Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

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womonauten
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Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von womonauten »

Hi Freunde der Mobilen-Freiheit,

ich berichte von einer seltsamen und ärgerlichen Begebenheit vom letzten Wochenende... :x

Wir waren auf einem kleinem SP nahe Burg im Spreewald. 220V Strom war im SP Preis inbegriffen, da lasse ich gerne den Kühlschrank auch über "Hausstrom" laufen... ;)

Über Nacht war alles OK...am Morgen allerdings fing es an, faulig zu stinken. Wir konnten den Geruch erst nicht richtig zuordnen und dachten zuerst an ein Gasleck. Habe natürlich sofort den Gashahn an der Flasche zugedreht, aber der Geruch wollte nicht verschwinden. Merkwürdig.... :?

Ich registrierte dann ein ungewöhnliches Geräusch...es war der Ventilator des 220V Ladegeräts im Unterboden im Wohnraumbereich, der wohl "volle Pulle" lief. Ich dachte erst, dass unser Ladegerät nicht in Ordnung ist und habe das 220V Stromkabel abgeklemmt.... :o

Trotzdem, der Geruch wollte nicht verfliegen und schien aus dem Bereich zu kommen, wo die 2 Gelbatterien im Unterboden befestigt sind. Die Sonne schien an dem Morgen und die Solaranlage lieferte sicher auch Strom.

Tatsächlich, die 2. Gelbatterie, eine 12V 80 Ah der Marke Nanotech...ziemlich Baugleich der sog. Erstausrüster Carthago Batterie von Delta...gluckerte vor Hitze, man konnte sie kaum anfassen, so heiß war die Batterie (oben, nahe dem + Pol). Ich habe das Massekabel abgeklemt und die Batterie hat sich langsam abgekühlt. Heute Abend habe ich die Nanotech nun ausgebaut...aber ich erkenne von Außen keinen Schaden.. :(

Folgende Fragen:

1. Wie kann ich ausschließen, dass das Ladegerät nicht den Schaden ausgelöst hat?
2. Wie kann ich jetzt die "aufgekochte" Nanotech Batterie testen, ob und wo eine Zelle sich verabschiedet hat?
3. Wie kann ich ggf. nachweisen, dass es sich um Garantiefall handeln muss (die Nanotech Gelbatterie habe ich am 01.07.2009 für 179,99 Euro gekauft).
4. Und was kann ich in Zukunft beachten, dass sowas nicht vorkommt (hätte uns im Schlaf überraschen können, nicht auszudenken....!)

Vielen Dank für Eure Antworten! :cool1

Gruß
David
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von Heiko »

Zu erstens und zweitens würde ich mein Messgerät rausholen.

Das Ladegerät sollt nicht mehr als 14,8 Volt auf die Batterie geben.
Wenn die Batterie einen Zellenschluss hat, kann sie eigentlich keine Spannung über 12 Volt mehr liefern.

Wobei ich glaube mal gelesen habe, das eben genau GEL Batterien keinen Zellenschuss bekommen können...
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von Arminius »

Hallo David

Ich kann Dir Deine Fragen nicht direkt beantworten aber vielleicht ein paar Anregungen geben.

Die Batterie ist Schrott! Begründung: Wer ein mal, wie ich, eine explodierte Batterie gehabt hat hat keinen Bock auf Experimente!! Weg mit dem Teil!

Wer hat die Batterie eingebaut? Wenn es der Händler war dort reklamieren. In Deinem Fall, glaub ich etwas schwierig wegen der Entfernung.

Wenn Du die Batterie gekauft hast dann beim Verkäufer reklamieren. Batterien können schon bei Auslieferung einen Defekt haben! Das ist Erfahrung aus meiner beruflichen Praxis!

Hoffe ich konnte Dir ein Wenig helfen.
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womonauten
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von womonauten »

Danke für die ersten Antworten...

ich habe die Gelbatterie gekauft und eingebaut, später beim Einbau der Solaranlage im Jan. 2010 wurde alles nochmal vom "Experten" kontrolliert ....somit ein Jahr keine Probleme bis vorgestern!

12 Jahre soll eigentlich die Nanotech Gelbatterie halten....habe im Netz auch bisher noch keine schlechten Erfahrungsberichte hierzu gefunden aber ich suche weiter. Morgen rufe ich beim Händler (battcenter) der Gelbatterie an...schauen wir mal...

Gruß
david
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von thomasd »

womonauten hat geschrieben: 4. Und was kann ich in Zukunft beachten, dass sowas nicht vorkommt
Moin,
als Laie meine ich, dass ein Temperatursensor die Ladung abgebrochen hätte.

Wenn der Laderegler der Solaranlage defeckt ist, wird u.U. nicht abgeschaltet und die Spannung geht auf weit über 15V.
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von mobilfred »

Heiko hat geschrieben:Zu erstens und zweitens würde ich mein Messgerät rausholen.

Das Ladegerät sollt nicht mehr als 14,8 Volt auf die Batterie geben.
Wenn die Batterie einen Zellenschluss hat, kann sie eigentlich keine Spannung über 12 Volt mehr liefern.

Wobei ich glaube mal gelesen habe, das eben genau GEL Batterien keinen Zellenschuss bekommen können...
Moin zusammen,

Die Nannotech-Gels haben einen Zellaufbau in Separationstaschen, welche tatsächlich einen Zellschluss verhindern.
AAAber, das Ladegerät mit seinen Eigenschaften sollte mal überprüft werden. 14,8 Volt wären in normalen Klimazonen für Gels in der Regel zum Verkochen geeignet. Jeder Hersteller hat da seine Laderegeln. Bei Nanotech habe ich folgenden Hinweise aus der Homepage entnommen:

"Um die Gasentstehung zu begrenzen ist die Ladespannung in Abhängigkeit von der Temperatur zu begrenzen. Bei einer Temperatur von 20°C sollte die Ladespannung 14.2 V nicht überschreiten. Bei höheren Temperaturen ist Spannung um den Wert 0.25 V / 10°C zu verringern und bei niedrigeren Temperaturen um 0.25 V / 10°C zu erhöhen.

Optimale Ladespannung U = 14.0V + 0.25V *(20°C – T) / 10°C T in °C

NanoTech GEL:
Infolge der Sicherheitsventile der NanoTech GEL Batterien können diese im Temperatur Bereich von -20°C bis 40°C mit Ladespannungen < 14.4 V Geladen werden, ohne dass sich das Sicherheitsventil öffnet.
NanoTech GEL Tropic:
Speziell für Bereiche mit extrem heißem Klima (Mittlerer Osten, Afrika, Tropen sowie Wüsten) ist die Dichte der Schwefelsäure abgesenkt, damit die Batterien bei Temperaturen bis zu 60°C mit Spannungen < 14.4 V Geladen werden kann, ohne dass sich das Sicherheitsventil öffnet."

Und der Hinweis zu den Ladegeräten:

"Am besten geeignet für die Ladung von VRLA Batterien sind Ladegeräte, die die Ladespannung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur selbständig regeln. Besonders in extremen Klimabereichen kann auf diese Weise eine lange Lebensdauer trotz der extremen Bedingungen erzielt werden. Hierbei sollte als Basis für die NanoTech GEL 14.0V bei der Referenztemperatur 20°C gewählt werden.Ladegeräte mit einer konstanten Spannung sind in der Regel für gemäßigte Klimabereiche völlig ausreichend. Die konstante Ladespannung sollte im Bereich von 14.2 – 14.4 V legen.Auch I-U Ladegeräte sind geeignet, sofern die Ladespannung im Bereich 14.2 – 14.4 V liegt.Ladegeräte mit konstantem Strom sind völlig ungeeignet zur Ladung von VRLA Batterien, da bei Ihnen zum Ende der Ladung unweigerlich eine unkontrollierte Gasentstehung auftritt. Diese Form von Ladegeräten ist bei Bleibatterien kommerziell ohne Bedeutung."

Wie schon vorgeschlagen, solltest du mit Messungen deines Ladesgerätes beginnen und die geeignete Ladecharakteristik überprüfen. Nach deine Angaben schien ja über Nacht bei den geringeren Temperaturen noch alles ok gewesen zu sein. Und zu dieser Jaheszeit sind auch am Morgen nicht extrem heiße Temperaturen gewesen, zumal die Batterie anscheinend eher kühl im Unterboden zu stehen scheint. Auch deinen Solarregler würde ich auf die Ladecharakteristik und die richtige Einstellung überprüfen (sofern das möglich ist).
Wenn du an der Batterie mit der Hand entlanggleitest oder nach einer Sichtprüfung Dellen (nach innen) feststellst, könntest du die Batts. bereits in unserrem heißen Sommer verkocht haben, wenn du nicht mit einem Temperaturfühler die Ladespannung heruntergeregelt bekommen hast. Vielleicht macht sich eine solche Begebenheit erst jetzt bemerkbar?
Alles Gute bei den Nachforschungen,
Gruß Mobilfred
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von womonauten »

Hi,

ich denke, ich bin ein wenig schlauer...aber ob ich es so gut verstehe, um zu erklären, was genau passiert ist... :?

OK...Fakt ist, dass ich zwei Batterien a 80Ah verknüpft habe und ca. 1 Jahr keine Probleme hiermit bemerkt habe. Nun wurde mir in einer Womo Werkstatt erklärt, dass diese Batterien von unterschiedlichen Hersteller und vermutlich auch ein anderes Alter besitzen (Zitat: wer weiß shon, wie lange der Womo Hersteller die Gel-Batterien gelagert hat) ...Der Laderegler ist in Ordnung!

Ergo: das Ladegerät kann aufgrund unterschiedlicher Ladekennlinien der beiden Gel Batterien nicht erkennen, ob und welche Batterie nun geladen ist...und liefert "vollen Ladungsstrom", obwohl eine bereits voll aufgeladen ist....diese wird dann warm und wärmer, etc...

Ich war heute beim Batteriehändler, und.... :shock: Überraschung :shock: , ich habe sofort ohne Nachfragen eine neue Nanotech 80 Ah im Umtausch erhalten....(wobei ich nicht die 2. Batterie erwähnt hatte)....Er hat die "defekte" Batterie getesten und erklärte, dass die Kapazität zu nur zu 50% geladen war, bei über 12 V Spannung. Das widerspricht nun meine Erklärung von oben, denn dann müsste die Gel-Batterie ja bei 100 % Kapazität liegen...oder ein Kurzschlussstrom müsste vorliegen....aber so was "Halbes"?

Naja...ich freue mich erstmal über mein Glück im Unglück und überlege nun, eine zweite Nanotech 80Ah gleicher Charge bei dem freundlichen Batteriehändler zu besorgen (229 €) und dafür die Original Gel-Batterie, die von Carthago eingesetzt wurde, zu verkaufen....

Nochmals Dank für die Antworten :cool1

Gruß
David
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Re: Hilfe, (m)eine Gelbatterie kocht!

Beitrag von Adler »

Erst war ich ja ein wenig neidisch bei deiner Überschrift.

Dachte mir, super, der Typ hat ne Batterie die für Ihn kocht :mrgreen:

Nee im Ernst... ich würde das wohl so machen, wie du es beschreibst.

Ob du allerdings das Teil von Carthago noch an den Mann bringst, weiß ich nicht.

So kleine Battterien von umbestimmtem Hersteller Datum zu verkaufen ist wohl nicht so einfach.

Ich jedenfalls habe auf unseren Batterien keinen Hinweis auf ein solches Datum gefunden.
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