Sommer 2015 in Nordskandinavien

... eure Reiseberichte aus Norwegen
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Ulrike M.
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Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Daten und Fakten

Reisezeit: Mitte Juli bis Mitte August 2015 (5 Wochen und ein Tag)

Gefahrene Strecke: 10 500 km

Route: Graz - Regensburg - Hof - Magdeburg - Lüneburg - Rendsburg - Malmö - Jönköping - Motala - Enköping - Uppsala - Umeå - Haparanda -

Rovaniemi - Kirkenes - Grense Jakobselv - Berlevåg - Mehamn - Honningsvåg - Havøysund - Alta - Narvik - Mo i Rana - Namsos - Östersund -

Mariefred - Jönköping - Öland - Malmö - Rendsburg - Harz - Haßfurt - Graz

Kosten für die Brückenüberquerungen (Beltbrücke, Öresundbrücke) für ein Fahrzeug mit 5,2 t und 7,9 m Länge: ca. EUR 100.- pro Brücke

Campingkarte: In Schweden wird praktisch ohne Ausnahme die Camping Key Europe verlangt, die ich im Vorfeld über das Internet (http://www.camping.se)

erworben habe. In Norwegen wurde die Karte nicht verlangt.

Kosten für Campingplätze: meist pauschal, in der Regel unter EUR 30.- (inklusive Strom), manchmal auch weniger (für uns drei Erwachsene also eher

günstig)

Kosten für Stellplätze: von gratis bis ca. EUR 20.-

Verwendete Camping- und Stellplatzführer: ADAC Campingführer, ACSI Stellplatzführer, Bordatlas, http://bobilplassen.no/

Gasverbrauch: weniger als 2 Flaschen zu je 11 kg, wobei das gesamte Wasser für Dusche und Abwasch und das gesamte Kochen dabei inkludiert war,

ebenso wurde an einigen Tagen geheizt

Bezahlung: praktisch ausschließlich mit Kreditkarte (Mastercard) mit PIN, gerade in Schweden werden auch Kleinstbeträge mit Kreditkarte bezahlt,

in Schweden wird bei Bezahlung immer ein Identitätsnachweis (Personalausweis, Pass) verlangt

Tanken: In Schweden bekommt man nur Treibstoff um SEK 400.- mit ausländischen Kreditkarten. Braucht man mehr Treibstoff, muss der erste

Tankvorgang völlig abgeschlossen werden, dann kann man nochmals tanken. In Norwegen gibt es dafür keine Limits.
Das Tankstellennetz ist auch im Norden sehr gut, allerdings sollte man öfter tanken als in Mitteleuropa.

Lebensmittel:
Wir haben praktisch ausschließlich in Filialen von Supermarktketten (ICA, coop in Schweden, REMA1000, coop und Matkroken in Norwegen) eingekauft.

In Schweden sind es riesige Geschäfte, in denen man vom Rasenmäher und Fischereiartikeln über Lebensmittel bis hin zu Alltagsmedikamenten

(Nasentropfen, Schmerzmittel) alles bekommt. Die Supermärkte in Norwegen sind etwas kleiner.
Um Fleisch und Wurst haben wir eher einen Bogen gemacht, weil das Fleisch nicht unbedingt unseren Vorstellungen entsprach und Wurst geschmacklich

uns nicht passte. Brot gehört in beiden Ländern nicht zu den kulinarischen Hochgenüssen, um es ein wenig vorsichtig zu formulieren.


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Unterwegs

Wieder einmal hatte der Familienrat beschlossen, die in Graz heißeste Zeit des Jahres in Nordeuropa zu verbringen. Als die Frage aufkam, wohin es da gehen soll, kam seitens der beiden Männer klar die Aussage: in die Finnmark, dem nördlichsten Teil Norwegens.
Schon wieder? Ja, schon wieder. Wir waren bereits sechs Male „da oben“, das letzte Mal allerdings 2010. Wir haben jetzt 2015, da kann sich doch einiges geändert haben – man sollte nachsehen. Großartige Besichtigungen stehen nicht auf dem Programm.

Ich hatte mein allerletztes – und wieder einmal stressiges – Schuljahr beendet, Roland hatte auch einige unangenehme Dinge zu erledigen gehabt und zuletzt hatte auch noch Papa gesundheitliche Probleme, die uns noch einmal unsicher sein ließen, ob wir überhaupt ins Ausland fahren sollten und wann das sein könnte. Aber dann wandte sich doch alles so weit, dass er am 13. Juli zum Aufbruch blies. Binnen zwei Tagen hieß es also alles zusammenzupacken. Die nächste Hitzewelle stand vor der Tür und da wollten wir vorher weg sein.

Am 15. Juli geht es los. Es ist heiß und schwül, der Schweiß tropft beim letzten Einpacken buchstäblich von der Stirn – nichts wie weg. Das mag wohl auch der Grund dafür sein, dass Roland nach einer guten Stunde Fahrzeit meldet: „Ich habe etwas zu Hause vergessen.“ Das ist ein beliebtes Spielchen bei uns am ersten Fahrtag, das Spielchen „Was haben wir vergessen?“ Diesmal ist es Rolands Handy, das daheim geblieben ist. Was tun? Nun, man kann auch ohne Handy leben, auch wenn es das ist, mit dem wir in Dänemark und Schweden ohne Roaminggebühren telefonieren könnten. Außerdem haben Papa und ich ja noch unsere einfachen und alten Handys mit, die das Wort „App“ noch gar nicht kennen, mit denen man aber telefonieren kann. Wir werden einfach abends die Nachbarin, die die Wohnung betreut, und eine betagte Tante mit meinem Handy anrufen und ihnen die Lage erklären. In der „guten, alten Zeit“ war man ja auch nicht ständig erreichbar.

Zügig geht es voran, es wird zunehmend kühler und angenehmer. Tagesziel ist der Stellplatz in Thierstein. Dort kommen wir um etwa 18 Uhr an, doch was sehen wir da? Der obere Stellplatz ist voll, unten auf der Wiese hat sich fahrendes Volk breitgemacht, man käme dort gar nicht mehr hin. Zudem haben diese Leute alle verfügbaren Stecker in Beschlag genommen. Da wir aber auch Strom haben wollen (wir haben nur zwei volle Gasflaschen an Bord, die wir im Norden auch eventuell zum Heizen verwenden wollen) und außerdem auch gar nicht wüssten, wo wir stehen sollten, machen wir uns auf den Weg ins nahe Selb. Hier gefällt es uns unter diesen Umständen schon viel besser, wir stehen ganz hinten im Schutz eines Hauses und nachts ist es auch auf der Straße außergewöhnlich ruhig.

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Nach dem Abendessen machen Roland und ich noch einen kurzen Spaziergang ins Zentrum:


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Ich entdecke ganz in der Nähe eine Apotheke. Ob ich da morgen Nasenspray kaufe, das ich vergessen habe? Ich hoffe ja keinen Schnupfen zu bekommen, habe aber so etwas ganz gerne im Vorrat. Warum ich das hier erzähle, denkt ihr euch wohl. Nun, während man bei uns in Österreich und wohl auch in Deutschland Medikamente nur in der Apotheke bekommt – in „unserer“ Apotheke zu Hause bekommt man bei Nasenspray auch immer den Hinweis, man solle das nur kurz verwenden – finde ich dann in Schweden und Norwegen alles an der Supermarktkasse wie bei uns den Kaugummi.
Tag 2 ist gekommen, wir starten nach einem Einkauf im wunderbar sortierten Edeka auf den Weg in den Norden. Wir kommen trotz des starken Verkehrsaufkommens zügig voran. Über die Autobahn geht es nach Magdeburg und von da über Bundesstraßen nach Uelzen und weiter in das kleine Städtchen Bienenbüttel, wo auf dem nett angelegten Stellplatz auch für uns noch was frei ist. Der Platz liegt nett am Stadtrand, einzig die Bahn hört man dann und wann recht deutlich.

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Tag 3 – Schritt für Schritt gewinnen wir an Langsamkeit, gut so. Zuerst wird gemütlich gefrühstückt, dann brechen wir noch einmal zum Einkauf bei Edeka auf, denn nach Skandinavien soll man nicht mit leerem Kühlschrank kommen. Wir wollen Schweden auf den Brücken erreichen und dazu Dänemark ohne Übernachtung durchqueren. Also soll es heute auch nicht zu weit gehen. Wir fahren auf Bundesstraßen bei Lauenburg über die Elbe und dann quer durchs Land auf den Stellplatz in Schachtholm am Nord-Ostsee- Kanal.
Hier ergattern wir ein für uns ideales Plätzchen in der ersten Reihe. Uns gefällt es so gut, dass wir hier sogar zwei Nächte bleiben und das Treiben auf dem Kanal und am angrenzenden Flugplatz bei angenehmem Sommerwetter beobachten.

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Als wir nach der zweiten Nacht aufwachen, regnet es. Wir „überwinden“ den Kanal mit einer kleinen und kostenlosen Fähre in der Nähe, fahren bis Schleswig auf der Landstraße und dann weiter auf der Autobahn. Es ist frisch geworden und zeitweise regnet es.

Bei unserer Ankunft in Schweden beginnt es zu schütten. Wir fahren noch bis zum Campingplatz in Höganäs nördlich von Helsingborg und sind froh, dass bei unserer Ankunft dort der Regen aufhört. So können wir dann auch problemlos und ohne Schirm drei wirklich gute und vor Ort frisch gemachte Pizzen mit einem wirklich guten und dünnen Teig ins WoMo tragen und dann dort genießen.


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Am nächsten Morgen lacht die Sonne vom Himmel – so ist das Land gleich viel schöner, besser: wirklich schön. Hier im Süden stehen die Stockrosen in voller Blüte, was vor den weiß gestrichenen Häusern ein liebliches Bild abgibt. Nach einem kurzen Einkaufsstopp geht es auf die E4. Zuerst geht es durch Ackerland, der Weizen steht hoch, und dann kommt eine fast unmerkliche Geländestufe und man wird vom schwedischen Wald umfangen. Ich liebe diesen Wechsel. Die Straße ist fast durchwegs dreispurig, wobei die Überholmöglichkeit für die beiden Seiten jeweils nach etwa 1,5 km wechselt. So fährt man entspannt und kommt flott und sicher vorwärts.

Tagesziel ist der Stellplatz in Gränna am Vättern, doch hier ist offensichtlich irgendeine Veranstaltung. Der Stellplatz ist randvoll und selbst auf dem angrenzenden Parkplatz wäre kaum eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Wir beschließen einfach weiterzufahren. Vielleicht finden wir ja vor Motala noch eine Möglichkeit.
In Ödeshög, das ist die Stadt, bei der die Straße nach Motala von der E4 abzweigt, entdecken wir einen Hinweispfeil auf einen Campingplatz. Na, dann wollen wir einmal nachsehen. Die Straße führt etwa 3 km einspurig (mit Ausweichen) durch das Land und endet auf einem gepflegten Campingplatz mit riesigen Stellflächen. Hier bleiben wir gerne.

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Am nächsten Morgen ist es wieder trüb, bald beginnt es auch wieder zu regnen. Über Motala und Örebro geht es weiter nach Enköping, wo wir dann die Straße nach Uppsala nehmen. Auf diese Weise sind wir dem Großraum Stockholm gut entkommen. Und es regnet und regnet. Wo sollen wir übernachten? Möglichst nicht im Schlamm wollen wir stehen, ruhig soll es sein, ver- und entsorgen wollen wir können und Strom wollen wir haben. All das hat der Campingplatz in Uppsala, auch wenn er sonst – sieht man von der Stadtnähe ab – nicht besonders ist.

Wir stellen fest, dass wir nun eigentlich schon eine Woche unterwegs sind, aber noch nicht richtig weit gekommen sind. Die nächsten Tage wollen wir nun „Kilometer fressen“. Nach der Nacht in Uppsala fahren wir nun auf der E4, die bis Umeå als echte Autobahn ausgebaut ist und nächtigen dann auf einem uns bereits bekannten Campingplatz in Åneset, wo es wieder eine herrliche Pizza und frischen Salat vom Buffet gibt. Tags darauf geht es ebenso gut bis Rovaniemi in Finnland. Dass hier die Uhren anders ticken, nämlich um eine Stunde voraus sind, wollen wir für diese eine Nacht einfach ignorieren. Hier ist der Campingplatz doch recht voll, wir merken, dass wir auf dem „Nordkapp-Trampelpfad“ sind. Obwohl der Platz zu den teuersten auf unserer Fahrt zählt, sind die Sanitäranlagen so knapp bemessen, dass man sich morgens am WC anstellen darf. Nein, danke, wir haben selbst eines an Bord!

Nun sind wir aber wirklich im „Hohen Norden“. Nordkalotte bezeichnen die nordischen Länder diese Region, es ist die Region der Samen, die hier nach wie vor Rentierzucht betreiben. Beim Fahren muss man wirklich achten, ob sich nicht ein Rentier plötzlich von der Seite auf die Straße begibt und ob nicht weitere Tiere folgen. Sie laufen dann auch vor dem Auto her…

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Bei unserer ersten Fahrt in diese Region empfand ich sie als sehr einsam. Inzwischen hat sich dieses Gefühl etwas geändert, ich nehme die vielen Briefkästen und Parkplätze am Straßenrand wahr, die zu irgendeinem Haus oder Sommerhäuschen gehört. Diese Häuser sieht man meist nicht, sie verstecken sich im Wald oder hinter einem Fels. Geparkte PKW weisen aber darauf hin, dass jemand „zu Hause“ ist.
Zunehmend wird der Bewuchs karger, dennoch wird da und dort in geschützter Lage der rauen Natur ein Beet abgetrotzt, auf dem Kartoffel angebaut werden. Da und dort weiden Kühe, man sieht gemähte Wiesen, der Winter ist lang und die Haustiere brauchen Futter. In den noch etwas raueren – meist höher gelegenen – Regionen sieht man dann nur Wald und Flechten, das Futter für die Rentiere im Winter.

Wir kommen bei gutem Wetter zügig voran. Bald ist Ivalo erreicht, dann taucht links der Inari-See auf, den man dann in Inari gut sieht. Dann zweigen wir auf die Straße in Richtung Kirkenes ab: noch weniger Verkehr, viele Hütten der Finnen, ein paar schöne Parkplätze. Doch wir wollen weiter, weiter bis Kirkenes. Dann ist auch die Grenze erreicht, die Straße wird auf norwegischer Seite grottenschlecht. Das bleibt sie, auch die E6 ist zwischen Neiden und Kirkenes eine einzige Schlaglochpiste! Hej, Norweger, warum können eure schwedischen und finnischen Nachbarn ordentliche Straßen in diesen Regionen bauen?


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Endlich ist der Campingplatz kurz vor Kirkenes erreicht. Obwohl es erst kurz nach 18 Uhr und für skandinavische Verhältnisse somit noch extrem früh ist, ist die Rezeption bereits geschlossen. Eine kurze Runde auf dem Platz gemacht: er ist noch immer so trist wie vor Jahren, nichts hat sich geändert: ein staubiges Schotterfeld für Wohnwägen und Wohnmobile, eine traurige Entsorgungsstelle, die man nicht wirklich benutzen möchte… Da wollen wir doch lieber auf den Parkplatz beim Hurtigrutenanleger in Kirkenes, der im offiziellen norwegischen Stellplatzführer auch als Übernachtungsmöglichkeit angegeben ist. Hier gefällt es uns viel besser, man steht zwar auf Asphalt, hat aber eine feine Aussicht auf das Wasser und die Ver- und Entsorgungsstelle ist piekfein.

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Nach einer ruhigen Nacht beobachten wir am nächsten Morgen beim Frühstück das Anlegen des Hurtigrutenschiffes.

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Dann wird eingekauft. Wir sind aus vergangenen Jahren beim Einkaufen in Norwegen Kummer gewöhnt: Es gab ein paar wenige Supermarktketten (REMA1000, coop und SPAR), alle hatten das gleiche beschränkte Warenangebot, oft gab es leere Regale und wir waren oft ratlos, was wir kochen sollten. Doch was wir hier nun in Kirkenes bei REMA1000 sehen, erstaunt uns: volle Gemüseregale, eine gute Auswahl an Waren. Einzig Fleisch ist hässlich wie eh und je, aber da wir uns in diesem Urlaub ja weitgehend vegetarisch ernähren wollen, stört das nicht so sehr. Wir füllen unsere Vorräte auf, dann geht es weiter Richtung Grense Jakobselv.

Das erste Stück bis zur russischen Grenze ist eine Großbaustelle, dann wird die Straße extrem schlecht und qualvoll. Sie geht über eine Hochfläche hinunter zum Jakobselva, dem Grenzflüsschen. Hier ist auch eine Kaserne, ab hier beginnt dann eine Schotterstraße, die im Verhältnis zur Asphaltstraße vorher eine einzige Wohltat ist.
Wir erreichen den Parkplatz am Ende der Straße. Drei deutsche WoMo sind hier bereits offensichtlich über Nacht (oder länger) gestanden, einer der Besitzer erklärt lautstark allen Neuankömmlingen, was Sache ist. Nein, da wollen wir nicht auch stehen, wir spazieren nur hinaus auf die Mole, die von den Deutschen bei ihrem Rückzug 1944 zerstört wurde und bis vor ein paar Jahren in diesem Zustand im Meer lag – jetzt ist sie wieder in Ordnung gebracht, nur die Gewalten des Windes und des Meeres haben wohl bei einem Sturm einen der Befestigungssteine auf die Mole gehievt.


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Während draußen auf dem Meer ein paar Seevögel ihr Gefieder trocknen, machen die Soldaten aus der Kaserne ihre Samstagsübung. Die Männer betrachten fasziniert die Gefährte:

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Wir beschließen, gleich wieder zurück nach Kirkenes zu fahren. Die Wetterprognosen sind schlecht, der Himmel ist bleiern und hier auf dem sandigen Parkplatz mit den anderen Mobilisten möchten wir nicht bleiben. So nehmen wir die 60 km zurück nach Kirkenes wieder unter die Räder und verbummeln auf dem Hurtigruten-Parkplatz den regnerischen Nachmittag.

Am nächsten Morgen ist es wieder warm und schön, wieder beobachten wir das Anlegen der Hurtigrute. Dann geht es bei blitzblauem Himmel und toller Fernsicht auf die E6 Richtung Westen.

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Bei Tana bru biegen wir auf die Straße Richtung Berlevåg ab. 130 km liegen vor uns, die uns zuerst im breiten und grünen Tal des Tana nach Norden und dann hinauf in eine karge Hochebene führt, wo wir unsere Mittagsrast halten. Dann geht es hinunter zum Meer. „Vegen til ishavet“ – Eismeerstraße – heißt diese Straße und sie fasziniert uns immer wieder. Da wir in den vergangenen Jahren hier so viele Bilder gemacht haben, verzichten wir diesmal auf Fotos. Wir schauen nur und genießen.
Wir passieren schroffe Felsen, einen kurzen, unbeleuchteten Tunnel, sandige Buchten, dann kommt der Leuchtturm Kjølnes fyr ins Blickfeld und dann sind wir auch schon in Berlevåg angekommen, dieser kleinen Gemeinde mit 1300 Einwohnern „am Rande der Welt“.

Auf dem dortigen Campingplatz bekommen wir auch den schönsten Stellplatz mit freiem Blick auf die Hafeneinfahrt. Egal, wie das Wetter werden sollte, von hier aus kann man auf jeden Fall die einfahrenden Hurtigrutenschiffe beobachten. Ich wasche noch zwei Maschinen Wäsche, ein eisiger Ostwind bläst, dass man kaum die Aufbautüre aufmachen kann, abends gibt es die beiden Hurtigrutenschiffe (südgehend und nordgehend) und zu guter Letzt auch noch die Mitternachtssonne.


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Am nächsten Morgen ist es bewölkt, der Wind fegt weiter stürmisch über Meer und Land. Roland und ich gehen nach dem Frühstück ins Zentrum, wir müssen eine Kleinigkeit einkaufen. Auch hier hat sich einiges verändert: der Hafen wird gerade ausgebaut, es gibt ein paar neue, kleine Läden und einer der beiden SPAR-Märkte wurde zu einem Matkroken und sieht auch hier viel besser aus als vor Jahren. Es gibt keine leeren Vitrinen mehr, man produziert vor Ort Fertig- und Halbfertiggerichte und in den Regalen finden sich durchaus lokale Produkte! Was hat sich hier in den vergangenen Jahren getan? Warum gibt es diese positiven Veränderungen? Will oder muss man die Abwanderung beim Einkaufen ins benachbarte Ausland verhindern? Wir kennen die Antworten nicht.

Am Nachmittag beginnt es leicht zu regnen, der stürmische Wind bleibt. Abends ist Roland allein draußen, um das eine Hurtigrutenschiff zu begrüßen, das andere legt bei diesem Sturm erst gar nicht an.


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Am nächsten Morgen lacht wieder die Sonne, der Wind hat sich fast völlig gelegt, es ist warm. Wir drehen noch eine kleine Runde im Ort bis zum Flugplatz und fahren dann zurück nach Tana bru, kaufen dort kurz ein und genießen auf einem kleinen Parkplatz am Ufer des Tana unsere Mittagsrast, ehe es auf der entsetzlich schlechten Straße 98 weiter nach Westen geht. Dann kommt eine Baustelle, bei der man über gröbste und kaum verdichtete Steine fahren muss, ehe es dann auf neuer Straße weitergeht. In Ifjord zweigen wir nach Norden ab, genießen die weiten, baum- und teilweise vegetationslosen Hochflächen und fahren dann nach Kjøllefjord, wo es einen Stellplatz geben soll. Den gibt es auch, aber rundum ist Baustelle und der Platz sieht nicht einladend aus. Da fahren wir dann doch weiter nach Mehamn. Dort gibt es einen Campingplatz direkt am Wasser, alle Fahrzeuge stehen in der ersten Reihe. Bald legt auch das Hurtigrutenschiff, die alte Lofoten, an:

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Am nächsten Morgen scheint wieder einmal keine Sonne. Es ist, als würde sich das Wetter im Tagestakt ändern. Wir fahren zurück nach Ifjord und dann nach Lakselv. Hier könnte wohl schon ein Tagesetappenziel sein, doch es gibt keine geeignete Stellmöglichkeit. Der einzige Campingplatz am Ortsrand ist nicht mehr, der Campingplatz beim Nationalpark Stabbursdalen hat uns einmal und nie wieder gesehen, also fahren wir weiter. Es beginnt zu regnen, zu schütten, der Himmel ist schwarz. Am Campingplatz in Olderfjord an der Abzweigung zur Straße zum Nordkapp ist „Land unter“, so stark regnet es. Wir fahren den Porsangerfjord Richtung Norden weiter. Die Landschaft wäre großartig, gäbe es diesen Regen nicht. Dann kommt der 3km lange Skarvbergtunnel und dahinter ist die Straße trocken! Auf der Straßenkarte ist auf der kleinen Halbinsel Repvåg im Fjord ein Campingplatz eingezeichnet, auch Schilder am Straßenrand weisen darauf hin. Allein für Campingfahrzeuge ist da nichts, allenfalls was für kleine Zelte.

Wir fahren weiter nach Norden, durchqueren den nun kostenfreien Nordkapptunnel (unseren finanziellen Beitrag dafür haben wir schon vor Jahren geleistet), erreichen Magerøya, die Nordkappinsel und schlagen auf dem ersten Campingplatz hinter Honningsvåg unser Nachtquartier auf: Der Platz ist nicht sehr attraktiv, man steht wie auf einem asphaltierten Parkplatz, was aber angesichts des drohenden Regens nicht so schlecht ist, und die Straße vom Nordkapp führt vorbei. Angesichts des Schlechtwetters ist es aber da auch schon sehr früh sehr ruhig.

Am nächsten Morgen lacht die Sonne! Wir kaufen bei REMA1000 in Honningsvåg ein und drehen eine Runde im Ort, kommen gerade zur Ankunft des Hurtigrutenschiffes und beäugen aus der Ferne die Yacht des Deutschen Herrn Würth in der Bucht…

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Zurück geht es am Porsangerfjord, die Landschaft ist bei Schönwetter noch großartiger:

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Kurz vor der Einmündung zur E6 biegen wir allerdings nach rechts auf die Straße Richtung Havøysund ab. Wieder gibt es großartige Landschaft entlang des Meeres, allerdings bläst der Wind hier extrem stark vom Berg herunter, dass Roland alle Mühe hat, das Auto ordentlich auf der Straße zu halten.

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Am Ende der Straße ist das Städtchen Havøysund, wo es am Wasser einen Stellplatz für zehn Mobile gibt, wir bekommen den vordersten direkt am Wasser – perfekt. Abends drehen Roland und ich noch eine kleine Runde im Städtchen.

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Am nächsten Morgen kommen dann auch noch die Hurtigrutenschiffe, das südgehende habe ich verschlafen, das nordgehende entkommt mir nicht:

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Dann geht es wieder zurück in dieser großartigen Hochgebirgslandschaft, heute allerdings ohne Wind und daher viel angenehmer:

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Nun geht es weiter nach Alta, hier wird eingekauft, auf die Felszeichnungen verspüren wir keine große Lust. Wir haben die in Tanumshede (Schweden) gesehen, das war durchaus interessant, jetzt müssen wir die in Alta nicht auch haben, vielleicht ein andermal. Ziel ist der hoch gelobte Stellplatz am Jøkelfjord. Nur so viel: der Platz ist nahezu voll und sagt gar nicht zu, sodass wir nicht bleiben wollen. Für den Abstecher werden wir aber mit einem tollen Ausblick auf den Øksjordjøkelen und den Kvænangen entlohnt.

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Bald danach finden wir auch schon unseren Übernachtungsplatz, den Campingplatz in Alteidet.

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Am nächsten Morgen ist es trüb, zeitweise nieselt es, es ist kalt. So sieht es dann unterwegs aus:

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In Storslett gäbe es eine kleine Bäckerei, allerdings stellt sich die Frage, wo man das WoMo parken könnte. Da wir darauf keine Antwort wissen, müssen wir die Bäckerei ungetestet lassen. Schade, in Norwegen sind echte Bäckereien ohnehin eine Attraktion mit Seltenheitswert!


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

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Wir fahren die E6 weiter, weiter ist es trüb, wieder einmal sehen wir nichts vom tollen Lyngenfjord. So beschließen wir schon bald Ende zu machen und finden auf dem Campingplatz Olderelv in Skibotn einen schönen Platz.

Vom Lyngenfjord bis etwa nach Narvik ist nach unserem Empfinden die Landschaft nicht mehr so extrem attraktiv, vor allem wenn man aus der Finnmark kommt. Wir fahren daher zügig weiter, Ziel ist es, an diesem Tag noch die Fähre südlich von Narvik zu nehmen, die ein Stück der E6 darstellt. Das gelingt auch problemlos, doch dann wird die Stell- oder Campingplatzsuche schwierig. Alle Plätze sind direkt an der E6, auf der hier schon recht viel Verkehr ist. Schließlich weist ein Schild auf einen „Camping Notvatn“, er scheint auf den ersten Blick „zur Not“ zu passen, schließlich ist es ja schon recht spät. Ja, kein Problem, Anschluss mit Strom gibt es hinten auf der zweiten Wiesenfläche, meinen die beiden jugendlichen Mädchen, die hier „Chef“ zu sein scheinen. Diese Fläche entpuppt sich nach den Regenfällen als Moorlandschaft, ein einziger Platz am Rand ist halbwegs trocken, an einen Gang zum Sanitärgebäude ist nicht zu denken und am nächsten Morgen entdecken wir, dass man hier nicht einmal die Kassette ausleeren kann. „Notvatn“ – nomen est omen!

Im 3,5 km weiter entfernten Innhavet hätte es einen schönen offiziellen Stellplatz gegeben, wie wir am nächsten Tag feststellen müssen. Doch die Beschreibung im Stellplatzführer ließ uns anderes vermuten – man lernt nie aus. Also geht es nach einem Einkaufs, Tank-, Ver- und Entsorgungsstopp an diesem Morgen weiter nach Süden. Das Wetter ist nicht gerade gut, aber es regnet wenigstens nicht. Durch schöne Landschaft geht es weiter, da blickt ein See herauf, dort sieht man das Meer, interessante Felsformationen fesseln den Blick. Am Polarkreiszentrum beäugen wir kurz die hiesige Touristenfalle mit allem, was wir so gar nicht brauchen. Wenn die Leute wüssten, dass hier gar nicht der Polarkreis ist (zumindest im Moment)!

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In Mo i Rana steuern wir den Campingplatz an. Er liegt abseits der Straße in einer Senke, ist relativ weit vom Meer entfernt und sehr gepflegt. Das einzig Störende ist irgendein Gebläse vom nahen Stahlwerk. Dieses Gebläse macht aber so gleichmäßig seine Geräusche, dass man sie sehr schnell ausblendet.

Am nächsten Morgen geht es nach Einkauf und einer kleinen Runde durch die Stadt weiter nach Süden. Gegen Mittag gelangen wir auf der Suche nach einem geeigneten Rastplatz für unsere Mittagspause zum Laksfossen: Gewaltige Wassermassen stürzen hier zu Tal, der Lärm ist enorm.

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Weiter geht’s, mal besser, mal schlechter. Erstaunlich ist, dass diese Hauptverkehrsader, die E6, manchmal so schlecht ausgebaut ist. Wir beschließen, keinen Übernachtungsplatz hier an der Straße aufsuchen zu wollen, sondern zweigen bei Grong von der E6 ab und fahren nach Namsos, wo wir auf dem uns bekannten Campingplatz wieder eine Nacht verbringen. Während es bei unserer Ankunft noch so warm ist, dass Kinder im See schwimmen, ist es am nächsten Morgen wieder kalt und sehr nass.

Wir fahren nun weiter nach Süden, erreichen wieder die E6 und zweigen etwa 25 km vor Trondheim nach Osten Richtung Schweden ab. Wir genießen das geringere Verkehrsaufkommen, überqueren die Grenze und finden uns gleich in einem Supermarkt, der offensichtlich hier hauptsächlich von Norwegern aufgesucht wird.

Inzwischen scheint auch wieder die Sonne und es ist relativ warm. Wir passieren die Wintersportstadt Åre, die so hässlich wie fast alle Wintersportstädte ist. Wieder suchen wir einen Campingplatz, ein Schild „Camping Ristafallet“ weist nach rechts. Über eine schmale Eisenbahnbrücke müssen wir, doch dann sieht man schon das Haus, in dem sich Rezeption und ein kleines Restaurant befinden. Und von hier aus geht es ein paar Meter abwärts zum Campinggelände an einem tollen Wasserfall:

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In der folgenden Nacht hören wir nur das Rauschen des Wassers.
Und nun? Wir wollen nach Süden, auf uns eher nicht so sehr bekannten Wegen. Wir wählen die Strecke über Östersund Richtung Luleå, zweigen aber etwa auf halber Strecke nach Süden ab und fahren auf Straßen parallel zur E4, aber weiter landeinwärts nach Süden. Auf einem schönen Rastplatz machen wir Mittagspause:

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Wir übernachten in schöner Lage an einem See bei Vallsta (Orbadens Camping), dann in Mariehamn auf dem Campingplatz (der Stellplatz gefällt uns dort überhaupt nicht, wäre aber auch wohl schon voll gewesen) und schließlich am Camping Öninge bei Ödeshög, wo wir bei der Hinfahrt schon waren.

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In Graz ist es noch heiß, sehr heiß sogar. Wir wollen „Zeit schinden“. Also fahren wir nochmals quer durchs Land, über Jönköping und Nässjö geht es nach Kalmar und hinüber nach Öland, wo wir auf dem Stellplatz in Degerhamn noch zwei Nächte verbringen.

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Nun aber wirklich Richtung Heimat! An der Südküste Schwedens geht es entlang, die letzte Nacht verbringen wir bei sehr, sehr strammem Ostwind auf dem Stellplatz in Smygehuk mit Blick über die Ostsee.
Auf Wiedersehen Schweden, wir kommen wieder!
Auf der Heimreise schlagen wir dann nochmals am Stellplatz Schachtholm unser Nachtlager auf, verbringen in Bienenbüttel eine extrem schwüle Nacht, flüchten in den Harz (Braunlage), wo uns dann endgültig eine Schlechtwetterfront erreicht, sehen in Hassfurt nach dem Rechten und erreichen nach einer letzten Nacht in Burghausen an der Salzach wieder unsere Heimat nach 10.500 km Fahrt.


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Ulrike M. »

Hier kommen als Anhang (pdf) noch unsere Übernachtungsplätze.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Tuppes »

Einfach nur: TOLL!
Danke für den "nächsten" Reisebericht aus dem hohen Norden. Ich hatte gerade den Bericht von Mobidriver "verdaut" - und da kam schon der "Nachtisch". - Ich habe Deinen Bericht zwar erst einmal "überflogen", werde ihn, wenn ich mehr Zeit habe, noch sehr genau "studieren" - ganz besonders hat mir aber die zusätzlich zum download bereitgestellte pdf-Datei mit den Übernachtungsplätzen (incl. Koordinaten!) gefallen - das war sicherlich eine Menge Arbeit - und damit liegt die "Latte" hier im Forum wieder etwas höher. Glückwunsch!
Erhard (Tuppes)


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von andalusa »

Boah Uli, hast du Nachtschicht gemacht???

Ein toller Bericht, schön geschrieben und daher sehr gut zu lesen, aber das kennt man ja von dir.

Weite Strecken eurer Reise sind wir genauso vor drei Jahren auch gefahren, da kamen sehr viele Erinnerungen hoch.

Danke für´s Mitnehmen.....


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Re: Sommer 2015 in Nordskandinavien

Beitrag von Lira »

Vielen Dank liebe Uli für diesen überaus informativen, schön bebilderten, klasse geschriebenen Reisebericht.
Es ist schon so, dass man - irgendwie - mit dieser Nordsehnsucht behaftet ist, unbestritten. Schon allein die hellen Nächte machen süchtig und so überlege ich schon jetzt, wie ich dazu im nächsten Jahr kommen werde, wo sich eine Urlaubsreise in diese Regionen wohl nicht ergeben wird 8-)
Über Deine aufgeworfenen Fragen sollten wir an anderer Stelle mal sprechen ...... das hat durchaus Potential.
Danke fürs Mitnehmen in den hohen Norden, der einen - wie erwähnt - auch nicht mehr loslässt....... trotz aller Wetterkapriolen. :D


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