„Das ist ja nur mehr ein Tröpferlbad!“ Papa schimpft, als er aus der Dusche unseres heute 22-jährigen WoMo kommt. Roland und ich finden den fehlenden Wasserdruck nicht so schlimm. Der Urlaub muss aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden, die Sache gerät ein wenig in den Hintergrund.
Sommer 2020
Covid lässt uns zu Hause, das WoMo wird nicht bewegt. Die Sache gerät ganz in Vergessenheit.
Sommer 2021
„Viel Wasser rinnt da nicht mehr“, stellen Roland und ich einhellig fest (Papa ist ja inzwischen verstorben). Es ist nicht viel, aber mit Geduld kann man duschen, den Kopf waschen, das Geschirr abwaschen. So tragisch ist die Sache ja nicht.
2022
Die Geschichte wird schon recht mühsam, zu Ostern rinnt das Wasser nur mehr recht spärlich aus den Hähnen. Dafür verbrauchen wir auch nicht viel Frischwasser, auch nett. Nach dem Osterurlaub geht das WoMo aus anderen Gründen in die WoMo-Werkstatt. Man möge doch bitte nachsehen, was das Problem auch hier wäre.
Alle anderen Probleme (leckender Wasserhahn) werden behoben, das oben geschilderte Problem nicht. Unser Mechaniker schafft es einfach nicht, den Frischwassertankdeckel zu öffnen. Der sitzt so fest, dass er ihn nur mit Gewalt aufmachen könnte. Das will er (noch) nicht, das wollen wir (noch) nicht. Man hat auch die Pumpe probehalber ausgetauscht, aber auch bei der anderen Pumpe taucht das Problem auf. An der Pumpe liegt es also nicht.
Roland erinnert sich, dass vor 20 Jahren der Wassertankdeckel bei PhoeniX mit einem selbst geschweißten Werkzeug mit ordentlichem Hebel ebenso ordentlich verschlossen wurde. Da wir zu Pfingsten ohnedies in der Nähe von PhoeniX sind, fahren wir zur Werkstatt nach Schlüsselfeld. Man möge doch bitte unseren Wassertank öffnen. Klar, das oben erwähnte Werkzeug wird genommen, „Knacks“ und der Wassertankdeckel ist offen. Juhu!
„Soll ich wieder verschließen?“, fragt uns der freundliche Herr. Roland bittet darum, aber nur so, dass er es auch zu Hause wieder öffnen kann. Gesagt, getan! Getan?
Zu Hause geht wieder gar nichts. Ein im Campingfachhandel erhältliches Hilfsmittel aus Kunststoff, das man auf den Deckel aufsetzt, verwindet sich nur. Auch andere „Work-arounds“ führen nicht ans Ziel. Letztlich schweißt uns der Nachbar ein Werkzeug (er ist gelernter Schlosser) selbst, aber auch das bricht bei der Verwendung! Aber irgendwie gelangen dann Roland und der nette Nachbar doch mit vereinten Kräften ans Ziel, der Tankdeckel ist offen!
Roland versucht den Schlauch, der vom Boden des Tanks zur Pumpe führt, hochzuheben – „Knack“, er ist an der Befestigung abgebrochen.
Und mit dem Schlauch, der nun nach 22 Jahren steinhart geworden ist und eher an ein Rohr erinnert, scheint auch das Problem auf der Hand zu liegen. Dieser Schlauch ist im Laufe der letzten Jahre immer mehr mit der Ansaugöffnung satt auf dem Boden des Tanks aufgelegen, womit natürlich kaum Wasser zur Pumpe kam.
Roland hat das kurze Schlauchstück ausgetauscht uns nun sprudelt wieder das Wasser aus allen Hähnen und wir müssen wegen mangelnder Hygiene nicht mehr stinken!

Beste Grüße,
Uli