Warum benötigt man "dicke" Batterien?

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mpetrus
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Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von mpetrus »

Ich habe eine grundsätzliche Frage zu den im WoMo verbauten Batterie/Solar bzw. Ladegeräte.
In letzter Zeit liest man ja öfters das viele Besitzer ihre "Kraftwerke" aufrüsten.
Sei es der Umbau auf LiFePo4 oder große Solaranlagen oder entsprechende Laderegler.

Ich kann mich noch an Zeiten (vor ca.15 Jahren) erinnern, wo man mit einer zweiten oder dritten 95Ah Bleibatt. die Autarkerie verlängert hat. Damals (vor erst 10 Jahren) hat auch die Diskussion/Umrüstung von den 12V/20W Sockelbirnchen auf (damals) sehr teuren LED begonnen. 

Für was benötigt man heute 400W Solar, 300AH LiFePo4 Batt. und eine hochtechnologisierte Ladetechnik? (für die man wohl min. IT´ler oder Elektroniker gelernt bzw. mit einem Handy in der Hand geboren worden sein muss.
Sparsame LED als Beleuchtung ist heute Standard, die TV Anlagen benötigen weniger Strom, der Kühli kühlt am besten mit Gas (zumindest meine Erfahrung). Also dürfte doch der Bedarf an Speicherkapazität/Solarerzeugung geringer geworden sein. Wird heute mehr Strom für die modernen Kommunikationsgeräte (Handy, Laptop, Router) oder die Senseo bzw. für die Fahrradakkus verbraucht?

Ich selber habe 3 x 95AH Gel Batt. und eine 180W Faltsolaranlage, die ich allerdings so gut wie nie benötige.
Weil; wenn ich fahre, wird durch die serienmäßige Ladetechnik die Batt. schnell geladen und der Verbrauch durch LED-Licht bzw. bisschen TV ist eher bescheiden. Ich kann gut 2 Tage ohne irgendwelche Nachladung stehen. Danach wird entweder das Faltsolar aufgebaut, oder wir fahren weiter. (Fahrradakkus werden während der Fahrt über Wechselrichter geladen.)

Welchen Vorteil hat die neue moderne Ladetechnik, die voll vernetzt und somit wieder eine Angriffsfläche für Hacker bieten?


 


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Speedy
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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Speedy »

Für mich gibt es nur einen einzigen Grund für "dicke" Batterien: Meine Dieselheizung im Winter.
Freitagabend ins Skigebiet (Parkplatz od. Stellplatz ohne VE) und bis Sonntag Nachmittag ein warmes Mobil haben.
Im Sommer käme ich dank Solar mit der Hälfte aus.
Fernseher bleibt aus und Wechselrichter habe und brauche ich nicht.


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von hape »

Hallo mpetrus,

kurz gesagt, um seine Strombedürfnisse zu decken und die sind natürlich sehr unterschiedlich. 

Während den Monaten März bis Oktober habe ich keine Probleme mit meiner Solar-/Batterieausstattung.

Gerade in den übrigen Monaten, wir fahren normalerweise das ganze Jahr, wenn es früher dunkel wird, die Sonne wenig scheint, wünsche ich mir schon mehr Batteriekapazität.

Dann geht man meist um 17 Uhr ins Womo, der Fernseher läuft länger, die Heizung läuft ständig, die Lampen brennen länger, das Tablett von uns beiden läuft öfter. Der Stromverbrauch ist also gerade dann, wenn die Sonne weniger einspeist, am höchsten.

Da wir grundsätzlich autark stehen möchten, kommt dann immer wieder der Wunsch nach mehr Batterie auf, damit man auch im Winter einmal eine Woche autark stehen kann. 

freundliche Grüße

Peter


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Helle »

Interessantes Thema. Man könnte auch fragen: Warum schreibt man nicht weiterhin mit mechanischen Schreibmaschinen, wo doch die neue Computertechnik so anfällig ist und ständg gehackt werden kann und man nebenbei auch noch zum "gläsernen Menschen" wird.
Meine Antwort: Weil man es kann :D
Wir zum Beispiel gehören nicht zu den Leuten, für die Wohnmobilreisen irgend etwas mit "einfachem Leben" zu tun hat. Das Reisen im Mobil ist für uns eine Art Luxus, den wir uns gerne leisten. Den Toaster, die Kaffeemaschine oder den kleinen Backofen und die Elektropfanne...Kann man alles wie zuhause nutzen, wenn man Landstron hat, aber seit es Lithium-Akkus gibt, kann man das auch ohne Landstom nutzen und kann lange autark stehen.
Das geht natürlich nicht wirklich, weil Wasser- Abwasser- und Toilettentanks irgendwie die begrenzenden Faktoren sind. Aber trotzdem:
Wir hatten auch 3x 95 Ampere Bleibatterien verbaut und kamen damit gut hin. Nutzbar waren damit ca. 140 Amperstunden. Aber sobald man einen Wechselrichter nutzt, um 230 Volt zu erzeugen und daran auch mal "Stromfresser" betreibt, kommen Bleibatterien schnell an ihre Grenzen, weil die Spannung stark abfällt. Außerdem dauert das Laden danach etliche Stunden. Wer das nicht machen will, kommt mit der "alten" Technik weiterhin genau so gut klar. Seit wir Lithium-Akkus eingebaut haben, ist Strom kaum noch ein Thema, auch nicht nach 3 Tagen Dauerregen ohne Außenstrom...im Gegensatz zu Früher, als ich ständig abends die Spannungsanzeige überwacht habe, muss ich mich heute weniger kümmern. IT-ler bin ich deshalb auch nicht geworden :D
Durch die "Erfindung" der LiFePo4-Technik wurden die Akkus extrem sicher, und erschwinglicher sind sie inzwischen auch. Dadurch gibt es die Möglichkeit, sehr lange und auch sehr große Ströme zu entnehmen und später sehr schnell wieder in den Akku zurückzuspeichern. Sprich: Ein deutlicher Komfortzuwachs. Muss man nicht haben, kann man aber...Jeder, wie er möchte.
Fazit: Man braucht das Alles nicht wirklich, es funktioniert auch anders.
Aber für den Einen muss es ein großes Wohnmobil mit allen Schikanen sein, unter 8 Meter geht da fast Nichts und für den Anderen ist ein, wie wurde es in einem anderen Beitrag genannt, "Schrottmobil", das man mit über 30 Jahren Alter weiter am Leben hält, die erste Wahl.
Und ein Dritter legt vielleicht Wert darauf, dass sein Traumfahrzeug auch noch Alltagstauglich ist...

Wie sagt man in Köln: Jeder Jeck ist anders, oder so ähnlich...
 


präses
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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von präses »

@mpetrus " Ich kann mich noch an Zeiten (vor ca.15 Jahren) erinnern, wo man mit einer zweiten oder dritten 95Ah Bleibatt. die Autarkerie verlängert hat. "
...und ich kann mich daran erinnern, das wir vor 43 Jahren mit einer 45 Ah Starterbatterie z.B. 4 Wochen lang eine Marokkotour gemacht haben. Nur... damals haben wir abends bei Kerzenschein vor dem WoMo gesessen den Tag revue passieren lassen und einen Wein/ Bier geschlürft. Die Heizung heizte auch ohne Gebläse und wenn sie nicht ansprang wurde ein Streichholz reingeschmissen.
Will jemand die Uhr zurück drehen? Was jedoch teilweise für Geld ausgegeben wird finde ich schon etwas merkwürdig. Ich habe 2 x 110 Ah Solarbatterien und auf dem Dach eine 200 W Solaranlage. Als gröster Verbraucher ist für die Frau eine 800 W Expressomaschiene und für mich der Schnüffelapperath (Schlafapnoe) an Bord. Bisher bin ich auch im Winter für min 2 Tage inkl. heizen hingekommen.
Ich bin noch jemand der etwas rechnet, eine 300AH LiFePo4 Batt kostet ca.3 500 € meine 2 x 110 Ah Solarbatterie kostet ca 160,- €, nach dem Vergleich kann ich ca 20 X meine Batterie wechseln und hab noch ein paar € für Kölsch übrig.
In Köln es nit nur jede Jeck anders, et küt och wie et küt ;) :lach1


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Camperfrank »

mpetrus hat geschrieben: So 14. Mär 2021, 15:15
Für was benötigt man heute 400W Solar, 300AH LiFePo4 Batt. und eine hochtechnologisierte Ladetechnik? (für die man wohl min. IT´ler oder Elektroniker gelernt bzw. mit einem Handy in der Hand geboren worden sein muss.


Ich benötige das nicht. Vermutlich macht Einer den Anderen mit "must have" verrückt. Es wird ja viel gekauft was man so sieht.
Das soll aber jetzt keine Kritik werden. Nur meine Meinung. Ich stehe mit 55 AH Bleibatterie ne ganze Woche autark.

Wenn ich den "run" auf die letzten freien Steckdosen auf den Plätzen verfolge, sind dass die mit den größten Solarplatten auf dem Dach. Da werden teils 50 m Kabel ausgerollt...........

Aber Jeder wie er sich wohl fühlt.


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Kaki-Uwe »

Ist doch letztlich das gleiche wie daheim : immer mehr Geräte, dauernd wird etwas geladen usw und im Wohnmobil setzt sich das gleichermaßen fort.

Dazu kommt ( glaube ich ) ein deutlich verändertes Reiseverhalten gegenüber den Anfängen.

Im klassischen Sommer Urlaub braucht man auch heute relativ wenig Strom : keine Heizung, weniger Licht wird benötigt, man ist mehr draußen, also weniger TV usw.

Heute fahren viele das ganze Jahr über, da ist der Strom Bedarf entsprechend groß : mehr Licht, mehr TV usw


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Cheldon »

In unserem CS Independent ist nur eine G Gel-Bordbatterie 235 Ah installiert. Die beiden Solarpanels und der Ladebooster versorgen uns bisher mit ausreichend Strom für den Kompressorkühlschrank, die D6 Dieselheizung, Nespresso-Maschine und die IPads und das Telefon. Ein TV-Gerät haben wir nicht an Bord.
Auf langen Reisen, z.B. in Südamerika waren wir 1x, im Pamir überhaupt nicht am Netz. Wir stehen nie mehr als zwei / drei Tage irgendwo herum.//uploads.tapatalk-cdn.com/202103 ... e16db.jpeg

Daheim wird das Fahrzeug einmal im Monat mit Netzstrom versorgt.
Für LiFePro sehe ich derzeit keine Notwendigkeit. Eine Gel-Batterie bekomme ich im Notfall fast überall schnell ersetzt.


Mit freundlichen Grüßen
Rolf


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Re: Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Heiko »

Ich fühle mich mit diesem Thema etwas angesprochen( aber nicht angegriffen!), da ich ja gerade über meinen neuen Akku und meine smarte Ladetechnik berichtet habe.

Wie ihr in meinem letzten Beitrag zur Batterie sehen könnt, ist die Batterie ja nur innen dick – außen ist sie kleiner und sehr viel leichter.
Wenn ich dann lese, dass man sich 3 mal 95 Ah ins Mobil setzt, ist das vom Gewicht her sicher viel mehr!

Wozu braucht man das, ist ja die Frage.
Da ja einige Kölsch Sprichwörter oder Redewendungen in den Ring geworfen werden, tu ich mal gleich:
Haben ist besser als brauchen! ;-)

Ich habe jetzt den Luxus mehr als das Doppelte an Amperestunden nutzen zu können, obwohl ich da gar nicht brauche.

Das klingt jetzt vielleicht ein wenig dekadent, aber das bin ich nun wirklich nicht.
Ich bin einfach ein Hobby-Schrauber, der sich gerne mit so etwas auseinandersetzt und daraus lernt.

Da wir (normal) auch im Winter unterwegs sind, und ich mit einem 230 Ah Gel-Akku immer Probleme hatte mehr als 2 Nächte stehen zu können, weil die Heizung und alles andere, wie oben ja schon beschrieben wurde, sehr viel mehr Strom zieht, als das in den anderen Jahreszeiten der Fall ist, bin ich eigentlich nur froh, dass ich jetzt ohne Problem auch mal 3 oder 4 Tage ohne Landstrom stehen kann.

Im Frühling und bis Oktober hatte ich auch nie Problem mit meiner 250 Watt Solaranlage klar zu kommen.
Trotz Fahrrad-Akkus und Kompressor-Kühlbox in der Heckgarage.

Übrigens haben wir keine Toaster, keinen E-Backofen, Eierkocher, E-Pfanne oder eine elektrische Kaffeemaschine an Bord.
Bei uns läuft alles über Gas, und das wird auch mit dickem Akku so bleiben! :-)


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Warum benötigt man "dicke" Batterien?

Beitrag von Cheldon »

Heiko, ich habe deine technischen Schrauberleistungen bereits bewundert. Mir bliebe nur der Kauf einer teuren und leichteren LiFePro. Wenn dann bei einer in ferner Zukunft stattfindenden Reise in den Kaukasus oder zum Oman eine solche Technik versagt, stehe ich recht hilflos da.
Wir kochen lediglich mit Gas, für unsere Reise nach Südamerika habe ich von der kleinen, blauen Camingaz Flasche auf 11kg gewechselt. Camingaz soll es dort nur in Buenos Aires geben.
Auf unser Tour nach Island im Sommer 2020 sind wir in den zwei Monaten auch nicht am Netz gewesen. Dort hatten wir gefühlt nur wenig Sonnenschein.//uploads.tapatalk-cdn.com/202103 ... a4f129.jpg

Mit freundlichen Grüßen
Rolf//uploads.tapatalk-cdn.com/202103 ... 8ed1fa.jpg


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