Sonntag, 7.7., Epinal, Radeltag 2
Ich will um 8 ab Epinal nach Nancy. Also früh raus. Bin um 20 vor acht am Bhf, der Zug fährt täglich, sauf Dimanche. Egal. Sauf ich halt Kaffee, esse Pain au Chocolat, dann nach Nancy. Ein paar Bilder bei Stanislas.
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Dann runter zur Meurthe und über den Canal de jonction bis Messein. Hier trifft der Canal die Mosel. Vor zwei Jahren bin ich, von Lunéville kommend, schon mal hier gewesen. Die Radroute Richtung Charmes/Epinal ist nicht ausgeschildert. Ich irre etwas herum, fahre auf der Landstrasse und verlasse mich auf dann auf den GPS-Track. Gut, denn so komme ich auf eine sehr schöne Pont-Canal!
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Schade, dass es nicht weitergeht. Also 2 km zurück. Ärgerlich: Ich war nur 150 m von der Strasse weg!!!
Wie überall in Frankreich findet man auch hier verfallene Gebäude, hier wohl ein altes Ziegelwerk.
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Mal auf der Strasse, mal auf dem Damm, es geht fröhlich weiter. In Charmes einen Kaffee. Dann bin ich, recht früh in Epinal. Klasse Tag!!!!
Ausruhen, gutes Abendessen, kleiner Schnack mit Bootfahrern aus Verden/Aller. Repos.
85 km auf dem Rad.
Montag, 8.7., Epinal: Radeltag 3
Sollte eigentlich eine gute Tour werden. Schleusentreppe von Golbey, dann 60 km mit leichtem Gefälle. Schon vor halb acht bin ich auf dem Rad. Der Start war perfekt, schnell bin ich am Canal des Vosges, die Schleusen sind so nah beieinander, dass man von einer Schleuse immer schon die nächste sieht. Zügig geht es hoch. Oben endet der Radweg, ich frage einen Einheimischen, der zeigt mir den Weg weiter. Also über die Straße auf eine Höhe von 380m, auf der anderen Seite wieder runter.Easy. Ein Brummi schleicht hinter mir her, ich fahre links ran und winke ihn vorbei, was er mir mit zwei kurzen Hupstößen dankt. Klasse, die Franzosen. Nochmal von 358 auf 388, alles kein Thema, dann bin ich wieder am Kanal. In Fontenoy le Chateau habe ich 46km in etwas über 2 Stunden. So kann es weitergehen!
Wieder ein verfallenes Industriegebäude.
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An einer Schleuse beobachte ich einen holländischen Frachter, der mit einem Affenzahn in die Schleuse rauscht. 40m lang, rechts und links 3cm Platz. Er fährt daso locker rein. Beeindruckend. Frachter sind auf diesen Kanälen selten.
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Aber, die schöne Strecke ist vorbei. Der „offizielle“ Radweg ist sehr grob, ich fahre trotzdem, dann kommt mir Bruce entgegen. No way! Er ist aus Australien und mit Randy auf einem Kahn unterwegs. Randy kommt ran. Can we give this gentleman a lift. Sure. Also Räder auf das Boot, an der Baustelle vorbei.
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Es wäre doch ein Weg da gewesen. Boot wieder ran und mit dem Rad zur nächsten Schleuse. Ich verabschiede mich und radele alleine weiter. Der Weg wird schlechter, ich weiche kurz auf die Straße aus, dann wieder auf den Radweg.
Jetzt immer zwischen einem Fluß und dem Kanal. Ich kann jetzt nicht mehr einfach ausweichen. Dann liegen gefällte Bäume auf dem Weg.
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Ich trage das Rad drüber. Es wird immer bewachsener. Gestrüpp hängt im Weg. Bei la Baisse Vaivre führt eine kleine, alte Brücke über den Kanal. Drüben sieht nichts nach „Weg“ aus, also weiter.
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Jetzt ist es fast unmöglich, zu radeln. Ich komme unter einer Brücke durch, überlege, ob ich zur Strasse hoch klettere. Eine Leiter ist da, aber ich kriege das Rad nicht hoch. Ich quäle mich noch einen Kilometer weiter, dann kehre ich um. Ich will über die alte Brücke auf die Straße. Ca 600 m bis dahin. Aber: Dickicht, kein Durchkommen. Ich schiebe das Rad zunächst bergauf, immer weiter weg von der Straße. Dann im kleinen Gang auf einer „Piste“. Kein Weg zu einer Straße in Sicht. Von 246m geht es rauf auf 287m, in voller Mittagshitze. Ich erreiche eine Siedlung, eine Postbotin zeigt mir, wo ich bin und wie ich wieder runter zum Kanal komme. Es geht noch mal runter und hoch, dann bin ich in Corre. 15 km und 300 Höhenmeter anstatt 5km und Null Höhenmeter ( wenn der Weg weiter befahrbar gewesen wäre ). In Corre frage ich nach Einkaufsmöglichkeiten. Ja, ein Intermaché Am Ortsrand. Also hingeradelt, ich brauche Bananen und Trinkjoghurt. Aber, wenn’s dumm läuft, dann bitte konsequent. Der Laden macht Mittagspause. Ich plane die weitere Tour mit der Michelinkarte, finde dann aber eine Abzweigung nicht. Somit geht es über Land weiter. 40 km durch die Pampa, 400 Höhenmeter.
Aber ich erreiche den Bus nach Luxeuil les Bain, gönne mir ein teures Wasser und Gummibärchen. Dann in Luxeuil zum Schalter, frage wo der Zug abfährt. Antwort: kein Zug, es fährt kein Zug. Ich zeige meine Fahrkarte, da steht die Zugverbindung doch drauf. Ja, aber heute nicht. Streik. Mein Herr, ich muss nach Epinal. Ja, dann können sie mit dem Ersatzbus fahren, der fährt um 18:10 Uhr. Warten, Fahrrad wieder in den Kofferraum ( Bus ist gut besetzt, Kofferraum auch, aber der Busfahrer räumt um, so dass das Rad reinpasst ). Er fährt alle zu bedienenden Bahnhöfe ab, was länger dauert, als mit dem Zug, ich bin erst um 20 Uhr wieder in Epinal am Auto. Jetzt nach Vesoul, kochen, essen, das wäre etwas zu spät, zumal die Folgetour die Längste sein wird. Beschluss: Ich lege einen Pausentag ein. Telefon mit Marie-Line, ok, ankomme Donnerstag den elften, um 13 Uhr, der Stefan. Lalla lalalla la lalalalala
Abends schnake ich mit einem holländischen Ehepaar über alles und nichts bei einem netten Glas Wein.