Unsere schöne Gänsefarm in Ditzum haben wir inzwischen verlassen und uns auf die Suche nach einem neuen Stellplatz begeben.
Dieser wäre doch etwas für uns, schließlich haben wir keinen Alkoven und dürften hier stehen – oder?
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Monika meinte, wir sollten uns doch lieber nach einem Platz mit Waschmaschine umsehen. Ok, hier ist er, einer der 75 ausgezeichneten Top-Stellplätze – mit Waschmaschine und einem super Service, in Detern-Stickhausen.
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Auf einem nahen Markt in Apen trafen wir auch ganz liebe, nette Bekannte aus dem Forum. Da heute unser Koch (ich) frei hatte, ging es in den sehr stilvoll eingerichteten Landgasthof Hengstforder Mühle. Fischerteller und Pannfisch waren nicht nur ein Augenschmaus, sie schmeckten auch ganz lecker. Auf der Heimfahrt hatten wir am späten Abend doch tatsächlich NULL Grad.
Sonntag besuchten wir einen „Skulpturen-Garten“ in Jherinsfehn.
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Das Wort Fehn stammt übrigens aus dem Niederländischen (Veen) und bedeutet Moor. Ortsnamen mit -fehn (-fenn, -feen, -vehn, -venn) bezeichnen im hiesigen Raum eine morastig-sumpfige Niederung oder ein Moor.
In Ostfriesland und den angrenzenden Gebieten deuten solche Ortsnamen oft auf eine spezielle Form der Moorsiedlung aus der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert hin. Erst zu jener Zeit wurde die Landschaft hier besiedelt. Siedler mussten tiefe, breite Kanäle in die Moorlandschaft graben, um diese trocken zu legen. Rechts und links des Kanals verlief je ein Weg, heute eine Straße und da dran stehen die Häuser. Solche Orte scheinen oft km-lang zu sein.
Die Landschaft ist hier im Norden total platt, grün und überall von Gräben und Kanälen durchzogen. Baum- und Buschbestände bieten Windschutz. Bauernhöfe liegen verstreut in den weiten Weideflächen. Viehwirtschaft ist vorherrschend. Mehr gibt der Boden nicht her.
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Da die Moorgegend erst sehr spät besiedelt wurde, ist sie auch nicht allzu geschichtsträchtig. Wohlhabende Handelsorte, meist Häfen, entstanden erst sehr spät. Eroberungskriege gab es daher nicht, es gab ja nichts zu erobern und zu rauben, außer unwirtlicher Moorlandschaft, einzig Piraten trieben hier früher ihr Unwesen. Auch kulturelle Ereignisse sucht man hier auf dem Land weitgehend vergebens.
Aber es ist gerade das „Reizarme“ was uns hier so fasziniert. Wir werden nicht ständig mit Reizen überflutet, hier kann man zur Ruhe kommen, in sich gehen, sich an der Natur erfreuen. Und die Bevölkerung tut sehr viel für den Tourismus, „alte“ Einrichtungen wie Mühlen, Fähren, Zugbrücken, Schiffe usw. werden liebevoll gepflegt, erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Reizarm“ bedeutet also nicht, dass es einem hier langweilig wird, „Reizarm“ ist in unserer heutigen Zeit als Auszeichnung anzusehen.
An der Fortsetzung wird gearbeitet
