nachdem wir bei unserer letzten Tour mit dem Knauser, die Aufbautür weder von außen, noch von innen geöffnet bekamen. Und dies weder mit dem Schlüssel, noch mit der Fernbedienung und auch nicht mit dem innen an der Aufbautür befindlichen Hebel.
War ich erst ein bisschen ratlos.

Ok wir kommen ja noch über die Fahrertür in den Knauser, aber was ist mit unserer ältesten Hündin, die bekommen wir nicht über den Fahrersitz gehoben.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als schnell mal die Innenverkleidung der Aufbautür zu entfernen, welche vor dem Schließmechanismus liegt.
Die Entfernung der Verkleidung ist in dem Fall ja schnell passiert. Da ich keinerlei Verschraubungen sehen konnte, welche die Verkleidung hält, ging ich mit dem Küchenmesser von unten unter die Verkleidung und hebelte die vorsichtig ab.
Wie ich es mir gedacht hatte, war die Verkleidung nur mittels 6 Klettstreifen an der Aufbautür befestigt.
Und als dann die Verkleidung ab war konnte ich auch direkt sehen,woran es lag, dass sich die Tür nicht öffnen ließ.
An dem Sperrhaken, der die Tür verriegelt war die Feder gebrochen, welche diesen beim öffnen des Schlosses zurückhält. Wird er nicht zurückgehalten, verriegelt er den ganzen Auflösemechanismus des Schlosses.
Auf dem folgenden Foto habe ich mal mit rot die Feder eingezeichnet, welche sich hinter dem Haken befindet und dort auf der Achse gelagert ist, auf welcher auch der Sperrhaken sitzt, der die Feder auf Spannung hält und permanent wieder nach hinten drückt.
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Wenn ich jetzt den Haken mit dem Finger zurückzog, konnte die Tür wieder geöffnet werden. Somit konnten wir die Tür wenigstens provisorisch wieder nutzen. Aber auf Dauer war dies keine Lösung, da jedesmal wenn ich den Türgriff von Außen betätigte, schupste dieser den Speerhaken wieder vor und damit war der Mechanismus des Schlosses wieder verriegelt.
Nun ja, so war zumindest meine Überlegung, besorge ich mir doch dieses Federchen bei meinem Knauser Händler und setzte die dort ein.
Tja so liegt man schnell mal falsch mit seiner Überlegung.

Die Feder


Was kostet denn das Schloss?
Die komplette Einheit kostet, moment..... (der Blick in den Computer, dauerte dann fast 5 Minuten, bis das Teil und die dazugehörende Ersatzteilnummer gefunden war - und weitere 5 Minuten, bis der zugehörige Preis gefunden war).. 259,75 € Netto zuzüglich der Märchensteuer. Dazu dann noch der Austausch, rechnen sie mal mit 2 Stunden....

Ratter, ratter, mein Hirn begann zu rechnen,also rund 310,-€ für das Teil dazu dann nochmal mindestens 154,- € für den Austausch, also insgesamt knapp 470,- € für ein gebrochenes Federchen, welches einen Materialwert von vielleicht 0,15 € hat.

Da sag ich erst Mal Danke für Ihre Bemühungen und schau wo ich so eine Feder her bekommen werde. Ach so gibt es vielleicht in Ihrem Computer eine Explosionszeichnung, an Hand derer ich mir den Verlauf der Feder ansehen könnte?
Für das Schloss gibt es keine solche explosive Zeichnung, so die Antwort des Händlers und auch später auch am Telefon die Antwort von Knaus.

Da ich in der letzten Woche eh mal wieder in die Firma musste, um zusammen mit meinem Sohn eine Kalkulation für einen wichtigen Auftrag durchzurechnen, konnte ich mir in unserem Lager auch gleich ein paar Federn mitnehmen, von welchen ich die Hoffnung hatte das ich diese irgendwie durch umbiegen, kürzen, oder knicken so hin bekäme, dass sie passen würden.
Da unser Knauser auf dem Weg zur Firma in einer Halle steht, nahm ich ihn mit um dann an Hand des verbliebenen Rest der gebrochen Feder eine neue Feder zu formen. So zumindest meine Überlegung. Aber da täuscht man sich doch in der Hartnäckigkeit von so einem kleinen Federchen. Da wir an unseren Liften auch diverse Federn verbauen, war meine Überlegung, eine ähnlich Feder so zurecht zu biegen, das ich sie als Ersatz nutzen und ins Schloss einbauen könne.

Aber was wir auch anstellten, die vorhanden Federn ließen sich nicht umformen, weder mit Gewalt, noch mit Hitze. Stur waren sie, obwohl doch sonst eher biegsam.

Doch dann kam mein Sohn mit einer Feder aus dem Lager, an die ich eigentlich gar nicht gedacht hatte. Sie war einfach nur gerade und auf Zug ausgelegt.
Und da unter dem Sperrhaken in dem Türschloss eine Holzplatte sitzt, war es letztlich ein Einfaches, diese Feder dort mit einer Schraube auf Spannung zu befestigen.
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Und sieh da, ruck zuck, war die Reparatur beendet.
Die lange Feder drückt jetzt den Sperrhaken nicht nach hinten, sie zieht ihn jetzt nach hinten runter und gibt aber auch so viel nach, dass der Sperrhaken beim abschließen das Schloss verriegelt, aber egal. Wichtig ist das es funktioniert und wenn die Feder mal wieder brechen sollte, haben wir ja noch ausreichend davon am Lager.
Fazit, 470,- € gespart. Naja eigentlich nur 468,20 € da die Feder ja auch 1,80 € Brutto kostet.
Ich war zufrieden, dass wir die Tür jetzt wieder normal benutzen können und wir nicht mehr über die Fahrertür in den Knauser müssen um die Aufbautür zu entriegeln.
Mein Sohn war zufrieden, dass er mir mit seiner Überlegung helfen konnte und sich wieder seiner Kalkulation widmen durfte.
Und auch meine noch Lieblingsbeifahrerin war froh, dass die Aufbautür jetzt wieder mit der Abdeckung über dem Schloss vernünftig aussah und von der dahinter liegenden Technik nichts mehr sehen ist.