Re: Devon/Cornwall -aber mit Flieger/Leihauto
Verfasst: Di 21. Aug 2018, 08:17
Bis wir das Herrenhaus finden, fahren wir erst paarmal drumrum, es ist nicht regelrecht ausgeschildert und eine Adresse gibt es nicht. Aber wir finden hin. Der Eintritt ist mit 6pds moderat. Wir benötigen irgendwelche Verpflegung nach der Wanderung, gleich am Eingang fallen uns Tischchen und Bänkchen und Sammeltässchen und Gebäck und allerlei Leckereien auf, die von den Gästen verzehrt werden. Wo es sowas gibt, finden wir auch natürlich. Es handelt sich nicht um ein kommerzielles Unternehmen wie bei uns diese Gartenmärkte abgehalten werden, sondern offenbar um eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Die Frauen der umliegenden Orte hatten gebacken und schenken nun Kaffee, Tee und anderes aus. Alles aus wacker zusammengesammeltem Geschirr, jeder bekommt ein Tablett, auf das die Tassen und die Gebäckstücke gestellt werden – ohne Pfand, teilweise regelrecht kostbar aussehende alte Sammeltassen, herrlich. Alles entspannt und leger. Wir setzen uns zu anderen Leuten dazu, kommen natürlich mit ihnen ins Gespräch, sie sind begeistert, wir sind die einzigen Ausländer hier, Klasse. Und in München waren Freunde von ihnen auch schon – klar – auf dem Oktoberfest. Ein wirklich völkerverbindendes Fest!! Andere hatten mal Beziehungen nach Bremen – also – wir sind herzlich willkommen. Schön. Die Ausstellung ist übersichtlich, es gibt ähnliches Sortiment wie auch bei uns, nett dargeboten, very relaxt, very british, nett. Wir freuen uns, dass wir in England zu einer englischen Gartenausstellung kommen, aber wir haben noch immer kein Quartier für heute abend. Und es ist schon nach 15h. Das weltweite Netz wird bemüht. Da gibt es in der Gegend ganz ländlich in einer Gemarkung genannt Ottery, was. Irgendwas mit „The old...“. Wir fahren hin. Die Navigatöse weiss genau, wo das sein soll und führt uns über wieder engste Strässchen hin. Ein längliches älteres Steinhaus, gegenüber können wir das Auto abstellen, das alleine auf dem Parkplatz steht. Wir läuten. Dauert bissi. Ein älterer Herr öffnet uns – unsere Frage – ob er denn 2 Zimmer für eine Nacht hätte und auch was zum Abendessen? Er müsse nachsehen, wir sollten derweil hereinkommen. Sieht alles ganz nett aus. Die Strategie: Auf den Buchungsportalen schauen, was es gibt, sich was aussuchen, hinfahren, anschauen, zeigen lassen, wenn nicht passt, weiterfahren, wenn ja – mindestens gleicher oder günstigerer Preis mit Verweis auf das Buchungssystem, an das die Vermieter auch noch Gebühren entrichten müssten, so aber, wenn wir nicht über Portal gebucht haben, eben nicht. Ist den Vermietern lieber.
Die Zimmer sind nicht gebucht, also verfügbar. Die Frau ist bei der Verwandtschaft irgendwo und wird morgen vormittag zurückkommen, aber der gute Mann könnte uns auch ein Abendessen kredenzen, er müsse nachsehen, was er zubereiten könne. Uns ist alles Recht. Die Zimmer sind wieder sehr liebevoll eingerichtet, draußen gibt es einen schönen ruhigen Garten mit Vogelgezwitscher, nix wie raus. Bier geholt, Sonne genossen – er könne uns Spareribs anbieten meint unser freundlicher Gastgeber – jawoll viermal bitte. Als er mit Essenszubereitung fertig ist, bittet er uns nach innen an einen liebevoll gedeckten Tisch. Klasse. Danach sitzen wir noch fröhlich schwatzend aber nicht allzu lang beim Wein. Wir sind hellauf begeistert. Was für ein toller und schöner Tag.