Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

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Hannibal
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Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von Hannibal »

Hier der Bericht vom 03.11.2011 bis 10.11.2011

Donnerstag, den 03.11. 2011 Auch am Morgen regnet es ohne Unterlass. Bei Starkregen passieren wir die spanische Grenze. Die Senken auf den Straßen sind mit Wasser gefüllt – hier nur keine Vollbremsung machen..... In den Bergen stehen viele PKWs am Straßenrand und warten, dass der Starkregen nachlässt. Es ist wirklich kein schönes Fahren, zumal auch die Seitenspiegel keine gute Sicht nach hinten zulassen.
Am Vormittag erreichen wir Figuera in Spanien. Am Dali-Museum fahren wir vorbei. Das Museum haben wir vor zwei Jahren ausreichend besichtigt. Am großen Eroski-Markt in Figuera (nett, wenn man sich auskennt, und weiß wo man stehen kann) machen wir eine kleine Pause. Aber es regnet immer noch.
Wir suchen in Figuera ein Vodafon-Geschäft, um eine neue SIM-Karte zu kaufen. Ohne Laptop ists nur ein halbes Leben... Aber wir finden nichts. Dann eben auf nach Girona. Fast 100 km entfernt, ein Klacks!
Girona hat ebenfalls Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dies ist aber erst mal nebensächlich, da wir ein Vodafon-Geschäft suchen. Gegen 14:15 Uhr machen wir uns auf die Suche. Die Hunde haben ihre Runde hinter sich und schlafen im Womo. 3 – 4 Stunden halten sie allein durch, das sind sie gewohnt. In einer Apotheke frage ich nach dem Vodafonladen. Es sind ca. 4 Personen im Laden die etwas kaufen wollen und 4 Bedienstete stehen hinter dem Thresen. Plötzlich sind alle Menschen im Gespräch vertieft, wo denn nun der Vodafonladen ist. Wir sehen uns an und müssen lächeln. Wo gibt es denn so etwas in Deutschland, dass sich alle Leute um eine Auskunft bemühen???? Na ja, wir bekommen den passenden Hinweis und finden auch das Geschäft. Aber es macht erst um 17 Uhr wieder auf. Die Mittagspause ist halt länger als in Deutschland – dafür bleibt es auch abends länger auf. Diese Zeit nutzen wir, um uns die Altstadt anzusehen. Eine kleine, nette, aber unbedeutende Kirche lädt uns zum Verweilen ein. Auch hier Prachtbauten an einem Fluss, der Alt- von Neustadt voneinander trennt. Ein großer Platz, an dem sich ringsherum Arkaden befinden, in denen sich Geschäfte und Restaurants aneinander reihen. Der Regen ist vorbei und flugs bevölkern sich die Tische und Sitzreihen. Jede Menge Bars, Cafes, Esslokale säumen unseren Weg. Auch wir lassen uns einen Cappuccino an einem Tisch gut schmecken, dabei erinnern wir uns, dass das Sitzen ja extra kostet, aber es tut sooo gut . Wir richten uns jetzt erst mal „spanisch“ ein, vergessen die französischen Redewendungen und radebrechen die spanischen.
Als es 17 Uhr ist, finde ich auch zurück zum Vodafon-Geschäft, was nicht einfach ist, denn man geht nicht immer nur den geraden Weg. Durch viele Gassen und Winkel zurückzufinden ist schon eine Kunst. Nun wollen wir die SIM-Card kaufen, aber die alte Card und der Stick sind aus Portugal. Da geht also nichts mehr und wir müssen einen ganz neuen Stick mit SIM-Card kaufen. Der Verkäufer ist bei der Installation nicht sehr hilfsbereit.. Er meint, es muss sich alles „von selbst installieren“. Dazu muss aber erst das alte Vodafon-Label gelöscht werden. Das klappte nicht ganz so gut. So haben wir in der Hitze des Geschäftes Blut und Wasser geschwitzt, dass wir es hinbekommen. Zum Ende klappte es auch... Wir verließen dann „im Dunkeln“ das Geschäft und mussten jetzt wieder unser Womo finden.

Als das Auto gefunden wurde, wollten wir so schnell wie möglich heraus aus Girona. Durch enge Gassen bahnte ich mir den Weg in Richtung Madrid. Als wir den Stadtkern hinter uns ließen, bog ich von der Hauptroute ab und in eine Seitenstraße hoch in den Wald. Auch hier wieder: zufällig fand ich um Dunkeln einen ebenen Platz auf dem wir in der Nähe eines Hauses stehen konnten. Herrlich ruhig an einem Wäldchen. Hier konnten unsere Hunde dann erst mal ein wenig rennen und laufen, so dass wir anschließend alle 4 in einen erschöpften Schlaf fielen.

Freitag, den 04.11. 2011 Früh werden wir durch Emma geweckt, da sie auf Bellen eines anderen Hundes antwortet. Aber das macht nichts, wer früh zu Bett geht, kann auch früh wieder aufstehen. Ein karges Frühstück mit anschließender kleiner Hunderunde (da schon wieder Regen) lässt uns mit guter Laune und strahlenden Gesichtern weiter Richtung Madrid fahren. Endlich sind wir auch wieder „online“ und können vor der Abreise die nötige Korrespondenz in Angriff nehmen.
So starten wir bei starkem Regen, was unseren Entschluss wachsen lässt, erst mal einen gehörigen Sprung auf den Strassen Spaniens weiter zu fahren. Wir nehmen die Durchgangsstrasse (A 2), vermeiden aber die teuren Autobahnen. Diese Strassen sind gut zu befahren, oft zweispurig, ohne die vielen Kreisverkehre der kleineren Strassen. Spanien stellt sich hier ganz anders dar, als in den von uns so geliebten Küstenregionen. Zunächst fahren wir durch viel landwirtschaftlich genutzte Gebiete. Die Strassen sind gut, aber überall bauen die Spanier wie verrückt. Das hindert nicht am guten Vorwärtskommen. Nach Vic geht es immer höher in die Berge und die Temperaturen sinken. An einer Repsol-Tankstelle auf der A2, bekommen wir Gas und auch der Einfüllstutzen kann mittels Adapter vom Tankwart, der mit einem Kästchen mit verschiedenen Anschlüssen hilfreich zur Seite steht, an unsere Gasflasche angeschlossen werden. Die Koordinaten für die Repsol-Tankstelle: N41°39’46“-E1°11’56“, in Richtung Lleida. Ich küsse und umarme voll Freude die Tankwartin und auch Gabriele fällt ein Stein vom Herzen Unser „Leben“ im Warmen ist wieder gesichert. Es ist nämlich in Spanien sonst fast nur möglich, eine Landesgasflasche zu kaufen, für die wir hier aber keinen Platz haben. Abends stellen wir uns ausnahmsweise auf einen Rastplatz neben die A2. Ein noch warmes Baguette belohnt uns für den Entschluss. Noch 350 km bis Madrid. Ob wir das wohl morgen schaffen?
Am nächsten Morgen sind die Temperaturen doch sehr der Höhenlage angepasst und Gabriele ist froh, die Heizung einschalten zu können.


Samstag, den 05.11. 2011 Der Samstag ist durch ständiges Fahren – mit teilweisem Regen – nicht erbaulich und somit kann ich nicht viel berichten. Fast 400 km fahren wir, mit einer ordentlichen Mittagspause auf einem LKW-Rastplatz, wie sich das für Spanien gehört...
Bei Zaragosa halten wir - ganz gegen unsere sonstige Gewohnheit - an einer Tankstelle auf der A2, um dort zu übernachten. Der Tankwart wird informiert und versichert uns, dass er ein Auge auf uns haben wird, es wird uns nichts geschehen. Wir bekommen das obligatorische frische Brot und lassen es uns munden. Auch die Hunde haben ein Areal, wo sie frei laufen können und sich von der Fahrt erholen.
Noch einmal ca. 330 km, dann laufen wir in Madrid ein. Camping Osuna, in der Calle De Los Jardines de Aranjuez, Koordinaten: N40°27’13“ – E3°36’12“, haben wir dank unseres Navi schnell gefunden.
Nach Besichtigung des Platzes sind wir doch herbe enttäuscht. Sehr schräges Gelände. Nur ca. 8 Womos auf dem großen Gelände vermitteln einen verlorenen Eindruck. Das Duschwasser ist handwarm. Ein großer Waschsaal und lange Toilettenreihen lassen vermuten, dass hier im Sommer bestimmt ordentlich „was los ist“. Aber jetzt sind alle Womos verwaist, natürlich sind die Besitzer in der Innenstadt von Madrid, die ca. 13 km entfernt ist. Der Preis für eine Nacht ist u.E. auch recht happig. Fast 24 Euro sollen wir pro Nacht berappen. Enthalten ist darin 5 Euro für Elektrik. Die Spanierin in der Rezeption spricht kaum Englisch, so dass wir auch wenig Info für die Innenstadt bekommen.
Klein Adlerauge, nämlich ich, lässt den Blick vor dem CP schweifen und stellt fest, dass sich ein schöner Park gegenüber dem CP befindet. Schöne gerade Stellflächen. Dort stellen wir uns erst einmal hin. Zwei weitere Womos und ein Wohnwagen stehen auch dort. Der Besitzer eines Womos kommt gerade aus seinem Auto und wird von mir angesprochen. Er versichert mir, dass er schon mehrere Tage hier steht, der Wohnwagen sicher schon 15 „Dias“. Und es wird keine Policia kommen, die uns vertreibt.
Wir bedanken uns und überdenken die Sachlage. Ja, wir bleiben auch. Sind auch schöne Freiflächen hinter dem Park mit Wildwiesen. Dort können unsere Hunde sich auslaufen.
Die Nacht verläuft ruhig und der Regen hört auf.


Sonntag, den 06.11. 2011 Am Sonntagmorgen ist das allerfeinste Wetter. Blauer Himmel! Heute wollen wir es wagen und Madrid erobern. Da wir keine Ahnung haben wie weit es bis zum Stadtkern ist, fahren wir nach Frühstück und Hunderunde mit dem Womo ins Zentrum. Zuerst geht es über viele, viele Autobahnen. Oftmals ist die Ausfahrt so beschildert, dass ich erst zu spät bemerke, dass es doch die richtige Ausfahrt war, die ich gerade nicht genommen habe. Es kann auch an meiner Aufregung gelegen haben, dass ich mich öfters als normal verfahre. Dann muss ich wieder durch enge Gassen, um auf die Autobahn zurückzukommen. Und das alles mit einer Verlängerung des Womos. Wir haben jetzt eine Kiste hinten auf der Stoßstange, die um ca. 80 cm länger ist als das Auto ursprünglich war. Somit kann ich nicht mehr so gelant um die Kurven fahren, sondern muss ein ganzes Stück geradeaus fahren um dann erst das Lenkrad einzuschlagen. Aber durch Übung bekomme ich es inzwischen gut hin.
Wir wollen zum Prado-Museum. Das haben wir schon aus dem Internet herausgefunden. Auch die Adresse. Die Stadtstraßen sind größtenteils 4 bis 5-spurig, einige biegen dann links oder rechts ab. Der Bus fährt auf einer eigen abgesperrten Linie, auch die Taxen. Es wogt und wiegt in Madrid. Hier ist der Bär los. Überall laufen Fußgänger über die Straßen. Viele Geschäfte sind offen. Straßenfeger, Fensterputzer, und Straßenkehrmaschinen sind im Einsatz. Es ist wie an Wochentagen. Dann bin ich auf einer einspurigen Bahn als von hinten Blaulicht aufblitzt und ein Martinshorn erklingt. Oh Gott, wie kann ich Platz machen? Mit 2 Rädern rechts fahre ich in den Busbereich hinein. Ich bremse ab, damit die 4 Polizeiautos (nicht nur eines, wie ich angenommen hatte) sich im Zickzackkurs durch die stehen gebliebenen Autos schlängeln können. Hui, das war schon aufregend, da ich auch einen Spiegel rechts einklappen musste, um an einem Bus vorbeizukommen. Aber trotzdem bin ich dann doch die Ruhe selbst, in solch heiklen Situationen. Dann sehen wir auch das Polizeiaufgebot wieder. An einem Platz und an der Straße auf der ich fahre, wird demonstriert. Banner schwenkend, schreien bunt gekleidete Menschen ihre Parolen lauthals heraus, drohen mit den Fäusten. Die Gesichter bemalt. Sie halten große Fotos von gemarterten, blutüberströmten Menschen vor sich und rufen im Gleichklang immer wieder das gleiche. Sie halten das Banner hoch, damit jeder es lesen kann. Gabriele sagte später, dass sie gegen die Diktatur in Palästina protestierten, wo Menschen gefoltert werden oder auch einfach verschwinden. Ja hier musste doch die Polizei hin......
Dann finden wir auch ein Tourismus-Büro, welches am Sonntag geöffnet hat. Da es aber absolut keinen Parkplatz für mein großes Auto gibt, fahre ich in eine Einfahrt zur Feuerwehr hinein. Aufgeregt kommen sofort Feuerwehrleute heraus und winken mich zurück. Einer kann etwas Englisch. Dieser wird geholt und bespricht mit uns, dass wir hier nicht stehen bleiben können, da auch ein Einsatz möglich ist. Er gibt zu verstehen, dass er sich um einen „kurzen Aufenthalt“ im Feuerwehrbereich bemühen will. Dann lotst er mich in eine Ecke hinein und bleibt breitbeinig vor unserem Auto stehen. Er will Wache halten. Gabriele flitzt nach draußen zum Büro und holt die gewünschten Unterlagen. Nach ca. 1o Minuten ist sie wieder da. Voller Eindrücke. Da oben ist was los... es sind Gaukler und Händler dort. Verkaufsbuden und viele, viele Menschen die sich dort treffen, essen und trinken. Gaststätten und Cafes. Eigentlich sehr schade, dass wir dort nicht zusammen hin können. Aber die Geduld der Feuerwehrleute wollen wir auch nicht überstrapazieren. Wir bedanken uns sehr herzlich und fahren trauernd weiter. Es wird doch noch irgendwo ein Parkplatz zu finden sein....Durch Prachtstraßen fahren wir, sind überwältigt von den wunderschönen Häusern, teils im maurischen Stil oder ......
Eine Schande, dass wir nicht dabei sein können. Am Straßenrand reiht sich Auto an Auto. Jeder kleinste Fleck wird als Parkplatz benutzt. Nein, wir finden absolut nichts. Somit fahren wir wieder zu unserem Park zum Übernachten. Die anderen Womos kommen auch bald nacheinander und grüßen freundlich.
Als Ausgleich gehen wir im angrenzenden Bezirk essen und lassen den Tag dort ausklingen.


Montag, den 07.11. 2011 Wir wollen es noch mal wagen, in die Innenstadt von Madrid einzudringen. Heute sind viele Museen geschlossen und die Menschen müssen auch wieder arbeiten, so dass evtl. ein Parkplatz gefunden werden kann. Dieses Mal war ich schlauer und habe in mein Navi den Ort Madrid „ohne Autobahn“ eingegeben. So habe ich zwar wieder Kreisverkehre umkurbeln müssen, aber das geht mir inzwischen gut von der Hand. Und der Weg war sehr viel kürzer. Ich fand auch die markanten Stellen von gestern wieder – und siehe da, ich finde einen Parkplatz. Wir haben nur 2,3 km zu gehen, um zum „Plac De Major“ zu kommen. Da unterwegs so viel Interessantes zu sehen ist, ist der Weg ein Klacks. Er kommt mir gar nicht so weit vor.
Wir gehen in das Tourismus-Büro und können uns dort sogar in Deutsch beraten lassen. Ein Deutscher arbeitet dort, welcher in Spanien geboren wurde. Wir haben viele Fragen und er beantwortet sie bereitwillig. Für morgen haben wir dann eine City-Tour mit dem roten Bus geplant. Das Ticket konnten wir auch dort kaufen. Dann berät er uns noch, wo wir die Nacht über stehen können. Nur ca. 3 km vom Stadtkern entfernt an einem kleinen See, auf der Straße: Paseo De La Puerta Del Angel. Koordinaten: N40°25’06“ –W3°44’06“. Es ist ein riesengroßer Platz, mit angrenzenden Lokalen, in denen man sicher gut essen kann, denn hier herrscht ein reges Kommen und Gehen. Hier stehen wir jetzt für die kommende Nacht und sind gespannt, wie es morgen weitergeht. Eine U-Bahn ist auch in direkter Nähe. Mit dieser wollen wir morgen in den Stadtkern fahren und dann einen der roten Busse entern, die die City-Tour machen.

Die Nacht war sternenklar. Als ich gegen 23 Uhr noch einmal mit den Hunden vor die Tür trete, traue ich meinen Augen kaum. Ca. alle 10m stehen an der Straße junge Mädels in hautengen Kleidern, hohe Stiefel haben sie an und winken den vielen vorbeifahrenden Autos zu, dass sie anhalten sollen. Ha, da sind wir doch glatt im Rotlicht-Milieu gelandet. Wer hätte das gedacht. Der große Parkplatz ist im hinteren Bereich jetzt mit vielen Autos besetzt, während gegen 18 Uhr unser Womo ganz allein dort stand. Viele lassen den Motor laufen. Zwei weitere Womofahrer, Spanier, mit denen ich am Nachmittag ins Gespräch kam, sagten mir auch, dass sie die Nacht nicht hier stehen bleiben wollen. Sie fahren ein paar Straßen weiter. Morgen früh werden sie wieder zurückkommen. Darüber wunderte ich mich schon, war es doch ein herrlicher Standort mit Aussicht auf den See. Jetzt wusste ich natürlich Bescheid. Polizeiautos mit Sirenengeheul fuhren alle halbe Stunde vorbei, worüber ich mich schon wunderte. Na die passen ja prima auf uns auf, dachte ich vorher...... Angst hatte ich keine. Ich bin ja keine Konkurrenz für die Damen....... sonst hätten sie mich wohl gelyncht..... Ab 1 Uhr war alles wieder ruhig.


Dienstag, den 08.11.2011Am Morgen konnte ich dann auch erkennen, wofür der Platz in der Nacht genutzt wurde. Aber nichts Menschliches ist mir fremd.... Auch diese Lebensart muss sein, sonst würde noch viel mehr Unglück in der Welt geschehen, vor allem mit vielen Frauen. Ich bedauere vor allem die jungen Mädchen, wofür sie sich hergeben (manchmal sogar „müssen“).
Weiter zum Tag. Am Morgen wurden die Hunde durch einen langen Gang von Gabriele müde gemacht. Sie mussten jetzt ein paar Stunden allein bleiben, was sie auch gewohnt sind. Zu Hause schlafen sie auch den ganzen Vormittag nach Laufen und Fressen. Gegen 10:30 Uhr waren wir dann fertig, Madrid zu erobern. Auf zur Metro, die keine 200 m weit entfernt war. Für 1,50 Euro/pro Person fuhren wir mit der Linie 10 in den Stadtkern, bis zur Haltestelle „Tribunal“. 3 Stationen (dies nur für die, die das nachmachen wollen). Ab hier waren es noch ca.2 km bis zum Ziel des „Platz des Majors“.
Bis heute nennt sich Spaniens Hauptstadt: „La noble villa de Madrid“ – die edle Kleinstadt. Die Drei-Millionen-Metropole ist natürlich alles andere als ein verschlafenes Nest.
Hier einige Erläuterungen, die ich teilweise im Bus hörte oder nachlesen konnte:
Jeden Sonntagmorgen ist an der Plaza de Cascorro großer Andrang beim Floh- und Trödelmarkt.
„Gran Via“: Nirgends ist Madrid so großstädtisch wie auf diesem 1,5 km langen Prachtboulevard. Er entstand 1910 – 1931 nach Pariser Vorbild. Heute ist er eine belebte Einkaufsstrasse mit zahlreichen Kinos und Musicaltheatern, aber auch nächtlicher Prostitution. Palace Real: der Königspalast misst an jeder Seite 500 m. Innen reiht sich in endloser Folge Saal an Saal, darunter die ganz mit bemalten Porzellanplatten ausgekleidete Sala de Porcelana. 15 Säle zeigen Werke von Velazquez, El Greco, Rubens und Goya.
Und der Plaza Mayor: Philipp III. erteilte den Auftrag, den 120 mal 94 großen Freiplatz außerhalb des Mauerrings durch mehrgeschossige Häuser Häuser einzurahmen. Heute säumen Arkadengänge und 477 Balkone den Platz. Konzerte und der sonntägliche Briefmarken- und Münzenmarkt ziehen Menschen zu Tausenden an.
Neben den baulichen Kunstwerken der Gebäude waren vor allem die Menschen sehenswert. Ich hätte mir gerne mehr Zeit genommen, diese Vielfalt an diversen Menschen zu betrachten. Alle Farben, die die Menschheit zu bieten hat, waren dort zu sehen. Vom weißen Nerzmantel (oder Zobel?, so genau kenn ich mich da nicht aus) der aus dem „Ritz“ kam (natürlich an einer vornehmen „Dame“), bis zu Menschen mit abgetrennten Gliedmaßen und in ärmlicher Bekleidung konnte man sehen. Letztere versuchten, durch ihre Behinderung Geld zu erbetteln. In solchen Großstädten da komm ich mir wirklich „wie ein Mädchen vom Lande“ vor, und ich glaube auch, dass das so ist. Es ist natürlich nicht immer die reinste Augenweide was man zu sehen bekommt. Abgesehen von den jungen Mädchen, die auch am Morgen schon “ihren Dienst“ tun und auf Arbeit warten.... hübsch waren sie alle. Und die Madrilenen sind fast alle hübsch, fast alle haben braune Augen, ein ebenmäßiges Gesicht, schöne volle Haare. Manche Gesichter sind aristrokatisch geschnitten, das heißt, dass die Nasenwurzel mit der Stirn eine Einheit bildet. Bei den alten Ägyptern war das ein hohes Maß an Schönheit. Ich finde es würdelos, wenn sich Menschen so verbiegen, um an das Geld von anderen zu kommen. Ein Mann war von Kopf bis Fuß hellblau angemalt, Haare, Gesicht, Kleidung, Finger, alles war blau. Ein sehr alter Spanier, von kleinem Wuchs, stellte sich auf einen Stuhl, hatte sich goldfarben angemalt. Er war in der Tracht der Matadore gekleidet und hielt stolzgeschwellt ein Schwert vor sich. Ein anderer Mann, ganz in weiß gekleidet, hatte keinen Kopf. Natürlich hatte er einen Kopf, aber dieser war nicht zu sehen, er war im Hemd verborgen. Aus dem Hemdenkragen lugte ein Draht hervor, an dem eine Brille imaginär die Augen bedeckte und ein Hut in ca. 20 cm Entfernung vom Kragen. Es schien so, als würde hier ein Mensch ohne Kopf spazieren gehen. Solche Menschen tun mir leid und ich würde gerne jedem einen Euro geben, aber ich bin auch nicht mit großen Gütern gesegnet. Dann begegneten uns 2 Taschendiebinnen. Gabriele und ich bekamen je eine rote Nelke ins Knopfloch gesteckt. Die Frau wollte dafür 1 Cent haben, das sei Tradition sagte sie. Ich hatte mir Kleingeld in die Hosentasche gesteckt und zeigte ein 2 Cent-Stück. Nein, das wollte sie nicht haben, ein 1-Cent-Stück wollte sie. Hatte ich also nicht. Dann wandte sie sich Gabriele zu. Diese holte ihre Börse aus der Tasche und klappte sie auf. Die Frau hielt noch mehrere Blumen in der Hand, die mit einer Plastiktüte am Stängel umwickelt waren. Die Tüte war breit gefächert, so dass man ihre Hand von oben, wenn man draufschaute, nicht sehen konnte. Jetzt griff sie in Gabrieles Portemonnaie mit der anderen Hand und wollte aus dem Kleingeldbereich ein 1 Cent-Stück herausholen. Die Hand mit den umwickelten Blumen lag dabei gefährlich nahe an dem Scheinfach der Börse. Ich raunte Gabriele zu, dass sie ihre Börse schließen sollte. Ich ging einen Schritt zurück und beobachtete genau die Finger der Frau. Da wurde sie wütend. Schrie uns an: no, no, no! Riss uns beiden die Blumen aus den Knopflöchern und verschwand. Ich bin sicher, wenn ich nicht aufgepasst hätte, wäre Gabriele um ein paar Euros leichter....
Dies waren nur einige Eindrücke die ich beim Gang durch das morgendliche Madrid aufnehmen konnte.
Die Gebäude, die wir durch die City-Tour zu sehen bekamen waren eine Pracht. Besonders die Kirche, in der Juan Carlos seine Letitia geheiratet hat, ein monumentaler Bau. Leider konnten wir nirgends unterwegs aussteigen. Der Bus kam nur im Schritttempo, mit Stopp and Go, weiter. Und vor den Museen und Kirchen waren ellenlange Schlangen von Menschen. die auf Einlass warteten. Wir hätten Stunden warten müssen. Wenn man zwei Hunde im Womo hat, kann man nicht über Gebühr wegbleiben, also war die Devise: nur anschauen, nicht hineingehen. Das Prado-Museum hätte ich so gerne von innen gesehen. Im Bus bekam jeder Fahrgast einen Kopfhörer und konnte in seiner Landessprache die Erläuterungen hören. Natürlich mussten wir uns erst an die spanisch gefärbte deutsche Übersetzung gewöhnen, bis wir einigermaßen verstanden, was uns da erklärt wurde. 2 ½ Stunden dauerte die Fahrt durch Madrid – und das bei herrlichstem Sonnenschein. Der Wind war allerdings kühl und Gabriele war sehr durchgefroren als wir ausstiegen. Ein heißer Cappuccino wärmte sie wieder auf. Ich habe auch Fotos gemacht, muss sie aber erst noch abladen und verkleinern, da habe ich so meine Schwierigkeiten mit.....
Im Bus hatte ich gehört, dass morgen, am 09.11.2011 ein Festtag in Madrid stattfindet. Die Bomberos (Feuerwehrleute) tragen dann in Galauniform das Bild der heiligen Mutter Maria zum Platz des Majors wo ein Gottesdienst stattfindet. Der Heilige Vater war auch schon dort, als wir den Platz nach der Busfahrt betraten. Ein überdimensionales Bild vom deutschen Papst hing schon dort. Eine rote, große Bühne wurde aufgestellt. Lautsprecher hingen an Gerüsten. Es wird sicher ein großes Fest veranstaltet. Aber leider ohne uns, wie sich später herausstellte. Wir hätten gerne teilgenommen.
Wir fuhren mit der Metro wieder zurück zum Ausgangspunkt. Unsere beiden Racker freuen sich immer unbändig wenn wir wieder auftauchen.... Dann aber erst mal eine Runde mit ihnen, so dass sie sich lösen können.
Natürlich wollten wir dann nur noch schlafen. Es waren sehr viele Eindrücke, die verarbeitet werden mussten.

Mittwoch, den 09.11.2011In der anschließenden Nacht war keine Nachtruhe angesagt. Lisa, unsere alte (fast 12 Jahre) Golden-Retriever-Hündin musste andauernd „vor die Tür“. Um 1 Uhr war Gassigehen angesagt, um 3 Uhr und wieder um 5 Uhr. Irgendetwas hatte sie gefressen, was ihr nicht bekommen ist. Ursprünglich wollten wir heute wieder in die Innenstadt um dem Treiben zuzusehen. Aber das konnten wir jetzt vergessen. Wenn ein Hund Durchfall hat, sind alle weiteren Planungen nicht mehr relevant. Schade – aber der Hund geht vor!
So machen wir unser Auto starklar und setzten unseren Weg in Richtung Tarifa fort. Es gibt ja auch noch andere schöne Städte, die am Wegesrand liegen.....
Unterwegs verabreden wir uns mit Ulli, EI sie in der Nähe von Malaga zu besuchen. Darauf freuen wir uns schon. Ca. 300 km haben wir heute „abgerissen“ und sind schon weit gekommen. Bis ins Dorf Carboneros, wo wir wieder einen schönen geraden Stellplatz an einer neu erbauten Straße finden. Es gibt oftmals neue Straßen, die führen ins Nichts, beginnen und enden oftmals unvermittelt. So auch in diesem Dorf. Wir sind zufrieden, haben wir doch eine gerade Straße und eine ruhige Ecke erwischt....

Donnerstag, den 10.11.2011Auf der Karte sehe ich, dass wir an Granada vorbei kommen. Schon lange wollte ich in diese Stadt. Da diese Stadt aber in der Sierra Nevada liegt und schneebedeckte Berge ( 3382 Pico de Veleta) ringsherum liegen, wurde diese Stadt gemieden, denn Kälte haben wir genug zu Hause, die brauchen wir nicht.
Ich lese im Reiseführer: Viele halten Granada für die schönste Stadt Spaniens. Die über den Dächern thronende Festung Alhambra gilt als 8. Weltwunder. Im arabischen Viertel Albaich fühlen sich Besucher ins Mittelalter zurückversetzt.
Jetzt gibt es aber kein Halten mehr. Dort müssen wir hin. Als wir gegen 13 Uhr auf dem Busparkplatz ankommen, sind wir verwundert, dass kein einziger Bus hier steht. Dies sollte sich später ändern, denn Einlass ist erst gegen 14 Uhr.
Da Gabriele gelesen hat: Menschen über 65 Jahren haben verbilligten Eintritt, brauchen wir nur 9 Euro anstatt 13 zu zahlen. Personalausweis zeigen genügt. Wir mieten uns einen Übersetzer in Form eines Gerätes, welches auf Deutsch eingestellt wird und an jedem gravierenden Punkt Informationen über das vor uns Liegende gibt. Weiterhin sind die verschiedenen Gebäude zu bestimmten Uhrzeiten zu besichtigen. Wenn man zu der bestimmen Uhrzeit nicht dort ist, wird man nicht eingelassen. Anhand des Tickets wird jeder Eintritt mit einem elektronischen Gerät erfasst – ebenso, wenn man das Gebäude wieder verlässt. Das war ganz schön stressig, denn wo sich die bestimmten Gebäude befinden, konnten wir anhand der Übersichtskarte nicht feststellen. Es wurde alles in Englisch erklärt – so gut ist Gabriele auch nicht in der Sprache, von mir ganz zu schweigen.... So war es ein Rennen und Jagen, was den Eindruck natürlich schmälerte. Vor den zu besichtigenden Gebäuden standen auch wieder lange Menschenschlangen.
Wir besichtigen wunderschön angelegte Gärten, überall mit Wasser, teils in Fontänen. Das Wasser war in den vorigen Jahrhunderten ein begehrenswertes Element, welches fast in jedem Zimmer diverser Gebäude anzutreffen war. Marmorne Säle mit Stalagtiten Decken waren zu bewundern.
Z.B. Generalife: Der weiträumige Garten des Architekten (von arabisch djenmnat al-Arif) ist ein Refugium voller Jasmin, Rosen, Orangen und Myrten. Von der Hauptpromenade bietet sich ein einzigartiger Blick auf die Alhambra. Zauberhaft sind die Wasserspiele im Patio de la Acequita (Fontänenhof). Etwas oberhalb liegen der wunderschöne Patio de los Cipreses (Zypressenhof) und die berühmte Escalena del Agua (Wassertreppe).
Die Alhambra: Auf den Mauern tanzen Blumen, Blätter, Sterne – und dazwischen Allahs Name, tausendfach gemeißelt in weißem marmor. Die ganze rote Burg, so die Übersetzung des arabischen Namens, ist eine Stickarbeit aus Stein und Pflanzen. Der älteste Teil der Anlage ist die Festung Alcazaba aus dem 9. Jh. Ihr Wachturm, Torre de la Vela bietet einen grandiosen Blick über die Stadt. Künstlerisches Herzstück der Alhambra ist der Löwenhof – ursprünglich ein blühender Garten, durch den (wie die vier Flüsse des islamischen Paradieses) das Wasser aus den vier Himmelrichtungnen zur Mitte fließt. Unbedingt sehenswert ist auch der wuchtige Renaissance-Palast Karls V.
Die Aussicht von Türmen auf die Stadt Granada und die schneebedeckten Berge ringsherum war phänomenal. Natürlich wurde auch viel fotografiert. Die Bilder müssen erst noch abgeladen und verkleinert werden. Damit habe ich immer noch Probleme.....

Ein wunderschöner Herbsttag ging zu Ende. Müde und geschafft kamen wir gegen 17 Uhr wieder an unserem Womo an. Unsere beiden Hunde kamen nur langsam wieder hoch, sie hatten geschlafen und waren noch benommen. Dann gaben wir unserem Hannibal die Sporen und sind jetzt in einem kleinen Ort in Richtung Mortil von der AB 44 abgefahren zum Übernachten. Haben wieder eine schöne, ruhige Stelle gefunden.
Übernachtung heute: N 36°58’30“ – W 3°35’46“, auf Gr-3210, Villamena.

Übrigens haben wir in Spanien noch keinen einzigen Cent Mautgebühren gezahlt. Wenn man ins Navi „schnellste Route“ und „Mautgebühren meiden“ eingibt, kommt man ohne Bezahlung durch. Natürlich nicht an der Küste, dort kostet es immer etwas.


Ja dies ist vorläufig alles....


Jetzt muss ich erst mal üben wie man Bilder einstellt......

Herzlichen Gruß von Eva-Maria


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Re: Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von kmfrank »

Hallo Eva-Maria,

man bist Du fleißig :)
Mach weiter so, freue mich schon auf die nächsten Berichte.
Einige Bilder wären nicht schlecht. Frag hier ruhig, wenn Du nicht weißt wie Du Sie einstellen kannst.


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Re: Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von womonauten »

Das ist auch ohne Bilder bisher sehr unterhaltsam....bitte weiter so, Hannibal

Das mit den Bilder reinstellen ist nicht so schwierig:

1. Deine Bilder in der Größe auf maximal 600 Pixel runter setzen (da biste auf der sicheren Seite und das genügt allemal)
2. Ggf. neu als *.JPG abspeichern (Z.B. Bild001-klein.jpg)
3. Dann (das ist der einfachste Weg) unten (Maus nutzen) auf "Dateianhang hochladen" drücken...
4. Dann öffnet sich ein neuer Block...."Durchsuchen" anklicken und Deine Bilddatei finden und "Datei hinzufügen" anklicken
5. Last not least die Datei anzeigen lassen....

Versuchs mal...kannste durch "Vorschau" immer vorab kontrollieren

Grüsse
David


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Beitrag von Seevetaler »

Hallo Eva-Maria,
meine Tochter (Klausundmelitta) hat mir Deinen Text ausgedruckt zum Lesen gegeben, ja muss sagen toll geschrieben.
Sei nicht traurig, wenn Du das mit den Bildern nicht schaffst, Melitta hat es mir schon öfters gezeigt, aber es will in meinen alten fast 80jährigen Schädel nicht mehr rein.
Bin schon froh, wenn ich hier mit 2 Finger schreibe.
Dieter


Wollrud
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Beitrag von Wollrud »

Hallo
Wirklich toll geschrieben, ist wie ein gutes Buch, auch ohne Bilder sehe ich die Szenerien vor mir.

gruß Wolli


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Re: Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von Biggi & Reinhard »

Hallo Eva - Maria ,
Danke für den schönen Tollen Bericht :dau3


Mary

Re:

Beitrag von Mary »

Wollrud hat geschrieben:Hallo
Wirklich toll geschrieben, ist wie ein gutes Buch, auch ohne Bilder sehe ich die Szenerien vor mir.

gruß Wolli
Hallo Hannibal,
genau das dachte ich auch, wie ein gutes Buch.... :-)
Dann sehen wir auch das Polizeiaufgebot wieder. An einem Platz und an der Straße auf der ich fahre, wird demonstriert. Banner schwenkend, schreien bunt gekleidete Menschen ihre Parolen lauthals heraus, drohen mit den Fäusten. Die Gesichter bemalt. Sie halten große Fotos von gemarterten, blutüberströmten Menschen vor sich und rufen im Gleichklang immer wieder das gleiche. Sie halten das Banner hoch, damit jeder es lesen kann. Gabriele sagte später, dass sie gegen die Diktatur in Palästina protestierten, wo Menschen gefoltert werden oder auch einfach verschwinden. Ja hier musste doch die Polizei hin......
Als ich gegen 23 Uhr noch einmal mit den Hunden vor die Tür trete, traue ich meinen Augen kaum. Ca. alle 10m stehen an der Straße junge Mädels in hautengen Kleidern, hohe Stiefel haben sie an und winken den vielen vorbeifahrenden Autos zu, dass sie anhalten sollen. Ha, da sind wir doch glatt im Rotlicht-Milieu gelandet. Wer hätte das gedacht. Der große Parkplatz ist im hinteren Bereich jetzt mit vielen Autos besetzt, während gegen 18 Uhr unser Womo ganz allein dort stand. Viele lassen den Motor laufen. Zwei weitere Womofahrer, Spanier, mit denen ich am Nachmittag ins Gespräch kam, sagten mir auch, dass sie die Nacht nicht hier stehen bleiben wollen.
aber ihr habt auch ganz schön Mut, so mitten ins Trubelgebiet oder im Rotlichtviertel zu übernachten :o , sorry, so viel Mut hätte ich nicht :shock: . Ich hätte kein Auge zugemacht. :|

angenehme Weiterfahrt :)


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monaco
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Beitrag von monaco »

Hola !

Auch ich habe die Berichte bisher sehr gern gelesen und vieles wiedererkannt. Weiter so !
Vielleicht sieht man sich ja persönlich, wenn Ihr hier unten an der Küste ankommt. Gerade
Salobrena ist wirklich wohnmobilfreundlich und es gibt hier zwischen dem Hauptort Salobrena
und dem Ortsteil La Guardia drei größere Parkplätze, die jeweils ca. 100 Meter vom Meer entfernt sind.
Ich selbst habe dort bereits monatelang in den letzten Jahren gestanden und "lebe" nun in Sichtweite
dieser Plätze. Jetzt stehen dort auch ca. 20 Mobile und alle Besatzungen genießen die Gastfreundschaft und das
schöne Wetter.

Weiter eine schöne Reise und viel Spaß in Marokko
wünscht Euch Ralf


bolli
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Re: Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von bolli »

und ich freue mich schon auf den marokkobericht :P


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Re: Teil 3 Wieder unterwegs nach Marokko

Beitrag von womofreundin »

Hallo Eva-Maria
grüß Dich, ich freue mich, Dich auch hier zu sehen :P :P

Alles Gute für Eure Weiterreise, lasst es Euch gutgehen und genießt das Reisen

Tschüüüüß Brigitte


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