So dann lasst uns mal loslegen.
Nachdem wir Aachen verlassen hatten, ging es zügig Richtung Valkenburg, welches wir nach knapp 90 Minuten Fahrzeit erreichten.
Den Stellplatz zu finden sollte ja eigentlich recht Einfach sein, wenn, ja wenn nicht im Stadtgebiet, in Erwartung der erst um 19:00 Uhr stattfindenden Weihnachtsparade alle möglichen Straßen gesperrt gewesen wären.
Zwar sagte unser Navi, nach 300 m erreichen sie ihr Ziel auf der linken Seite, aber die Durchfahrt wurde durch den Sicherheitsdienst massiv verhindert. Also wieder raus aus Valkenburg und einen kleinen Umweg von ca. 8 Kilometer gemacht bis wir dann den Stellplatz von der anderen Seite her erreichten, oder zumindest die Auffahrt zum Stellplatz Driesch.
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Die Zufahrt zum Platz ist doch ziemlich eingeengt und fängt auch recht steil an. Das läßt mich für die Rückfahrt schon mal in Gedanken den Knauser hinten anheben.
Auf dem Campingplatz schnell vor die Rezeption fahren und uns anmelden ging recht flott, da ich glücklicher Weise schon im Vorfeld per Internet tätig war und uns einen Platz bestellt hatte. Was sich als goldrichtig erwies, da ohne Reservierung kein Platz mehr zu bekommen wäre.
Alle Plätze sind gebucht und zur Zeit unserer Ankunft nur noch 3 oder 4 frei. Da scheint ja Mittwochs vor Weihnachten einiges los zu sein, in dem Städtchen.
Das auch die Preise in der Zeit vom 16.11. bis 31.12. wesentlich höher liegen als zur Hauptsaison im Sommer lässt darauf schließen, dass die Weihnachtshauptstadt Europas einiges an fahrendem Volk anlockt.
Noch dazu ist Mittwoch und am Abend findet die Weihnachtsparade statt, die laut Stellplatzpersonal immer wieder tausende Besucher in die Stadt lockt.
Ihr dürft gespannt sein.
Unseren Stellplatz Nummer 5 haben wir dank des Platzplanes schnell gefunden. Das befahren des Platzes war etwas kniffliger, als gedacht, hatte ich doch wahrheitsgemäß bei der Reservierung unsere Länge mit 7,5 m angegeben.
Ich hatte so dass Gefühl, dass die Tagesgäste hier auf die gerade noch freien Plätze geschoben wurden. Denn auf den größeren Platzen standen recht viele, kürzere Fahrzeuge, die aber wie sich bei dem einen oder anderen Gespräch herausstellte, für längere Zeit den Platz gebucht hatten.
Nun ich habe ja einen Führerschein und meine Lieblingseinweiserin, macht inzwischen ihre Arbeit auch sehr gut.
Da der uns zugewiesene Stellplatz Nummer 5 quer zu einem Hang liegt und der Zufahrtsweg dort recht schmal ist, da auch die gegenüberliegenden Plätze schon alle belegt waren, dauerte es etwas bis der Knauser dann richtig stand.
Da wir ja auch die Rampe für unsere Älteste an der Aufbautür anlegen müssen, war ich gezwungen mich bis an den kleinen Hang links zu orientieren,der die Stellplätze eingrenzte.
Was mir später ein großes Problem bereitete, als ich unser Stromkabel in die dafür vorgesehen Öffnung unter dem Knauser einführen wollte. Da der kleine Hang an der linken Seite nun ca. 30 cm höher lag, als die Öffnung in die das Stromkabel unter dem Knauser eingeführt werden muss. Aber glücklicherweise habe wohl etwas von einem Schlangenmensch in mir und bewegte mich sehr grazil unter den Knauser. Mein Weib konnte sich kaum halten vor Lachen, sodass ich fast darauf bestanden hatte, dass sie doch den Stromanschluss selbst her stellen soll. Aber da ich ja so viele Mitreisenden habe, musste ich mich ja etwas zusammen reißen. Was soll es, wir haben Strom und der Knauser steht nun schön artig in seiner Bucht. Sodass wir nun auch die Rampe für unsere Älteste anlegen können.
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Jetzt schnell die zahlreichen Infos durchblättern, mit den Hunden eine Tour gehen um uns dann auf den Weg zum Mergel Rijk aufmachen.
Der Stellplatz selbst ist aus meiner Sicht doch recht hochpreisig. 25,50 € für 2 Personen, dazu 6,- € für zwei Hunde. Zusätzlich Strom.-, Wasser.- und Duschgebühren, bei einer versifften Entsorgung, die eigentlich mal vor langer Zeit von außen mit einem Hochdruckreiniger hätte bearbeitet werden könnten.
Da für einen Euro beim Wassertanken gerade mal 20 Liter aus dem Hahn flossen, so zeigte es zumindest unsere Tankanzeige an, die nach insgesamt dreimaligem Einwurf von 1,- € immer noch unter 50 % lag, bei einem Fassungsvermögen von 120 Ltr. stellten wir das betanken schnell ein.
Aber wir jammern jetzt hier auch auf hohem Niveau, befinden wir uns doch in der Weihnachtshauptstadt Europas, die auch von Womonutzern in der Vorweihnachtszeit gerne angefahren wird und uns einiges geboten hat.

Doch weiter im Text.
Bitte jetzt nicht meckern, ich kann ja auch nicht dafür das es zu der Grube nur Bergauf geht. Die paar Meter schafft ihr Fußkranken doch auch noch.
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Und schon sind wir da. Erstaunlicher Weise stehen an der Kasse kaum Menschen an, sodass wir Ratz fatz den Eingangsbereich passieren können. Aber nicht ohne hier auch noch deutschsprachiges Infomaterial in die Hand gedrückt zu bekommen, über die Mergel Grube.
Für den Eintritt zahlen wir bei einem Kombiticket, welches auch zum Besuch des Weihnachtsmarktes in der Flaweellengrot berechtigt pro Person 13,- €, erhalten dafür dann zwei Wertmarken, die in eine Drehkreuz in der Mergelgrube geworfen werden, hinter dem sich dann die Weihnachtsminiaturen Ausstellung befindet. Davor der Bereich kann auch über die Steinkohlegrube begangen werden, die ca. 300 m vor der Mergel Grube liegt.
Gleich am Eingang in die Unterwelt ist ein Gruben Kaffee angelegt, in welches ich euch nach Besichtigung der Grube auf einen Cappuccino einlade. Aber nur, wenn ihr keine Löcher in die Grubenwände kratzt. Also benehmt euch.
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Doch nun geht es erst einmal abwärts. Vorbei an den ersten Weihnachtsminiaturen, die in regelmäßigen Abständen in Nischen eingebaut sind, die irgendwann einmal in das Mergelgestein gesägt, gebohrt, oder geschlagen wurden.
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Die Grubengänge sind nicht recht hoch, aber da wir als Hessen eher von den Pygmäen abstammen kommen wir gut durch. Die Größeren von Euch ziehen bitte die Köpfe etwas ein. Für Dachschäden übernimmt der Reiseveranstalter keine Haftung.
Ich persönlich habe es ja nicht so mit Bergen, aber genau so wenig mit Gruben oder Höhlen. Mich befällt ein bedrückendes Gefühl in oder auf diesen Naturgebilden. Als mir dann die Decke auf den Kopf fallen wollte, fühlte ich mich so ein bisschen wie der Volksstamm von Asterix. Aber glücklicher Weise habe ich schnell reagiert und schlimmeres verhindert.
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Im Hintergrund seht ihr eins von den vielen Gemälden, die hier der Grube von Malern auf die Mergelwände angelegt wurden.
In der Grube wurde das Mergelmaterial abgebaut, aus dem viele Gebäude in den Niederlanden entstanden sind. Das Material Mergel ist aus Sedimenten entstanden. Als in der letzten Eiszeit unser Kontinent überschwemmt war. Dies ist auch er Grund dass in dem Kalkmaterial sehr viele Überreste von Tieren aus der Vorzeit gefunden wurden und werden.
In Notzeiten diente die Grube auch den Bewohnern Valkenburgs als Zufluchtsstätte. So haben die Bewohner zum Ende des 2. Weltkrieges dort Zuflucht gesucht, als die Stadt von den Alliierten angegriffen wurde um die deutsche Besatzungsmacht zu besiegen. Valkenburg wurde dabei in Schutt und Asche gelegt, die rund 7000 Bewohner haben die Angriffe in der Grube aber gut überstanden.
Wer mehr dazu wissen möchte, dem steht ja frei sich das Ganze vor Ort selbst anzuschauen, was ich auf jeden Fall empfehlen würde.
Doch weiter mit unserem Rundgang, nicht so trödeln, wir haben ja noch einiges vor Heute.
Neben den Gemälden sieht man in der Grube auch viele in das Gestein gehauene, geschliffene oder gestemmte Kunstwerke.
Vom großen Tankwagen der an der einen Seite des Ganges zu sehen ist,
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viele Tierdarstellungen, die zum Teil mit Weihnachtlicher Deko umgeben sind.
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aber auch viele in Stein gehauene Menschen.
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Aber auch viele Fantasiegebilde.
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Immer wieder aufgelockert mit Weihnachtlichen Szenen in Menschengröße.
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Aber auch diverse Funde aus der Vorzeit, versehen mit Erklärungen dazu, wie hier z. B. die Dinoeier.
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Aber lasst uns jetzt langsam wieder ans Tageslicht hoch gehen, mir wird es hier unten langsam zu eng.
ZUm Abschlluß aber schnell noch ins Grubenkaffee um den versprochenen Cappuccino zu uns zu nehmen, bevor wir uns, jetzt Bergabwärts bewegen. Um uns in die Fluweelengrot zu begeben um uns dort den Weihnachtsmarkt zu gönnen.
Fazit uns hat diese Grube gut gefallen, die Infos zu den einzelnen Gegenständen , den Abbau des Materiales, die Nutzung der Grube als Zuflucht, dies war alles sehr gut wiedergegeben, zum Teil mit TV Geräten, oder Videofilmen, zum Teil auf Tafeln. Den Eintrittspreis mit 7,50 € p.P. empfanden wir also gerechtfertigt.
Nun eine kurze Pause, genießt euren Cappuccino bevor wir dann weiter laufen.