Hurtigruten verkauft an britischen Investor

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rundefan

Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von rundefan »

Als mir Freunde dies vor etwa einer Stunde sagten,wollte ich es nicht glauben. Auf der Seite von Tagesschau.de wurde dies am 31.10.2014 bestätigt. Käufer ist ein Finanzinvestor namens TDR aus London. Angeblich soll alles bleiben,wie bisher. Wer's glaubt!

Nachtrag vom 03.11.´14

Hier der Link http://www.tagesschau.de/ausland/hurtig ... n-101.html

Für mich steht da einfach an, dass ein Finanzunternehmen, ohne bisherigen Bezug zu Schiffreisen-Veranstalter, sich ein Unternehmen kauft, um mit hoher Wahrschenlichkeit durch Personalreduktion, Vergrößerung der Transporteinheiten usw. vollkommen die Identität der ursprünglichen Hurtigrutenlinie vergessen lässt.

Dieses norwegische "Heiligtum" ist schlicht und einfach eigentlich nur eine Fähre. Gut, inzwischen mit sehr hohem Komfort für die Passagiere, die tatsächlich "nur" reisen wollen. Und eben nicht etwas von A nach B transportieren, sich die Fahrarbeit mit dem Auto ersparen wollen weil sie z.B. von Bergen nach Tromsö wollen usw.

Ich fürchte auch, dass irgendwann dort oben in Zukunft eben nicht so heimelige Größen von max. 800 Passagieren fahren werden, sondern eben, nach dem Motto "Viel bringt viel!" die Einheiten in die Größe der TUI-Dampfer oder AIDA oder wie all die Großen geraten. Mit so einem Schiff würde ich nicht mehr diese Reise machen wollen. Die Größe derTrollfjord ist nach meiner Ansicht das Maximum, um sich nicht wie eine Nummer zu fühlen. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit Reisen auf so großen Einheiten, wie die eben genannten Reedereien sie nutzen.
Zuletzt geändert von rundefan am Mo 3. Nov 2014, 10:06, insgesamt 2-mal geändert.


Lira
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Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von Lira »

Es wundert einen ja schon, dass nicht wieder irgendwelche Chinesen zugeschlagen haben, die doch so gerne in Europa auf Einkaufstour sind, und dann die Betriebe zugrunde richten.
Sieht man grad aktuell sehr schön an den Rosenberger-Raststätten auf der österreichischen Autobahn 8-)
Hurtigruten hatte sich ja schon mit dem ehemaligen Costa-Manager eine zweifelhafte Figur ins Boot geholt, und die "Neuerungen" haben die meisten "normalen" Gäste wohl gar nicht mitbekommen. Reiseveranstalter aber schon.
Schade, da wird dann wieder ein einst so schönes Produkt verspielt... aber Hand aufs Herz - wer soll sich dauernd diese wirklich absolut hochpreisigen Touren leisten, wo der Gegenwert auch zu wünschen übrig lässt. Könnte Dir da viele Sachen aufzählen, die mir auf meiner Tour im Sommer aufgefallen waren. Aber man schielt ja auf den solventen amerikanischen Markt. Klar, die Russen bleiben ja derzeit wegen der EU-Sanktionen außen vor, das haben ja viele Destinationen schon hautnah erleben müssen.
Schöne moderne neue Welt....


kleines nordlicht
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Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von kleines nordlicht »

Moin,
Das ist ja ein Ding. Da bin ich ja auch mal gespannt. Wir haben über Weihnachten /Neujahr eine Tour gebucht, aber bis dahin werden hoffentlich noch keine Änderungen/Kürzungen spürbar sein. Der gemeine Passagier wird wohl auch nur merken, dass das Servicepersonal irgendwann nicht mehr norwegisch ist.
Wegen der Schiffsgröße muss man sich glaube ich keine Sorgen machen. War es nicht so, dass größere Schiffe die Tour gar nicht bewältigen können (Häfen, Passagen)? Eher hätte ich Befürchtungen, dass die moderneren Schiffe vielleicht veräußert werden und durch ältere ersetzt werden, um Geld reinzubringen. Oder es gibt keine täglichen Abfahrten mehr (ich hätte noch mehr Szenarien...)
Interessant fände ich, was mit der Fram und den Expeditionsreisen passiert. Die waren toll und eigentlich wollten wir in ein paar Jahren mit ihr die Antarktis unsicher machen... Hoffentlich wird diese Sparte nicht veräußert.
Für die Norweger selbst muss das doch auch schlimm sein. Riksveg 1 in britischer Hand...
Aber vielleicht sollten wir erstmal abwarten, was passiert.
Vielleicht ist alles halb so schlimm?


rundefan

Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von rundefan »

Letzte Informationen aus der norwegischen Presse will der neue Hauptanteilseigner zunächst die 34 Anlaufhäfen im Programm behalten, überlegt aber auch noch eine Erweiterung der Route bis ins "Weiße Meer", das liegt östlich von Murmansk.

Bis 2019 ist da sowieso noch eine Verpflichtung, die Häfen anzulaufen, weil der norwegische Staat die Verluste von Hhurtigruten ausgleicht. Aber 2019 läuft der Staatsvertrag mit der, an den Verlustausgleich gebundenen Anlaufverpflichtung aus.

Wenn ich mir so ansehe, das so Reedereien wie Aida, Meinschiff Costa, usw. ja auch Bergen, Geiranger, Tromsö und dea Nordkapp anlaufen, könnte ich mir vorstellen, dass Hurtigrute nach 2019 als "kleine Schiffe" solche wie die Trollfjord, Finnmarken und Midnatsol und als kleinste Schiffe dann die Nordnorge, Kong Harald , Nordlys usw. besitzt und dazu dann Neubauten eines größeren Kalibers haben wird. Man wird sehen.


Lira
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Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von Lira »

kleines nordlicht hat geschrieben: Interessant fände ich, was mit der Fram und den Expeditionsreisen passiert. Die waren toll und eigentlich wollten wir in ein paar Jahren mit ihr die Antarktis unsicher machen...
Da wende Dich am besten mal an Spezialisten - die raten wegen der Grösse der Fram zu anderen Anbietern.
Z.B. Cornelia Fertl - spezialisiert auf sowas und äußerst kompetent:
www.nordlandtouristik.de

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kleines nordlicht
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Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von kleines nordlicht »

Danke für den Link,
wir waren mit der Fram schon in Grönland und Spitzbergen. Das Schiff gefällt uns einfach. Und die Atmosphäre. Bei allen anderen Schiffen habe ich immer gleich so eine Bordetikette im Kopf, mit Umziehen und Bespaßung und ähnlichem. Da können wir gar nicht drauf. Wichtig ist uns auch, dass das Schiff (und die Besatzung) sich -wie soll ich es nennen- "naturverbunden" verhält. Also z.B. darauf achtet, was mit Umweltverschmutzung ist, solche arktischen Schutzverträge unterschrieben hat (wie auch immer die heißen) und das nicht zu viele Leute gleichzeitig an Land sind, um die Umwelt nicht zu sehr zu belasten usw. So ein Grillfest an Land mit 300 Gästen (wie mal in einer Reisereportage über Grönland gesehen) finde ich einfach nur respektlos ggü der Natur und den Tieren.
Was mir nicht ganz klar ist: was meinst Du mit der Größe? Empfehlen die größere oder kleinere Schiffe? Größere wären nichts für uns. Wir fanden es schön, nur so mit gut 100-120 Passagieren unterwegs zu sein.
Mal sehen, was da so wird und mal den nächsten Katalog abwarten, was die dann für Touren zu welchen Preisen anbieten. Wenn alles Stricke reissen und wir keine Alternativangebote finden müssen wir die Antarktis in unserer Planung eben um ein paar Jahre nach vorne ziehen.


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Re: Hurtigruten verkauft an britischen Investor

Beitrag von GO207 »

@Kleines Nordlicht.

Wenn dich Reisen in die Antarktis auf kleinen Schiffen interessieren, bist du auch hier gut aufgehoben:
www.hlkf.de
"MS Bremen oder MS Hanseatic"
Gruß
Horst


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