Freitag, 12.11.2014
Sind um 9h startklar. Wir wollen heute großräumig Barcelona umfahren und fahren erst mal ein paarmal um einen Kreisverkehr herum, heute bin ich mal wieder der Anführer mit meinem kranken Garmin-Navi. Das schreit die ganze Zeit „Fahren Sie zur geplanten Route“ - sagt mir aber nicht, wie, nach der zweiten Kreisverkehrsrunde weiss es das endlich, wohin die Reise gehen soll. Ich habe vorsichtshalber noch die papierne Karte auf dem Schoss, mit einer Papierkarte finde ich ja eigenartigerweise überall hin. Ich bin halt doch noch vom alten Schlag.
Das versteht Ina immer überhaupt nicht, dafür fragt sie mich oft, wo wir denn nun wären und wie das hiesse, das kann ich ihr immer ziemlich genau sagen. Also, selten was Schlechtes, wo nix Gutes dabei ist – hihi.
14- Schöne Strassen, schöne Landschaften.jpg
So fahren wir halt mal in Richtung Norden bis wir zu einer C-Straße kommen, der wir folgen, ganz schön lange sogar. Dann wird die Bebauung dichter, der Großraum Barcelona naht, die Luft wird trüber, der Verkehr dichter bis zähfließend. Moloch halt. Ina hatte mit einer der drei Alleinfahrerinnen Kontakt und Koordinaten bekommen, die enden in meinem Navi so ca. einen halben Kilometer im Meer. Also wieder mittelgroßer Mist, egal, wir fahren ja noch einige Zeit, da können wir ja noch Kontakt aufnehmen. Die Fahrt geht gut, ich linse immer wieder in die Papierkarte, fahre teilweise gar nicht so, wie mein Navi meint, weil das ja immer mittensrein will. So z.B. in einer irren Stadt – Sabadell - die auf einem Hügel hockt, hinter der einen kurzen Moment von der gegenüberliegenden Seite, von der wir herunterfahren, der Montserrat auftaucht – irre Felsformationen, pah, mein Berg-Herzerl geht auf. Aber nix da, kein Bild und nix, Konzentration im dichten Verkehr, wie geht’s weiter, wir müssen nach Südwesten. Wo steht die Sonne – also in DIESE Richtung. Ich navigiere mich, das Navi vernachlässigend, nach Gefühl und Sonnenstand. Garmin will wieder mittensrein. Ich horche und schaue nicht hin, sondern auf die Wegweiser und die Straße.
Was soll ich sagen, als wir nach rund 15 Minuten aus der wirklich ziemlich großen, verkehrsreichen Stadt heraussen sind und mal anhalten – so zum Durchschnaufen und Nachsehen, wohin wir nun müssen – stellt sich heraus – es war alles richtig. Garmin hatte/hätte mal wieder kläglich versagt, weil es uns mittenrein gelotst hätte. Ina hatte fest draufgehalten und war mir stets gefolgt, unbeachtet dessen, was auch ihr Navi erzählt hatte. Nein, wir sind keine Extrarunden gefahren. Gesunder Menschenverstand und Ruhe bewahren, das hilft – und dann muss man auch nicht durch enge Innenstädte durch, obwohl die Navigazie das möchte. Vielleicht sitzt der Fehler auch hinter dem Gerät, aber wir schaffen das einfach nicht, beim Garmin auszuschalten, dass man immer mittensrein muss. Auch Ina's Navi hätte uns reingeschickt. Seltsam, wirklich.
Viel, wirklich sehr viel Verkehr und das am hellerlichten Tag ohne Berufsverkehr, teilweise Staus vor den großen Kreisverkehren – dann kommt ein Anruf „halt mal an, ich hab neue Koordinaten“ - ich halte baldmöglichst an, wir geben die Koordinaten in unsere Geräte ein – bei mir ist wieder „Meer“ das Ziel – Ina muss die letzten 50km vorausfahren, wir können auf die kostenfreie Autobahn um Tarragona rum. Am Ende stellt sich raus, ja, auch Garmin hätte HIERHER getroffen, wäre nur von unserem Platz, auf dem wir jetzt aktuell stehen aus, direkt ins Meer und noch ein wenig raus gefahren. Das liegt dann an der letzten, der Hunderter-Zahl der Koordinaten-Sekunden.....
Die drei Alleinfahrerinnen sitzen gemütlich in der Sonne vor ihren Wohnmobilen und fangen an zu winken und zu lachen, als wir einlaufen. Wir parken ein, großes Hallo. Ich kannte die Mädels nicht, ich war ja bei den Vulkanen, aber wir haben sofort einen Draht zueinander. Man holt sein Stühlchen, sein Getränkchen, hat sein Gespräch-chen – heissa, Urlaub. Super. Sehr schön, sehr unterhaltsam, sehr nett. So geht der Nachmittag gar rum, die Hundeleute gehen Gassi, die anderen ratschen, nett, nett, nett. Irgendwann kommt ein dunkler VW-Bus daher mit britischem Kennzeichen – eine alleinreisende Schottin steigt aus und unterhält sich mit uns. Ja, wir bleiben hier, ja, wir denken, das sei sicher, ja, kein Problem, ja, sie möge sich doch mit hersetzen, nein, sie habe Hunger und müsse erst was essen, ja, sie kommt später wieder. Kommt sie auch. Sie freut sich, auf fünf alleinreisende Deutsche getroffen zu sein und findet das große Klasse. Find ich auch, ehrlich. Tolle Sache. Macht echt Spass. Alle sind supergut drauf.
Schaumermal, was morgen anliegt, auf jeden Fall Abreise.
Es ist Freitag und das Wochenende naht – wir ziehen weiter.....
Samstag, 13.12.2014
Herrlicher Sonnenschein, in der Nachbarschaft ist es noch ruhig, Sonnenaufgang ist irgendwie gegen halb neun, da bin ich schon auf den Beinen, um die Umgebung zu erkunden.
15- Sonnenaufgang direkt am Sandstrand.jpg
16- so schön stehen wir direkt auf dem Strand.jpg
17- Sonnenaufgang an einem 13. Dezember .....jpg
Ein paar Hundegassi-Leute vom nahen Campingplatz sind schon unterwegs, der Campingplatz liegt ein Stückchen südlicher von uns und grenzt auch direkt ans Meer, Ina wird später auskundschaften, dass es dort für 2 Personen+Wohnmobil 11,40€ pro Tag kosten soll.
18- Die Katzen warten auf die Frau mit dem Fressen, die ich NICHT bin.jpg
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