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Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Mo 13. Mai 2013, 20:06
von thomasd
cmw hat geschrieben: 12.3 V = 50 % - ist das so pauschal für alle Batterien zu sehen ?

Mein Ladegerät geht bei 13.6 in Ladeerhaltung - Solar auch, schaltet dann auf die Starterbatterie um.

Nein, pauschal ist das nicht. Da gibt es Tabellen von Fachleuten im Netz und da habe ich mich als Laie bedient.
Vielleicht ist 50% auch 12,1V, aber da bin ich wohl übervorsichtig. Bei 12,3V schalte ich schon eine LED oder Wasserpumpe, aber keine grossen Verbraucher über WR. Ich denke, je weniger ich entlade, je besser für die Batterie.

Wenn der Lader bei 13,6V auf Erhaltungsladung geht, ist das in jedem Fall zu früh. Über 14V sollte die Schlussspannung schon sein. Bei mir habe ich 14,4V eingestellt und die Temperaturregelung bewirkt auch Einiges, im Winter geht es schon bis auf 15V.

Ein Batteriecomputer ist für mich ein schönes Spielzeug, war bei mir aber zu ungenau.

Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Mo 13. Mai 2013, 20:31
von megamechanics
Hallo,
ich habe etwas gegen Pauschalaussagen wie
Eine übergrosse Batteriekapazität bringt mir auf Dauer nichts, vielleicht einen Tag länger stehen, aber dann muss ja auch alles wieder voll werden und das dauert dann umso länger.
, denn wenn sich bei großen Verbrauchern wie Föhn oder Kaffeemaschine die hohen Ströme auf mehrere Akkus verteilen, steigt der Wirkungsgrad in Bezug auf die Kapazität und Lebensdauer auch deutlich. Und so wie ich es verstanden habe, gibt die Efoy den Rest Sicherheit und Unabhängigkeit, dadurch werden die Akkus auch geladen werden können. Außerdem sind bei uns die 220 Wp mit normalen Laderegler (PWM) ausreichend und der Laderegler geht oft mittags schon auf Erhaltungsladung: mit MPPT und 240 Wp ist das dann bestimmt nicht die Idealstbesetzung, aber sicher ausreichend und besser als gar kein Solarpaneel auf dem Dach, wie es viele andere Wohnmobilisten übrigens auch ganz gut auf die Reihe bekommen.
Wenn ich jetzt an die Zeit zurückdenke, wo wir noch mit einer Exide 85 Ah unterwegs waren, das ging auch irgendwie, man musste halt haushalten.

Grüße

Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Mo 13. Mai 2013, 21:10
von thomasd
megamechanics hat geschrieben:Hallo,
ich habe etwas gegen Pauschalaussagen wie
Eine übergrosse Batteriekapazität bringt mir auf Dauer nichts, vielleicht einen Tag länger stehen, aber dann muss ja auch alles wieder voll werden und das dauert dann umso länger.
, denn wenn sich bei großen Verbrauchern wie Föhn oder Kaffeemaschine die hohen Ströme auf mehrere Akkus verteilen, steigt der Wirkungsgrad in Bezug auf die Kapazität und Lebensdauer auch deutlich.

Grüße
Mir bringt nun mal eine Übergrosse nichts, pauschal sehe ich da nichts!
Von meinen 920Ah (4x 230Ah) bin ich jedenfalls wieder runter!

Wo liegt denn der sichere Wert von Kurzzeit-Entnahme zur Kapazität, sind es 30%, also 30A/100Ah und was ändert sich, wenn die Batterie halb entladen ist?

Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Mo 13. Mai 2013, 23:24
von megamechanics
Hallo,
Wo liegt denn der sichere Wert von Kurzzeit-Entnahme zur Kapazität, sind es 30%, also 30A/100Ah und was ändert sich, wenn die Batterie halb entladen ist?
Ist doch ganz einfach: jeder Batteriehersteller (der was auf sich hält) hat eine Angabe im Datenblatt auf die Kapazität für gewisse Zeiteinheiten, z.B. C300 280 Ah, C100 250 Ah, C20 180 Ah, C5 100 Ah : also hat man bei einer konstanten Stromentnahme über 5 Stunden max. 20 Ampere einzuhalten, die Batterie ist dann wohl tiefentladen, wodurch sie diese Prozedur nur 300 mal durchsteht bei einer abrufbaren Arbeitsleistung von 1200 Watt Stunden; bei einer geringeren Stromentnahme über 300 Stunden wären theoretisch 3360 Watt Stunden möglich, also fast die dreifache Arbeitsleistung. Auf dieses Beispiel bezogen ist ein Fön mit z.B. 1000 Watt Leistung die krasse Belastung für diese beispielhafte Batterie, da Ströme von 80 Ampere überschritten werden, was die Säurekonzentration um die Bleiplatten derart in den Keller bringt und die Spannung auf etwa 11,3 - 11,5 Volt absinken lässt. Dabei wird soviel Blei umgewandelt und in Lösung gebracht, das man allgemein behauptet, ab einem Ladezustand von ursprünglich 50% wird sich insbesondere die normale Blei/Säurebatterie derart schwer tun, das Blei wieder vollständig an die Platten zu binden. Außerdem kommt eine Wärmeentwicklung zustande, was je nach Batterietemperatur ebenfalls sehr schädlich sein kann, vor allem deutlich oberhalb von 30 Grad Celsius. Deshalb behaupten ja die AGM Batteriehersteller, die Glasmatten würden diesen Prozess reduzieren, da sich das gelöste Blei in den Matten somit nicht am Boden ablagern kann. Deshalb sollen auch die Gelelektrolyte einen positiven Einfluss auf diesen Prozess haben, nur bei Wärme ist das dann auch so eine Sache. Und genau darum ist einen Batteriebank so groß wie möglich eine großartige Sache und pauschale Aussagen wie "dafür bekommt man die nie wirklich ganz voll" Bullshit, denn lieber 900 Ah Kapazität zu z.B. 90% geladen, als 200 Ah zu 105% geladen und die oftmals überdimensionierten Solaranlagen kosten ja auch Geld, machen genauso Gewicht und Widerstand beim Fahren, also ist eine Energieversorgung immer eine individuelle Angelegenheit, sowohl als Inselanlage daheim, wie im Womo unterwegs.

Soweit erstmal, Gute Nacht!

Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Di 14. Mai 2013, 09:31
von thomasd
megamechanics hat geschrieben: Auf dieses Beispiel bezogen ist ein Fön mit z.B. 1000 Watt Leistung die krasse Belastung für diese beispielhafte Batterie, da Ströme von 80 Ampere überschritten werden, was die Säurekonzentration um die Bleiplatten derart in den Keller bringt und die Spannung auf etwa 11,3 - 11,5 Volt absinken lässt.
Moin,

ich beobachte meine Spannungen sehr genau und bei meinem Verhalten sinkt beim Fönen oder Bezug aus dem Vollautomaten um ca. 0,6V, das wären dann
von 12,5V auf 11,9V. Das alles spielt sich ja im Sekundenbereich ab und bislang habe ich noch keine Batterieschädigung beobachtet.

Wenn ich eine Batterie mit 900Ah auf 50% entladen habe, muss man beim Freistehen wohl mehrere Efoys eingebaut haben und zusätzlich den Generator laufen lassen, um die fehlenden 450Ah nach zu laden.
Ich denke, dass es für meine Batterien besser ist, schnellstens wieder vollgeladen zu werden, als dass sie ständig immer bei 80-90% rumdümpeln.

Re: Neue Batterien - meine Auswahl und Grundüberlegungen

Verfasst: Di 14. Mai 2013, 09:56
von megamechanics
Hallo,
Ich denke, dass es für meine Batterien besser ist, schnellstens wieder vollgeladen zu werden, als dass sie ständig immer bei 80-90% rumdümpeln.
Nach meinem Kenntnißstand ist es nur dann wichtig sofort zu Laden, wenn die Batterien tatsächlich 50% Entladen worden sind: in der Regel reicht ein Ladezustand von 80% auch aus, wenn dann nicht andauernd wieder über 50% entladen wird. Viel wichtiger ist ein vollkommener abgeschlossener Ladezyklus mindestens 1xmonatlich, besser spätestens alle 2 Wochen, um einer Sulfatierung entgegenzuwirken und wenn man einen Kapazitätsverlust feststellen sollte, ist ein Desulfatierungsladen z.B. mit 14,8 Volt stat 14,4 Volt meistens erfolgreich. Mit den 240 Wp Solar, wie hier diskutiert, können die Batterien sehr wohl nach 2 Tagen ohne Beanspruchung, also nach einer Tour daheim dann wieder auf 100% Ladezustand bringen: ein großer Vorteil liegt bei einer so geringen Ladeleistung in der geringeren Wärmeentwicklung der Akkus und wenn kann sicher immer noch ein zusätzliches Paneel verbaut werden, um auf 300-340 Watt zu kommen. Übrigens: Bei meinem Votronic MPPT der Inselanlage kann ich dieses Spezial Programm als kontrolliertes Gasen einfach aktivieren und komme dann für eine Stunde sogar auf 30 Volt Spannung bei der 24 Volt Anlage, wobei die Blei/Säure Akkus recht heftig blubbern; und genau deshalb ist wegen der möglichen Schädigung durch Wasserstoff eine "Versprödung" der Bleiplatten mit irreversiblen Ausfällungen zu minimieren, also demnach Entladungen unter 50% möglichst zu vermeiden. Das "Gasen" wird auch empfohlen, um die Säureschichtung aufzuheben, wobei bei mobilen Akkus durch die Bewegung insbes. bei der Fahrt diese Schichtung ebenfalls aufgehoben wird.
Energiespeicher sind eben eine Wissenschaft, wobei Erfahrungen auch nicht zu vernachlässigen sind.

Grüße