. Er ist Braumeister in der örtlichen kleinen Privatbrauerei und sie hat im Tourismusbüro einen Job gefunden, das gemietete Häuschen steht am kleinen Fluss der in den Fjord mündet. Die Kinder besuchen den Kindergarten im Dorf.
Die Folgen eines gewaltigen Frühjahrshochwassers waren überall noch zu sehen. Flam musste teilweise evakuiert werden. Die Schule konnte seitdem nicht mehr genutzt werden, weil die einzige Brücke weggeschwemmt worden war. Aber inzwischen soll sie wohl wieder aufgebaut worden sein. Die Überraschung war uns gelungen und so haben wir bis zum Abend gesessen und uns für den nächsten Abend nochmal verabredet...

So, das soll für heute reichen, bald gehts weiter..
Zuletzt geändert von butt62 am Do 5. Nov 2015, 17:04, insgesamt 2-mal geändert.


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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von andalusa »

Wunderschön bitte weiter so, danke schon mal. .....

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butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

In Flam sind wir zwei Nächte geblieben. Eigentlich war für den zweiten tag die Tour mit der Flambana geplant, aber das Wetter war sehr schlecht, leichter Nieselregen und Nebel, also kaum Sicht und es war auch ziemlich kalt. So haben wir uns zu einer Fjordfahrt entschlossen und sind zunächst per Bus bis nach Gudvangen gefahren, dort umgestiegen und in eines der Fjordschiffe gestiegen, das uns wieder zurück nach Flam brachte. Der Naeroyfjord zeigte sich in seiner ganzen Schönheit und das etwas surreale Licht tat sein Übriges. Interessant die Orte, die nur per Schiff zu erreichen waren, auch eine kleine Stabkirche gab es in einem der Orte.

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Hier noch ein Panoramafoto von der Einfahrt in den Sognefjord mit Blick auf Naeroyfjord unf Aurlandfjord:

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In Flam lag schon wieder ein neuer Pott am Kai und zwar diesmal eines der Costa Reederei, die Costa Fortuna. Also immer Betrieb dort im kleinen Dörfchen....

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Abends gab es dann bei unserer Auswandererfamilie wieder leckeres Essen, Elchfilet und Pilzsoße, oberlecker - und natürlich vom Braumeister selbst gebrautes Bier. Das Bier in Norwegen schmeckt übrigens total anders als bei uns. Das hier fast ausschließlich gebraute "Pilsner" wird in Norwegen fast garnicht nachgefragt und gebraut. Aber lecker wars trotzdem, und wenn man dafür nicht die obligatorischen neun Euro für die Flasche hinlegen muss, noch besser :cool1 :cool1

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter auf unserer Route gen Norden, allerdings mit einem kleinen Abstecher nach Borgund, wo wie die berühmte Stabkirche besuchen wollten. Dafür wollten wir eigentlich die Route über den Stegastein nehmen und diesen tollen Ausblick von der Kanzel auf den Aurlandfjord genießen, allerdings habe ich mich vertan und bin falsch abgebogen und ehe ich mich versah, waren wir schon im Laerdaltunnel, mit fast 26 Kilometern Länge der längste Festlandstunnel der Welt derzeit. Eine halbe Stunde "unter Tage" bin ich auch noch nie gefahren und ein bißchen mulmig wird einem dann schon, wenn man nicht komplett abgebrüht ist.
Nur wenige Kilometer vom Tunnelausgang waren es dann noch auf der E16 Richtung Oslo bis Borgund, wo wir natürlich die historische Route ausprobiert haben, hier findet sich auch manch guter Stellplatz für die Nacht.

Die Stabkirche war gut besucht und auch das Besucherzentrum. Hier merkt man, dass Norwegen ein reiches Land ist, alles perfekt eingerichtet und personell gut ausgestattet. Ein paar schöne Fotos noch, ein kleiner Spaziergang oberhalb der Kirche und wieder ging es zurück ins Wohnmobil, wo wir uns noch eine Suppe zum Mittag zauberten. :D

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Von Borgund ging es zunächst dann wieder zurück bis zum Laerdaltunnel, aber diesmal an ihm vorbei auf der 5 bis zum Sognefjord, wo die nächste Fährüberfahrt in Richtung Kaupanger notwendig war. Diese kleinen Fährüberfahrten sind zwas auf die Dauer echt teuer, aber immer eine willkommene Abwechslung, denn die Fahrerei ist mitunter echt anstrengend, wenns denn eng wird auf den Fjordstrassen.
In Sogndal bogen wir dann ab in Richtung Westen und blieben von da an auf der 55 immer am Fjord entlang. Wieder gab es manch tollen Blick aufs Wasser. An hermannsverk fuhren wir noch vorbei und bei Hella wieder auf die Fähre. Dort war auf dem gegenüberliegenden Ufer der Campingplatz zu finden, der uns dann für die nächste Nacht ein zu Hause wurde. Ein toller Stellplatz, fast nur deutsche Camper und ein freundlicher, deutsch sprechender Campingplatzleiter. Also auch dieser Platz - eine ganz klare Empfehlung. Ein toller Blick auf Balestrand und die dahinter liegenden Berge war natürlich inclusive...

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butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

Von Balestrand aus zog es uns nun an die Küste. Das nächste Tagesziel war Florö - ein Städtchen an der Küste und erster Anlaufpunkt der nordgehenden Hurtigrutenschiffe. Doch auf der Fahrt dahin mussten wir das Gaulafjell durchqueren und das brachte seine ganz eigenen Eindrücke mit sich. Erstmals musste ich einige hundert Meter mit dem Wohnmobil rückwärtsstoßen, als plötzlich ein Reisebus von uns stand.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010003.jpg

Eine ganz schön knifflige Angelegenheit und nichts für schlechte Nerven, denn entweder ein Absatz von einem halben Meter oder die Felswand war immer gut im Blick zu behalten. Aber irgendwie haben wir es geschafft und langsam aber sicher gings weiter immer wieder bergan durch teilweise sehr kurvige Serpentinenstrecken bis der Schnee immer mehr zunahm und wir schließlich mitten im Winter landeten. Ein zugefrorener und verschneiter Gebirgssee mit seiner Kulisse brachte überwältigende Eindrücke und tolle Fotomöglichkeiten. Leider können die Fotos die Stimmung doch nicht ganz vermitteln. Vom "Gipfel" aus ging es dann langsamer wieder bergab, bis auch der Schnee wieder deutlich weniger wurde. Es hätte mich gereizt, hier mal die Angel auszuwerfen und einen Lachs zu fangen, aber das ist wohl dort nur mit Genehmigung möglich.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010015.jpg
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010012.jpg

Kurz vor Florö kam dann die Sonne hinter den Wolken hervor und nach etwas Suchen und einer Strassenbaustelle in der Stadt konnten wir dann doch noch unseren Stellplatz finden auf dem örtlichen Campingplatz. Unser Nachbar hatte gerade ein dickes Fischfilet in der Bratpfanne und so kam man schnell ins Gespräch.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010054.jpg

Mit dem Rad erkundeten wir noch die Stadt und den Hafen, den Abend verbrachten wir auf dem großen zum Fjord zeigenden Felsen, allerdings war angelmäßig ausser vielen Verlusten nichts zu vermelden. Den Campingplatz, der eigentlich eine Hüttensiedlung ist, können wir nicht empfehlen. ER wird geführt von einem polnischen Hotelkonsortium. Es war sogut wie nie jemand in der Rezeption. Es gibt nur 4 Stromanschlüsse für Wohnmobile, die Wcs waren verschmutzt und wurden in den zwei Tagen auch nie gereinigt und der Duschautomat war nach einem Tag auch verstopft bzw. voll. Wie sind dann nach zwei Tagen auch ohne zu bezahlen weitergefahren - es war mal wieder keiner da. Und für uns interessiert hatte sich auch niemand. Aber die Stadt ist wirklich ganz schön und übersichtlich. Am zweiten Tag war dort der "Tag des Lachses" - die ganze Stadt wurde bei Livemusik zur Fressmeile und die Stimmung war sehr fröhlich und ausgelassen. Hier ein paar fotografische Eindrücke....

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http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010056.jpg

Unser persönliches Highlight:

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010053.jpg

Nach dem Besuch in der Innenstadt ergab sich noch eine Mitangelgelegenheit per Boot und mit dem schon erwähnten Campingnachbarn gings ein paar hundert Meter auf den Fjord hinaus und zwei Stunden kurzweilige und muntere Angelei brachten nicht nur viel Spaß, sondern auch viel Fisch. Die Palette der gefangenen Fischarten vergrößerte sich um eine Seezunge und einen Pollack. Jede Menge Köhler gingen ebenfalls an die Angel.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010049.jpg
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010052.jpg


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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von MatthiasGE »

Toller Bericht einer wirklich schönen Reise deren Ziele auch mir bekannt sind aus meiner Norwegenreise von 2011. Ich freue mich auf eine Vortsetzung.


butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

Von Florö aus sollte die Reise nun noch einmal ins Landesinnere gehen. Über die E5 und die E39 fuhren wir zunächst in Richtung Osten und Süden. Die E30 hat einige riesengroße Baustellen, auch Tunnel werden hier gerade in den Felsen getrieben. Das hat manche Verzögerung gebracht. Aber dafür war es ein sehr entspanntes Fahren, denn die E39 ist im Vergleich zur Touristenstrasse 13 sehr gut ausgebaut und bereitet dem Wohnmobilisten keinerlei Probleme. In Vadheim am Sognefjord bogen wir links ab und fuhren von nun an wieder auf der 55 in östlicher Richtung immer am Fjord entlang. Diese Fahrerei ist nicht nur wegen der oft engen Strasse sehr anstrengend für den Fahrer, sondern auch durch die Ablenkungen der herrlichen Landschaft.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010057
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010065
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010067

In Balestrand fuhren wir an dem Fjord entlang, in dem schon Kaiser Wilhelm Urlaub gemacht hat, natürlich zu Schiff. An unserem Quartier von vor einigen Tagen fuhren wir vorbei, wieder auf die Fähre und weiter führte uns die Fahrt zurück auf bereits bekannten Strassen immer ostwärts, allerdings dann nicht über die Fähre weiter gen Flam, sondern nördlich ab Sogndal am Lusterfjord entlang bis hinter Gaupne. Hier hat man die Möglichkeit, eine der Gletscherzungen des Jostedalgletschers zu besuchen und das wollten wir unbedingt noch machen. In freier Wildbahn stehen, das ging hier nicht so einfach, deshalb sind wir im Viki Camp eingekehrt, einem kleinen Campingplatz am Lusterfjord, direkt an der Strasse. Es war zwar etwas laut mitunter, auch der Wasserfall gegenüber machte gewaltigen Krach, aber der Campingplatz war sehr schön, die Sanitäranlagen pikobello und der Leiter des Campingplatzes sprach auch leidlich gutes Deutsch. So konnten wir ihn gleich nach dem Nigardsbreen befragen. Für den nächsten Tag war gutes Wetter angesagt, Sonne und Temperaturen an die 20 Grad - die hatte wir bisher noch garnicht.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010074
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010089

So blieben wir hier zwei Tage und verbrachten den folgenden Tag auf dem Gletscher bzw. am Rande einer der vielen Gletscherzugen. Für uns irgendwie irreal, in etwa 400m Meereshöhe einen Gletscher zu besuchen. Das ist der besondere Reiz in Norwegen, dass hier alles viel dichter ist, als in Mitteleuropa. Da fehlt auch die Enge wie in den Alpentälern und das ist sehr angenehm. Die etwa 30 Km Anfahrt waren schnell zurückgelegt und der Parkplatz am Besucherzentrum am nächsten Morgen noch recht leer.

Kurz informierten wir uns, welche Möglichkeiten es gibt, den Gletscher zu erkunden. Eine geführte Gletscherwanderung erschien uns doch als zu anstrengend, so haben wir uns für die individuelle Variante entschieden und fuhren noch die zwei Kilometer Mautstrecke bis zum Parkplatz. Der Wasserstand des Gletschersees war sehr niedrig, deshalb war die Variante, per Schiff bis vor den Gletscherfels zu stoßen, nicht möglich. Also über Stock und Stein den etwa 1 Km langen Weg gehen. Das es eine Stunde dauern würde, tatsächlich bis an den Gletscher zu kommen, hätten wir vorher nicht gedacht. Aber die Sonne schien, wir waren gut beschuht, da war das auch kein Problem.
Die türkise Farbe des Gletschers war toll zu sehen, hier und da brachen an der Felswand Eisstücke ab und krachten hinter dem abgesperrten Bereich herunter. Diese vielen visuellen Eindrücke in sich aufsaugen, was ein Foto garnicht alles wiedergeben kann zu spüren - es war einfach genial. Auch interessant zu sehen, welche Bahn sich das Gletschertauwasser im Gestein geschlagen hatte.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010108
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010178
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010130
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010110

Nach dem anstrengenden Rückmarsch, in dem ich auf einem Schneefeld auch noch einen Meter durchbrach und mit dem Füßen plötzlich in einem Bach stand, zum Glück ohne mit zu verletzen, kochte die Hausfreu erstmal ein leckeres Süppchen und wir mussten uns im Wohnmobil zu einem kleinen Schläfchen hinlegen. Zurück im vikicamp lockte uns die Sonne und wir absolvierten bei etwa 12 Grad Wassertemperatur ein kleines Bad im Fjord. Von seiner terasse zeigte der Campingplatzwart uns einen Vogel und meinte, die Deutschen die spinnen, aber uns hats sehr erfrischt. Abends leihten wir uns für ein Stündchen noch ein Boot zum Angeln und neben einem Rotbarsch konnte ich auch noch einen Dorsch aus den Tiefen des Fjords zuppeln. So ging bei einem Gläschen Wein und mit dem wunderbaren Blick auf Fjord und Wasserfall ein sehr schöner Tag zu Ende.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010222
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010228


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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von jion »

Super Reisebericht und klasse Fotos, Danke für diese tollen Eindrücke, und das wir virtuell dabei sein durften, bzw. dürfen


butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

Vom Viki Camp aus zog es uns nun wieder gen Heimat. Ein paar Tage zum Austrudeln wollten wir noch in Schweden verbingen. Nach Überquerung des Sognefjordes ging es auf der E16 immer weiter Richtung Oslo durchs Tal, auch hier viele Strassenbaustellen und die Strassen werden deutlich komfortabler, manches Skigebiet durchfuhren wir und die Landschaft veränderte sich deutlich jenseits von Fjordnorwegen. Aber auch dies hatte seinen Reiz. Wir bogen auf die 52 ab und weiter ging es immer südwärts. Ab Gol ging es weiter auf der 7 und bald suchten wir uns für die Nacht einen Stellplatz. Da die Campingplätze an der Strecke alle ausschließlich den Dauercampern vorbehalten waren, fand sich unweit der Strasse ein ruhiges Plätzchen für die Nacht so etwa in der Höhe von Gulsvik. Der Grill wurde angeschmissen und kurz vor dem einsetzenden Regen, der die ganze Nacht durchhielt waren wir auch gut gesättigt und zogen uns ins Wohnmobil zurück.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010232.jpg

Am folgenden Tag fuhren wir dann weiter Richtung Oslo immer an tollen wilden Lupinen vorbei und es wurde auch deutlich urbaner, die Grundstücke größer und auch die Häuser großzügiger.

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010240.jpg[/img

Oslo war ein kleines Nadelör, aber es ging dennoch einigermaßen gut, durch die Stadt mit dem großen Fahrzeug heile durchzukommen. Am Hafenkai lag die Color Fantasy abfahrtbereit - nächstes Jahr werden wir mal Kiel-Oslo probieren. Bald wehten dann wieder schwedische Fahnen am Mast, ein kurzer Tankstop und weiter ging es auf der Autobahn an Göteborg vorbei und zur Zwischenübernachtung auf einen der vielen ausgeschilderten Campingplätze. Die Spuren der Mittsommernacht waren noch allgegenwärtig...

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010241.jpg
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010244.jpg

Am folgenden Tag wollten wir einen Campingplatz im Süden von Schweden in der Nähe von Hörby anfahren, den Campingplatz Ringsjöstrand...


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Tschuringa
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von Tschuringa »

Wir waren dieses Jahr auch am Nigardsbreen. Haben aber nur von der Ferne geschaut.
Die Dame vom CP meinte, der wäre ziemlich weit zurück gegangen und wenn wir ihn
schon gesehen hätten, sollte wir ihn uns so in Erinnerung lassen, wie er 2006 gewesen ist.
Wenn ich mir dein Foto oben so ansehen, dann hatte sie wohl recht.

Schau mal, so sah er 2006 aus:

http://666kb.com/i/d423xffn1lfk4ljdd.jpg


butt62
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Re: Tips für ersten Norgeurlaub gesucht

Beitrag von butt62 »

Das ist ja echt krass, wahnsinn, da hätten wir uns damals ja viel Wegstrecke gespart.

Aber ich wollte die Geschichte noch ein Stück weitererzählen. In Schweden sind wir am Ringsjöstrand Campingplatz tatsächlich am nächsten Tag gelandet, ein bißchen knifflig ist es, wenn man sich aufs Navi verlässt und irgendwann der Sprit knapp wird und man durch die absolute Wallachei fährt. Aber kurz vor Ultimo haben wir doch noch eine Automatentanke gefunden und konnten weiterfahren. Der Campingplatz ist wirklich zu empfehlen, so blitzsaubere Sanitärgebäude habe ich noch nirgends erlebt.

Liegt wohl auch daran, dass man sich die Schuhe nach dem Betreten ausziehen muss. Naja, man erlebt immer wieder was neues. Leider war es dort sehr windig und also nicht so schön bei dem Wetter weil seh ungeschützt, deshalb haben wir beschlossen, die Nähe zu Kopenhagen noch zu einem Kurztrip zu nutzen. Also kurzentschlossen am nächsten Tag über die Brücke nach Kopenhagen, nicht lange hat die Fahrt gedauert. Eine Stellplatzapp hatte uns das Citicamp finden lassen, absolut empfehlenswerter allerdings reiner Womostellplatz neben einem Heizkkraftwerk von Dong in einer Industriebrache. Alles sehr spartanisch, aber der Vorteil war: Erstens billig und zweites nur 2 Km vom Stadtzentrum entfernt. Endlich konnten wir unsere Bikes mal so richtig nutzen und das hat echt Laune gemacht. Die Stadt ist sehr kompakt und gut zu erradeln.

Es war Freitag und wahrscheinlich letzter Tag an der Uni, überall fuhren LKWs mit Studenten hupend und lärmend duch die Stadt. Sehr lustig war es in der von einem holländischen Architekten angelegten "Hafengegend" - man fühlte sich wie in Groningen oder Amsterdam. Ein sehr schöner letzter Punkt auf unserer Route. Ein Tag hat uns aber gereicht und so ging es dann zum Austrudeln am nächsten Tag wieder zurück an die Ostseeküste in Schweden.
Unweit von Trelleborg entfernt fanden wir einen lauschigen Dorfplatz, konnten dort den ganzen Tag stehen und faulenzen, mal kurz ins Wasser und gemütlich ganz allein und unbehellig Kaffetrinken mit Meerblick. Klasse... Am nächsten Tag dann auf die Fähre und heim gings...

http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010245
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010246
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010248
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010258
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010259
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010260
http://www.martin-vibrans.de/norway/P1010271

So, das wars dann, hoffe, es hat Euch Spaß´gemacht, mitzufahren, nächstes Jahr wird es per PKW auf Hüttentour gehen, da sind wir dann auch schon gespannt. Wenn dann irgendwann vielleicht die pekuniären Verhältnisse es uns erlauben, werden wir uns ein eigenes WOMO anschaffen. Aber das braucht wohl noch etwas Zeit.... Abschließend lässt sich vielleicht noch sagen, dass ich froh war, den Wohnwagen zu Hause gelassen zu haben, denn das hätte zu viel Nerven gekostet, auch wenn uns immer wieder Gespanne entgegenkamen (die Holländer sind da scheinbar schmerzfrei). Wir hatten als Karte den norwegischen Vejatlas, der oft gelobt wird. Man kann sich aber nicht darauf verlassen, dass die entsprechend farblich gekennnzeichneten Straßen auch dem gleichen Standart entsprechen. Manchmal war ich heilfroh, dass so wenig Verkehr war. Nur so als Tip zum Schluß für alle, die sich Norwegen per Wohnwagengespann erobern wollen. Zumindest in Fjordnorwegen würde ich davon abraten.


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