So machen wir es dann auch. Ich höre Hörbuch, da sind 3 Stunden Fahrt ratzifatzi rum und das Hörbuch ist noch immer nicht fertig – und auch einigermaßen spannend – zumindest für mich – wo es wieder die heimatliche Geschichte betrifft.....
63- Wusste gar nicht dass solche Verbünde in der EU erlaubt sind.JPG
64- Nochmal ein Dreiergespann.JPG
Ich lasse das Baskenland hinter mir, wo ich mich mühe, allein die Ortsschilder lesen zu können, was ist das denn für eine Sprache?! Die Grenze zwischen F und E ist nicht richtig auszumachen, es ist halt Baskenland – da muss ich sagen – ist die Grenze zwischen F und E in Katalonien leichter erkennbar. Obwohl diese wie jene ja autonome Regionen im jeweiligen Land sind und grenzüberschreitend zusammengehören.
Allerdings bin ich froh, dass ich in diesem Jahr nicht via Katalonien nach Spanien eingereist bin, sondern im Norden. Das was man vor 10, 12 Tagen so sehen konnte, was auf der AP7 so los war – war – wie letztes Jahr die Gelbwesten in Frankreich – eher Krieg denn Protest. Übrigens war diesmal zweimal je ein großer Kreisel gesperrt und von Gelbwesten blockiert, die irgendwelche Flugblätter mit finsterer Miene verteilt haben, ich hab keins genommen, bin Ausländer, war nach Blick auf das Kennzeichen völlig in Ordnung und hat einen Anflug von Lächeln gezaubert. Naja, Deutsche sind um diese Jahreszeit in der Bretagne und in Aquitanien die Ausnahme, ich hatte während der gesamten Bretagne nicht ein deutsches Fahrzeug gesehen, am vorletzten Tag im Kreisel ein Kästchen, das wars. Die brennenden Kreisel letztes Jahr in Südfrankreich saßen mir noch im Nacken und die Bilder der Autobahn vor wenigen Tagen, wo auch Feuer brannten – oha – das brauch ich auch nicht.
Dann biege ich ab ins Landesinnere, die Sturm – bis Orkanböen werden weniger, ich kann wieder bissi schneller als 60 oder 70km/h fahren, geht gut. Die ersten Schneeberge tauchen auf – Ausläufer der Pyrenäen – bitte lasst mich da nicht hin müssen!! (Obwohl ich Kästchen vor Abreise erst noch neue Winterstiefelchen gegönnt hatte) Nein, der Krug geht an mir vorüber – ich staune über diese Landschaften, die sich mir darbieten, kann aber wegen Böen die Hände nicht vom Lenkrad nehmen und fotografieren, obwohl es -zig Motive gäbe – und ich Depp hab die Dashcam daheim vergessen, Künstlerpech. Naja. So wird alles in die lebendige Festplatte gebrannt. Im Spätherbst 2014 bin ich das erste Mal für mehrere Wochen im Winter nach Spanien gefahren – und habe nicht nur die Küstenabschnitte, sondern auch sagen wir mal bis ein Drittel von unten hoch die Iberische Halbinsel bereist und habe Landschaften von sagenhafter Schönheit und einen Abwechslungsreichtum sondersgleichen angetroffen und bestaunt und bewandert und auch beradelt und mich daran erfreut. Spanien und Portugal sind nicht nur Strand und Meer und Sonne, sondern herausfordernde Landschaften, durch tolle Straßenbauprojekte bestens erschlossen, bereit für alles, was der aktive Mensch zu tun bereit ist. Ich bin in jedem Jahr wieder begeistert von diesem Reichtum an Abwechslung der Gegenden und der Möglichkeiten, sich aktiv darin zu bewegen. Herrlich. Nur – bisssssssiiiii zu kalt ist es mir grad. Thermometer ging von heute morgen an der Küste bei 11° auf hier in Burgos, Kastilien, auf 7° runter, zum Vergleich – verrückte Welt - daheim hatten wir heute 15°..... ohne Worte.
Nun aber fahre ich auf Burgos zu und reibe mir die Augen – mitten in der Landschaft eine Stadt mit halbhohen Hochhäusern en masse, erbaut wohl irgendwann zwischen den 1970ern und 2000ern, so sieht das zumindest aus. DAS Etappenziel der Jakobspilger – so ein Moloch? Ähem. Die Navigatöse leitet mich zu dem offiziellen SP, asphaltierter Parkplatz neben einem Einkaufszentrum, Wohnblocks drumrum, lieblos, charakterlos, ca 8 Wohnmobile E + F da, naja. Auf der Wanderapp finde ich einen anderen Parkplatz oben beim Castello und fahre hinauf. Herrlich, genau nach meinem Gusto, etwas versteckt im Wald. Ich gehe zum Castello (von dem man außer paar Mauern außenrum nicht viel sehen kann, aber einen Ausblick über die Stadt hat) und von da aus runter in die Stadt. Man konnte schon ausmachen, dass diese wunderbare gotischeKathedrale und die Gebäude drumrum irgendwie umzingelt sind von relativ neuen Bauten, irgendwie so mittens drin. Wenn man sich dem ganzen nähert, offenbart sich dann schon ein größerer Platz vor der Kathedrale usw. Dann hat die ganze Szenerie schon was, nämlich Flair und Charakter und Würde, natürlich. Alles sauber und ordentlich, auf dem Platz vor der Kathedrale sehe ich sie wieder – diese vorgebauten Fensterfronten, die mich vor 2 Jahren in A Coruna so fasziniert hatten. Dort sind sie beinahe kilometerlang, hier nur mal wenige, dann 100 Meter, aber klasse. Ist das scheinbar der Baustil, der auf der nördlichen iberischen Halbinsel gepflegt wird. Sehr schön! Ich bin begeistert und beschwingt.
68- Übersicht Burgos.JPG
69- Platz vor der Kathedrale.JPG
70- Kathedrale.JPG